Never ending story

  • hm, seltsamer Thread. Vielleicht wäre es lustiger wenn jeder ein Wort zu einer fiktiven Geschichte beisteuert.


    Ja, ein Thread mit ner fiktiven Geschichte wäre lustig...hab ich auch mal drüber nachgedacht...würde dann aber jeden einen Satz schreiben lassen, nicht ein Wort...


    Ja los, fang mal einer an, aber bitte im Extra-It-Short-Story-Thread.


    ...ok, dann mach ich das mal...Regel: einfach ein kurzes Posting hinzufügen, um die Geschichte fortzusetzen...


    ...fang dann mal an:


    Elmar war sauer, so richtig sauer.


    -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------


    edit:
    Um die Geschichte als fortlaufenden Text lesen zu können, werde ich die Beiträge regelmäßig zusammenfügen...da der Umfang eines Postings allerdings begrenzt ist, muss ich die Geschichte aufteilen:


    Teil 1 auf Seite 1, Posting #4(klickst du hier:http://www.genesis-fanclub.de/…ing-story.html#post300096)
    Teil 2 auf Seite 12, Posting #118(klickst du hier:http://www.genesis-fanclub.de/…-story-12.html#post301729)
    Teil 3 auf Seite 24, Posting #234(klickst du hier:http://www.genesis-fanclub.de/…-story-24.html#post313462)
    Teil 4 auf Seite 32, Posting #316(klickst du hier:http://www.genesis-fanclub.de/…-story-32.html#post314005)
    Teil 5 auf Seite 45, Posting #449(klickst du hier:http://www.genesis-fanclub.de/…-story-45.html#post315815)
    Teil 6 auf Seite 51, Posting #502(klickst du hier:http://www.genesis-fanclub.de/…-story-51.html#post318527)
    Teil 7 auf Seite 59, Posting #590(klickst du hier:http://www.genesis-fanclub.de/…-story-59.html#post321280)
    Teil 8 auf Seite 68, Posting #679(klickst du hier:http://www.genesis-fanclub.de/…-story-68.html#post325835)
    Teil 9 auf Seite 81, Posting #805(klickst du hier:http://www.genesis-fanclub.de/…-story-81.html#post338867)
    Teil 10 auf Seite 90, Posting #894(klickst du hier:http://www.genesis-fanclub.de/…-story-90.html#post358341)
    Teil 11 auf Seite 97, Posting #969(klickst du hier:http://www.genesis-fanclub.de/…-story-97.html#post445192)

    109 Mal editiert, zuletzt von little nick ()

  • Elmar war sauer, so richtig sauer.[/QUOTE]


    In Anbetracht des Geschehenen war das aus seiner Sicht auch verständlich.

    "Ich glaube, dass sich mein Standpunkt, nachdem ich die Band verlassen habe, nicht dramatisch geändert hat.(...).

    Aber ich bin immer stolz darauf, was ich tat und was sie taten"

