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Peter Gabriel - The Making of UP


“We are intending to release in September – you see, I never specify the year” (Peter Gabriel 2002)


Als US im September 1992 erschien und größtenteils die Fans verzückte, da konnte niemand ahnen, dass stolze zehn Jahre ins Land gehen würden, bis Peter Gabriel wieder ein echtes Soloalbum veröffentlicht. Er selber wurde seinerzeit im Musikexpress darauf angesprochen, ob man denn mit seinem nächsten Album erst im Jahr 2000 rechnen müsse… Peter lachte und verneinte dies und gelobte Besserung, was seine Arbeitsgeschwindigkeit angeht. Der Rest ist Geschichte. Zehn Jahre nach US halten wir endlich UP in Händen oder stehen zumindest kurz davor. Zehn Jahre, in denen ganze Boybandkarrieren kamen und gingen. Zehn Jahre, in denen seine Ex-Band Genesis unruhige Zeiten erlebte und nicht zuletzt zehn Jahre, in der die Technologie die Musikwelt so stark veränderte, dass viele alten Hasen des Geschäfts längst den Hut an den Nagel gehängt haben. Aber Peter Gabriel wäre nicht Peter Gabriel, wenn er das nicht bemerkt hätte. In diesen zehn Jahren ließ er keine Gelegenheit aus, um Neues auszuprobieren, musikalisch wie technologisch. Für die Fans fast eine Farce, häppchenweise quasi jährlich einen neuen Song präsentiert zu bekommen. Über 130 Songs hat er aufgenommen für UP, etwa 25 so gut wie fertig gestellt, 13 Songs waren dann für UP vorgesehen, am Ende sind zehn auf dem Album. Zehn Jahre sind eine lange Zeit. Und was ist nicht alles passiert….


Kapitel Eins: “Old men take a little bit longer to get UP” – zehn Jahre Produktionszeit


1994

Über Aktivitäten, die auf Arbeiten am neuen Album schließen, ist nach dem Ende der Secret World Tour in Woodstock nichts bekannt.


1995

Der Startschuss für UP fällt im Frühjahr. Peter und Richard Chappell (Toningenieur) verbringen acht Wochen in den französischen Alpen, um an neuen Ideen zu arbeiten. Die Aufnahmen werden nachts gemacht, tagsüber geht Peter snowboarden.

Im Juli dann gibt es eine weitere Real World Recording Week. Über deren Ergebnisse bzw. Einfluss auf das UP-Material ist aber nichts bekannt. Im Oktober geht Peter mit Richard und seiner späteren Frau Meabh Flynn in den Senegal für eine weitere Session. 70 Ideen werden dort gesammelt und aufgenommen. Jede einzelne Idee bekommt einen Arbeitstitel und eine Zeichnung von Peter selber. Richard Chappell sagte später, dass jede Idee aus einem Groove, einer Art Akkordstruktur und einer Gesangsmelodie besteht. Die Sängerin Yacine Ould arbeitet mit Peter an einem Song über AIDS.


1996

Im März gibt es eine weitere Session in den französischen Alpen, diesmal auch mit David Rhodes. Wie man hinterher erfährt, war allerdings das Snowboarden die Hauptaktivität.

Peters erster Live-Auftritt seit der Secret World-Tour fand am 28. April im Rahmen der VH-1 Honors in Los Angeles statt und wartete mit einer faustdicken Überraschung auf. Das Konzert wird zum Live-Debut von Signal To Noise, das laut Peter auf jeden Fall auf seinem neuen Album sein wird. Der energiegeladene Song wird zusammen mit Nusrat Fateh Ali Khan dargeboten. Die Welt beginnt nun, auf sein neues Album zu warten. Im August kommt Ayub Ogada nach Bath, um mit Peter aufzunehmen. Im gleichen Monat wird Peter nach einem Veröffentlichungstermin befragt: „Ich würde sagen, Ende des Jahres oder zu Beginn den nächsten Jahres“. Die Ankündigung von Virgin lautet nun März 1997.

