• Iona: Progressive Celtic Rock


    (Bild verändert nach: https://cdn11.bigcommerce.com/…79658.jpg?c=2&imbypass=on)


    In diesem Thread soll die Musik und das Werk der britischen Band Iona thematisiert und gewürdigt werden [1]. Daneben dürfen und sollen sogar die Solokarrieren der einzelnen Iona-Musiker inklusive Ex-Iona-Mitglieder behandelt werden. Meine Absicht war es auch, auf die unglaublich schöne Musik von Iona aufmerksam zu machen. Ich bin dieser Band nun seit Anfang 2016 verfallen und höre die Musik immer noch sehr gerne. Doch wo fang ich an?


    Bild: Iona live 2004 (v.l.n.r.: Troy Donockley, Phil Barker, Joanne Hogg, Frank van Essen, Dave Bainbridge) [2]


    Was ist Iona?


    Zunächst mit der Frage, was ist Iona? Nun zum einem ist es eine kleine Insel vor der Westküste Schottlands (die christlichen Ursprünge Britanniens kamen größtenteils von dieser Insel). Nach dieser benannte sich einst eine britische Band, die 1989 von den beiden Multiinstrumentalisten Dave Bainbridge und David Fitzgerald gegründet wurde. Anlass war das Schaffen "spiritueller, atmosphärischer und doch erhebender Musik, die Emotionen wecken sollte" [3, 4].


    Jedoch fehlte noch der Gesang. Man entdeckte bereits 1986 Joanne Hogg, die damals noch Medizin studierte. Ein paar Jahre später, als Joanne ihren ärztlichen Dienst gerade aus gesundheitlichen Gründen pausiert hatte, kontaktierten die beiden Dave's sie mit der Frage zur Gründung einer gemeinsamen Band. Damit war die erste Kernbesetzung Iona‘s geboren. Dave Bainbridge und Joanne Hogg sollten bis zum Schluss die führenden Köpfe der Band bleiben [5].


    Im Dezember 2016 gab die Band leider bekannt, für unbestimmte Zeit zu pausieren. Wie es mit der Zukunft aussieht und ob Iona noch einmal zusammen finden werden, bleibt abzuwarten.


    Was für eine Musik macht Iona?


    Die Band bezeichnet ihre Musik selbst als „Progressive Celtic Rock“. Die Band verbindet irisch-keltische Folk-Musik mit atmosphärischer, symphonischer Rockmusik. Der Fokus liegt mehr auf keltischem Folk als Rock. Nichtsdestotrotz kommen auch immer wieder progressive, ausladende und emotionale Ausbrüche vor - oft dank Dave Bainbridge. Weiterhin gibt es immer wieder instrumentalle und verspielte Ausflüge. Generell ist Bainbridge nicht nur ein genialer Komponist und Klavier-/Keyboardspieler, sondern auch ein talentierter Gitarrist. Seine emotionalen Gitarrensoli stehen den eines David Gilmour oder Steve Hackett in keinster Weise nach. Die Sängerin und Pianistin Joanne Hogg hat atemberaubend schöne, reine und engelsreiche Stimme (neben Kate Bush und Regina Spektor meine Lieblingssängerin) und auch sonst beherrschen die anderen Musiker alle ihr Gebiet.


    In den Anfangsjahren war Nick Beggs (Bass, Chapman Stick) Mitglied von Iona, welche seiner Aussage nach, seine erste Berührung mit dem Prog-Rock war. Insofern haben die Jahre bei Iona für Beggs eine große Bedeutung [6]. Beggs hat zwei Studio- Alben mit Iona eingespielt: „The Book of Kells“ (1992) und „Beyond These Shores“ (1993). Er ist auch durchaus präsent und versteckt sich nicht hinter den vielen atmosphärischen Passagen der Musik [7].


    Bild: Iona um 1993 (v.l.n.r.: Nick Beggs, Joanne Hogg, Terl Bryant, Dave Bainbridge, Mike Haughton) [2]


    Troy Donockley (v.a. Uilleann Pipes, Tin Whistles etc.) war ebenfalls viele Jahre mit Iona unterwegs. Auf den ersten Alben war er noch Gastmusiker. Ab 1995 – 2009 war er dann ein vollwertiges Mitglied und prägte den Iona-Sound wesentlich. Und damit sind wir auch schon bei der instrumentalen Vielfalt.


