Never ending story

  • Teil 6


    Die Gefährten verabschiedeten sich von Peter, Tony, Mike und Steve und machten es sich zwischen den Steinspitzen auf dem Buckel des Riesen bequem. Dieser erhob sich majestätisch in die Lüfte und hielt direkten Kurs in Richtung Erde. Emma wurde grün im Gesicht und ihr Mageninhalt suchte und fand auch eine gute Lösung. Denn plötzlich saß Jonathan King neben Emma, der den Schwall von Erbrochenem ins Gesicht bekam. Daraufhin zog Jonathan eine wohlgeformte Beinprothese aus seinem Hintern...sie passte wie angegossen an Emmas Stumpf...
    Cynthia merkte an, dass dies ja von JoKing eine durchaus nette Geste war (wenn auch übel stinkend!) zückte aber dennoch ihren Schläger ... und fegte mit einem perfekten Ass JoKing vom Buckel des fliegenden Riesens hinein in die unendlich scheinende Stratosphäre. Emma hüpfte vor Freude auf einem Bein, also mit ihrer Prothese, auf des Riesens Buckel umher...zeitgleich verglühte Jonathan King in den fernen Weiten des Weltalls...
    ... und so langsam kam dann auch der Blaue Planet in Sichtweite. Überall leuchteten kleine Lichtpunkte ... Elmar schaute auf die Datumsanzeige seiner Armbanduhr und verlautete in erhabener Tonlage: "Frohe Weihnachten Euch Allen hier und dem Erdkreis!" Die Melodie von "Since I Lost You" erklang und Tony Smith näherte sich auf einem Rentierschlitten und mit Weihnachtsmannkostüm, winkte den Gefährten friedvoll lächelnd zu und verschwand wieder in der Dunkelheit...
    Elmar staunte, als der Riese, der gerade erzählte, er werde von guten Freunden auch "Billy The Mountain" genannt, über eine überlebensgroße Christusfigur hinwegflog und schließlich sanft an einem überfüllten Strand landete (wobei - es ließ sich nicht vermeiden - ein paar Strandbesucher unter ihm begraben wurden, während andere in wilder Massenpanik die Flucht ergriffen). "Wir sind in Rio de Janeiro!", stammelte der Reverend, wandte sich der Christusfigur zu und bekreuzigte sich ergriffen.
    Der Riese war glücklich, weil die Gefährten glücklich waren und teilte ihnen auch seinen richtigen Namen mit: "Meine Eltern tauften mich Gorman!" - "Billy finde ich aber viel schöner und passt auch eher zu meinem sensiblen Wesen!" Sprach's und reichte Cynthia ein paar der zerquetschten Körper, die er unter sich hervorzog. Diese bestreute Cynthia blitzschnell mit Curry und Paprikagewürz und bereitete sie knusprig zu.
    Zur gleichen Zeit hinter der Hogweed Hecke: Tony entdeckte ein wohlriechendes rotes Blümelein gar einem Röschen gleich! "Wenn dies nicht ein gutes Omen für unser Album darstellt, weiß ich es ja auch nicht" murmelte er, tunkte seine Nase immer tiefer in den Blütenkelch und verwandelte sich in eine Roland Drumbox, die durch Zufall "Phil Collins 1980" fand und mit nach Hause schleppte. "Mal sehen", fragte er sich, "was man aus so einer Drumbox rausholen kann. Irgendwas wird wohl in der Luft liegen."
    Steve fluchte: "Mist, jetzt haben wir die ja doppelt - ich habe doch meine auch dabei!"
    ... und fing an auf seiner Gitarre zu spielen. "Keine Panik, Steffen!", versuchte Peter beruhigend auf Steve einzuwirken, "du hast doch `ne LINN Drum-Machine, keine Roland! Lass uns die Geräte einfach auf zwei Stühle legen, dann können sie Konversation betreiben!" Wie auf ein Kommando fingen beide Drum-Machines an zu vibrieren und zu ruckeln; ja, sie entwickelten förmlich ein Eigenleben und begannen sich ein Battle zu liefern:
    Rechts: Linn: Bumm Bumm Ploing
    Links: Roland: Bumm Ploing Bumm
    Inzwischen geriet Steve ins Grübeln...seit wann wohnt "Phil 1980" eigentlich hinter der Hogweed Hecke? Dieser, rund drei Jahrzehnte jünger als der Rest vom Schützenfest, hatte sich unterdessen einen dritten Hocker geschnappt und trieb heftigst Konversation mit den beiden Drum-Machines...
    Währenddessen geriet Steve noch tiefer ins Grübeln..."Sag mal, Peter, war Mike nicht beim Untergang von Lemoland mit in die Tiefe des Ozeans gerissen worden?" Just in diesem Moment fiel der Zauber auf...es machte "Puff" und der falsche Mike war völlig von Nebel umhüllt...als sich der Nebel vezogen hatte, trauten Peter, Steve und Phil 1980 ihren Augen nicht...
    "Nein, wenn wir gewußt hätten das es das gibt!" schrie Steve. "Wir sind im Traumland der lilienweißen Lilien, wir sind in unserer Heimat am Meer, wir sind im "Land of Confusion"!!!!
    Uaaaaaaahhhhhhhhhhhh............."
    (Blitz vom Himmel, links oben nach rechts unten!) (Domino Melody: The Last Domino) Regen, Gewitter und Hagel...


