Oh, endlich – auf die Nummer als Song der Woche hab ich mich lange gefreut.
Do The Neurotic ist wie ein Jam, unausgegoren, man scheut sich nicht, kleine Unperfektheiten drin zu lassen – und genau das macht es so großartig. Man hat das Gefühl, im Raum dabei zu sein, in einem Moment, als es zwischen drei Musikern nach dem Feierabendbier noch einmal geklickt hat und sie einfach hemmungslos losgelegt haben. Da traut sich auch mal ein Mike Rutherford ans Lautstärkepoti und was er abliefert ist mit das Beste, was er als Leadgitarrist so zu Platte gebracht hat (zugegebenermaßen ist die mike-interne Konkurrenz aber auch nicht so gigantisch).
Die Nummer ist viel lebendiger als das Meiste von der IT, weil man ein echtes Schlagzeug hört, eine echte Gitarre und echte Lust am Musik machen. Und weniger Keyboard-Kleister. Auch mal schön. Das Stück beweist Humor und es freut mich, hier zu lesen, dass es scheinbar ein ernster Kandidat fürs Album war. Ich dachte tatsächlich, dass es sich eher um geduldeten „Abfall“ der Session handelt.
Klar, hinten raus wird die Luft dünn, da kam Ideenlosigkeit ins Spiel, aber egal. Wie ein Jam eben.
Beim Gitarrenintro hab ich übrigens auch nach dem 100. Mal hören immer noch Probleme, in den Rhythmus zu finden (ganz ähnlich wie bei Man on the Corner, da wurde das ja schon mal diskutiert). Das hält die ganze Sache aber nochmal zusätzlich lebendig.
Kurzum: Natürlich kein kompositorisches Geniestück wie manch andere Songs der Band, aber voller Leben und Leichtigkeit und mir von daher 13 Punkte wert.