    Peter Gabriel

  • Teil 1



    Elmar war sauer, so richtig sauer. In Anbetracht des Geschehenen war das aus seiner Sicht auch verständlich. Schon den fünften Tag in Folge hatte er seine E-Mails abgerufen und jedes Mal die Meldung erhalten:"Ach Elmar, du bist doch doof!"
    War er am ersten Tag sogar noch belustigt ob dieser wenig schmeichelhaften Nachricht gewesen, fing er am zweiten an, sich ernsthaftere Gedanken zu machen. Wer steckte dahinter, mit welcher Absicht? Steckte vielleicht die Oma aus dem Supermarkt dahinter, der er aus Spaß ein Päckchen Kondome in den Einkaufswagen gelegt hatte, und die von dem Schmunzeln der Kassiererin so peinlich berührt war?
    Ob nun die Oma oder die Bäckereifachverkäuferin, die ihm die Laugenstangen immer mit einem leichten Zwinkern in die Tüte schob, vor allem irritierte ihn der Umstand, dass das Wort "doof" so überaus altmodisch war. Zwar war die Oma sehr, sehr alt und auch die Bäckereifachverkäuferin war durchaus als modisch anzusehen, dennoch bereitete ihm dieser Umstand massive Bauchschmerzen. Nun ja, der Name Elmar war inzwischen auch aus der Mode gekommen (wenn er überhaupt je modern war), und die Verbindung der Wörter "doof" und "Elmar" könnte einen ersten Hinweis geben.
    Nachdem er die mittlerweile fast schon bedrohlich wirkenden Zeilen am Morgen des dritten Tages erneut vorfand - er hatte zuvor von merkwürdigen Träumen geplagt mehr schlecht als recht geschlafen und war schon außergewöhnlich früh direkt vom Bett aus gleich zum Laptop gehuscht - entschloss er sich, die Bäckereifachverkäuferin an diesem Vormittag auf die Probe zu stellen. Er trat in den Laden, ließ, wie jeden Morgen, die Laugenstangen von der Bäckereifachverkäuferin in seine Tüte schieben, blickte ihr tief in die Augen und merkte herablassend an, dass es ziemlich "doof" sei, dass die Laugenstangen über den Tütenrand hinausragen. Solange nur die Laugenstangen über den Rand ragen, sei wohl alles in Ordnung, erwiderte Emma etwas angesäuert.
    Elmar pflegte schon seit längerem den Verdacht, dass die pausbäckige Emma, die stets so bienenemsig und dennoch so unscheinbar hinter dem Bäckertresen stand, pausbäckig und rund von Gestalt, in der vom Kunden nicht einsehbaren Backstube, verborgenen, wenn nicht gar mysteriösen Dingen nachging. Doch plötzlich stürtzte die Oma zur Tür herein und stülpte, ehe Elmar sich versah, forsch und mit heimtückischem Grinsen eines der Kondome über die längste der über den Tütenrand hinausragenden Laugenstangen. Aus dem Augenwinkel konnte Elmar gerade noch sehen, wie Emma ein diabolisches Grinsen aufsetzte, unter die Ladentheke griff, und spürte im nächsten Moment nur noch Schmerz. Jetzt kam es wirklich knüppeldick, das hatte Elmar nun wirklich nicht verdient.
    "Ich quetsche deine Eier", sagte Emma. "Womit habe ich das verdient?", brüllte Elmar. " Ist doch klar, du bist Bayern-Fan".
    "Das nehmen Sie sofort zurück," schrie Elmar außer sich vor Zorn und Schmerz. "Ich weiß noch nicht mal, wie man Beiern schreibt!"
    "Genau!", schrie die alte Oma mit einer kreischenden Stimme, die Elmar ihr zuvor gar nicht zugetraut hätte, und fing sofort darauf zu singen an: "Zieht den Bayern die Gummitütchen an...Gummitütchen an...Gummitütchen an...Zieht den Bayern die..."Elmar verstand die Welt nicht mehr, ich, Bayern-Fan? dachte er.
    In diesem Augenblick allgemeiner höchster Erregung, die Temperatur im Bäckerladen hatte mittlerweile tropische Ausmaße erreicht, betrat ein grauhaariger Mann bekleidet mit einem langen ausladenden schwarzen Mantel und einem Chapeau Claque den Raum - Stille - in seinen finsteren Augen brannte ein damönisches Feuer.
    "Ah, Elmar, schön dich zu sehen; sag mal, ich hab dich schon lange nicht mehr in der Kirche gesehen?!"
    Elmar stand der kalte Schweiß auf der Stirn und Gedankenfetzen flackerten ihm im Techno-Takt durchs Hirn, wobei sich einer auf das grauenhafteste strukturierte: "Oh No!" - "Jesus! He knows me!" Und dabei hatte er gerade dies durch die Transplantation der Speckpolster seiner Hüften in den Nasenbereich versucht zu verhindern. "War es nun ein Trojaner, oder doch eher ein Virus dem Elmar jetzt zum Opfer fallen würde?" ...sprach Elmar zu sich selbst...doch ehe Elmar seine völlig wirren Gedanken ordnen konnte, kniff auch Erna, die Oma, gewaltsam in seine Hoden.
    "Ein Traum - ein ALBTRAUM muss dies sein" flüsterte Elmar - dann wurde ihm schwarz vor den Augen und in diesem einen Augenblick genoss er die Gnade einer menschlichen Grundfunktion, die ihn davor schützte und bewahrte, in Schmerz und Pein unterzugehen.
    Als Elmar, auf dem Boden der Bäckerei liegend, nach zwölf Minuten sein Bewusstsein zurückerlangte und die Augen öffnete, blickte er in die finsteren Augen des auf dem Boden knienden und tief über Elmar gebeugten grauhaarigen Mannes mit dem langen ausladenden schwarzen Mantel.
    Er griff ihm unter die Arme, half ihm hoch und meinte:"Also ehrlich, erst machst du hier auf dicke Hose, lässt dich von den beiden", er deutete mit dem Daumen auf die Weiblichen," runtermachen, anstatt mal Eier zu zeigen, wie es sich für ein Bayernfan gehört!".
    "Vielen Dank!", grummelte Elmar, "aber ich scheiß´auf die Bayern! Und wenn´s unbedingt sein muss, zeig ich euch Eier!", brüllte Elmar, schlüpfte in sein Slipperman-Kostüm und blies keuchend seine Hoden auf.
    "Ja, mir hat es auch immer ziemlich wehgetan, wenn der Druckluftschlauch an der falschen Stelle gelandet ist", nickte der Schwarzgewandete, als er Elmars verzerrtes Gesicht sah.
    elmar glaubte er wäre gleich wahnsinnig. ich muss aus diesem saftladen hier raus, dachte er. er ging in seinem slipperman-kostüm auf die strasse und die leute starrten ihn an. " hey mann. ist schon karneval?" " hellau", " machst du werbung für karl lagerfeld?". elmar zeigte ihnen den finger und beschloss in die nächste kneipe zu gehen. zum glück war die kneipe leer, nur er und der barkeeper. " ein pils, oder besser gleich zwei während ich das kostüm hier ausziehe." " sie gehen so breitbeinig, was passiert?". " ja, mein schinkenspeck ist heute morgen in der pfanne explodiert und hat mir die oberschenkel verbrannt. sagen sie mal, was ist das für eine musik die ich gerade höre?"-" das ist jethro tull und das stück heisst aqualung." " klingt ja merkwürdig, hast du nichts von tokio hotel oder lady gaga?" " so etwas kommt mir hier nicht auf den teller. ich glaube, du brauchst mal einen ordentlichen tritt in die eier."-"warum haben es heute alle auf meine eier abgesehen?", dachte elmar, "dabei bin ich noch nicht mal bayern-fan."