    Iona setzen neben den üblichen Instrumenten wie Gitarre, Bass, Keyboards und Drums auch viele Instrumente des Folks wie Uilleann Pipes (die irische Sackpfeife), Harfe, Violone und Flöte ein. Das Zusammenspiel dieser verschiedenen Instrumente kann man nur als perfekt beschreiben, und dabei entstehen solch traumhaft-schöne Klanglandschaften. Die Musik von IONA ist sehr malerisch. Man stelle sich nur irgendwelche hübsche irische oder schottische Landschaften vor.


    Ihre Songtexte sind oft christlich inspiriert und das entdeckt man immer wieder beim Hören ihrer Musik. Sie unterstützen die atmosphärischen Klangwelten und schaffen somit spirituelle Refugien. Allerdings möchte die Band nicht per se als christliche Rockband verstanden und bezeichnet werden.


    Inhaltsverzeichnis über wichtige Abhandlungen und Hörempfehlungen in diesem Thread


    1. Eröffnungsbeitrag

    2. Erste Äußerung von Chandelier

    3. Die Geschichte von IONA Teil 1: Gründung 1988 – 1989

    4. Die Geschichte von IONA Teil 2: Die ersten beiden Alben 1990 – 1993

    5. Die Geschichte von IONA Teil 3: Beyond These Shores (1993)

    6. Die Geschichte von IONA Teil 4: Heaven´s Bright Sun 1997 – 2001

    7. Die Geschichte von IONA Teil 5: The River flows 2002 – 2016

    8. Erste Eindrücke zu „Open Sky“ sowie Links zu den Songs des Albums

    9. Aktuelle Entwicklungen in der Band sowie Pause

    10. Meine Top 20 Iona-Tracks

    11. Troy Donockley - Messages (2012)

    12. The Book of Iona - Ankündigung (2020)


    Diskographie


    Bild: Meine Iona-Sammlung (Stand Frühjahr 2020).


    Nachfolgend die Studioalben sowie die nennenswertesten Livealben. Genaueres findet man auf der Iona-Webseite, Discogs oder Wikipedia [8].


    Studioalben


    1990: Iona

    1992: The Book of Kells

    1993: Beyond these Shores

    1996: Journey into the Morn

    2000: Open Sky

    2006: The Circling Hour

    2011: Another Realm


    Livealben


    1997: Heaven’s bright sun

    1999: Woven Chord

    2008: Live in London (ebenfalls 2006 als Konzertfilm auf DVD erschienen)

    2013: Edge of the World: Live in Europe


    Box sets


    2002: The River Flows - Anthology Vol. 1

    2020: The Book of Iona


    Konzertfilme


    2004: Iona (DVD) - Liveaufnahme von 1990

    2006: Live in London (DVD) - Konzertfilm von 2004 (ebenfalls als 2008 als reines Livealbum erschienen)


    Daneben gibt es noch viele Soloalben von Dave Bainbridge, Joanne Hogg, Troy Donockley usw., auf welchen gewöhnlich die Iona und Ex-Iona Musiker rumtummeln. Ein Freundeskreis eben. Ich empfehle jedem das erste Soloalbum von Dave Bainbridge, „Veil of Gossamer“ – ein sehr gutes Iona-Album, welches aber nicht von Iona ist (obwohl alle Iona-Musiker inklusive Nick Beggs mit dabei sind).


    Musik zum Anhören (Hörbeispiele)


    Wie klingt denn nun die Musik von Iona? Ich habe immer wieder Bilder von alten Kirchen, Keltenkreuzen, grüne Wiesen, Schafe etc. im Kopf. Da ich selbst gottseidank schon mal in Schottland war, verbinde ich die dort gesehenen Bilder mit ihrer Musik.


    Leider sind seit geraumer Zeit viele YouTube-Videos zu Iona-Songs entfernt worden, sodass es schwer ist, die Musik Außenstehenden und Interessierten frei bereitzustellen. Ein paar wenige Videos gibt es dann aber doch noch auf YouTube.


    Ich empfehle jedem als Einstiegsdroge das Album „The Book of Kells“, ein Konzeptalbum welches auf der gleichnamigen Buchmalerei/Handschrift basiert. So war es zumindest bei mir. Es ist nach wie vor ist eins meiner Lieblingsalben, obwohl eigentlich alle Iona-Alben gut bis sehr gut sind.