Im Oktober findet dann die erste große Session mit David Rhodes, Tony Levin und Manu Katché im großen Real World Recording Saal statt. Das Studio wurde zuvor mit einer brandneuen „Neve“-Aufnahmekonsole ausgestattet, was dazu führte, dass das Produktionsteam durch Ben Findlay verstärkt wurde. Chappell erklärt, dass man fast jeden Tag einen ganzen Song aufgenommen hat. Außerdem wurde Pingpong gespielt.

Peter selber gibt bekannt, dass sein neues Album wesentlich geräumiger klingen werde und vor allem rhythmischer.


1997

Das Album erscheint nicht im März. Die Gerüchte dazu hatten sich schon im Januar zerschlagen, als Virgin den Veröffentlichungstermin zurückzog. Später tauchte dann September 1997 als Termin auf.

Das Produktionsteam hat sich einige Monate damit beschäftigt, die Ideen zu einer Soundcollage zusammenzufügen, die das neue Album bilden soll. Peter beginnt, Grooves und Samples auf dem Keyboard zu spielen, was die Arbeit an neuen Ideen für ihn erheblich vereinfacht. Die größte Überraschung aber ist die Neuigkeit, dass Peter viele Songs auf der Gitarre gespielt hat. Chappell erklärt dazu, dass der Sound komplett anders ist als früher, die Melodien stehen im Zentrum: „Die Leute werden sehr überrascht sein“.

Einen echten Produzenten gibt es nicht und bisher funktioniert das laut Chappell ganz gut. Peter erklärt außerdem, dass das Pingpong-Spielen die Atmosphäre erheblich auflockert. Befragt nach dem Titel des neuen Albums wird bekannt, dass einer der Buchstaben der letzten beiden Alben recycelt wird. Das wäre dann entweder ein U, S oder O.

Im Juli plaudert Tony Levin aus dem Nähkästen: „Ich bin nach Real World geflogen, um einige Songs einzuspielen. Anders als bei den letzten Alben hatte ich nicht fünf oder zehn Songs, sondern gleich mehr als 20, an denen ich zu arbeiten hatte. Es sind sehr gute Ideen dabei, die meisten Songs sind fertig – bei jedem anderen würde ich erwarten, dass die Veröffentlichung kurz bevor steht. Bei Peter erwarte ich aber gar nichts mehr. Er ändert manchmal kurzfristig alles und man fängt plötzlich fast von vorne an. Dann verbringt er Jahre mit seiner Arbeit“.

Im Sommer reist Peter mit seinem Produktionsteam nach Bolivien und Brasilien, wo er mit einem Boot den Amazonas flussaufwärts befährt. In das Boot wurde ein Aufnahmestudio eingebaut.

Während dessen wird in den Real World Studios eine neue Recording-Konsole eingebaut, die speziell nach Peters Anforderungen von Sony entwickelt wurde. Gleichzeitig wurde der Writing Room umgebaut und ist nun größer. Des Weiteren wurde er auch mit einer Aufnahmekonsole ausgestattet.

Im Spätsommer lässt Peter eine große Neuigkeit aus dem Sack: Er hat nun genug Material für zwei Alben. Das erste wird UP heißen, das zweite Another Tongue, auf diesem soll dann das Material von anderen Sängern gesungen werden und es soll Duette mit Peter geben.

Nusrat Fateh Ali Khan stirbt. Peter erklärt, dass er die Aufnahmen der VH-1 Honors für die Studio-Version von Signal To Noise verwenden wird.

Das Album erscheint nicht im September. Virgin ändert den Veröffentlichungstermin und kündigt UP nun für das Frühjahr 1998 an.


1998

Im März wird bekannt, dass Peter mit der Hälfte der Texte fertig sei. Am 31.3. erscheint der Soundtrack City Of Angels. Darauf findet man I Grieve, einen neuen Song von Peter, der über acht Minuten lang ist. Gerüchten zufolge soll der Song in einer völlig anderen Version auch auf UP veröffentlicht werden.