    "Ganz ruhig, Steve", ertönte plötzlich Reik Ja Viks Stimme aus einer Wolke, "diese Wahnvorstellung muss jeder durchleben, der diesen fiesen Zauber aufdeckt!"
    Dann fing die Epdermis des falschen Rutherford an zu knistern, zu schrumpeln, löste sich ab und fiel in langen Fetzen zu Boden. Zum Vorschein kam ein völlig nackter..............JONATHAN KING!!!
    ... und die Wolke sendete einen gigantischen interplanetarischen Blitz ... den JoKing in voller Breitseite abbekam, so dass ihm alle Geigen und Streicher (von dieser und aller anderen Welten) endgültig ausgetrieben wurden ... und in ein scharzes Nichts absobierte.
    Mit dem Verschwinden von Jonathan King wurde auch Tony von seinem bösen Fluch befreit...die Roland-Drum-Machine lief im 9/8-Takt auf Hochtouren, fing an zu qualmen, es machte "Puff" und die Drum-Machine war völlig von Nebel umhüllt...als sich der Nebel verzogen hatte lag Tony splitterfasernackt und friedlich schlummernd auf einem Bett aus Rosenblütenblättern und ließ einen seichten Wind entweichen, der die Rosenblätter sanft aufwirbelte...
    "Lassen wir ihn schlafen" sagte Peter, "ich habe mir überlegt, seit dem der falsche Mike weg ist, ob wir thematisch wirklich an den Kleinen Prinzen gebunden sind? Ich würde gerne mal ein Konzeptalbum in deutscher Sprache machen!" "Das würde selbst nen Affen schocken!" merkte Phil dazu an.
    Steve lag gerade auf der Zunge: "Nun brauchen wir nur noch einen Bassisten!" - da öffnete sich die Wolke erneut und ... Peng ... "Daryl der Himmelsstuermer" plumpste der Band vor die Füße.
    Währenddessen lagen die Gefährten völlig überfressen am Strand von Rio und sahen sich das Treiben kopfschüttelnd auf Reik Ja Viks Bildschirm an...er hatte von der Erde aus Zugriff auf das komplette Kamerasystem seines Heimatplaneten und so konnten die Gefährten die Entstehung des neuen Genesis-Werks gespannt mitverfolgen...
    "Hey, schaut Euch mal diese drei Kerle mit Latschen und Bermuda-Shorts an, ich glaube wir werden überfallen!"
    Die drei Kerle waren jedoch keine üblen Gangster: sie gehörten zum Animations-Team der Rio Beach Funcorporation ("Los Hijos de Bermudas y los Zapatos"), die unseren Gefährten einen Batido de Testiculo kredenzen wollten, aber nicht dazu kamen, weil Cynthia die Situation missverstanden hatte und im Fremdsprachunterricht lieber Jungs verdroschen hatte. Sie knüppelte ihren Schläger mit vollster Wucht in deren Hoden, welche zu sechs tennisballgroßen Kugeln anschwollen.
    In diesem Moment hatte Peter eine Eingebung und schrieb einen ersten Textentwurf zu "Die Schlacht am Strand von Rio".