    Elmar hörte aus der Ferne einen ihm wohlbekannten Handy-Klingelton - "Wake Me Up, Before You Go Go" - und wälzte sich schweißgebadet aus seinem Bett, um dann zwar noch vom Schlaf benebelt über den Teppich kriechend zu seinem Laptop zu gelangen - die neue Mail lautete: "Elmar, Du bist noch doofer, als die Polizei erlaubt"!
    Nachdem seine Offensive des vorigen Tages in einem offensichtlichen Fiasko geendet hatte, wählte er nun eine andere Strategie zur Lösung des Problems: Er stellte "Durch den Monsun" auf Endloswiederholung, watschelte ins Bett zurück und zog sich die Bettdecke über den Kopf. Hatte er alles nur geträumt ? - wie war er nach Hause ins Bett gekommen? - Elmar stand wieder auf, ging ins Badezimmer um sich im Spiegel nach eventuellen Blessuren zu untersuchen und bekam den Horror seines bisherigen (doofen aber relativ normalen) Lebens!
    Er hatte zwar nach wie vor keine FC-Bayern-München-Tattowierung am Körper, aber: anstelle seiner Brustwarzen schauten ihn zwei lebendige Augen an, des weiteren war die Haut an seinem Herz transparent und er konnte es schlagen sehen - es war behaart!
    "Gaaaanz ruhig, Elmar," sagte er zu sich, "du hast keine psychotropen Substanzen zu dir genommen, und wenn dies kein Alptraum [mt P und nicht mit B, der Lektor!] ist, dann gibt es nur EINE zufrieden stellende Erklärung."
    Sein Blick glitt auf seinen Oberschenkel und dort bemerkte Elmar einen Stempel mit dem Aufdruck "Menschlicher Schinken - Emma mag das!" - ihm wurde klar, er war mittendrin in einer Verwandlung und kurz vor dem Beginn einer großen Reise.
    Doch dann erwachte Elmar, nachdem der Barkeeper ihm einen ordentlichen Tritt in die Eier verpasst hatte...Elmar bekam Hunger auf Rührei und vernahm ein rhythmisches Klatschen... Emma schlug mit flachen Händen auf Elmars nackten Schinken ein und brüllte: "He Alter, hast Deine Laugenstangen bei mir vergessen!" und übrigens: "Auf Deinem blöden Schloß (Anm.: Emma verweigert sich der Neuen Rechtschreibung) kannste weiterhin langweilig und doof alleine wohnen!". "Danke, du blöde Kuh!" grummelte Elmar, verließ breitbeinig die Kneipe und watschelte in die nächste Apotheke, um eine Hodenbank zwecks Lagerung seiner inzwischen auf Tennisballgröße angeschwollenen Eier zu erwerben.
    Nach dem die PTA in der Apotheke aus dem Lachen nicht mehr rauskam, ging unser Probant zurück in seine Wohnung, besorgte sich aus dem Kühlschrank ein bis drei Dosen Tuborg-Bier, legte sich die Hodenbänke an, und versuchte auf dem Sofa beim gucken des BLUE-Channel zu relaxen, was sich als keine gute idee herausstellte. Denn auf dem "Beamten-Logik und -Erlebnisweltkanal" gab es nur zwei Sorten Sendungen, und Elmar war leider nicht bei der 20-stündigen Sendung "Wortlaute aktualisierter Verordnungen und Ausführungsbestimmungen am Morgen und am Abend vorgelesen", deren Sprecher mit sonorer Stimme und ohne jede Akzentuierung hirnabstumpfende Bürokratierundschreiben von sich gab (weswegen der Sender neuerdings sehr erfolgreich zur nichtchemischen Sedierung hyperaktiver Kinder eingesetzt wurde), sondern bei einem der zwei doppelstündigen Segmente, hinter deren vielsagendem Titel "Bürger belästigen uns bei unserer Tätigkeit, indem sie irgendwas wollen" knallhartes Reality-TV stand, bei der Bürger mit versteckter Kamera dabei gefilmt wurden, wie sie so absurde Sachen unternahmen wie Meldebescheinigungen zu wollen oder den Versuch zu unternehmen, die neuesten Kapriolen der Anlage BoD zur 234. Novelle der Gesetzes über die Teilförderung katholischer Solarzellen in Kellerabteilen gemischtkonfessioneller Wohnanlagen.
    Elmar mochte diese Sendung - es erinnerte ihn an seine Verwaltungslehre, die er gerne erfolgreich beendet hätte, wäre da nicht die Sache gewesen mit den von ihm im Internet veröffentlichten Akten mit dem "NfD-Vermerk".
