Never ending story

  • "Leute, rafft ihr dat net?", wimmerte Cynthia, der vor Schmerz schwindelig war, "Der Reiter ist kein Nazgul, das war Mike und der wollte lediglich die`74er Bänder retten...und übrigens", sie wandte sich Steve zu, "Tony ist zu Hause bei seinen Rosen...hast du wirklich erwartet, dass der kommt? Obwohl...mit Mike hat ja auch keiner gerechnet." Dieser kam inzwischen zurückgeritten und schrie aus der Ferne:

  • "There's something solid forming in the air...the day of judgement's come...it's only knock and knowall, but I like it...Evel Knievel you got nothing on me. Here I go!"
    Peter seufzte: "Oh Mann, ich hatte schon ganz vergessen, wie mich die Jungs mit ihrer übertriebenen Gruppenzusammenhaltskacke früher genervt haben", und er drückte auf den "Receive and transmit"-Button seines futuristischen High-Tech-Handys...

  • Steve blieb ganz gelassen - "Von den 74er Bändern habe ich jede Menge Sicherungskopien" und zückte zum Beweis einen USB-Stick. Und (mit einem leichten Anflug von Zynismus) an Peter gewandt: "also unsere vielbeschworene und praktizierte Basisdemokratie als Kacke darzustellen ist schon ein wenig unfair!"
    Elmar wollte noch "Ähem, Onkel Johann" anbringen, aber da schnurrte schon Peters High-Tech-Handy mit dem Klingelton der Bahiti-Kwasiland-Congos!

  • Peter hatte eine Mail von Phil bekommen: "Schicke dir die Modelleisenbahn per Luftpost"...wenig später hörten die Gefährten Propellergeräusche, die stetig lauter wurden...ein Rosinenbomber überflog das Studio und warf eine Holzkiste ab, hängend an einem Fallschirm...

  • trudelte endlich das, worauf Peter schon lange gewartet hatte: das einzig real funktionierende Gezeiten-Aquarium, bestückt mit hübschen Buntbarschen aus dem Malawi- und dem Tanganjikasee!

  • Teil 4


    Kurze Zeit später vernahmen die Gefährten Helikoptergeräusche, welche stetig lauter wurden...der Hubschrauber landete unmittelbar vor dem Studio und Steve stand vor der Tür. In der linken Hand eine Les Paul tragend (an welcher bereits ein Klinkenkabel hin und her schlenkerte), verkündete er ohne weitere Begrüßung in erhabenem Tonfall: "Ich habe mal mein ganzes unveröffentlichtes Material aus den Jahren 1971 bis 1977 mitgebracht ... jetzt, ohne diesen diktatorischen Rosenzüchter, können wir uns das alles ja mal in Ruhe anhören!"
    Während Foxy und Cynthia einander schon genervte Blicke zuwarfen (Cynthia war hungrig und Foxy sah intuitiv durch Steves Erscheinen ihre Chancen auf exorbitante Gitarrensolos als signifikant gesunken an), hatte Elmar plötzlich einen Geistesblitz: "Äh, sag mal, könntest du nicht speziell mal dein 74er-Material vorstellen - ich suche nämlich jemanden aus dieser Zeit!" In Steves ruhiger und sympathischer Art lautete die Antwort: "Oh yes, really, it's lovely stuff!"
    Cynthia warf bösärtig blinzelnd einen fragenden Blick zu Foxy herüber...diese nickte kurz, woraufhin Cynthia ihren Schläger erhob und die `74er Tonbandrolle laut schreiend zertrümmerte. Foxy grinste vor Schadenfreude. Allerdings mutierte ihr Grinsen im nächsten Moment zu einer von Entsetzen gezeichneten fürchterlichen Fratze, als sie eines Reiters gewahr wurde, der sich in rasendem Galopp der Szene näherte: Wie ein Blitz zuckte plötzlich von einem kurzen, aber markerschütternden Schrei begleitet ein Poloschläger durch die Luft und traf sowohl Cynthias unmittelbar zersplitternden Schläger als auch frontal deren Gesicht, dessen zuvor unschuldigen Züge nun für immer grässlich entstellt waren.