    Ja, es ist die Schlacht am Strand von Rio
    direkt neben Deinem Strandkorb
    So etwas hast Du noch nicht gesehen
    Nein, so etwas hast Du noch nie gesehen
    nicht seit der Keilerei von Nacktstetten!


    Da stehen Cynthia und ihre Gefährten -
    ein schrecklicher Lärm - das ist Cynthias Team!
    Mit schicken Bermudas und Latschen, das sind die Los Hijos
    die Rio Boys - superboys!
    und heute ist der Tag, an dem alles umgekrempelt wird, sortiert wird
    Ja, diese Gefährten kämpfen gegen den Konsum
    Endzeithelden machen das Rennen!


    Unterdessen bildete sich eine Traube von Rettungsschwimmern um die drei Superboys, die vergeblich mit Eisspray versuchten, die Schwellungen einzudämmen. Foxy schlug dazu mit ihrer Gitarre die Akkorde von "Samba Pa Ti" an und die Rio Boys sangen (in einer verdächtig hohen Tonlage)
    "oh Maria Maria
    we feel the pain
    To the sounds of the guitar, yeah, yeah
    Played by Foxy"


    "Seht Ihr, Rio ist doch gar nicht so gefährlich. Verflucht, wo ist meine Brieftasche??"
    "Meinst du die, mit der die beiden kleinen fetten Kinder da hinten gerade ein Feuerchen machen?" flachste Elmar...
    Alle Feuerchen auf dieser Welt, egal, womit angefacht verblassten gegen die nächste Welle, die schäumend an den Strand schlug. Beinhaltete sie doch tatsächlich ... und alles Augenmerk richtete sich unvermittelt ... auf einen erschöpften und natürlich pudelnassen MIKE!
    "Billy the Mountain", der Riese, beugte sich tief über Rutherford, hob ihn aus der schäumenden Gischt empor, trocknete ihn mit seinem heißen Atem und entschwand unter den stauneneden Blicken der Strandbesucher in die Lüfte, um Mike auf Reik Ja Viks Heimatplaneten zu entführen.
    Dort wurde hinter der Hogweed-Hecke kontrovers und hitzig diskutiert. Tony bezeichnete Peters Text von "Die Schlacht am Strand von Rio" als Mummelputz - Steve hatte klargestellt, dass er und nicht "Daryl der Himmelsstuermer" Leadgitarre spielt und ihnen immer noch ein Bassist fehlt und schwieg dann wieder ... Phil1980 trommelte lustlos ein wenig vor sich hin und überlegte, wann und wo er zuletzt seine Modelleisenbahn gesehen hatte. Kurzum: unsere Jungs liefen sich langsam warm.
    Als "Billy the Mountain" zur Landung ansetzte, spielte der beleidigte Daryl gerade das Solo von Firth Of Fifth auf seiner Gitarre...dieses seelenlose Gedudel löste bei dem Riesen eine Kurzschlussreaktion aus...nachdem er Mike wohlbehalten hinter der Hogweed-Hecke abgesetzt hatte, verschlang er Daryl mit Haut und Haaren und legte sich anschließend nieder...er verschmolz wieder mit dem Erdboden und lediglich sein Buckel blieb als bewachsener Hügel in der Landschaft sichtbar...
    "Wo kommst Du denn her, lieber Mike? Wir hatten gedacht, Du seist vor Lemoland ertrunken?" fragte ihn Tony.