    Die"Nur-Für-Dich"-Akten enthielten Nach(k)tfotos von emma, die sie ihm für seine Hilfe an Amtesstelle gegeben hatte, und da wusste er, was er letzten Sommer am Freitag, dem 13. mit seinem Freunden Fred und Michael getan hatte. Da fiel es Elmar wie Schuppen von den Augen...zuerst Magnetbingo und dann noch die Nacktfotos...er konnte froh sein, dass Emma sich nichts Schlimmeres hatte einfallen lassen...doch wie konnte er das wieder gut machen?
    Vielleicht mit dem handsignierten ersten Roman von Charles Bukoswki? Doch bevor Elmar seine Pläne in die Tat umsetzen konnte, trat Emma mit hoch erhobenem Crocket-Schläger hinter dem Wohnzimmervorhang hervor und entfernte Elmars Kopf graziös mit einem kraftvollen Schlag...Elmar war sofort tot. Da trat der Reverend mit seinem langen schwarzen wallenden Mantel in Erscheinung - behutsam salbte er Elmars Körper, murmelte einen lateinischen Satz und setzte Elmars Kopf wieder dahin, wo er hingehörte - alsbald schlug Elmar die Augen wieder auf und seufzte: "Ach Reverend William...ich hatte ja gehofft, dass die Oma ihre Old-King-Cole-Musikbox öffnet, ich schnell alter und wilden Sex mit der Oma haben würde...". Die Augen des Reverends glühten purpurrot - er beugte sich zu Elmar und flüsterte ihm in sein linkes Ohr: "Elmar, daran darfst Du ab nun nicht einmal im Traume mehr denken!".
    "Falls du auf meine Hoden anspielst, die hab ich gut mit Penaten-Creme eingeschmiert"..."und nun nimm dies, du feister Sack", schrie Elmar, fiel mit dem Crocket-Schläger über den Reverend her, entfernte seinen Schädel und legte diesen in ein Feuer um einen Schrumpfkopf herzustellen...
    Unvermittelt drang ein Lachen aus dem Schädel des Reverends und im nächsten Moment setzte sich der geschundene Leib wieder von selbst zusammen - mit einem triumphierenden Fingerzeig bedeutete er Elmar: "Gott sei Dank bin ich aallianzversichert!"
    Weit über der Stadt, noch jenseits der Wolken und des dünnen Flors Vulkanasche, der funkelte vor Vergnügen über die Unordnung, in die er das Leben dieser Wesen da unter ihm stürzte, schwebte ein schnittiges Raumschiff in British Racing Green mit einem platinierten Schriftzug "QuicaeLumspectat" , und sein Pilot beobachtete Elmars Erlebnisse auf dem Bordmonitor mit einer unbestreitbar amüsierten Verwunderung, bevor er die Wikispacia befragte, ob er richtig gehört hatte und man sich auf diesem Planeten gegen Arroganz versichern könnte.
    Sein Name war Reik Ja Vik und kam aus dem 8. Sonnensystem - er hatte Drähte an der Nase und Antennen an den Ohren. Reik Ja Vik flog in der Sternenflotte von Super-Moogle - die den Auftrag hatte, alles was auf Erden kreucht und fleucht durch- und abzuscannen - für Reik Ja Vik war Elmar nur ein Würmchen, für Super-Moogle aber: "Supper's Ready"!
    Reik Ja Vik beamte sich auf die Erde zu Elmar und dem Reverend...Elmar war verzückt und sprach : "Der Reverend sieht ja schon ziemlich hässlich aus mit seinem Schrumpfkopf, dem verbrannten Haar und den Niki-Lauda-Ohren...aber du bist ja wirklich der Gipfel...sind die echt?" witzelte er, und verknotete die Nasendrähte mit den Ohrenantennen.
    Reik Ja Vik wurde ganz grün im Gesicht (Elmar neigte ab und an zu penetrantem Mundgeruch!) und beugte sich leicht nach vorn, lächelte und fragte: "Ey Alter, meinst Du etwa ich wäre aus Pappe?". "Ne", erwiederte Elmar..."Pappe ist nicht so hässlich"..."Was willst du eigentlich hier, du feister Sack?" raunzte Elmar und kniff Reik Ja Vik kraftvoll in die Hoden.
    Sichtlich angewidert betrachtete Big Leg Emma dieses Genital-Dilemma! Doch Reik Ja Viks schmerzverzerrter Gesichtsausdruck wandelte sich unerwartet in ein gemeines Grinsen:"Das waren meine Mandeln, du doofer Elmar...keine Ahnung von Anatomie, was?" - "Never mind the bollocks, Alter ... nix für ungut!" und Reik revanchierte sich bei Elmar, dem daraufhin der Sinn für jedwede weiteren neuen Aktivitäten erst einmal gründlich verging...
    ...Als Elmar, inzwischen in seinem Bett liegend, aus seiner Ohnmacht erwachte, erneuerte die Oma gerade die Eisumschläge seiner auf der Hodenbank gelagerten Eier...