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    Eins ihrer Magnum Opi ist der Longtrack „Matthew - The Man“. Alleine schon der Text: „That tears that salt the earth…“


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    Alle Alben werden (sofern wir es schaffen...) nach und nach in diesem Thread behandelt und im Inhaltsverzeichnis aufgelistet.


    Anmerkungen und Quellen


    Ich möchte an dieser Stelle zunächst unsem Forenmitglied chandelier danken, der die Band und ihre Musik nicht nur liebt, sondern auch die oben verlinkten Beiträge zur Geschichte verfasst hat. Herzlichen Dank dafür!

    1. Hier geht es zur Webseite der Band: http://www.iona.uk.com/
    2. Die Bilder stammen von der Iona-Webseite und wurden von mir ausschließlich aufgrund von Formatierungsproblemen hier neu hochgeladen, ansonsten hätte ich sie hier verlinkt und eingebettet: http://www.iona.uk.com/photos
    3. Eine ausführliche Geschichte zu den Anfängen der Band ist auf deren Webseite zu finden: http://www.iona.uk.com/history/list/range/1988-1990
    4. Vielleicht ganz interessant - die Babyblaue-Seiten zu Iona: http://www.babyblaue-seiten.de…p?bandId=761&content=band
    5. Nachzulesen in der musikalischen Biografie Hogg's auf den Webseiten von Iona: http://www.iona.uk.com/band/detail/id/2/joanne-hogg
    6. Interview mit Nick Beggs von 2015: https://www.innerviews.org/inner/beggs.html
    7. Nick Beggs hat in unserem Forum bereits seinen eigenen Thraed. Link dazu hier: http://www.genesis-fanclub.de/it-forum/genesis-solo-weiteres-umfeld/19003-nick-beggs.html
    8. Da ich selbst so gut wie alle Iona-Alben besitze (siehe auch das Bild mit meiner Iona-Sammlung), konnte ich die Diskographie daraus selbst abgeleiten und erstellen. Die Diskografie ist nicht von mir plagiiert worden.
    9. Die hier verlinkten und eingefügten YouTube-Videos zu den Iona-Tracks führen zu automatisch von YouTube generierten Playlisten inklsive eigenem Kanal. Siehe: https://www.youtube.com/channel/UCwTIW3nfjc3lM5vmDzIUhmQ


    Sollte ich was vergessen haben, oder eine Quelle nicht aufgeführt haben, so schreibt mir bitte!


    Autor: Tommy Ender


    _________________________________________________________________

    Letzte Bearbeitung am 10. Mai 2020 (Revision 3.3 des Originalbeitrags von 2016)

    The girl from all those songs
    Who made everything feel right
    She came in like an angel, into your lonely life
    And filling your world with light
    Oh, and everybody told you "you're oh so lucky"
    ___
    Mein Iona-Thread: Iona

    Meine Musiksammlung: Discogs

    Mein Blog: http://earl-of-mar.blogspot.de/

    34 Mal editiert, zuletzt von Synclavier () aus folgendem Grund: Revision 3.3 des Originalbeitrags von 2016

  • Tatsächlich habe ich IONA in der Zeit mit Nick Beggs mal live gesehen. Da war allerdings "book of kells" noch nicht draussen und sie haben vor allem Sachen aus ihrem ersten Album gespielt (war auch nur ein Festival-Gig von etwa einer Stunde). Dieses Konzert habe ich in sehr guter Erinnerung.


    Book of Kells hat mir im Vergleich zum Debut nicht mehr so gut gefallen und ich habe die Band danach etwas aus den Augen verloren. Einige Jahre später habe ich sie noch einmal an einem Festival live gesehen, fand den Gig aber eher langweilig, zu viel sphärisches Gedudel, zu wenig zündende Ideen. Allerdings hat es das ganze Konzert über in Strömen geregnet, was dieser Art von Musik sicher nicht gerade förderlich war.


    Die Musik dieser Band hat mich bei meinen ersten Reisen nach Schottland begleitet und dank ihrer Musik habe ich "the real place" sprich die Insel Iona kennen und lieben gelernt. Die Band ist seither etwas aus meinem Blickfeld verschwunden, die Insel besuche ich jedoch alle paar Jahre mal wieder. Sie ist für mich so etwas wie eine "Seelenheimat" (sorry, klingt geschwurbelt) geworden.