    "Wäre ich auch fast, ... ich sank immer tiefer und tiefer ins Wasser ... da wurde ich von einer kleinen Seejungfrau gepackt ... und zu ihrem Vater Posei Don King ins Wasserschloss gebracht ... dort gab es für mich nicht nur lebensrettenden Sauerstoff, sondern musste mich im Palast als Mechaniker verdingen ... bis mir die kleine liebe Seejungfrau Ariel von Klementine die Pforte öffnete und ich wie ein Bettler zum Beach of Gold entfliehen konnte!" antwortete ein immer noch sehr erschöpfter Mike. "Dort bin ich mit einem aufblasbaren Gummischwan in See gestochen und nach zwei Tagen von einem Wal verschluckt worden. Pinocchio und Geppetto waren auch schon dort. Und so haben wir zwei Wochen lang "Schnick-Schnack-Schnuck" gespielt, bis ein Kartenspiel ins Innere des Wals gespült wurde. Zunächst spielten wir "Mau Mau", dann "Schummeln". Dabei hat Pinocchio allerdings immer verloren
    Zum Schluss hat Pinocchio dann zu mir gesagt, ich sei ein hervorragender Leadgitarrist. Daraufhin wuchs seine Nase bis ins Unermessliche, so dass der Rumpf des Wales durchbohrt wurde und dieser mit einem lauten Knall platzte...ein riesiger Marabu hat uns dann aus dem Wasser gefischt und wenige Kilometer vor Rio wieder abgeworfen...während Pinocchio und Geppetto auf einem Riff zerschellten, glitt ich elegant ins Wasser und erreichte mit letzter Kraft den Strand von Rio, wo mich dieser Riese mit seinem fauligen Atem trocknete...als ich aus meiner Ohnmacht erwachte, setzte er mich gerade hinter der Hogweed-Hecke ab.
    Steve erblasste! Er hatte gerade eine Mail auf seinem Laptop empfangen, dass in einem italienischen Tonstudio ein gewisser JoKing gesichtet worden war ... er wurde beobachtet, als er sich wohl an Mastertapes mit dem Etikett "Timeless" verging ...zuvor hatte er durch erpresserische Einwirkung auf die "italienische GEMA" erfolgreich die Veröffentlichung einer generalüberholenden Cover-Version des kompletten FGTR-Albums verhindert...
    Steve hatte einen Plan! Er rief über Handy zuerst seinen Bruder John an, der sich gerade auf einer Italien-Tournee befand und anschließend unsere Gefährten. Dummer- oder auch vielleicht glücklicherweise verstand Elmar am anderen Ende der Leitung, dass sich Johann in Italien befände! "Mein Onkel ist in Italien!" rief er den anderen zu, die gerade dabei waren, von der Brieftasche noch das zu retten, was es zu retten gab.
    Inzwischen war Charles Bukowski am Strand eingetroffen...er wollte die Gefährten (nicht ganz uneigennützig) unterstützen und fuhr sie zum Flughafen...während der Fahrt ließ er "Who Dunnit?" in vollster Lautstärke über die Autolautsprecher dröhnen...
    Ja, der Charles war schon ein Klasse-Autofahrer und kannte sich in Rio Dejaneiro wie in seiner Westentasche aus! Leider hatte er das aktuelle Datum nicht im Blick! Es war nämlich der Tag, an dem alle Samba-Schulen von Rio rund um die Flughafenzubringer, ihren Probetag für den großen Karneval hatten. Somit waren alle Straßen total verstopft und in die Samba-Klänge mischte sich nun laut, krachend & dissonant:


    "Was it A or was it B?
    Or was it X or Z?


    Was it you or was it me?
    Or was it he or she?
    Who dunnit?


    I didn't, I, I didn't do it...."


