TotW: [02.04.-08.04.2018]: STEVE HACKETT - Cell 151

    • Offizieller Beitrag

    Bewertung des Tracks "Cell 151" nach Schulnoten 29

    1. 9 Punkte - befriedigend (3+) (4) 14%
    2. 10 Punkte - gut (2-) (4) 14%
    3. 8 Punkte - befriedigend (3) (4) 14%
    4. 11 Punkte - gut (2) (3) 10%
    5. 13 Punkte - sehr gut (1-) (2) 7%
    6. 12 Punkte - gut (2+) (2) 7%
    7. 7 Punkte - befriedigend (3-) (2) 7%
    8. 6 Punkte - ausreichend (4+) (2) 7%
    9. 3 Punkte - mangelhaft (5+) (2) 7%
    10. 0 Punkte - ungenügend (6) (2) 7%
    11. 15 Punkte - überragend (1+) (1) 3%
    12. 4 Punkte - ausreichend (4-) (1) 3%
    13. 14 Punkte - sehr gut (1) (0) 0%
    14. 5 Punkte - ausreichend (4) (0) 0%
    15. 2 Punkte - mangelhaft (5) (0) 0%
    16. 1 Punkt - mangelhaft (5-) (0) 0%

    Track Of The Week – 02.04.-08.04.2018


    STEVE HACKETT - Cell 151


     [Blockierte Grafik: https://img.discogs.com/45DWeg…-1353844935-2292.jpeg.jpg]

    Jahr: aufgenommen: 1982; veröffentlicht: April 1983
    Album: Highly Strung [Rezension]
    Arbeitstitel: unbekannt
    Credits: Steve Hackett
    Länge: 3:30
    live gespielt: 1983
    bekannte Coverversionen: Nightwing


    Youtube-Link zum Anhören: https://youtu.be/HpcK99oOB6M?t=326


    Bemerkungen: Manche Künstler veröffentlichen Alben eher im Herbst (hüstel...), andere im Frühjahr. Aus Anlass des 35. Geburtstags von Highly Strung stellen wir euch diese Woche die einzige Single des Albums als TotW vor. Die Singleauskopplung eines weiteren Songs (Walking Through Walls) war zwar geplant, wurde aber letztendlich gestrichen. Cell 151 schaffte es für zwei Wochen sogar in die britischen Charts. Die höchste Platzierung war jedoch Nummer 66. Dennoch ist es damit die einzige "Hitsingle" oder sagen wir besser "Chartsingle" von Steve Hackett.


    Unsere oben verlinkte Rezension leitet die Abhandlung zu Cell 151 mit folgendem Satz ein: Der nächste Track, der nebenbei in der amerikanischen Version der CD als Opener diente, ist an Genialität fast nicht zu toppen." Etwas übertrieben? Oder trifft das den Nagel auf den Kopf?

  • Hätte dem Sound und der produktionstechnischen Unausgegorenheit nach auch von Tony Banks' Solo Schaffen zur selben Zeit sein können. Nimmt man zur Kenntnis, mehr hat's nicht verdient.

  • „Highly Strung“ ist so ein Album, welches ich recht spät entdeckt habe. Das war vor vielleicht 2-3 Jahren. Gut, es gibt zwar immer noch ein paar Hackett-Alben, die ich nicht kenne, aber dieses war mit Ausnahme von „The Night Siren“ eben bei mir das letzte. Seinerzeit war übrigens der Song „Camino Royale“ ausschlaggebend, mich mit diesem Album zu befassen.

    Zugegeben, „Highly Strung“ gehört bei mir zu den selten gehörten Hackett-Alben. Mein persönlicher Dauerbrenner „Camino Royale“ gefällt mir wahlweise auf der „Genesis Revisited II“ (viel frischere Version) oder live auf der „Somewhere in South-America“ weitaus mehr, und der Rest spricht mich eben nicht so sehr an. Mit ein paar kleinen Ausnahmen.

    Von den restlichen Songs schneidet das hier thematisierte „Cell 151“ noch vergleichsweise gut ab, denn es hat doch ein paar nette Momente. Da wären zum einem das gefällige Gitarrenthema, zum anderem der abschließende „Instrumentalpart“. Dieser ist zwar nicht sonderlich spanend, aber durch das Aufgreifen der „Camino Royale“-Melodie doch recht kurzweilig. Das zuerst einmal von der Positiv-Liste.

