TotW: [19.-25.01.2015]: PETER GABRIEL - Solsbury Hill

  • Frage mich gerade, ob Hügel dieser Art in UK eine spezielle Bedeutung für die westbritische Landbevölkerung haben. Neben dem Solsbury Hill wurde ja auch schon der Hergest Ridge in ähnlicher Weise verewigt und dann gab es da ja mal die (sehenswerte) Filmkomödie "The Englishman who went up a hill but came down a mountain".
    Auch interessant: Der Filmhügel liegt in Wales und die beiden vorgenannten Hügel sind zumindest nicht weit von der englisch-walisischen Grenze entfernt... ;)


    Es gibt ja auch noch den Steve HILLage :huhu:

  • Herrlich - hier ist wieder das Kribbeln, wenn ich ToTW - Kommentare, Interpretationen, Urteile usw. lese.
    Danke martinus und Co!
    Wie wäre es denn, dem Meister diese Gedanken zu seinem Lied zu kommen zu lassen?
    Ich gehe mal davon aus, dass er unsere Forum nicht verfolgt.;-)
    Er hätte bestimmt eine Freude daran, wie sein kryptischer Text beleuchtet, bzw. enträtselt wird.

  • [[PS Ist es okay, vllt doch mal mehr als 2x diskutieren zu dürfen? Weiß nicht wie streng im Moment ...]
    #
    @ TM: Ja, Südengland!! Toller Gedanke... mit all den spirituell unterfütterten Grabhügeln und Hügelgräbern ... ich denk auch, da schwingt etwas mit in dem ansonsten eher flachen, welligen Gebiet. (Wie stolz sind wir Nordies auf den Bungsberg :p). Auf jeden Fall führen die Einheimischen die Hügel gern ihren Besuchern vor. Ich wurde nach dem Abi anlässlich einer Tour zu den weißen Pferden (Mysterische Kalk-Ritzereien in Felswänden) auch auf mehrere Hügel geschleppt (kam mir vor wie in der Eifel, wo man auf Verwandtenbesuch an jedes Maar gezerrt wird...). Jedenfalls durfte ich auf Wunsch sogar zum Little Solsbury Hill, aber leider war Nebel. :rolleyes: Mysteriös ...
    #


    Von einem Berg (Mountain) ist in dem Song ja nirgendwo die Rede, sondern von einem Hügel oder einer Anhöhe (Hill). Auch der beschwingte Rhythmus lässt auf eine leichte Wanderung schließen und nicht auf mühsames Gekraxel.


    In der Tat, nachdenkenswert, ist es nicht? Indes, meint nicht "climbing" deutlich eine mühseligere Fortbewegung als lustig-leichtes walking (und auch anderes als das halb-spirituelle wandering) ???


    Zitat

    In Übersetzungen (auch im Netz) wird "Son" häufig unscharf mit "Junge" wiedergegeben. Damit wird die (väterliche) Autorität des "he" (er) unterschlagen. Ich frage mich ohnehin, wer denn mit "he" gemeint ist. Und - ganz mysteriös": warum wird in der letzten Strophe aus dem "he" plötzlich ein "they"? Und eine weitere Frage, die mich umtreibt: wo oder was ist "home" wohin irgendwer den Sänger bringen will.

    Dazu gab es mal irgendwo eine längere Abhandlung, muss mal die Archive durchstöbern. Finde ich absolut analysewert :)

  • Frage mich gerade, ob Hügel dieser Art in UK eine spezielle Bedeutung für die westbritische Landbevölkerung haben. Neben dem Solsbury Hill wurde ja auch schon der Hergest Ridge in ähnlicher Weise verewigt und dann gab es da ja mal die (sehenswerte) Filmkomödie "The Englishman who went up a hill but came down a mountain".
    Auch interessant: Der Filmhügel liegt in Wales und die beiden vorgenannten Hügel sind zumindest nicht weit von der englisch-walisischen Grenze entfernt... ;)


    ...und dann wäre da noch Glastonbury Tor.
    Das ist dann aber langsam OT. Tschuldigung!