    ... was natürlich fatale Folgen hatte!
    Unter diesen Umständen konnte der Karneval bei bestem Willen nicht stattfinden...und so wurde der Karneval erstmalig abgesagt...was die zügige Weiterfahrt zum Flughafen aber nicht wesentlich tangierte ... wütende Tänzerinnen, um ihren Erfolg gebracht ... umzingelten das Auto von Charles ... es wurde brenzlig und wertvolle Zeit verstrich! ...
    Letztendlich hoben die Gefährten wohlbehalten mit einer Boing 737 in Richtung Italien ab und Charles kehrte zufrieden zurück an seinen Rechner, um sich im Abacab-Supporters-Thread über die Qualität des Abacab-Albums auszulassen...
    ... und auf dem Highway reckte müde ein Lamm den Kopf in den sich langsam herabsenkenden Kondensstreifen. Wenige Augenblicke später wurde es jäh von einem Tanklastzug überrollt. .....................outsch!!!!!...........................
    Derweil saß unser Team gemütlich im Flieger und lauschte den Motorengeräuschen der Triebwerke ... Cynthia kochte allerdings immer noch vor Wut darüber, dass man ihr beim Einchecken den Baseballschläger abgenommen hatte. Da erhoben sich plötzlich 6 heilig verhüllte Männer aus ihren Sitzen - der siebte ging voran, hielt majestätisch ein Schwert in der Hand und sprach: "Wir sind die Unknown Session Players - DIE STREICHER - vom Kommando Arthur Greenslade! Wir werden dieses Flugzeug nach Italien entführen um dort unsere bislang verwehrten namentlichen Credits auf dem Album FGTR einzufordern! Wenn ihr alle Ruhe bewahrt, wird Euch nichts passieren!"
    Da erhielt Cynthia von Charles Bukowski eine SMS. "Hallo Leute, ich hoffe, ihr seid gut ins Flugzeug gekommen, ich bin auch wieder zu Hause und lästere im Fanclub über Abacab. Sorry wegen der Musik im Auto. Mein CD-Player funktioniert nicht richtig. Ist die CD erstmal drin und hat man ein Stück ausgewählt, läuft es 5-mal hintereinander und man kann den Player auch nicht ausstellen. Ich wollte ja mal wieder Dodo/Lurker hören und wollte die Tracknummer drücken, doch dann musste ich einem Schlagloch ausweichen und drückte eine andere Taste. Dann kam dieses andere Stück. Das waren übrigens keine Karnevallisten am Flughafen. Der Karneval findet nahe dem Zentrum statt. Die haben alle gegen "Who dunnit?" protestiert. Viele Grüsse von Charles."
    "Charles ist schon in ordnung, aber er sollte sich mal einen neuen CD-Player für sein Auto gönnen."
    "Sagt mal, ihr Unknown Session Players", lachte Elmar, "warum entführt ihr eigentlich den Flieger nach Italien, wenn der eh dahin fliegt, ihr blöden Pimmelköppe?" - "Hast Du 'ne Ahnung, wie oft ich schon geflogen bin und nie da ankam, wo ich hin wollte, weil so'n paar Exzentriker den Kurs geändert haben. Nee nee, hier wird gelandet, wo wir das sagen. So wahr ich Berlusconi heiße." Mit diesen Worten entblößte der italienische Ministerpräsident sein Haupt und stupste Cynthia mit der Schwertspitze an die Nase. "Und bis wir angekommen sind, Bella, haben wir zwei miteinander noch ein wenig Spaß...", sagte er faltig lächelnd, nestelte an einer Tasche und zog einen kleinen Gegenstand heraus. "Oh ja", rief eine Stimme, "send me to the bunga-bunga, I'm Fridolin!"
    "Ich bin raus!", winkte Elmar ab, "Ich hab mir gerade erst meine Analfistel rausschneiden lassen...eitert!"
    Doch dann sah Elmar, was Berlusconi tatsächlich in seiner Hand hielt: eine (männliche) sprechende Strickliesel !!!
    Emma hielt diese für einen Garderobenhaken und stülpte ihre Beinprothese, also die Pilone, über die Strickliesel. Foxy stieß kräftig mit ihrer E-Gitarre zu und sang dazu:
    "Goodbye Ruby Tuesday,
    Who could hang a name on you?
    Bunga-Bunga war gestern - heute gebe ich Dir den Honky Tonk Blues!"
    Der überraschte Italiener flüsterte noch: "You must be joking." und verwandelte sich wieder in das zurück, was er eigentlich war: in einen Mistkäfer!
    "O.k.", sagte Cynthia bösartig zum Mistkäfer, "dann lass uns beide ein wenig Spaß haben: Wir spielen jetzt DSCHUNGELCAMP!"