UP erscheint nicht im Frühjahr, und Virgin kündigt es nun für September 1998 an.

Im Juni besucht Tony Berg von Geffen Records Real World und ist begeistert von dem neuen Material. Peter erklärt, dass sein Album in den nächsten vier bis acht Monaten fertig ist.

Virgin ändert den Veröffentlichungstermin für UP erneut: März 1999.

Im Sommer wird bekannt, dass Peter mit Mark Fisher an einem Musikstück für den Millennium Dome arbeitet, dass dort sechs Mal täglich aufgeführt werden soll. Gerüchten zufolge ist UP bereits fertig, aber Peter ist unzufrieden und will noch einige Aufnahmesessions machen. Richard Evans arbeitet nun am Millennium Dome Project, Chappell weiterhin an UP.

Im September wird der Albumtitel offiziell von RealWorld bekannt gegeben: UP soll irgendwann 1999 erscheinen und es wird über die Projekte Up The Nile; Up The Amazon und Up The Ganges gesprochen. Genaueres dazu wird vorerst nicht bekannt.

Obwohl REM ihr Album auch Up nennen, entscheidet sich Peter, bei dem Titel zu bleiben: „Ich lebe jetzt vier Jahre in der UP-Welt und habe nicht den Wunsch, sie zu verlassen“.

Chappell wird in das Millennium Dome-Projekt mit einbezogen. Im Dezember gibt Peter zu, immer eine Ewigkeit für ein Album zu brauchen. Und: „Das Album wird afrikanischer klingen als irgendwas von mir zuvor“.

Am 10.12. präsentiert Peter bei einem Amnesty-Konzert in Paris erneut Signal To Noise, diesmal mit Youssou N’Dour als Gesangspartner. Die Fans auf der Welt sind geschockt über einen aufgedunsenen, eher schlecht aussehenden Peter.


1999

Mittlerweile gibt es 94 Songs, an denen gearbeitet wird. Und immer noch gibt es zu jedem Song eine Zeichnung. Die Tracks wurden in fünf Zusammenstallungen aufgeteilt, die möglicherweise die finale Albumversion bilden. Steve Gadd und Tony Levin kommen im April nach Real World, um Overdubs für Songs von UP und des Millennium Dome-Projekts einzuspielen.

Im Mai gibt Real World bekannt, dass das Album im Spätsommer fertig gestellt wird, um dann im Frühjahr 2000 veröffentlicht zu werden. Es sind nun über 100 Songs aufgenommen mit einer Prioritätsliste von 16.

Im Juni erzählt Youssou N’Dour, dass er definitiv auf Peters neuem Album zu hören ist.

In der Neuauflage von Spencer Brights Biographie erfährt man, dass es einen Song über Peters Vater gibt, Father, Son sowie einen Song über die Talk Shows. Außerdem empfiehlt Daniel Lanois, dass Peter sich für Aufnahmen in die Wüste begeben sollte, damit er nicht ständig gestört wird. Im Juli feiert Real World den zehnten Geburtstag. Peter gibt nun erstmals den genauesten Veröffentlichungstermin, des es je gab: „Es wird veröffentlicht, wenn es fertig ist“. Virgin nimmt UP ganz auf dem Veröffentlichungs-Ankündigungskalender.

Am 31.12. feiert die Millennium-Show Premiere.


2000

Im Januar geht Peter erst einmal in die Ferien. Der Soundtrack für die Millennium-Show ist fertig. Gerüchten zufolge ist auch UP bereits fertig, nur fehlen nach wie vor etliche Texte. Tony Levin bestätigt, dass es 2000 keine Peter Gabriel-Tour geben wird.