    Doch wo Licht ist, ist auch Schatten. Mich stört dieser monotone Schlagzeug-Sound sehr. Dann ist da noch Steves peinlicher Gesang. Himmel, hilf! Dieses hohe Singen war anscheined so ein 80er Jahre - Ding. Ich finde es eher unangenehm. Da hat Steve gottseidank später viel besser gesungen, so ab „Guitar Noir“ vielleicht.

    Insgesamt klingt „Cell 151“ für meine Ohren einfach zu gewollt, scheitert aber an der Unausgegorenheit. Diese Symbiose aus Prog-Rock und Pop (oder kategorisiert man das als AOR??) hat er mit „Camino Royale“ meilenweit besser hinbekommen. Das Lied hier bekommt von mir dagegen nur (wohlwollende) 8 Punkte.

    The girl from all those songs
    Who made everything feel right
    She came in like an angel, into your lonely life
    And filling your world with light
    Oh, and everybody told you "you're oh so lucky"
    ___
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    Meine Musiksammlung: Discogs

    Mein Blog: http://earl-of-mar.blogspot.de/

  • Als ich Highly Strung vor rund 35 Jahren das erste Mal hörte, war mein erster Gedanke, dass Steve die Ideen ausgegangen sind. Das trifft auch auf Cell 151 zu.


    Der Song hat ein paar recht nette Passagen, aber vieles hört sich ähnlich an, wie so manches auf dem Album. Ausserdem auch hier die typische Hackett Unangewohnheit, Stückwerk zusammenzuschustern, mit langgezogenen Instrumentalpassagen auszubauen, um auf einen längeren Song zu kommen. Insbesondere bei diesem Song hätte es sich gelohnt, alles zu straffen und nach vierundhalb Minuten abzuschliessen.
    Mir persönlich macht es auch keinen Sinn, warum er dieses Gitarrenthema von Casino Royale auf zwei weiteren Stücken aufgreift.


    Der eigentlich interessante stampfende Rhythmus wird einfach überstrapaziert und auch das '1-5-1, 1-5-1' geht einem beim zweiten Durchgang schon auf den Senkel. Leider hat Steve bis heute nicht realisiert, dass er einfach kein Sänger ist und dass er über ein brauchbares Mittelmass nicht herauskommen wird.


    Auch für mich nur gutes Mittelmass - 9 Punkte.

    Zy
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    "The music is the true currency. It's more valuable than the accolades or the money. The relationship is with the invisible muse and you know if she's pleased or if she ain't." - Steve Hackett

    • Offizieller Beitrag

    Ausserdem auch hier die typische Hackett Unangewohnheit, Stückwerk zusammenzuschustern, mit langgezogenen Instrumentalpassagen auszubauen, um auf einen längeren Song zu kommen. Insbesondere bei diesem Song hätte es sich gelohnt, alles zu straffen und nach vierundhalb Minuten abzuschliessen.

    Dazu wurde mir heute per Mail ein kleiner Hinweis von dem hier mitlesenden Ex-User "Der Teemeister" zugespielt. Den finde ich in diesem Zusammenhang nicht unwichtig:


    "Ich glaube, bei allen Rezensionen und Besprechungen von "Highly Strung"wird mittlerweile vergessen, unterschlagen, aus Unkenntnis nicht erwähnt: Die 3.30 Minuten lange Original-Version von "Cell 151" ist auf der Vinyl-Erstausgabe von Charisma 1983. Erst 1985 wurde diese Version durch eine Art 12" Maxi Single-Fassung substituiert. Dazu musste das Band der Original-Version ziemlich deutlich vor dem damaligen Ende abgetrennt werden, damit die Coda der erweiterten Version stimmig und im Takt angeklebt werden konnte. Das hat aber zur Folge, dass ein nicht unerheblicher Teil der alten Fassung nun nicht mehr zu hören ist.
    Selbst Steve scheint diese Version vergessen zu haben, sonst hätte er sie doch bestimmt als Bonus Track auf einem Remix anhängen lassen."

  • Wer die lange Original Version (6:28) im Vergleich hören möchte
    https://www.Steve Hackett - Cell 151

    Ob kurz oder lang - das Stück kommt für mich zusammengeschustert daher.


    Leider habe ich schon damals keinen Zugang zum ganzen Album gefunden, selbst Camino Royale gefällt mir nur bedingt. Das war die Zeit, wo ich Hackett nicht weiter verfolgt habe und erst '99 bei Darktown wieder eingestiegen bin.


    3 Punkte



    Tippspiel Statistiker :thumbup: - Abbuzze !