    Cynthia packte vorsichtig den kleinen Mistkäfer mit Daumen und Zeigefinger und hielt ihn grinsend in Augenöhe vor sich. Foxy spielte während dessen eine Basslinie des "Jerusalem Boogie" - das kleine Insekt zappelte und versuchte sich zu befreien - "Für Cynthia bedeutet dies, dass das Abendessen fertig ist" sprachs, schloss die Augen und öffnete ihren Mund.
    "Warte einen Moment", ertönte Fridolins Stimme unter der Pylone hervor...er bzw. sie hüpfte auf Cynthias Arm und riss dem Mistkäfer alle Beine aus. "So, jetzt weißt du mal wie man sich fühlt ohne Beine!" Dann würzte Fridolin den Käfer mit Paprika und Curry, flammbierte ihn, wünschte Cynthia einen guten Appetit, seilte sich an seiner Häkelwurst ab und verschwand wieder unter der Pylone...Mit einem laut vernehmbaren Knacken und anschließendem genüsslichem Schmatzen löste Cynthia somit das Parlament auf. Somit war Fridolin Vollwaise. Cynthia stellte den Antrag, ihn in den Kreis der Gefährten aufzunehmen. Schließlich könne man eine (männliche) sprechende Strickliesel immer gut gebrauchen. Fridolin freute sich und hüpfte. Allerdings erschrak nicht nur er, als die sechs vermummten Begleiter des Polit-Mistkäfers B. (dessen Innereien Cynthia ein leicht pelziges Gefühl sowie beunruhigende Rötungen auf der Zunge bescherten) plötzlich anfingen, sich lauthals auf italienisch zu beschimpfen, zu bespucken und gegenseitig anzurempeln, bis eine wilde Keilerei im Gange war, bei der - Elmar konnte es kaum glauben - das Ziel zu sein schien, den Gegnern die Ohren mit handelsüblichem Melkfett zu verstopfen.
    Plötzlich meinte der Reverend in einem der sechs Begleiter Joseph Beuys zu erkennen...denn was er sah, waren sechs Boys, aber nur einer hatte einen Hut auf. Dieser modellierte in Windeseile ein Bein aus Friteusenfett und heftete es an Emmas Stumpf...und er trank unverzüglich.
    "Was trinkst du da?", fragte Elmar gierig. "Nun ja, Emma hatte Wasser im Bein...und ich hatte Durst..."
    "Dann doch lieber ein Bein im Wasser als Wasser im Bein", murmelte Elmar angewidert.
    "Meine sehr verehrten Damen und Herren! Hier spricht Ihr Flugkapitän! Leider sind wir aufgrund eines spontanen Fluglotsenstreiks gezwungen, unsere vorgesehene Landung in Rom um 14.25 Uhr nicht tätigen zu können. Wir werden umgeleitet auf den Flughafen Palermo und entschuldigen die Ihnen nun entstehenden Unannehmlichkeiten!" quäkte es aus den Bordlautsprechern. "Unsere Bordcrew wird Sie in den nächsten Minuten mit einem edlen Chianti auf Kosten der Fluggesellschaft entschädigen!" Und wieder trank er unverzüglich (diesesmal vom Chiantiwein).
    Elmar ließ sich den Chianti auf der Zunge zergehen und bemerkte beiläufig: "Chianti, dieser rote Saft der Götter - beim Saturn! ... einfach nur ZEITLOS!"
    Da schauten ihn die verbliebenen 6 Unknown Session Player erstaunt an! "Woher kennst Du unseren Auftrag?"
    "Tja!", sagte Elmar schnippisch, "da wundert Ihr Euch, was?!"
    "Hat Euch Joking etwa auch für die Nachbearbeitung seines neuen Albums TIMELESS nach Rom eingeladen? Also wir sind für die Streicherarrangements zuständig ... wir haben das schon einmal vor vielen Jahren in England gemacht ... ist sehr schön geworden ... Joking hat sich am Telefon dafür entschuldigt, dass wir nicht namentlich auf dem Album erwähnt wurden ... haben auch keinen einzigen Cent dafür gesehen ... er will jetzt aber alles wieder gutmachen ... es tut ihm alles so schrecklich leid!" plapperte einer der Unknown Session Player munter drauf los. "Seid Ihr die Hofkapelle von diesem wirklich außergewöhnlichem Musiker und Produzenten? ... auf welchen Alben von Joking habt Ihr denn schon mitgespielt ...?"
    "Ach was...aber ich hab ihn schon mehrfach umgebr...", platze es aus Cynthia heraus, als sie recht unsanft den Ellebogen des Reverends in die Rippen bekam...
    Eine brach dabei. Nämlich Emma. Die konnte den Chianti einfach nicht vertragen.