    Die Oma sah Elmar mit ernstem Blick an und sprach: "Das sieht übel aus, wir müssen den Doktor besuchen!" ... da hörten die beiden ein Klopfen am Fenstergitter und ein stolzer Rabe stolzierte in das Zimmer ... nach seinem Namen gefragt, antwortete dieser mit grimmer Stimme bedeutungsschwer: "Nimmermehr".
    "Macht doch nichts", beruhigte die Oma Elmar, "ich habe ohnehin keine Eier mehr in meinem Stock...wir können ja ein Äffchen adoptieren!"
    Da spreizte der Rabe seine Flügel und sprach: "Elmar, Dein Name kommt aus dem spanischen El Mar und bedeutet "Das Meer" - folge mir zu Doktor Hyper, der wohnt an der Küste und kann Dir sicherlich in Deiner Not helfen - sieh das Zeichen!" - Die Alternative: "Nimmermehr!"
    Als Elmar an der Küste eintraf, bemerkte er direkt an der Wasserlinie einen kostbar geschnitzten Stuhl, auf dem ein seltsam gewandetes Männlein wild auf das Meer eingestikulierte. Hin und her hüpfend, und ganz aufgeregt rief es: "Welcome Back My Friend To The Story That Never Ends!"
    Das Hüpfen weckte die Regenwürmer auf...sie lukten aus der Erde heraus und riefen: "Yeah, Badezeit!"
    Aber warum war das Wasser auf einmal so süßlich duftend und rosig? Sieben nackte anmutige Jungfrauen entstiegen den Wellen, verströmten dabei einen betörenden Duft und lockten Elmar mit den Worten: "Welcome Home By The Sea, wir haben auf Dich gewartet - komm zu uns, wir möchten Dich verwöhnen und von all Deinen Drangsalen befreien!"..."Und bevor Du Dich fragst, lieber Elmar, wie wir das machen wollen, zeigen wir es dir lieber gleich", lächelten sie betörend, banden sich Kochschürzen mit der Aufschrift "It's scrambled eggs." und bereiteten Elmar das köstlichste Rührei, das er jemals gekostet hatte. Elmar war begeistert - sieben magere Jahre hatte er auf soviel Erotik verzichten müssen - und gurrte: "That's IT!"
    "Na hoffentlich", knurrte Elmars Strandkorbnachbar, "I can't stand to hear all this wild orchids this, wild orchids that anymore" und weigerte sich wegen des Wortspiels, das zu übersetzen.
    Den Jungfrauen war es (fast) egal - sie sahen und bezeichneten sich lieber als die "Bluegirls" - und schwangen am Strand in der sanft anrollenden Meeresschäumung ihre (außerordentlich gut gebauten und sehr ansehlichen) Hüften zu den Takten der alten englischen Volksweise "We Can't Dance" .
    Bei einer der Jungfrauen zeigten sich jedoch mit jeder anrollenden Welle zunehmend mehr Risse in der Oberhaut...Speckrollen begannen hervorzuquellen...schließlich purzelten zwei Hängeschläuche mit zerfransten Himbeernippeln aus dem oberen Brustbereich herab...die Oma stand inmitten der Bandung...
    "Ich bin eine L(omi)a!" quietschte sie vor Vergnügen und auch die nächste Jungfrau begann sich zu verändern - zusehends nahm sie die Formen von Big Leg Emma an (was ein echtes Dilemma war!).
    Als sich schließlich auch noch Reik Ja Vik und der Reverend aus zwei weiteren Jungfrauenkörpern herauspellten fragte sich Elmar:"Was soll der Unsinn? Eigentlich sollte der Doktor doch nur nach meinen geschwollenen Keimdrüsen sehen...und das Rührei kam mir sowieso spanisch vor."
    Die nächste Verwandlung war auch bemerkenswert: aus dem fünften Frauenkörper schlüpfte eine Fuchsdame, die dann unvermittelt ins Wasser lief und sich auf eine dahintreibende Eisscholle stellte - "Seht her" rief sie: "Ich bin die sexy foxy Lady!"
    "Wenn du nicht schleunigst dafür sorgst, dass hier Ruhe einkehrt", raunze Elmars Strandkorbnachbar genervt, "dann wird hier was Schreckliches passieren, das versprech´ich dir!"
    Von wegen Ruhe ... - nicht nur, dass die Fuchsdame ihre E-Gitarre mit dem Jimi-Song "Foxy Lady" aufheulen ließ - nein, fast zeitgleich raste lautstark ein Jugendlicher (gekleidet wie ein Mod) auf einem Motorroller vorbei und brüllte: "Can you see the rael me, can ya, can ya?" - Elmar seufzte tief: "Seit diesen doofen E-Mails fühle ich mich irgendwie total quadrophenia!"
    "Ich hatte dich gewarnt!", knotterte Elmars Strandkorbnachbar, griff nach einem Sandschäufelchen und bohrte es Elmar schwungvoll in seinen runzligen Beutel.