    Bei dem Reiter konnte es sich nur um einen Nazgul handeln, dies erkannte Reik Ja Vik sofort ... und geistesgegenwärtig aktivierte er (ja, Reik kann das!) einen Energieschild, den unsere Gefährten, den lieben Steve und natürlich auch Peter umschloss und weitere Angriffe des Schwarzen Reiters unmöglich machte.
    Der Reverend (gestählt durch die Kraft der ihm innewohnenden Tollkirsche) leistete Cynthia akut Erste Hilfe und rettete somit von ihrem Liebreiz, was noch zu retten war. Steve und Peter klappten die Kinnladen herunter. Was war denn das? "Ich bin zu alt für solche Energieschild-Spielchen,"sagte Peter, "Ich rufe jetzt mal phil an und frage ihn ob ich mit seiner Modelleisenbahn spielen darf, meine eventuellen DVD´s haben ja noch Zeit bis sie erscheinen, man sollte die Fans eben im Ungewissen lassen, das macht alles spannender." Phil fragte Peter am Telefon überraschenderweise, ob Mike schon vor Ort wäre - der hätte sein Polotraining sofort abgebrochen, als er von den neuen Bandplänen erfuhr, und sei in seinem schwarzen Trainingsdress stracks Richtung Afrika geritten. Peter meinte, dass er überhaupt nicht wisse wo Mike stecke. Das beunruhigte alle sehr. Inzwischen gingen sie den Weg weiter, und trafen zum Glück keine weiteren Nazgul. Auf einmal fiel Steve auf, woran heute keiner gedacht hatte. Wo ist Tony ?????
    "Leute, rafft ihr dat net?", wimmerte Cynthia, der vor Schmerz schwindelig war, "Der Reiter ist kein Nazgul, das war Mike und der wollte lediglich die`74er Bänder retten...und übrigens", sie wandte sich Steve zu, "Tony ist zu Hause bei seinen Rosen...hast du wirklich erwartet, dass der kommt? Obwohl...mit Mike hat ja auch keiner gerechnet." Dieser kam inzwischen zurückgeritten und schrie aus der Ferne:
    "There's something solid forming in the air...the day of judgement's come...it's only knock and knowall, but I like it...Evel Knievel you got nothing on me. Here I go!"
    Peter seufzte: "Oh Mann, ich hatte schon ganz vergessen, wie mich die Jungs mit ihrer übertriebenen Gruppenzusammenhaltskacke früher genervt haben", und er drückte auf den "Receive and transmit"-Button seines futuristischen High-Tech-Handys...
    Steve blieb ganz gelassen - "Von den 74er Bändern habe ich jede Menge Sicherungskopien" und zückte zum Beweis einen USB-Stick. Und (mit einem leichten Anflug von Zynismus) an Peter gewandt: "also unsere vielbeschworene und praktizierte Basisdemokratie als Kacke darzustellen ist schon ein wenig unfair!"
    Elmar wollte noch "Ähem, Onkel Johann" anbringen, aber da schnurrte schon Peters High-Tech-Handy mit dem Klingelton der Bahiti-Kwasiland-Congos! Peter hatte eine Mail von Phil bekommen: "Schicke dir die Modelleisenbahn per Luftpost"...wenig später hörten die Gefährten Propellergeräusche, die stetig lauter wurden...ein Rosinenbomber überflog das Studio und warf eine Holzkiste ab...hängend an einem Fallschirm trudelte endlich das, worauf Peter schon lange gewartet hatte: das einzig real funktionierende Gezeiten-Aquarium, bestückt mit hübschen Buntbarschen aus dem Malawi- und dem Tanganjikasee!
    Cynthias Hunger war nicht mehr zu bremsen...fünf der Buntbarsche bekamen den Schläger zwischen die Kiemen und wurden knusprig zubereitet...
    "Geilomat", freute sich Peter schon etwas voreilig und las die akkurat handgeschriebenen Zeilen auf der dem Paket anhängenden Karte (mit vorderseitigem Südseeinsel-Motiv): "Für Elmar: Finde dich, dann findest du mich. Begegne dir selbst in diesem Käfig; und zerstöre ihn von innen. Ich warte. Dein Johann. P.S.: Du bist sowas von blöd. P.P.S.: Sag Peter, er soll sich mit den 'Zehn kleinen Negerlein' beeilen. P.P.P.S.: Trenne dich dringend von deinen bekloppten Gefährten - sie sind wie rostige Fußfesseln!"