    Szenenwechsel -> Rom. JoKing hatte gerade von dem Fluglotsenstreik im Radio gehört und fluchte! Dies war eine zeitliche Verzögerung, die er gar nicht gebrauchen konnte! "Scheiß Watchers Of The Skies - hab ich immer schon gehasst, Null Format!". Er griff zu seinem Handy und rief Johnny Controletti von der großen Familie in Palermo an - dieser solle die dringend benötigten Streicher vom Flughafen umgehend nach Rom bringen, aber pronto avanti! "Stagnation" war bereits erfolgreich von ihm gelöscht worden - was soll der Mist auf diesem Rohdiamanten?
    Eines machte ihm jedoch Kopfschmerzen: warum klang die Stimme von Simone so maskulin und verdächtig nach diesem jungen Burschen? Wie hieß der nochmal? Ach ja, Gunther Gabriel - der Typ machte sich doch irgendwann in den 80igern mal mit deutschen Alben lächerlich!


    Szenenwechsel -> Emma wischte ihre Kotze auf und entriss Fridolin die VLC-Pylone...
    Das Flugzeug setzte zum Landeanflug an ... ruckelte, und Emma hätte sich das Aufwischen eigentlich sparen können ...alle Passagiere brachen...die Brocken flogen und es roch nach Erbrochenem...und sich bereits in Gärung befindlichem Chianti. Grotesker Weise ertönte dazu aus den Fluglautsprechern Gianna Nanninis Song "Bella Italia"! Welches die Unknown Session Players spontan mit Streichern und Blech veredelten...
    Währenddessen wartete ein ungeduldiger Johnny Controletti im Empfangsbereich des Flughafens. Zur Begrüßung seiner Gäste hielt er eine Flasche Chianti bereit. Elmar trank unverzüglich. Elmar war aber auch der Einzige, dem noch der Sinn nach Vino Tinto stand!
    Johnny Controletti konnte es nicht fassen! Eine komplett von oben bis unten vollgekotzte Karawane aus Flug 08/15 Rio - Rom zog missmutig und stinkend an ihm vorbei. Manche erbrachen sich erneut, vor ihm, als sie seine Flasche Chianti erblickten. "Wo sind denn die Streicher, die ich abholen soll?" fragte er sich und im nächsten Augenblick stiegen arge Bedenken um die Sauberkeit und die Luft in seinem Auto in ihm auf.
    Cynthia, die nach Verlassen des Fliegers ihren Schläger zurückerhielt, trug nicht wirklich zur Entspannung der Situation bei...sie enthauptete alle Session Players mit gezielten Schlägen, woraufhin alle Anwesenden abermals erbrachen...
    Johnny war seelisch am Ende - was sollte er seinem Paten, einem Blutsbruder von JoKing, berichten? Das er nicht in der Lage war, ein paar einfache Streicher von einem Flughafen abzuholen und sicher nach Rom zu bringen? Diese Geschichte würde ihm keiner glauben ... Mama Mia!
    Währenddessen erhielt Cynthia eine SMS von Simone Rossetti, der sich herzlichst bedankte...
    ... leider zu früh! JoKing ist schließlich nicht auf den Kopf gefallen - und Cynthias Schläge hatten bislang auch noch nichts dazu beigetragen können ...