  • 13 Punkte!


    Mir gefällt Cell 151 und mir gefällt auch das Album im Großen und Ganzen (bis auf 2 Stücke).
    Der Song ist einer der ersten, den ich von Steve kennengelernt habe.
    Da spielt dann also auch noch etwas Nostalgie mit...

  • Dazu wurde mir heute per Mail ein kleiner Hinweis von dem hier mitlesenden Ex-User "Der Teemeister" zugespielt. Den finde ich in diesem Zusammenhang nicht unwichtig:


    "Ich glaube, bei allen Rezensionen und Besprechungen von "Highly Strung"wird mittlerweile vergessen, unterschlagen, aus Unkenntnis nicht erwähnt: Die 3.30 Minuten lange Original-Version von "Cell 151" ist auf der Vinyl-Erstausgabe von Charisma 1983. Erst 1985 wurde diese Version durch eine Art 12" Maxi Single-Fassung substituiert. Dazu musste das Band der Original-Version ziemlich deutlich vor dem damaligen Ende abgetrennt werden, damit die Coda der erweiterten Version stimmig und im Takt angeklebt werden konnte. Das hat aber zur Folge, dass ein nicht unerheblicher Teil der alten Fassung nun nicht mehr zu hören ist.
    Selbst Steve scheint diese Version vergessen zu haben, sonst hätte er sie doch bestimmt als Bonus Track auf einem Remix anhängen lassen."


    Ein kleiner Kommentar zu dieser Aussage:
    1. Ich habe die amerikanische Pressung von Highly Strung - erschienen auf Epic, BFE 38515, 1983. Dort gibt es eine andere Songfolge und Cell 151, sowie Walking Trough Walls in den langen Versionen.
    2. Auf der Rückseite des Covers der 12´sind die Daten der 83er-Tour abgedruckt. Als Produktionsjahr ist 1983 angegeben.
    Also stimmt Obiges von Teemeister nicht.
    3. Auf der japanischen Papersleeve-CD-Ausgabe, VJCP-68801 von 2007 ist die lange Version von Cell 151 enthalten, sowie als Bonus Walking Trough Walls in langer Version.
    Somit möchte ich Teemeisters letzten Satz nicht stehen lassen.


    Steve äußert sich in Alan Hewitts Biographie über diesen Song und über den Druck von Charisma, endlich eine Hit-Single zu produzieren: "It was ironic that it was a success because it was a track that it had been re-mixed eight times! It was always going backwards and forwards and I would be asking; "Do you like this? Do you like that?" I constantly feeling that I was auditionig with the record company. It was an uncertain atmosphere and I wasn´t shure of things. Even though I had success with that track, the decided that they werent´t going to be involved with me anymore. Charisma wanted me to have a producer at the start and then they couldn´t agree which producer it should be; so I said; " well, do you mind if in the meantime, I just try and get on with it and start recording?"."(Alan Hewitt, Sketches Of Hackett, Wymer Publishing, Bedford, 2012, S. 94)


    Kurze Zeit später endete dann auch die Steve´s Kontrakt mit Charisma. Man kann also in Cell 151 hineininterpretieren, dass Steve sich als Gefangener der Plattenfirma fühlte, eingeschränkt in seinen künstlerischen Freiheiten, unter Druck, Geld zu bringen. So musste er aus dieser Gefängnis-Zelle ausbrechen. Das tat er ironischerweise mit einem kleinen Hit. Steve berichtete, dass viele Songs des Albums aus Träumen, die er zu der Zeit hatte, entstanden. So ist auch dass sehr schöne Cover der 12´und der 7´von Kim Poor zu verstehen: Ein träumender Steve, der in bunten Farben über der Erde schwebt (?).
    Ich mag die lange Version sehr. Gerade wegen der anscheinenden Ziellosigkeit in musikalischer Hinsicht. Wunderbar die eingesprengselten Soli, die Arbeit der Streicher (Cello, Kontrabass) ab Minute 3:30. Klar, es gibt Abzüge für Gesang (Es sind die Eighties! Es lebe die hohe Männerstimme, äh...) und Produktion. Die Bewertung fällt schwer: Short Version: 8 P, Long Version 12 P, macht: 10 P. :gruebel:

  • Im langsamen, allmählichen Durchkämpfen durch das gesamte Genesis Universum habe ich gerade diesen Song zum ersten Mal gehört (https://youtu.be/CjEFN5JmXHo ) und muß schon sagen, daß er mir auf Anhieb schon ganz gut gefällt. Der Gesang hätte m.E. auch wegbleiben können, denn der zweite, instrumentale Teil, der durchaus noch viel länger hätte sein können, ist schon bestens.