    Man konnte über Peter denken, was man wollte - er hatte jedoch eins: STANDING!
    Anfangs noch irritiert über den Inhalt des an Elmar gerichteten Zettels, erkannte er doch die böse Finte, die dahinter steckte! Elmar sollte sein Gefährten aufgeben: Das konnte nicht helal sein!
    So verbrannte er sofort den Zettel, ohne dass ihn jemand anderes lesen konnte.
    Unterdessen trudelte die Brieftaube ein, der Phil seine Modelleisenbahn an den Fuß gebunden hatte.
    Cynthia und Foxy nutzten sofort ihre Chance ... Geflügel stand schon seit längerem nicht mehr auf dem Speiseplan! Ihren zerfetzten Schläger brauchte Cynthia diesmal nicht, um den kleinen, knusprigen Nachtisch zuzubereiten - die Taube fiel ihr vor Erschöpfung quasi auf den Grill. "Mmm ... leckerschmecker!" befanden die beiden Ladies. Derweil betrachtete der Reverend angeregt den stetigen Wechsel von Ebbe und Flut in diesem seltsamen Aquarium. Doch irgendetwas stimmte nicht. Das Wasser begann zu rotieren und türmte sich zunehmend mehr auf...
    Peter blieb gelassen, auf dieses Spektakel hatte er nämlich spekuliert. "Here Comes The Flood!" jauchzte er glücklich.
    Das Studio begann zu beben. Die Wände wölbten sich nach außen, zerbarsten und eine riesige Arche kam zum Vorschein...Cynthias Augen leuchteten! Falls sich eine dieser Türen von der Arche öffnen würde, bedeutete dies, niemals (NIEMALS !!!) wieder Hunger leiden zu müssen!
    Peter hatte bereits zwei Tiere von jeder Sorte auf der Arche einquartiert...und die Gefährten waren auserwählt, an dieser sonderbaren Reise teilzunehmen. Cynthia konnte ihr Glück nicht fassen...obwohl sie sich sofort mit Emma anlegte, wer in den Hochbetten oben bzw. unten zu schlafen hat!
    "Mit deinem Baustellenhütchen kommst du die Leiter eh nicht hoch!", lachte Cynthia, die dafür postwendend das Baustellenhütchen, mit dem kontaminierten Ende zuerst, in ihr frisch verwundetes Gesicht gerammt bekam.
    "Kinder! Hört doch auf, Euch wegen solcher Kleinigkeiten zu zanken!" ermahnte der Reverend und fügte hinzu: "I have crossed between the poles, for me there's no mystery!"
    Reik Ja Vik durchblickte die Lage. Suchen wir etwa nach dem "River of constant change?" - wollte uns dies das Gezeiten-Aquarium und Peter damit sagen?
    Was machen wir jetzt mit der Modelleisenbahn?. Vielleicht kann die Teil der Bühnenshow werden. Wir lassen sie einfach vorne auf der Bühne herumfahren und beim Stück "Back in N.Y.C." kann man an der entsprechenden Stelle einen Molotowcocktail reinschmeissen.
    "Die Modelleisenbahn nehmen wir selbstverständlich mit", entschied Peter, bevor er Steve, der mit seiner Les Paul und den Tonbändern etwas unschlüssig herumstand, fragend anblickte: "Was ist, Steve - bist du auch dabei?"
    Steve nickte, was kaum anders zu erwarten war. Schließlich war er es doch immer gewesen, der sich stets als bereit gezeigt hatte. "Die Modelleisenbahn nehmen wir auf jeden Fall mit - sie wird sich irgendwann als sehr nützlich erweisen!" sinnierte der Reverend. Foxy nahm dies zum Anlass auf ihrer Gitarre das Anfangsriff von "Locomotive Breath" zu schrammeln.
    "Soweit - so gut" merkte Elmar an, "aber wie kommen wir mit dieser Fregatte eigentlich den Berg hinunter?"
    Es schien, als habe Reik Ja Vik schon ungeduldig auf dieses Stichwort gewartet, denn mit einem Anflug von selbstgefälligem Hochmut verkündete er:
    "Wir machen jetzt einen Stühlchenkreis - focussieren unsere Gedanken zu einem Energiestrahl ... und sehen dann, was passiert ... denn: im Universum ist nichts unmöglich!"