  • Meine Abstimmung habe ich schon mit vollen 15 Punkten hinter mich gebracht, obwohl ich jetzt schon wieder zweifle. Hätten es nicht 14 oder 13 auch getan? Ist bei dem Song wirklich alles superlativ? Das ist hier die Frage.


    Wenn der Song live gespielt wird, sieht es bei meiner Bewertung durchaus anders aus. Vielleicht nur 9 Punkte?
    Abgestimmt ist schon, trotzdem will ich noch einmal öffentlich differenzieren.


    Es gibt (mindestens) 4 verschiedene Versionen.


    1. Car- Version, also Studio.
    2. Live Version. Ich unterscheide jetzt nicht noch einmal, obwohl es hier natürlich 1000 Varianten gibt.
    3. New Blood Version, wieder Studio, aber mit Orchester.
    4. Lou Reed Version.


    Ich liebe die Car- Version. Die Grundstimmung dieser Version ist „traurig“. Der seltsame Takt verhindert nicht, dass bei einem der Eindruck geweckt wird, der Sänger klagt sein Leid. Der Unterschied zur Live Variante: Der Song beginnt hier mit der akustischen Gitarre, dann das flötenartige Daah-Daah-Da-Daah (vermutlich Synthi?).


    Bei der Live Variante spielt David Rhodes die elektrische und das Daah-Daah-Da-Daah spielt auch der Gitarrist.


    Die Stimme im Studio natürlich eher etwas „künstlich“, weil jeder Ton, jede Nuance ist exakt so, wie Peter Gabriel sie haben wollte. Aber die Stimme klingt nicht nur traurig sondern auch irgendwie „scharf“, laut, fast schon wütend. Aber überhaupt nicht fröhlich.
    Im Schlussteil (Studio) wird das ganze (ohne Stimme) irgendwie bombastisch, und man hört Schreie im Hintergrund.
    Das fehlt mir alles in der Live Variante. Außerdem nervt es mich, dass sofort mitgeklatscht wird, alle (außer mir) aufspringen und abtanzen. Mir ist nicht zum Tanzen bei dem Lied. Ich will lieber traurig sein, wie Peter.


    Zu der New Blood- Variante, hier auch aus dem Studio, kann ich nur schreiben, dass sie sehr entkernt ist. Das war ja auch –siehe Scratch my Back - Peter Gabriels Absicht. Nur die Geigen. Das ist mir schon wieder zu wenig. Die Traurigkeit fehlt auch hier. Aber es ist der nackte, pure Song, von daher ist diese Variante durchaus wieder interessant und gibt gerade diesem Hit eine neue Sichtweise, noch extremer wäre eine A capella- Variante, die es aber nicht gibt. Live mit Orchester musste ich aber schon in Berlin 2010 schmerzlich erfahren, dass wieder untraurig geklatscht und getanzt wurde.


    Dann die letzte Lou-Reed- Variante. Bei der Erstveröffentlichung habe ich geschimpft. Dekonstruktion eines der schönsten Peter Gabriel Songs, unerhört! Auf der anderen Seite mag ich es, wenn gerade so etwas passiert. Lou Reed ist hier nichts heilig. Er will verstören und einem alles an dem Song nehmen, was man mag. Der fröhliche Rhythmus wird gedehnt und mit einer sägenden E-Gitarre gespielt. Lou Reed singt wie auch sonst ganz anders als Peter Gabriel, die Stimmen könnten kaum gegensetzlicher sein.
    Lou singt: „My friends would think I was a slut“. “Nut“ (im Original) = Spinner (oder Nuss?) , „Slut“ = Schlampe. Den Text einfach so zu ändern, na sowas. Ob Peter Gabriel gelacht hat oder hat er geschluckt oder war er sogar sauer? Ich glaube, er hat sich gefreut, er wollte doch immer mutige Interpretationen (eine Hand wäscht die andere!).
    Und zum Text: hat Lou Reed gewusst was der Text sagen will? Hat er Peter Gabriel vorsichtshalber lieber (nicht?) gefragt? Was hat er wohl geantwortet?