    Unterm Strich von mir 11 Punkte, da wirklich GUT!:topp:

  • Noch einmal zurück zu „Cell 151“. Die Angaben vom Teemeister stimmen dahingehend, dass für die europäische Charisma-Erstausgabe auf Vinyl sehr wohl zutrifft, dass sie die kurze, auch auf Single veröffentlichte Version von „Cell 151“, und eben nicht die lange 12" Version von "Walking through walls" enthielt. Die zeitlichen Angaben schwanken in unterschiedlichen Quellen (oder in der Differenz Single / LP?) zwischen 3:17 und 3:30 für "Cell 151". Der Song hat ein fade out, die instrumentalen parts der long version kommen darin nicht vor. Vergleiche die Angaben von discogs zur Charisma-Erstausgabe Vinyl 811-209-1-1


    https://www.discogs.com/de/Ste…ighly-Strung/master/36327


    Wenn ich richtig vermute, wurde die lange Version aus bereits vorhandenen Teilen / Spuren produziert, wie das damals eben bei 12“ gemacht wurde. So taucht auch das „only the fool“ – Motiv von „Camino Royale“ in ihr auf. Es wurde wahrscheinlich nichts neu eingespielt, sondern nur im Mix neu interpretiert, sicher auch aus den (laut Steve) vielen Mixen, die Charisma sich vorspielen ließ, um zu einer Entscheidungsfindung zu kommen, was man auf der Platte haben will.


    Zitat

    Wikipedia: Eight different mixes of "Cell 151" were produced and played back to management at Charisma.


    Für so etwas brauch man eine Schnittstelle zwischen langer und kurzer Version, in der man dann die Masterbänder, passend im Takt, zusammenklebt. Dabei ist es möglich, dass bei der kurzen Version (vielleicht die Differenz zwischen 3:17 und 3:30) etwas verloren ging, allerdings, laut Steve, den ich dazu befragt habe, wenn überhaupt, dann nichts Substantielles. Insofern stimmt der "nicht unerhebliche Teil" als Fakt natürlich nicht. So richtig erinnern kann sich Steve auf die Schnelle nicht, und ich verfüge leider nicht mehr über mein Vinyl oder die Single. Einerseits neige ich dazu, nun anzunehmen, dass da nicht wirklich etwas fehlt; andererseits erinnere ich mich an mein Erschrecken bei der Ersthörung der CD - einerseits eine grandiose Erweiterung, andererseits vermisste ich etwas. Das ist aber nun auch schon wieder um die 25 Jahre her.


    Für die amerikanische Erstausgabe auf „Epic“ gilt allerdings, wie chandelier sagt, dass sie eine anderes tracklisting enthielt, mit „Cell 151“ beginnt, und in der Tat gleich die lange Version (6:23), die für die 12“ Maxi Single produziert wurde, enthält. Nur – wir leben hier in Europa, und der Teemeister sprach von der Charisma-Erstausgabe. Da kommen die amerikanische und japanische Versionen bezüglich seiner Aussage weniger in betracht.


    https://www.discogs.com/de/Ste…ly-Strung/release/2527156


    Schon interessanter ist, dass die kurze Version (und das Video dazu? Gab es nicht mal eines?) nirgendwo mehr im Netz oder als pay-download verfügbar zu sein scheint. Die Frage für mich bleibt: ist die kurze Version vollständig entbehrlich, weil bis in die letzte Note durch die lange abgedeckt? Möglich, wahrscheinlich, aber nicht sicher. Wenn jemand hier das 1983er Charisma-Vinyl oder die Single noch hat, könnte er / sie vielleicht durch vergleichendes Hören zur Klärung beitragen.


    Ansonsten ist mir wieder einmal das Licht aufgegangen, was „Highly Strung“ doch für eine grandiose Platte ist. Was nach „Cured“ so nicht zu erwarten war. Schade, dass er so nicht weitergemacht hat. „Cell 151“ ist, neben „India Rubber Man“, mein Favorit.


    Zitat

    Paul Schlunz: Ob kurz oder lang - das Stück kommt für mich zusammengeschustert daher.

    Die kurze Version ist ein ganz normaler, nebenbei: genialer! Song, da ist absolut nichts "zusammengeschustert".