    Mit durchaus vernehmbarem Gemurre der Gefährten (schließlich war unter Reik Ja Viks Leitung bislang längst nicht alles glatt gelaufen) wurde nun ein Kreis gebildet, und der Reverend wollte schon eine kleine spirituelle Predigt beginnen, da rief Reik Ja Vik schrill: "Ich sagte STUHLKREIS, ihr Hornochsen, ein Stuhlkreis besteht aus STÜHLEN!!!"
    Als die Anwesenden sich nun also über Peters zerstörte Studiolandschaft hinweg nach Stühlen umblickten, war schnell klar, dass sie vor dem nächsten zu lösenden Problem standen.
    Cynthia, bei der ein Stuhlkreis eh traumatische Erinnerungen an längst verdrängt geglaubte unselige Kindergartenzeiten (insbes. an Tante Rabiata!) aufwühlte, stellte die Frage: "Funktioniert denn bei dieser Session nicht auch der Lotusblütensitz? ... also bei unseren Sit-Ins in den 70igern haben wir damit stets enorme Energien freigesetzt!
    Nachdem wir im Lotusblütensitz zuerst unser rotes Wurzel-Chakra mit Sitz zwischen Vagina und Anus bzw. Peniswurzel und Anus entwickelt hatten, indem wir beim zweimaligen Ausatmen den Klang 'LAM' summten, gingen wir alsbald zum orangen Sakral-Chakra über, bevor wir dann wild und ungehemmt übereinander herfielen, um uns so richtig zu..." - "Schluss mit deinem schmutzigen Teufelszeug!", rief der Reverend entsetzt und faltete unwillkürlich die Hände gen Himmel.
    "Herzlichen Dank für Deine so aufschlussreichen Details und Erfahrungen, liebe Cynthia!" knurrte ein sichtlich angenervter Reik Ja Vik ... "naja, weil es hier blöderweise keine Stühle gibt, lasst es uns halt damit probieren" sprachs ... seine Intuition verriet ihm allerdings nichts Gutes!
    "Ich warne euch!", ermahnte Reik Ja Vik die Gefährten, "wenn während des Rituals auch nur einer an etwas anderes denkt als an die Fortbewegung der Arche, kann das schlimme Folgen haben!" Doch die Gefährten versicherten äußerste Konzentrationsfähigkeit...
    Also begann Reik Ja Vik das Ritual...langsam erhob er seinen Zeigefinger und die Gefährten verspürten einen angenehmen Druck im roten Wurzel-Chakra...ein wummerndes Taurus-Brummen ließ die Zotten in ihren Gedärmen vibrieren...schwarzer Rauch stieg auf...und während sich dieser Zustand orgasmatisch aufbaute, kam aus der Ferne ein Propellergeräusch auf, welches stetig lauter wurde...ein Rosinenbomber flog über die Arche hinweg und ließ tonnenweise Curry und Paprikagewürz hinabregnen...ein zweiter Rosinenbomber ließ die Arche durch Abwurf einer Brandbombe in Flammen aufgehen und ein köstlicher Brathähnchenduft begann die Umgebung zu erfüllen...
    "Cynthia!!!", wütete Reik Ja Vik, "woran hast du nur gedacht?!?" Doch nicht nur Cynthias Gedanken begannen, sich zu materialisieren... Auch Foxys Gedanken verflogen sich: ihr rotes Wurzel-Chakra, welches förmlich zu glühen anfing, führte sie an einen himmlichen Ort -> gemeinsam mit dem jugendlichen Peter (der seine Fuchsmaske trug) tanzte sie engumschlungen den erotischsten Foxtrot ihres Lebens.
    Der enorme Energiestrahl, der sich dabei entfaltete, ging per Telepathie direkt auf Peter über, der nun seinerseits eine Feuersbrunst in seinem roten Wurzel-Chakra verspürte und in einem ekstatischem Veitstanz gipfelte.
    Währenddessen brach Cynthia die ersten Köstlichkeiten in den Trümmern der Arche auf und füllte damit genüsslich ihren Leib...zeitgleich schien sich aus der Ferne im Gleichschritt eine Armee zu nähern...doch die Armee verfügte über keinerlei Oberkörper...es handelte sich um eine wandernde Allee von Beinprothesen... Emma war also auch nicht bei der Sache ... apropos Armee: Der Reverend befehligte ein Batallion Fremdenlegionäre, das mit Macheten auf die Beinprothesen losging und ein wahres Massaker veranstaltete.
