Beiträge von Brext

    Ich mag das ganz gerne. Ja, kein üblicher Gabriel-Song, weniger Eigenleistung als üblich. Ok. Aber dafür geschmackvoll arrangiert und gesungen und durchweg angenehm zu hören, wie ich finde auch mit ein paar wohligen Gänsehaut-Details.
    Das mag auch daran liegen, dass Peters Stimme die "Zauberkraft" hat, Kitsch rauszunehmen. Sonst könnte sich das Lied eventuell unangenehmer anfühlen. (Das merkt man bisweilen auch im Vergleich zu Aufnahmen von Coverbands – dass, wenn der Grat zwischen Kitsch und Nicht-Kitsch sehr schmal ist, viele in Ersteren abrutschen, Gabriel aber schafft, das Gegenteil zu erreichen.)

    Negativ überrascht: ZZTop beim Stadtwerkefest Potsdam. Pure Langeweile, drei Herren mit 0 % Lust und 0% Publikumsinteraktion. Nicht eine Ansage, nur gelangweiltes Runterspulen.


    Positiv überrascht: Rick Astley beim Stadtwerkefest Potsdam. Ich kann mit ihm nach wie vor nichts anfangen, aber die Show hat tatsächlich Spaß gemacht, er hatte Spaß und konnte mit viel Humor sogar dem Regenwetter etwas abgewinnen.


    Sind jetzt nur zwei spontane Beispiele. Beim besagten Fest hat man früher die Gelegenheit gehabt, große Namen, die man sich sonst nicht geben würde, für kein Geld zu sehen. Der schon genannte Santana war auch mal da. Zähle ich mit zu den Enttäuschungen, das war nichts.

    Solche Preise kommen zwar immer wieder vor, sind aber schon deutlich am oberen Ende der Preisspanne Normalerweise nur bei irgendwelchen Sonderedititionen in buntem Vinyl oder mit 45 RPM. Die meisten Doppel-LP sind eher 10 € günstiger als das, was Gabriel hier abruft.


    Immerhin hat er jetzt sogar 2 Alben in den Top 10 der JPC Vinylcharts.


    Die letzten Vinylveröffentlichungen von Gabriel waren deutlich günstiger.

    Genau das ist es, was mich an der Sache hier stört. Die ganze Veröffentlichung zielt auf ein gut betuchtes, sammelwilliges Publikum, das bereit ist, Unsummen für mehrere Versionen desselben abzugeben. Wenn man einfach nur eine simple, bezahlbare LP ohne Schnullibutz davon haben möchte, schaut man in die Röhre.

    Beim ersten Mal hören: ok.

    Beim zweiten Mal: Wow.

    Beim dritten Mal: bei den ersten Tönen Gänsehaut, weil man weiß, dass man gleich wunderbar eingelullt wird (im positiven Sinne).
    Ich liebe solche Songs, die einen atmosphärischen Sog haben. Das kann einen wunderbar runterholen, wenn gerade etwas gewaltig nervt. Das muss nicht mal groß auskomponiert sein. Bei Love can Heal würde ich mir sogar eine 10-Minuten-Version wünschen, die quasi nie endet, perfekt als Abschluss des Albums.

    Schon beim Konzert hatte ich das Gefühl, dass der Refrain nicht recht passen will. Der ist überraschend flach - auch auf der Aufnahme - und klingt für mich sehr nach Mechanics. Was schade ist, der Rest des Songs ist deutlich stärker und hat mehr Tiefe. Es will einfach nicht ganz zusammenpassen und wirkt für mich ein wenig nach keine bessere Idee gehabt, nach Behelf.

    Ich möchte dem in Bezug auf die Crossoverfolge (2.07) deutlich widersprechen. Die ist meiner Meinung nach das Großartigste, was New Trek bisher eingebracht hat. Wie sie die beiden völlig unterschiedlichen Serien verwoben haben, strotzt vor Einfallsreichtum und Liebe zum Detail. Das ist meilenweit entfernt von unangenehmen Kurtzmanerismen.