Im Mai erscheint OVO, der Soundtrack zur Millennium Dome-Show. Er enthält auch Father, Son, das eigentlich für UP vorgesehen war. Peter erklärt, dass es möglich sei, den Song in anderer Version auch auf UP zu nehmen. Während der Promotion Tour zu OVO erzählt Peter, dass er Material für zwei Alben hat. Ein Song namens Noodle soll auf UP enthalten sein. In Deutschland spricht er von einem Song namens Soft City mit einem brasilianischen Rhythmus. Außerdem erklärt er, UP noch im Jahr 2000 veröffentlichen zu wollen.

Im Juni bestätigt Peter, dass es mittlerweile 130 Songs gibt und nach der Veröffentlichung von ein oder zwei Alben will er die überbleibenden Tracks möglicherweise im Internet zum Download zur Verfügung stellen.

Im Juli kündigt Peter bereits mehrere Nachfolger für UP an. Brian Transeau (BT), der nun auch mit Peter arbeitet, erhöht die Zahl von Peters Songs auf 150.

Im Oktober sagt Peter, dass er von vielen Songs mehrere, teils sehr verschiedene Versionen habe und es schwierig sei, eine für das Album auszuwählen.

Im Dezember informiert Real World darüber, dass noch Texte geschrieben werden müssen und in Kürze einige Orchesterparts eingespielt werden.

In der Silvesternacht wird Brian Transeaus Festplatte mit seiner Arbeit gestohlen. Das Gerücht geht um die Welt, dass das komplette neue Album von Peter nun weg sei, da BT die finale Produktion übernehmen sollte. Nach einiger Verwirrung kam aber heraus, dass lediglich ein Song, der auch gar nicht für UP vorgesehen war, auf der Festplatte war und der Track für ein eigenes Projekt von BT vorgesehen war.

UP soll nun „eventuell irgendwann 2001“ erscheinen.


2001

Im Januar erklärt Peter, dass I Grieve nun definitiv nicht auf dem Album sei, weil er so viel Material habe. Er denkt darüber nach, ein Album mit Songs zu machen, die auf keinem seiner Alben Platz fanden, aber trotzdem gut seien.

Im Februar beginnt Tchad Blake mit dem finalen Produktionsprozess (Abmischen).

Im März gibt es einen weiteren neuen Song, Nocturnals, der in dem Film Les Morsures De L'Aube enthalten ist. Peter sagt, dass der Song in einer radikal anderen Version auf UP sein wird.

Im Juli gibt Real World bekannt, dass Peter mit Richard Evans und David Rhodes an einem Komplettsoundtrack für den Film Rabbit Proof Fence arbeiten wird. Später nennt Peter das Jahr 2002 als Veröffentlichungstermin für UP. Peter möchte erst den Soundtrack fertig stellen, bevor er UP veröffentlicht.

Im Juli spielt Peter ein etwa einstündiges Konzert in Seattle, USA, im Rahmen eines WOMAD Festivals. Er spielte einen semi-akustischen Set, bestehend aus: Here Comes The Flood, Red Rain, Digging In The Dirt, Family Snapshot, Come Talk To Me, Mercy Street, Solsbury Hill, Signal To Noise, In Your Eyes, Father Son.

Zu diesem Zeitpunkt war Father Son noch Bestandteil von UP, somit spielte Peter zwei Tracks seines noch nicht veröffentlichten Albums.

Im September wird Peter erneut Vater, sein neues Album….

Im Oktober gibt Virgin den Sommer 2002 als Veröffentlichungstermin für UP bekannt.

Im Dezember gibt Real World bekannt, dass die Songs nun fertig seien und Peter noch einige Texte zu schreiben hat.

Außerdem wird bekannt, dass die Blind Boys of Alabama derart beschäftigt sind, dass Peter ihnen einen Track für die Backing Vocals per Email schicken musste.


2002

120 Ideen sind nun seit 1995 konkret diskutiert worden. Manche davon wurden auf OVO veröffentlicht, andere für Rabbit Proof Fence verwendet.

Bereits im März gibt Peter bekannt, Ende des Jahres etwas touren zu wollen. Zunächst in Amerika, im Frühjahr 2003 dann in Europa.