    Dabei wurde leider auch Emmas Baustellenhütchen zerschreddert...
    ...im nächsten Moment materialisierten sich die Gedanken Reik Ja Viks und durch den Schutthaufen der Arche ging ein leichter Ruck...Reik Ja Vik verzweifelte...
    ...als dann plötzlich eine Hit-Single über die Gefährten hinwegflog, wurde er stutzig...er hielt kurz inne und stürzte dann zielstrebig auf die auffällig große Satteltasche an Mikes stolzem Ross zu, aus der just in diesem Moment ein Rosenblatt zu Boden taumelte...er riss die Tasche auf und erblickte Tony, der völlig verängstigt am Boden der Tasche kauerte...und damit verpasste er den an sich so friedfertigen Steve, der mit einer Rute bewaffnet eine hübsche, nicht mehr ganz so junge Frau namens Mik wutentbrannt verfolgte...
    Als dann plötzlich Jonathan King aufgeknüpft an einem Ast baumelte ließ sich erahnen, wie sehr Peter sich über die Streicher und das Blech geärgert haben musste...schließlich formte sich eine Wolke zu Onkel Johanns Antlitz zusammen...seine Stimme ertönte: "Elmar, Elmar...wahrlich, ich sage dir: Finde dich, dann findest du mich. Begegne dir selbst in diesem Käfig; und zerstöre ihn von innen. Ich warte. Dein Johann. P.S.: Du bist sowas von blöd. P.P.S.: Sag Peter, er soll sich mit den 'Zehn kleinen Negerlein' beeilen. P.P.P.S.: Trenne dich dringend von deinen bekloppten Gefährten - sie sind wie rostige Fußfesseln!"
    Elmar stakste wie ein Zombie durch die Szenerie, richtete seinen Flammenwerfer auf Peters Galgenbaum und die Wolke und rief: "Ich bin ein Engel, der in der Sonne steht und bringe Euch das Feuer vom Himmel - 999 ist nicht länger alleine!" - Alles explodierte und zerbarst in einer Feuerwand.
    Elmar wandte sich an Reik Ja Vik: "So, ich hoffe, du lässt dir jetzt mal was einfallen...der Aufenthalt in Afrika war voll für den Arsch...gewissermaßen sogar die geile Sache mit dem roten Wurzel-Chakra...ich weiß nicht mehr viel über Onkel Johann, aber ich bin mir sicher, dass er kein Neger war...also bring uns hurtig hier weg!
    Reik war depri! Bei den Seminaren in der Offiziersausbildung zum "Watchers Of The Skies", verbunden mit der Berechtigung ein Starship der Trooper-Klasse fliegen zu dürfen, waren solche pille-palle Übungen (Gedankenfocussierung in Gefahrensituationen der Kategorie 08-15/DIY/Scratch VI/NfD/VS - MyBack) an der Tagesordnung gewesen. Im Team hatten sie mit der Energie ihrer Gedanken Asteroiden gesprengt! Dieser Misserfolg lag nicht an seiner persönlichen Kompetenz ("Ich kann mir hier persönlich nichts vorwerfen!"), sondern an der Disziplinlosigkeit dieses Sauhaufens!
    Er stand kurz davor alles hinzuschmeißen, aber er hatte ein Verantwortungs-bewusstsein! Wie sagte einst die Parole: "Ein Finger kann brechen, eine Faust niemals!" Aber, wohin sollte die Reise gehen ... wer sind wir ... sind wir nicht alle nur Moleküle im Reagenzglas des Wahnsinns ... - gedankenschwer und voller Zweifel ging er hinaus in die Steppe - Reik brauchte Zeit ... da wurde er unvermittelt mit einem, nein - dem Zeichen (!) konfrontiert...
    ...stets hatte er dieses Verkehrszeichen ignoriert...und nun stand er mitten in der Steppe vor einem Stop-Schild...
    Reik fiel auf die Knie und riss ergriffen die Arme zum Himmel. Er hatte nicht bemerkt, dass ihm der Reverend gefolgt war. Der Reverend legte ihm eine Hand auf die Schulter und sagte huldvoll: "Ja mein Sohn, ... auch ich sah dieses Zeichen im Jahre 1978 ... und ich machte wirklich einen Stop in meinem lasterhaften Leben ... und wurde von einem Fremdenlegionär zu einem Reverend bekehrt ... praise, praise ! - He knows YOU!