    Da entpuppte sich aus der sechsten Jungfrau das sehr böse dreinblickende Mädchen Cynthia - und rachegelüstig tat sie das, was sie immer schon am besten konnte: sie schwang ihren Crocket-Schläger, nuschelte etwas, das klang wie "Sorry Henry, Seconds Out!" und enthauptete den nervigen Strandkorbnachbar!
    Schließlich löste sich auch die Hülle der siebten Jungfrau auf...zum Vorschein kam Jonathan King...in der rechten Hand die brandneue Genesis-CD "From Genesis To Revelation 2010" mit zwei neuen Bonus-Tracks: "Where The Sour Turns To Sweet" und "One Day" wurden mit zusätzlichen Bläserspuren veredelt, eingespielt von German Brass und Stefan Mross...Na toll, dachte sich Elmar und blickte King vorwurfsvoll an, da dieser sicher nur darauf aus war seine Oma flachzulegen um sich danach mit alter Haut abzuwischen. Ja, sehr richtig...[B]DIE Oma war tatsächlich die Mutter von Elmars Vater...und es gelang Jonathan King tatsächlich abermals, seine perversen Absichten in die Tat umzusetzen...Während sich JoKing amüsierte, dämmerte es Elmar, dass die ihm stets verschwiegene Familiensaga besagte, dass er der uneheliche Sohn seines unehelichen Vaters war - die Oma war somit also seine richtige Oma! - und sein angeblicher Onkel Johann (der, so die Saga, in Anderland einen Schwarzen Turm bewohnte) folglich sein verschollener Bruder sein musste. Just als JoKing fertig war und sich mit Omas alter Haut abgewischt hatte nahm Elmar Anlauf und trat ihm mit voller Wucht in die Hoden...das hast du jetzt davon, du fiese Sau...und jetzt ruf ich meinen Onkel Jahann an, du blöder Wichser...Da trat der Reverend vor und sprach: "Elmar, lass ab von Deinem (leise gehaucht: durchaus verständlichem) grausamen Tun!", ... "begreife Deine Aufgabe und sieh in uns sieben Deine Gefährten!", ... "denn der Weg, der vor uns liegt, wird steinig und hart!".
    "Johann!", quiekte Elmar, "Das kann doch nicht wahr sein! Seit wann trägst du denn diesen albernen Mantel?"
    "Armer verzweifelter Elmar!" seufzte der Reverend - "Gerne bin ich Dein Bruder, Dein 'Brother in Arms' sozusagen ... aber Deinen richtigen Bruder werden wir suchen müssen ... so will es die Prophezeihung!"
    "Prophezeihung, Prophezeihung", grummelte Elmar, doch sein Widerstand schwand bereits, denn schließlich hatte er ohnehin nichts besseres zu tun und diese scharfe Fuchsbraut machte ihn obendrein ziemlich nervös.
    Und so kam es, dass Elmar sich auf das Abenteuer mit seinen sieben Weggefährten einließ...bevor sie aber aufbrachen, bestrich Doctor Hyper Elmars Hoden mit einer Wunderheilsalbe aus Heilbuttkotze und sie feierten ein rauschendes Abschiedsfest, bei dem der enthauptete Strandkorbnachbar über offenem Feuer knusprig und goldbraun zubereitet wurde.
    Als Elmar am nächsten Morgen durch eine saftige Ohrfeige geweckt wurde dröhnte ihm ziemlich der Schädel von dem vielen... wie hieß das Zeug doch gleich, was einen alles vergessen ließ, ach ja, Alkohol und aus von Kopfschmerzen zusammengekniffenen Augen sah er wie ein buschiger Fuchsschwanz schnell aus dem improvisierten Zelt verschwand.
    "Scheiße..." dachte Elmar, der soeben noch von Ribéry geträumt hatte, "hoffentlich ist Foxy nicht minderjährig!"...er setzte seinen linken Fuß vor die improvisierte Pritsche, spürte etwas nasses, klitschiges, erblickte eine Silberzwiebel zwischen seinen Zehen und brach.
    Nachdem er sich die Überreste des Strandnachbarn mit dem T-Shirt von den Lippen gewischt und ein Glas Wasser getrunken hatte, trat Elmar aus dem Zelt und in den Morgen nur um zu sehen, dass alle anderen auf den Beinen waren, ihn ansahen und auch anscheinend eine Rede von ihm erwarteten.
    "Kuckuck! War doch schön gestern, oder?" winselte Elmar mit zittriger Stimme...dann spürte er, wie sich die angetrocknete Wunderheilsalbe von seinen Hoden löste...er presste seine Hand vor den Mund, lief rot an und brach abermals.
    Elmar erholte sich überraschend schnell und gelangte rasch wieder zu seinen Emotional-Sozial-Kapazitäten-Beurteilungsfähigkeiten – er schaute sich die Truppe an und scannte im Geiste sein, ihm durch die Prophezeiung zugewiesenes, Kompetenz-Team:


    - die L(omi)a = weiß, wo und wann frau hart anpacken muss – und: Blut ist dicker als Wasser;
    - der Reverend = Stimme der Vernunft, verfügt über Heilkräfte und bezieht seine innere Kraft aus dem Glauben an die „Kirche der Teppich-Kriecher“;
    - Reik Ja Vik = verfügt nicht nur über unschätzbares interplanetarisches Wissen sondern ist auch ein gut vernetzter Moogle-Experte (Moogle-Street, Moogle-Maps, Moogle-Warship ...), und ... zu Guter letzt: er kann ein Raumschiff fliegen!;
    - Big Leg Emma: gut für jedes delikate Dilemma;
    - JoKing: kann stets eine bestimmte alte Brühe x-mal aufkochen und als taufrisch verkaufen; besitzt auch eine Menge geschmacklicher Horror-Zutaten (Öle, Margarine, Vaseline, Violine, diverse ranzige Fette ...) um jeden Aufstrich bzw. komplette Aufstreiche in regelmäßigen Abständen als vermeintlich innovativ und als dass definitive Non-Plus-Ultra zu re-kreieren und vor allem: zu VERKAUFEN;
    - Die sexy foxy Lady: wie der Name schon sagt: ein heißer Feger! Kann mit ihrer E-Gitarre Rückkopplungen und Schallströmungen entfachen, die nicht einmal den berühmten „Walls Of Jericho“ standhalten;
    - Cynthia: Spezialistin im Umgang mit Crocket-Schlägern – und ihr internalisierter Kampfruf: „Aus dem Weg ihr Fatalisten – die nächste Schlacht gewinnen wir!“ wirkt stets motivierend!


