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In der Vergangenheit haben unsere Kollegen vom Genesis Museum bereits die ein oder andere spektakuläre Veröffentlichung bei YouTube präsentiert, u.a. und vor allem die 4K-Version des Bataclan-Films, siehe hier. Nun gibt es einen etwa 40minütigen Ausschnitt des Konzerts in Montreux am 16. Mai 1987:
Ulrich Klemt hat im it-Forum in diesem Thread diesen besonderen Auftritt vor nur 3.000 Fans einmal historisch eingeordnet:
Im Mai 1987 begann der Sommerteil der Invisible Touch Tour mit zwei Konzerten in Spanien (Málaga und Madrid). Die Tour hatte bereits 1986 in den USA begonnen und war über Ozeanien bis nach Asien gegangen. Nach den Japan-Konzerten im März legte die Band dann eine etwa zweimonatige Pause ein. Am 15. Mai spielte die Band im Rugbystadion Stade des Sept Deniers ein Open Air im südfranzösischen Toulouse. Zwei Tage später stand ein weiteres Open Air im römischen Stadio Flaminio an - von seinem Ursprung her ebenfalls ein Rugbystadion, das während des Umbaus des Stadio Olimpico für die WM 1990 der AS und Lazio vorübergehend als Ausweich-Heimstadion diente.
Der Tag dazwischen war von vornherein und nicht vielleicht nachträglich oder kurzfristig für einen Abstecher ins schweizerische Montreux eingeplant. Am Konzerttag 16. Mai landete die Band mittags aus Toulouse kommend mit ihrem Charterjet in Genf, nächtigte nach dem Konzert auch dort und flog nach dem Frühstück am Folgetag nach Rom weiter.
Montreux ist weltbekannt für sein Jazz Festival, das 1987 aber erst am 2. Juli begann und bis zum 18. Juli dauerte. Der Auftritt von Genesis am 16. Mai hatte also zumindest nichts mit dem Jazz Festival zu tun. Aber warum waren Genesis dann ins ansonsten eher ruhige Waadtland gereist? Und warum trat Whitney Houston einen Tag zuvor ebenfalls in der Stadt am Genfer See auf? Ganz einfach: es gibt eben noch eine Veranstaltung, für die Montreux bekannt ist. Die Rose d'Or (deutsch: Goldene Rose) war ein Festival der Fernsehunterhaltung, das von 1961 bis 2014 in Montreux stattfand und bei dem einige Fernseh-Preise verliehen wurden. Im Rahmenprogramm gab es auch Konzerte namhafter Musiker und Bands. 1986 trat dort z.B. Queen auf. Genesis waren also in bester Gesellschaft. Preisträger der Goldenen Rose 1987 war die schwedische Sketchshow "Helt Apropå". So kommt es dann wohl auch, dass es von Throwing It All Away eine Videoaufzeichnung vom schwedischen Fernsehsender SVT gibt:
Das Konzert fand im für diese Show offiziell 3.000 Zuschauer fassenden
Casino Barrière de Montreux statt. Das Gebäude wurde 1971 nach einem
Brand neu errichtet. Der Deep Purple-Klassiker Smoke On The Water ist
diesem Ereignis gewidmet. Etwas größer ist in Montreux das Auditorium
Stravinski mit je nach Verteilung Steh-/Sitzplätze bis zu 4.000
Zuschauern.
Nicht ganz klar recherchieren lässt sich, ob damals die übliche Tour-Setlist gespielt wurde oder ein verkürzter Set. Im Fernsehen wurden vermutlicht nur die im hier besprochenen Video gespielten Songs sowie Throwing It All Away und Invisible Touch (siehe unten) übertragen. Es ist aber anzunehmen, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit ein ganz normales Konzert gespielt wurde.
Während der Show gab es offenbar auch ein Problem mit der Stromversorgung, so dass Genesis gezwungen waren, die Show zu unterbrechen, bis das Problem behoben wurde. Dies wurde in diesem Video dokumentiert:
Ein sehr spezielles Konzert und das vermutlich kleinste Genesis-Tourkonzert seit der Duke-Tour und bis auf wenige Shows während der We Can't Dance UK Theater-Tour 1992 gilt das auch bis heute.
Nach nur ca. zehn Tagen mit Open Air-Konzerten in Spanien, Frankreich und Italien sowie dem Auftritt in Montreux ging es für Genesis für erneut ca. zehn Tage in die USA mit Open Air-Konzerten von Los Angeles bis New York City. Danach kehrte die Band nach Europa zurück, um bekanntermaßen u. a. auch in Deutschland und Wembley auf die Zielgerade der Invisible Touch Tour einzubiegen. Busy times...
Es gilt als eines der besten Live-Alben überhaupt. Genesis Seconds Out wurde ein Meilenstein für Genesis und markierte das Ende der Progressive-Ära der Band. Remaster Edition 1994.
Album mit Steves eigenen Präsentationen einigr Genesis Songs bis 1977, darunter das bisher unveröffentlichte Deja Vu. Re-Issue 2013 im Digipak!
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