    Reik Ja Vik hielt kurz inne, kastrierte sich, spießte den mit Hoden gefüllten Beutel auf einen Speer und steckte diesen auf einen kleinen Aschehügel in der Steppe...mit versteinerte Miene kehrte er zu den Gefährten zurück...
    In diesem Moment machte es "tut tut" und alle sahen erstaunt auf einen Zug, der kurz vor ihnen zum Stehen kam. Es war Phil's Modelleisenbahn, die sich auf wunderbare Weise in eine richtige Lokomotive (mit einem Personenwagen) transformiert hatte. ... und ein kleiner schwarzer Schaffner lachte, winkte mit seiner Mütze und rief: "Go west!" Steigt ein: Lukas, Emma und ich würden uns sehr freuen! Gestatten, ich bin Jim Knopf!
    Das ließen sich die die Gefährten nicht zweimal sagen und machten es sich im Personenwagen bequem...bis auf Cynthia...die gesellte sich zu Lukas und Jim...allerdings nicht ohne Hintergedanken...
    ...Nach einer Weile drang ein köstlicher Brathähnchduft durch die Ritzen des Personenwagens. Reik Ja Vik kletterte breitbeinig über den Kohlewagen zum Führerstand, um der Ursache auf den Grund zu gehen. Dort erblickte er Cynthia, die einen Speer durch die Feuerluke hielt. Auf der Speerspitze brutzelte etwas, das aussah wie eine riesige verschrumpelte Rosine. "Wo hast du das denn her?", fragte Reik Ja Vik.
    "Ach, das muss irgendein Jäger vergessen haben, das steckte mitsamt dem Speer in einem Aschehaufen mitten in der Steppe!"
    Wortlos kletterte Reik Ja Vik zurück, brach in den Kohlewagen und setzte sich leichenblass zu den Anderen.
    Der Reverend hatte natürlich alles registriert. Er legte Reik wieder einmal die Hand auf die Schulter und sagte: "Mein Sohn, es geht auch ohne! Du ersparst Dir in Zukunft auch eine Menge an Stress, Ärger und Geld - glaub mir!" - Steve wusste zwar nicht, worum es eigentlich ging, nickte aber zustimmend.
    Die anderen Gefährten hatten sich aus der großen Bibliothek, die sich im Waggon befand, bedient. So las z.B. Peter ein Buch namens "Momo", Foxy hatte sich für die "Wilde 13" entschieden und Reik, eigentlich eher traurig als an Lektüre interessiert, machte einen Zufallsgriff und fing an, die "Unendliche Geschichte" zu lesen.
    Nach fünf Tagen und fünf Nächten ununterbrochener Zugfahrt hatten die Gefährten das Verlangen nach körperlichem Kontakt mit einer größeren Ansammlung von H2O-Molekülen..."In etwa einer Stunde kommen wir an einem See vorbei", beruhigte Lukas die Gefährten...
    ...als die Gefährten dann ausstiegen, standen sie mit runtergeklappten Kinnladen vor einer riesigen Fläche aus föngeblähter Plastikfolie..."Was soll denn das jetzt, ihr Wackelköppe?", platze es aus Elmar heraus...doch Jim und Lukas schauten sich nur völlig verständnislos und schulternzuckend an...
    "Also, wenn ihr hier weder baden noch was trinken wollt, müsst ihr Euch jetzt entscheiden!
    Entweder fahren wir nach Lummerland - und machen dort ein wenig Urlaub. Oder wir fahren zu Frau Mahlzahn, dem Goldenen Drachen der Weisheit - sie weiß bestimmt Bescheid über Onkel Johann!"
    Dann fing Jim (begleitet von Foxy und Steve an den Gitarren) an zu singen:
    Eine Insel mit zwei Bergen,
    und im tiefen weiten Meer,
    mit viel Tunnels und Geleisen
    und dem Eisenbahnverkehr
    nun wie mag die Insel heißen
    ringsherum ist schöner Strand
    jeder sollte einmal reisen
    in das schöne Lummerland.
    "Jetzt haltet mal die Bälle flach, sonst schneid ich euch die Fäden durch", drohte Elmar..."lasst und einfach in Augsburg raus und verpisst euch in eure scheiß verfickte Puppenkiste!"