    ----------------------------------------------------------------------------------------------------


    ...weiter geht´s auf Seite 59, Posting #590 mit Teil 7
    (klickst du hier:http://www.genesis-fanclub.de/…-story-59.html#post321280)

    29 Mal editiert, zuletzt von little nick ()

  • Zur gleichen Zeit hinter der Hogweed Hecke: Tony entdeckte ein wohlriechendes rotes Blümelein gar einem Röschen gleich! "Wenn dies nicht ein gutes Omen für unser Album darstellt, weiß ich es ja auch nicht" murmelte er, tunkte seine Nase immer tiefer in den Blütenkelch und

  • ...verwandelte sich in eine roland drumbox, die durch zufall phil collins 1980 fand und mit nach hause schleppte. mal sehen, fragte er sich was man aus so einer drumbox rausholen kann. irgendwas wird wohl in der luft liegen...

    And the Lamb lies down ... on broooooooaaaaadddddwayyyy ......

  • "Keine Panik, Steffen!", versuchte Peter beruhigend auf Steve einzuwirken, "du hast doch `ne LINN Drum-Machine, keine Roland! Lass uns die Geräte einfach auf zwei Stühle legen, dann können sie Konversation betreiben!"

  • Wie auf ein Kommando fingen beide Drum-Machines an zu vibrieren und zu ruckeln; ja, sie entwickelten förmlich ein Eigenleben und begannen sich ein Battle zu liefern:
    Rechts: Linn: Bumm Bumm Ploing
    Links: Roland: Bumm Ploing Bumm

  • Inzwischen geriet Steve ins Grübeln...seit wann wohnt "Phil 1980" eigentlich hinter der Hogweed Hecke? Dieser, rund drei Jahrzehnte jünger als der Rest vom Schützenfest, hatte sich unterdessen einen dritten Hocker geschnappt und trieb heftigst Konversation mit den beiden Drum-Machines...
    Währenddessen geriet Steve noch tiefer ins Grübeln..."Sag mal, Peter, war Mike nicht beim Untergang von Lemoland mit in die Tiefe des Ozeans gerissen worden?" Just in diesem Moment fiel der Zauber auf...es machte "Puff" und der falsche Mike war völlig von Nebel umhüllt...als sich der Nebel vezogen hatte, trauten Peter, Steve und Phil 1980 ihren Augen nicht:

    Einmal editiert, zuletzt von little nick ()

  • Nein, wenn wir gewußt hätten das es das gibt! schrie Steve. Wir sind im Traumland der lilienweißen Lilien, wir sind in unserer Heimat am Meer, wir sind im "Land of Confusion"!!!!


    Uaaaaaaahhhhhhhhhhhh.............


    (Blitz vom Himmel, links oben nach rechts unten!) (Domino Melody: The Last Domino) Regen, Gewitter und Hagel...

    And the Lamb lies down ... on broooooooaaaaadddddwayyyy ......

  • "Ganz ruhig, Steve", ertönte plötzlich Reik Ja Viks Stimme aus einer Wolke, "diese Wahnvorstellung muss jeder durchleben, der diesen fiesen Zauber aufdeckt!"
    Dann fing die Epdermis des falschen Rutherford an zu knistern, zu schrumpeln, löste sich ab und fiel in langen Fetzen zu Boden. Zum Vorschein kam ein völlig nackter..............JONATHAN KING!!!