    Fragen wir ihn doch selber! Im Interview (Iarla Ó Lionáird /RTE Lyric FM in Ireland ) hat er zur Bedeutung dieses Songs dies geantwortet:


    I don't know! It seemed to be about "Going my own way" and "Leaving behind stuff", and it was a place, I used to go. I mean, I used to jog up there.
    This is a flat, triangular hill just outside Bath, where I lived, about 4 miles away.
    But I used to sit there sometimes and reflect a bit.
    But again: it began as a riff and evolved from there already, so I never quite know, I wait to hear the reviews before I decide what it's all about! [Peter lacht]


    Damit sind wir genau so schlau wie vorher, aber es gibt ja inzwischen schöne Erklärungsversuche von Euch!


    Hotte

    I know a farmer who looks after the farm.
    With water clear, he cares for all his harvest.
    I know a fireman who looks after the fire.

    Einmal editiert, zuletzt von Hotblack Desiato ()

  • 14 Punkte für eine großartige Hymne. Ein Song, den man schon früher im Ohr hatte. Ich weiß ncoh, als ich Ende 2008 die Shaking the Tree geschenkt bekommen habe. Dezember habe ich Sie mir dann angehört und so meine ersten Eindrücke von Peter Gabriel Solo gesammelt. Dann lief Solsbury Hill. Ich habe mich umgedreht und zum Fernseher geguckt, weil ich mich gewundert habe woher denn auf einmal dieses bekannte Lied herkommt :D :D Brauchte ein, zwei Anläufe bis ich realisiert habe, dass es ja der nächste Peter Gabriel Song ist. DAS war also Solsbury Hill. Schöne Melodie, starker Gesang. Vor allem das Ende gefällt mir, wo Peter total ausflippt und sich das Stück zum Ende toll steigert. Ein echter Klassiker.

  • Das erste Mal, dass ich Solsbury Hill wirklich bewusst hörte, war in dem Film ''Vanilla Sky''. Müsste da so ca 15 Jahre gewesen sein. Noch nie hatte mich ein Lied auf Anhieb so gepackt. Die Gitarre, diese Stimme, der Text...Ein Lied, welches ich nie versuchen würde zu covern, da man gegenüber der Studioversion nur verlieren kann. Perfektion über viereinhalb Minuten. Noch immer mein absolutes Lieblingslied und das Einzige, neben Dancing with the moonlit knight, dem ich hier die 15 Punkte gebe.
    Tausend Dank Peter:verneigen:

  • Mein Gott, einmal laut gedacht und völlig korrekturlos dahergetippselt.....


    Das ist Nostalgie. So kenne ich Peter. Das Lied liebe ich wegen seiner wunderschönen Melodie. Da stört mich selbst seine kratzig-rauchige Stimme nicht im Geringsten. Und mal wieder - wie oft denn noch?? - ein Song von früher, den ich nie bewusst als Genesis/Phil/Peter-related wahrgenommen habe. Und es trotzdem liebte, immer, wenn es im Radio gespielt wurde. Tja. Was bleibt, ist beim Zuhören ein ungeheurer Wehmut. Nochmal von vorne. Ja, da ist es wieder, das komische Gefühl.... Hab ich schon wieder was verpasst? Ich fürchte, ja. Egal. 15 Punkte. Es ist so schön.

    lg mara || fb.com/tamarasparrow


    the pineapple thief: 17. + 18.09.18 || TMB: 23.11.18


    Als Genesis-Fan macht man ja im Grunde den lieben langen Tag nichts anderes als Seelen-Striptease...
    - me.

  • Es gibt sehr wohl einige a-Capella-Versionen dieses Songs. Die bekannteste ist vielleicht diese hier:


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