    Emma, die Lokomotive, schnaufte. Da hatte sie sich 5 Tage und 5 Nächte abgerackert ... für so eine undankbare Bande! Sie schüttelte sich, der Waggon kippte und alle Insassen purzelten wie die Blechsoldaten (rolle rolle) auf die Plastikfolie. Das wars!
    Emma, die Lokomotive, schrumpfte wieder auf die Größe einer Modelleisenbahn.
    Reik hatte Glück, denn er durfte wenigstens sein Buch behalten!
    Völlig verlassen und hilflos lagen die Gefährten auf der Folie, als sich ein riesiger Marabu näherte, die Folie zusammenraffte und die Gefährten wie in einem Sack davontrug...
    Emma, die mit dem Baustellenhütchen, erinnerte sich schwach an ihre letzten Flugreisen nach Malle und in die Dummrep, es fiel ihr wieder ihre Flugangst und das Unwohlsein ein ... und kotzte sodann in die Plastikfolie.
    Dies trug wenig zum allgemeinen Wohlempfinden der Gefährten bei...und als Cynthia dann auch noch den Marabu erlegte, um ihn mit Curry und Paprikagewürz knusprig zuzubereiten, spitzte sich die Situation dramatisch zu......im freien Fall ging es, den Gesetzen der Schwerkraft folgend, steil nach unten...
    Doch just in diesem Moment erfuhr der Reverend einen weiteren Schub der Wirkung des in seinen Anus injezierten Giftes der Tollkirsche...in seinen Gedärmen bildete sich eine Gasblase, deren Austreten den Enddarm nach Außen stülpte...er blähte sich auf wie ein Fallschirm und ließ die Gefähreten sicher zu Boden gleiten...naja, Boden ist wohl ein wenig übertrieben. Sie landeten zwar sicher und unbeschadet, allerdings auf einer Eisscholle.
    Ein abermaliger Schub der Wirkung des in des Reverends Anus injezierten Giftes der Tollkirsche ließ Stichflammen aus dessen Hinterleib schießen, wodurch die Lebensdauer der Eisscholle empfindlich beeinträchtigt wurde.
    Nachdem die Eisscholle eine Größe erreicht hatte, die die Gefährten so eben noch tragen konnte, wurde die eisige Stille durch ein lautes Krachen gestört. Ein Luxusliner mit Aufschrift "TITANIC" hatte die Eisscholle gerammt und sich dadurch eine Schramme am Bug zugezogen, während die Scholle zerbröckelte. Schnell wurden die beiden einzigen Rettungsboote zu Wasser gelassen, um die Gefährten zu bergen. Großzügig, weil in der Gewissheit, dass die Titanic unsinkbar ist, überließen die Schiffsoffiziere und die Besatzung unserem Team die Rettungsboote. "Nehmt sie als Geschenk - unser Schiff ist nämlich voll - und wir brauchen definitiv keine (hahahah!)!"
    Unser Team fand diese Geste sehr nett und nahm die Schenkung gerne an.
    Cynthia war beeindruckt von der majestätischen Mächtigkeit des Stahlkolosses und verspürte den Drang, die stählernen Wände durch einen Schlag mit ihrem Schläger zum Erklingen zu bringen. Also holte sie aus und schlug mit voller Wucht zu. Die Gefährten staunten nicht schlecht, als plötzlich ein gigantisches Loch in der Außenhaut des Ozeanriesen klaffte. Die Titanic lief binnen 15 Minuten voll und verschwand in den Tiefen des Ozeans.
    Elmar tadelte Cynthia: "Musst Du immer alles kaputt machen? Die Leute waren doch echt nett!" - während sich Cynthia rechtfertigte: "Cynthia nur spielen will!"
    Sie holte abermals aus und schlug ein rund 12cm großes Loch in den Rumpf des Rettungsbootes. Während Elmar und der Reverend sich auf Cynthia stürzten, ihr den Schläger entrissen und diesen ins Meer warfen, reagierte Emma blitzschnell und bohrte quietschend ihren Stumpf in das Loch um dieses völlig wasserdicht zu verschließen.