    Ich kann dir nur empfehlen, die Insel bei deiner nächsten Schottlandreise mit ins Programm zu nehmen. Sich dort an einen einsamen Strand zu setzen und dann die Musik von Iona zu geniessen ist ein ganz besonderes Erlebnis. Zum Biespiel an den hier:


    [Blockierte Grafik: https://c2.staticflickr.com/4/3167/2385054806_2433ff98e5_z.jpg?zz=1]

    "Don't get up gentlemen, I'm only passing through"


  • Genau an dem Ort habe ich 1995 gesessen und....IONA gehört...Eine wunderbare, nicht nur musikalische, sondern spirituelle Erfahrung. Ich bin mit "Book of Kells" eingestiegen. Habe die CD damals in einer Auslage eienes Medien-Ladens unter alternativer Musik (sic!) gesehen und dachte: Ach, sieht keltisch aus, vielleicht ein DEAD CAN DANCE - Klon! Pustekuchen! Herrlich atmosphärische progressive, nein Art - Rockmusik mit folkigen Elementen. Damals waren neben Joan Hogg (was für eine engelsgleiche Stimme! Viel schöner als die von Annie Haslam. Ja Renaissance steckt auch ein bißchen drin) und Dave Bainbridge, dessen Gitarrenspiel sich an David Gilmour und Steve Hackett anlehnt, noch David Fitzgerald am Saxofon als wichtiger Musiker dabei. Dave Beggs Einfluss war nie sehr groß. Nach "Beyond these Shores" (für mich das schönste IONA - Album) ist er dann ausgestiegen. Bei den ersten drei Alben war das Saxofon noch ein wichtiges Lead-Instrument. Fitzgerald wurde bei "Beyond..." von Mike Houghton ersetzt. Der wichtigste neue Musiker war aber Troy Donockley, ein Multiinstrumentalist, der neben Gitarre, Flöten, Mandoline, Bouzouki, Bhodran auch die Ullien Pipes spielt. Letzteres auch ein Markenzeichen der Band. Er war von Anfang an, zunächst als Session-Musiker, um dann bei "Journey into the Morn" 1995, das kommerziell erfolgreichste Album der Band, Vollmitglied zu werden. Er ging 2007 und wurde durch den unscheinbaren Martin Nolan ersetzt. Ich empfehle auch die Solo - Karriere von Donockley zu verfolgen - ein Musiker, der schon mit Nightwish, The Enid, Midge Ure. Maddy Prior u. a. gearbeitet hat. Er ist in vielen Stilen zu Hause. Vor allem sein drittes Solo-Album "The Madness of Crowds" von 2009 ist fantastisch.
    Ich habe Iona all die Jahre verfolgt, war auf zig Konzerten (Sie sind eine großartige Live - Band!) und besitze auch sämtliche Alben, auch die Solo - Sachen...Inzwischen ist es ruhiger um die Band geworden. Jeder verfolgt seine Solo - Aktivitäten und ist sonst vor allem mit der Familie beschäftigt. Letztes Jahr waren sie für ein paar Konzerte in Deutschland und versprachen wieder zu kommen. Es wäre schön diesen lieben, bescheidenen, so tief spirituellen, freundlichen Menschen wieder zu begegnen........


    Dies ist nur ein kurzer Einblick - gut dieser thread. IONA haben´s verdient! Hier habe ich schon einmal etwas dazu geschrieben: http://www.genesis-fanclub.de/…eld/19003-nick-beggs.html


    P. S. Ich war lange Zeit ein Mitglied der "Friends of IONA", dem offiziellen Fanclub, der aber seit www. - Zeiten so nicht mehr existiert, oder?

    Einmal editiert, zuletzt von chandelier ()

  • Die sind mir vor einiger Zeit auch begegnet, als ich mich auf Nick Beggs Spuren durch Youtube gezappt habe.
    Muss mich mal mehr damit beschäftigen. Ich mag diese Art von Musik eigentlich.