    ...mit Teil 2 geht´s auf Seite 12 mit Posting #118 weiter (klickst du hier:http://www.genesis-fanclub.de/…-story-12.html#post301729)

  • Elmar war sauer, so richtig sauer. In Anbetracht des Geschehenen war das aus seiner Sicht auch verständlich. Schon den fünften Tag in Folge hatte er seine E-Mails abgerufen und jedes Mal die Meldung erhalten:"Ach Elmar, du bist doch doof!"
    War er am ersten Tag sogar noch belustigt ob dieser wenig schmeichelhaften Nachricht gewesen, fing er am zweiten an, sich ernsthaftere Gedanken zu machen.

  • Elmar war sauer, so richtig sauer. In Anbetracht des Geschehenen war das aus seiner Sicht auch verständlich. Schon den fünften Tag in Folge hatte er seine E-Mails abgerufen und jedes Mal die Meldung erhalten:"Ach Elmar, du bist doch doof!"
    War er am ersten Tag sogar noch belustigt ob dieser wenig schmeichelhaften Nachricht gewesen, fing er am zweiten an, sich ernsthaftere Gedanken zu machen. Wer steckte dahinter, mit welcher Absicht?

    I'll never find a better time to be alive than now.

    Peter Hammill (on "X my Heart")

  • Steckte vielleicht die Oma aus dem Supermarkt dahinter, der er aus Spaß ein Päckchen Kondome in den Einkaufswagen gelegt hatte, und die von dem Schmunzeln der Kassiererin so peinlich berührt war?

    • Offizieller Beitrag

    Elmar war sauer, so richtig sauer. In Anbetracht des Geschehenen war das aus seiner Sicht auch verständlich. Schon den fünften Tag in Folge hatte er seine E-Mails abgerufen und jedes Mal die Meldung erhalten:"Ach Elmar, du bist doch doof!"
    War er am ersten Tag sogar noch belustigt ob dieser wenig schmeichelhaften Nachricht gewesen, fing er am zweiten an, sich ernsthaftere Gedanken zu machen. Wer steckte dahinter, mit welcher Absicht? Steckte vielleicht die Oma aus dem Supermarkt dahinter, der er aus Spaß ein Päckchen Kondome in den Einkaufswagen gelegt hatte, und die von dem Schmunzeln der Kassiererin so peinlich berührt war?
    Ob nun die Oma oder die Bäckereifachverkäuferin, die ihm die Laugenstangen immer mit einem leichten Zwinkern in die Tüte schob, vor allem irritierte ihn der Umstand, dass das Wort "doof" so überaus altmodisch war.

  • Elmar war sauer, so richtig sauer. In Anbetracht des Geschehenen war das aus seiner Sicht auch verständlich. Schon den fünften Tag in Folge hatte er seine E-Mails abgerufen und jedes Mal die Meldung erhalten:"Ach Elmar, du bist doch doof!"
    War er am ersten Tag sogar noch belustigt ob dieser wenig schmeichelhaften Nachricht gewesen, fing er am zweiten an, sich ernsthaftere Gedanken zu machen. Wer steckte dahinter, mit welcher Absicht? Steckte vielleicht die Oma aus dem Supermarkt dahinter, der er aus Spaß ein Päckchen Kondome in den Einkaufswagen gelegt hatte, und die von dem Schmunzeln der Kassiererin so peinlich berührt war?
    Ob nun die Oma oder die Bäckereifachverkäuferin, die ihm die Laugenstangen immer mit einem leichten Zwinkern in die Tüte schob, vor allem irritierte ihn der Umstand, dass das Wort "doof" so überaus altmodisch war. Nun ja, der Name Elmar war inzwischen auch aus der Mode gekommen (wenn er überhaupt je modern war), und die Verbindung der Wörter "doof" und "Elmar" könnte einen ersten Hinweis geben.

    I'll never find a better time to be alive than now.

    Peter Hammill (on "X my Heart")