Im gleichen Monat sagt Tony Levin, man könne nun sicher sein, dass UP bald erscheint. Peter habe ihm gesagt, dass er ohne ein neues Album nicht touren werde.

Der Soundtrack Long Walk Home – Music from the Rabbit Proof Fence erscheint zuerst in Australien und gibt auf zwei Tracks einen kleinen Vorgeschmack auf den UP-Song Sky Blue.

Am 26. April werden die letzten Zweifel, dass UP 2002 erscheint, endgültig weggeblasen. Peter startet auf seiner Website den Moon Club, jeden Vollmond wird er einige Previews zu seinem neuen Album dort als Quick Time-Videos veröffentlichen.  Den Start machen Wet One / Growing Up; Don’t Leave / Man Juan und Sky Blue.

Obwohl kaum noch etwas überrascht, war Peters Ankündigung, eventuell den Albumtitel von UP in IO zu ändern, nicht unbedingt zu erwarten. Über den Albumtitel ließ er mit Hilfe eines Polls auf seiner Website die Fans abstimmen. Am Ende haben sich mehr als 30.000 Internet-User beteiligt und sich für UP entschieden.

Im Mai gibt es eine Radio-Dokumentation über Peter Gabriel. Am Ende hört man die – so denkt man - endgültige Version von Signal To Noise, zuvor gibt Peter bekannt, dass man für UP nun 13 Songs fertig gestellt habe. Treffend fasst er die letzten Jahre zusammen: „Wir planen, im September zu veröffentlichen – ihr seht, ich sage nie in welchem Jahr“.

Im Mai präsentiert Peter Darkness / The House In The Woods und More Than This im Moonclub.

Im Juni bestätigt Robert Lepage, dass er mit Peter an den Plänen für die UP-Tour arbeitet.

Im gleichen Monat werden The Barry Williams Show und The Drop im Moon Club vorgestellt. Es wird außerdem bekannt, dass The Barry Williams Show die erste Single werden soll.

Mitte Juli werden die ersten Promo-CDs verschickt. Die Trackliste lautet: Darkness, Growing Up, Sky Blue, Don’t Leave, I Grieve, Burn You Up Burn You Down, The Drop, The Barry Williams Show, My Head Sounds Like That, More Than This, Signal To Noise. Auf dem Begleitschreiben wird bekannt gegeben, dass Don’t Leave auf dem Album No Way Out heißen wird.

Überraschend ist I Grieve, das nach letztem Stand der Dinge nicht auf dem Album ein sollte und das Fehlen von Nocturnals. Außerdem wurden bei Signal To Noise offenbar in letzter Minute die E-Gitarren entfernt.

Im vierten Moon Club werden nun I Grieve und My Head Sounds Like That vorgestellt.

Ende Juli gibt es wilde Gerücht um eine Änderung der Trackliste. Demnach ist Burn You Up, Burn You Down von UP gestrichen worden und The Drop an die letzte Stelle gerückt. Offenbar existieren zwei verschiedene Promos. Anfang August bestätigen Real World und Virgin die Zehn-Track-Variante. Am 9. September soll die Single The Barry Willams Show erscheinen, zwei Wochen später dann UP.

Die ersten amerikanischen Tourdaten werden bekannt. Am 31.August will Peter in München auftreten - für etwa eine Stunde beim Virgin Deutschland-Jubiläum. Weitere Spezial-Events in Frankreich und Italien werden im September folgen. Die UP-Worldtour soll nun im November in Atlanta, USA, starten.


Die Reise nach UP ist nun fast zu Ende. Unglaublich hart war die Wartezeit, interessant die ganzen Projekte und am Ende hat sich das Warten nun doch gelohnt.