    Zy
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    "The music is the true currency. It's more valuable than the accolades or the money. The relationship is with the invisible muse and you know if she's pleased or if she ain't." - Steve Hackett

  • Nick Beggs spielte meines Wissens als Gastmusiker letztmalig mit bei IONA´s "Woven Chord" - Konzert am 29 Mai 1999 in der Royal Festival Hall in London. Ich war mit meiner heutigen Frau (wir haben im gleichen Jahr geheiratet:love:) dabei. Es ist bis heute eines meiner schönsten Konzerterlebnisse. Die Band feierte ihr 10 jähriges Bestehen mit Fans von überall aus der Welt, einem Orchester und alten Musiker-Freunden. das Konzert wurde gefilmt, aus vermeindlich rechtlichen Gründen aber nie als DVD veröffentlicht. Als CD - Album ist es im Oktober 1999 erschienen. https://en.wikipedia.org/wiki/Woven_Cord

  • Der wichtigste neue Musiker war aber Troy Donockley, ein Multiinstrumentalist, der neben Gitarre, Flöten, Mandoline, Bouzouki, Bhodran auch die Ullien Pipes spielt. Letzteres auch ein Markenzeichen der Band. Er war von Anfang an, zunächst als Session-Musiker, um dann bei "Journey into the Morn" 1995, das kommerziell erfolgreichste Album der Band, Vollmitglied zu werden. Er ging 2007 und wurde durch den unscheinbaren Martin Nolan ersetzt. Ich empfehle auch die Solo - Karriere von Donockley zu verfolgen - ein Musiker, der schon mit Nightwish, The Enid, Midge Ure. Maddy Prior u. a. gearbeitet hat. Er ist in vielen Stilen zu Hause. Vor allem sein drittes Solo-Album "The Madness of Crowds" von 2009 ist fantastisch.


    Troy Donockley ist heute übrigens festes Bandmitglied bei Nightwish.

  • Hallo,


    ich habe auch alle Alben der Band und finde sie großartig! Allerdings finde ich die letzten beiden Outputs ihre schwächsten.
    Unbedingt das Album "Journey Into The Morn" besorgen, meiner Meinung nach ihr bestes !!


    Viel Spaß beim entdecken dieser Band.


    Gruß
    Didi

  • Servas,


    also daß hatte ich noch nie.
    Ich lese mich durch einen Thread um dem es sich um eine Band namens "Iona" handelt, habe noch nie von denen gehört, und dann lausche ich jetzt schon seit 2 Stunden deren wunderschöne Musik.


    Danke an Synclavier für diesen Tip !!!

  • Ich habe eine kleine Geschichte der Band aufgezeichnet. Ich stelle hier mal das 1. Kapitel ein. Wenn ihr Lust habt, folgen weitere Reisen mit der Band durch die Zeit.


    „The word of God to give me speech“ *


    Die Geschichte von IONA


    1. Gründung 1988 - 1989


    Im November 1988 reiste der Musiker David Fitzgerald nach Lindisfarne, um die Geschichte und die Atmosphäre dieses Ortes kennenzulernen.


    Nun, es gibt Orte, die eine mystische, spirituelle Ausstrahlung haben, weltweit. Wir kennen sie, die großen, wie Stonehenge, die Pyramiden, das Taj Mahal, aber es existierenen auch kleine, eher unbekannte Plätze. Lindisfarne ist so einer, nicht klein, nicht groß, eine unscheinbare Insel an der Ostküste Englands. Im Jahr 635 wurde dort eine Abtei von schottisch - irischen Mönchen, die u.a. von Iona kamen, unter Führung von St. Aidan gegründet. Fortgeführt wurde sie von St. Cuthbert, der auch der erste Bischof von Lindisfarne wurde. Nach dessen Tod wurden die Lindisfarne Gospels angefertigt (715–721), und das Kloster wurde zu einem Wallfahrtsort. Bald war Lindisfarne ein Zentrum der keltischen Klosterkultur, eine Stätte des Glaubens, der Kunst und der Gelehrsamkeit, berühmt durch seine Schreibschule. Von der Insel aus trieben die Mönche die Christianisierung Englands voran, gerieten dabei jedoch bald in Konflikt mit unmittelbar vom Papst beauftragten römischen Missionaren. Diese verdrängten die in ihren Augen zu „heidnisch“ geprägte keltische Auffassung des Christentums. 1536 wurde das Kloster schließlich aufgelöst. Heute sind dort nur noch Ruinen übrig, die für das jährliche Musikfestival eine malerische Kulisse bieten.