    Puh - das war knapp und hätte beinahe das Ende bedeuten können*! (*ist natürlich nur Quatsch! Eine "Never Ending Story" kann ja gar kein Ende haben! :-)) Cynthia wurde zur Strafe in die linke Ecke von Achtern gesetzt und bekam die Aufgabe, über ihre Ungezogenheiten nachzudenken!
    Da rief Peter: "Seht, am Horizont ... eine Insel ... eine Insel mit zwei Bergen! Wir sind gerettet!"
    Foxy: "Nun, wie mag die Insel heißen?"
    "Nun ja", meinte Emma, "hatte zuerst an Lummerland gedacht...aber Lummerland ist mit föhngeblähter Plastikfolie umgeben...ach ja, kann mich mal jemand am Stumpfende kratzen? Mein Arm ist zu kurz!"
    Sie steuerten direkt auf die Insel "Lemoland" zu. "Lemoland" war der exakte Nachbau (1:1) von "Lummerland", aus (und dies stellt eine absolute Ingenieursleistung dar!) abermillionen kleinen Plastikklötzchen.
    ... betreffend des Juckreizes antwortete Elmar: "Emma, beiss die Zähne zusammen und schlage auf gar keinen Fall die Hacken zusammen. Kratzen können wir uns soviel wir wollen, sobald wir festen Plastikboden unter den Füßen haben!"
    Am malerischen, feinkörnigen Plastikpulverstrand von Lemoland angelangt, verließen die Gefährten völlig erschöpft die Boote...bis auf Emma...ihr Stumpf steckte bombenfest im Rumpf des Bootes und ließ sich keinen Millimeter bewegen...als die Gefährten das Boot aus dem Wasser zogen, schlug Emmas von Panik erfüllter Gesichtsausdruck kurzzeitig in ein erlösendes Lächeln um, da ihr aus dem Rumpf des Bootes herauslugender Stumpf eine tiefe Furche durch den "Sand" pflügte und somit der Juckreiz gestillt wurde...allerdings drang bei dieser Gelegenheit klammheimlich ein kleiner Wurm, der sich selbst Hugo nannte, in Emmas Stumpf ein und machte es sich unter der oberen Hautschicht bequem...
    Dem kleinen Parasiten gefiel es bei Emma - er zog gemütlich seine Runden und naschte mal hier und mal dort. Kurzum: Emma hatte einen neuen (allerdings sehr gefräßigen) Freund gefunden!
    Nachdem Emma 14 Tage lang vom Boot aus zusehen musste, wie die Gefährten am Strand herumtollten und mit größter Erheiterung die Landschaft durch Versetzen der Lemosteine modifizierten, hatte Hugo Emmas Stumpf inzwischen so weit zersetzt, dass sie sich mit einem lauten "Plopp" aus dem Rumpf des Bootes befreien konnte...und abermals wurde ein brechreizerregender Gestank freigesetzt...
    Das Siegel (oder auch sozusagen "der Fluch") war (er)gebrochen und endlich durfte Emma wieder mitspielen. Aus Dankbarkeit gab sie ihren geliebten Hugo Cynthia, die diesen sofort gierig (weil hungrig!) verschlang.


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    ...weiter geht´s auf Seite 45, Posting #449 mit Teil 5 (klickst du hier:http://www.genesis-fanclub.de/…ever-ending-story-45.html)

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  • "Geilomat", freute sich Peter schon etwas voreilig und las die akkurat handgeschriebenen Zeilen auf der dem Paket anhängenden Karte (mit vorderseitigem Südseeinsel-Motiv): "Für Elmar: Finde dich, dann findest du mich. Begegne dir selbst in diesem Käfig; und zerstöre ihn von innen. Ich warte. Dein Johann. P.S.: Du bist sowas von blöd. P.P.S.: Sag Peter, er soll sich mit den 'Zehn kleinen Negerlein' beeilen. P.P.P.S.: Trenne dich dringend von deinen bekloppten Gefährten - sie sind wie rostige Fußfesseln!"

  • Man konnte über Peter denken, was man wollte - er hatte jedoch eins: STANDING!
    Anfangs noch irritiert über den Inhalt der an Elmar gerichteten Botschaft, erkannte er doch die böse Finte, die dahinter steckte! Elmar sollte sein Gefährten aufgeben: Das konnte nicht helal sein!
    So verbrannte er sofort den Zettel, ohne dass ihn jemand anderes lesen konnte.