Fast in jedem Jahr gab es neue Songs, zwischendurch wurden immer mal wieder Arbeitstitel aus UP-Sessions bekannt. Diese Titel schwirrten in den vergangenen Jahren durchs Internet:

Signal To Noise, Funk Bone, Clap Trap, Sagrada, Macca, The Way Home, Tremolo, Wet Up,

I Grieve, Egg Pain, Sky Blue, Velvet, Courage, Escape, Man Juan, ...Will They Survive?, Soft City, Father, Son (from the OVO album), Nocturnals (from the film Les Morsures De L'Aube)

Einige dieser Tracks wurden im Laufe der Jahre veröffentlicht. Folgend nun die wichtigsten Gabriel-Songs der letzten zehn Jahre:


Kapitel Zwei: "Speed is not my strength, diversions are." - Lebenszeichen


Taste Of Lime

Ein Songschnipsel, der Ende der 90er im Internet auftauchte. Der Song geht zurück auf die Real World Recording Week 1991, von der ein Schnipsel sogar im ZDF zu sehen war. Bei dieser Recording Week entstand übrigens auch Burn You Up, Burn You Down.


Lovetown

Lovetown entstand im Rahmen von US und wurde 1993 als Single veröffentlicht, nachdem es im Film Philadelphia mit Tom Hanks Verwendung fand. Peter spielte den Song oft auf der Secret World-Tour. Er war nach US der erste neue Song, den Peter seinen Fans präsentierte.


Summertime

The Glory Of Gershwin heißt ein Sampler zu Ehren von George Gershwin. Neben Sting oder Kate Bush befindet sich auch ein Beitrag von Peter Gabriel auf dem Sampler. Summertime ist nicht nur ein Klassiker der Musikgeschichte, Peter gelingt es, dem Song alleine aufgrund seiner über die Jahre gewachsenen Stimme ein neues Flair einzuhauchen. Besonders begehrt wurden für Peter Gabriel Fans bald zwei Promos der CD. Eine mit fünf Tracks im Cardsleeve und eine der ganzen CD in Bilderbuchform. Auf beiden ist Summertime enthalten.


Party Man

Der Film heißt Virtuosity, der Song Party Man. Viele von uns haben sich im Kino sicherlich gefragt, was das für ein Song ist, der da im Abspann gespielt wurde. Wesentlich luftiger, gelöster, teilweise sogar intensiver als auf US kommt Peter mit Party Man daher. Der Song erreicht in Fankreisen bald einen hohen Beliebtheitsgrad.


Suzanne

Nicht nur George Gershwin wurde geehrt, auch Leonard Cohen bekam 1995 sein Tribute-Album. Wieder waren große Namen dabei: Bono, Sting, Billy Joel und viele andere. Auch Peter ließ es sich nehmen und spielte Suzanne ein. Ein weiterer getragener Song mit einer intensiven Stimme. Und mittlerweile war zu hören, dass er die Arbeiten an einem neuen Album begonnen habe.


Signal To Noise

VH-1 Honors Witness – Peter Gabriel rief zusammen mit u.a. Michael Stipe eine Menschenrechtsorganisation ins Leben. Die Idee: Kameras in aller Welt verteilen, damit Menschenrechtsverletzungen aufgenommen werden können und im Internet veröffentlich werden. Zu diesem Anlass gab es ein Konzert im April 1996, bei dem Peter Gabriel erstmals einen neuen Song live vorstellte, der auf seinem neuen Album sein wird. Signal To Noise war ein aggressiver Song für mehr Freiheit und Gerechtigkeit. Eindrucksvoll war der Beitrag von Nusrat Fateh Ali Khan, der leider ein paar Jahre später starb. Auf UP finden wir eine völlig andere Version, was die Aufnahme von VH-1 im Wert enorm steigert.


Get Up Stand Up

Im Rahmen seiner Arbeit für Amnesty nahm Peter den Bob Marley Klassiker auf. Er ist nirgendwo regulär schienen, aber 1998 wurde er zusammen mit Tracy Chapman, Bruce Springsteen und Youssou N’Dour im Rahmen des Amnesty Konzerts live gespielt. Im Internet konnte man vor ein paar Jahren auch die begehrte Studioversion bekommen.