    Zurück zu David Fitzgerald, der in sein Tagebuch schrieb: “I sense an incredible feeling of unity with the previous inhabitants. I am challenged by the lives of these early saints and our 1980's materialistic interpretation of Christianity. We certainly seem to have lost a lot of inner peace and serenity that this place echoes. I feel personally too locked into the cares of this earthly life; a life that centres itself on money, work, career, status and other material things.” *


    Warum zitiere ich dies nun? Warum diese Story über den Besuch eines englischen Musikers auf einer englischen “heiligen” Insel?
    Nun, weil es der Beginn einer Idee war. Die Idee, Leben im Sinne des Urchristentums über populäre Musik den Menschen näherzubringen. Bitte, bitte, nicht an Missionarstätigkeit denken! Da war der Kumpel von Fitzgerald, der andere David, Bainbridge, etwas bodenständiger. Der Liebhaber progressiver Rockmusik (Genesis, Yes usw.) studierte am Music & Arts College in Leeds u.a. Klavier.
    Auch er ein sehr gläubiger Mensch, war von der Idee eine Band zu gründen, die Musik mit christlichem Hintergrund produziert, angetan. Da es schon eine Combo namens Lindisfarne (wir Genesis-Fans kennen die….) gab, suchte man nach einem anderen Namen, der das Projekt perfekt symbolisieren sollte. Man fand: IONA!


    So heißt eine Hebriden - Insel an der Westküste Schottlands. Im Jahre 563 kam Columban mit zwölf Männern von Irland nach Iona und gründete dort ein Kloster. Von Iona brachten diese Mönche das so genannte keltische Christentum nach Schottland und Nordengland. Vermutlich wurde das „Book of Kells“, das das Neue Testament in wunderschöner Schrift und Zeichnung darstellt, im 7. oder 8. Jahrhundert auf Iona verfasst. Es ist heute im Trinity College in Dublin zu sehen. Iona war ebenso wie Lindisfarne geistiges Zentrum der Keltischen Kirche. In Iona liegen viele schottische Könige des frühen Mittelalters, wie z. B. Macbeth, begraben.
    Hier eine Beschreibung Fontanes zu seinem Inselbesuch: Jenseit des Tweed von Theodor Fontane - Text im Projekt Gutenberg


    Der erste Gig der beiden Davids fand im Juni 1989 in der „Thurston Upper School“ in Suffolk statt. Im Juli des Jahres waren die beiden auf der Insel Iona.


    Joanne Hogg studierte in Belfast Medizin. Musik machte sie nebenher. Sie war in die Folk - und christlichen Musikszene Nordirlands involviert, ebenso sang sie in Kirchenchören. Bei einem christlichen Musikfestival in Holland schloss sie Bekanntschaft mit Adrian Snell, dem sie ein Demo-Tape mit eigenen Aufnahmen schickte. Der konnte sie für eine Aufnahme für das „Alpha und Omega“ – Album 1985 gewinnen.
    Nach Beendigung des Studiums arbeitete Joan zunächst als Klinik-Ärztin. 1987 wurde sie sehr krank und konnte fast ein Jahr nicht arbeiten. Während der Zeit begann sie mit dem Gedanken zu spielen, professionelle Musikerin zu werden. Ja, wie es sich ergab, (Gottes Wille?) erhielt sie während dieser Zeit einen Anruf von Dave Bainbridge, der sie als Sängerin und Komponistin für IONA gewinnen wollte. Sie kannten sich von den Aufnahmen zu "Alpha und Omega", da Snell ihn und Fitzgerald ebenfalls angeheuert hatte. Sie sagte zu.

    Im August 1989 spielte das Trio IONA den ersten Gig beim Greenbelt Festival. Pläne für das Debut – Album wurden gemacht. Ein Kontrakt mit Word UK auf dem What-Label wurde geschlossen.


    * Aus: „Encircling“, Iona , vom Album „Journey into the Morn“ 1995
    *Zitat nach: History: 1988-1990 - IONA
    Weitere Quelle: wikipedia

  • Herzlichen Dank, Chandelier!


    Irgendwann in ihrer Findungszeit hat die Band meines Wissens jedoch auch ein paar Wochen auf Iona verbracht, um dort Songs zu schreiben. Ich hatte vor Jahren eine Videocasette der Band, wo u. a. Aufnahmen von diesen Sessions mit drauf waren. Einige der Songs auf dem ersten Album sind zudem von konkreten Orten auf der Insel inspiriert (white sands, a'machair).
    Allerdings empfand ich es damals als sehr verwirrlich, dass ich die Locations, die auf dem Album-Booklet abgebildet waren, auf Iona nicht finden konnte. Bis ich dann später einmal Lindisfarne besucht habe, und plötzlich die Orte wiedererkannt habe...


    Ich muss mir glaub ich ihr erstes Album wieder mal in Ruhe anhören.

    "Don't get up gentlemen, I'm only passing through"