While The Earth Sleeps

Deep Forest kennt jeder. Sweet Lullabye wurde derart oft im Fernsehen bei Fußballübertragungen gespielt. Peter nahm 1996 einen Song mit ihnen auf. While The Earth Sleeps ist kein typischer Gabriel-Song, sondern eine tanzbare Uptempo-Nummer mit viel elektronischer Spielerei. Was Peter da singt, ist größtenteils nicht zu verstehen. Der Song sorgte für heftige Gerüchte, wie denn sein neues Album wohl klingen werde. Ein bisschen Verwirrung herrschte allerdings aufgrund der Passage „Dali znaes mila majko“. Man nahm an, die Passage stammte aus einem Volkslied. Tatsächlich erkannte aber ein gewisser Risto Pulevski seinen Song und erklärte: Der Song ist weder bulgarisch noch ein Volksong. Ich habe den ganzen Song 1960 geschrieben. Das ganze zog keinen Rechtsstreit nach sich, daher ist anzunehmen, dass man sich außergerichtlich geeinigt hat.


In The Sun

Eine der größten Entdeckungen des Real World-Label ist ohne Zweifel Joseph Arthur. Peter entdeckte ihn selber, als er als Straßenmusiker in New York die Zeilen sang „Your history acts as your gravity acts as your history“. Das beeindruckte Peter derart, dass er ihn ansprach und später unter Vertrag nahm. Besagt Zeilen sind übrigens auf dem Titel History vom Album Come To Where I’m From (2000), das von Kritikern stürmisch gefeiert wurde. Auf der gleichen CD befindet sich auch In The Sun, ein Titel den Gabriel zwei Jahre zuvor für den Diana-Tribute-Sampler aufnahm. Der Song erinnert etwas an Lovetown, die Instrumentierung ist aber etwas härter gewählt. Geschrieben hat den Song aber nicht Peter, sondern Joseph Arthur.


Hush Hush Hush

Ein Duett mit Paula Cole, die noch auf der Secret World Tour als Peters Backgroundsängerin fungierte. Peter singt eine Strophe. Der Song erschien sowohl als B-Seite auf der Single Where Have All The Cowboys Gone als auch auf Paula Coles Album This Fire.


That’ll Do

Ein Schweinchen namens Babe – wer kennt das nicht. Der Nachfolger Pig in the City bescherte Gabriel die Ehre, den eigens für den Film aufgenommenen Track That’ll Do bei der Oscar Verleihung live vorzustellen. Den Oscar bekam er nicht. Einen guten Song hat er dennoch abgeliefert, allerdings stammt er nicht aus seiner Feder.


I Grieve

Im Moonclub haben wir es schon gehört. I Grieve hat eigentlich viel zu hastig das Mischpult verlassen. Auf dem Soundtrack von City Of Angels finden wir den achtminütigen Song und Peter erklärte, dass er auf dem neuen Album sein werde. Ein schöner Song mit einem interessanten Richtungswechsel. Und alle, die damals meinten, dem Song fehle etwas, wissen spätestens seit UP, was.


The Carpet Crawlers 1999

Ein für Genesis-Fans äußerst angenehmes Projekt wurde dann 1999 endlich veröffentlicht. Schon Mitte der 90er wurde bekannt, dass Peter eine neue Version des Genesis-Klassikers The Carpet Crawlers einsingt. Im Herbst 1999 erschien die Trip-Hop-angehauchte Version dann endlich auf dem HITS-Album von Genesis, nachdem sie erst für Archive Vol. 1 vorgesehen war. Das von Peter angekündigte aufwendige animierte Musikvideo gab es allerdings nicht. Auch zu der ersehnten Reunion in Form von Konzerten kam es nicht. „Ich brauchte zehn Jahre um dieses ‚Ex-Genesis’ loszuwerden. Ich habe keine Lust, das alles noch einmal zu erleben“, sagte Peter damals.


This Dream

Einen Minibeitrag durfte Peter auf Youssou N’Dours Album Joko leisten. Bei dem Song This Dream besteht sein Part darin, mehrfach eben die zwei Wörter „This Dream“ zu singen, was dem Song allerdings wiederum gut tut.


Qui Sait?

Im Jahr 2000 erschien ein Benefiz-Album in Frankreich mit dem Titel Solidays L’Album. Peter war dort wir zahlreiche andere Künstler als Sänger vertreten. Der Up-Tempo-Song mit der eingängigen Melodie erschien nur in Frankreich. Die Promo mit dem Song ist heiß begehrt. Gabriel singt mehrere Zeilen auf Englisch und Französisch.


When You’re Falling

Der größte Erfolg von Real World ist das Afrocelt Soundsystem. Ihre CD Volume 2: Release wurde zum Welterfolg. Für den Nachfolger ließ es sich Peter Gabriel nicht nehmen, die erste Single mit seinem Gesang zu versehen. When You’re Falling wurde zum Ohrwurm und zu einem weiteren Favoriten der Gabriel-Gefolgschaft. Die Single erschien 2001….da sollte UP eigentlich längst erschienen sein.


Nocturnals

Dieser Song zählt zu den meist begehrtesten Peter Gabriel Songs, die zwischen US und UP bekannt wurden. Der Song ist nie irgendwo auf CD erschienen, sondern wurde nur in dem Film Les Morsures De L'Aube gespielt, hier jedoch komplett. Im Internet war bald eine qualitativ sehr gute MP3-Version zu finden und der Song wurde so ein Appetizer für UP, den Peter erklärte, den Song in einer radikal anderen Version mit auf UP zu nehmen.


Burn You Up, Burn You Down

Der Song entstand wie Taste Of Lime während der 1991er Real World Recording Week und war für kurze Zeit Bestandteil von UP. Die erste Version der europäischen Promo enthielt den Track. Der Song erinnert ein wenig an fast alle Gabriel-Uptempo-Songs, am meisten wohl an Kiss That Frog. Dem Album jedenfalls stand der Song gut zu Gesicht, und es ist kaum zu verstehen, warum er in letzter Sekunde gestrichen wurde. Sammler wird das freuen, denn das Fehlen auf dem Album macht die entsprechende Promo zu einem heißbegehrten Item.


Peter hat noch bei mehreren Musikern als Backgroundsänger fungiert, zum Beispiel auf dem Song Mercedes von Joseph Arthur. Außerdem gab es etliche Remixe, die bekanntesten sind der 97er von Shaking The Tree, die verlängerte Version von I Have The Touch oder die Red Planet-Version von The Tower That Ate People. Auf den Real World Notes im Jahr 1999 erschien ein 70 Sekunden langes Instrumentalstück mit dem passenden Titel Seven Zero. Etwas Verwirrung gab es um ein Stück mit dem Titel Come Home To Me Now, das 1998/99 im Internet auftauchte. Der Titel ist Teil eines David Rhodes-Projektes. Peter hat mit dem Song entgegen aller Gerüchte aber nichts zu tun.


Außerdem gab es zu Beginn und Mitte der 90er mit XPLORA 1 und EVE zwei große Multimediaprojekte, mit denen Peter große Beachtung fand.


In zehn Jahren produzieren Andere acht Studioalben, zwei Live-CDs und eine Greatest-Hits-Compilation. Peter Gabriel ist das egal. Es hat sich unglaublich viel getan in der Musikwelt. Peters Label Real World hat sich längst etabliert und wirft mittlerweile sogar Gewinne ab. Erfolg hatte er genug, nun nimmt er sich über alle Maßen seine künstlerische Freiheit, für ein neues Studioalbum auch mal zehn Jahre zu benötigen. Und irgendwie ist das auch in Ordnung.


Autor: Christian Gerhardts



Peter Gabriel


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