Four Kinds Of Horses - ALLE MIXE - Track-Diskussion

  • Schöne Nummer. Viel Raum, sowohl kompositorisch als auch in der Produktion. Hat was mit The Court gemeinsam. Klingt ein bisschen wie etwas, das er Ende der 90er schreiben hätte können, hätte gut auf UP gepasst.


    Nach fünf Songs vom, bekomme ich langsam ein Bild vom Album. Und das dürfte also recht abwechslungsreich werden. Die Arrangements sind durchwegs ausgeklügelt, opulent, teils ein bisschen zuviel davon nach meinem Geschmack, zu glatt vielleicht auch. Trotzdem und überhaupt freu ich mich auf das Album. Ein neues Peter Gabriel Album nach gefühlten 200 Jahren ist einfach ein Ereignis, da kommt man nicht drum rum. Und mittlerweile gefällt mir diese häppchenweise Veröffentlichungstaktik auch ganz gut. Das Album setzt sich ganz gemächlich vor unser aller Augen und Ohren zusammen. Man hat Zeit, die Songs neu zu hören und alle bekommen irgendwie einzeln mehr Aufmerksamkeit, als wenn man sofort ein ganzes Album in die Hand bekommt.

  • Ich hab mich zunächst ertappt, wie ich in meinem Kopf wieder die unvermeidlichen Vergleiche mit seinem 80er Jahre Werk angestellt habe. Vielleicht ein bisschen viel Sprechgesang, Melodien waren auch schon besser usw.

    Zweiter Gedanke: Diese Stimme und wie sie hier eingesetzt wird, ist so genial, da wird alles andere zweitrangig.

    Dritter Gedanke nach dem zweiten Mal Hören, starker Song, perfekt arrangiert.

  • Erster und objektiv richtiger Gedanke beim hören: Ich kann mich auch ohne Musik langweilen.

    Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz.

  • Ich fürchte, ich höre da Autotune. Das ist mein persönliches Kryptonit und es hinterlässt leider den Beigeschmack der unnötigen Anbiederung an den Zeitgeist.

  • Das ist für mich bislang der schwächste Song vom neuen Album. Zu langatmig und kompositorisch auch wenig spannend. Nicht schlecht, aber auch nicht gut.


    Der schwächste, echt? Für mich eine echte Steigerung gegenüber der letzten Veröffentlichung. Aber, der richtige Wow-Effekt ist auch (bei mir bisher ) ausgeblieben. Klingt einiges nach Outtakes vergangener Zeiten, die Gabriel (schnell noch?) aufpoliert hat. Trotzdem: guter Gesang, und Ja, schön, das er indem Alter überhaupt noch was macht. Auch, wenn er sich zunehmend selbst zitiert.

    Ich fürchte, ich höre da Autotune. Das ist mein persönliches Kryptonit und es hinterlässt leider den Beigeschmack der unnötigen Anbiederung an den Zeitgeist.

    Zeitgeist? Autotune gibt es doch schon Jahrzehnten. Und warum nicht? Der Rest könnte doch auch alles am z.B. iPad entstanden sein. Spielt doch heute keine Rolle mehr

    Und Nein, die Veröffentlichungspolitik finde ich immer noch nicht gut! Eher kontraproduktiv. Der Titelsong i/o scheint schon vergessen zu sein. Warum wohl?

    Einmal editiert, zuletzt von timeless ()

  • Das Stück fordert auf intensiv zuzuhören. Es möchte, das man ihm Weite, Raum zur Entfaltung gibt. Oh ja, dann lässt man sich fallen und wird von sanften Klängen aufgefangen, eingesponnen und in eine wohlige Schauer erzeugende Tiefe gezogen. Peters Stimme ist fast omnipräsent, säuselt, schreit, singt mit unglaublichem Ausdruck. Das Klavier setzt Farbtupfer, hält die Musik zusammen, dabei warm, sanft bleibend. Ein Orchester erschreckt kurz. Nach kurzen sechs Minuten wird der Hörer/die Hörerin betäubt entlassen. Nur schwer findet man sich in der Realität wieder. Großartig! Das wird ein Album...

  • Ich fürchte, ich höre da Autotune. Das ist mein persönliches Kryptonit und es hinterlässt leider den Beigeschmack der unnötigen Anbiederung an den Zeitgeist.

    Genau, das ist mir auch sofort aufgefallen (siehe meinen Post vorne). Wer das einmal verstanden hat, was Autotune ist... der hört das glaube ich sofort. ABER jetzt kommts: Bei Peter ist das ein künstlerischer Kniff. Er nutzt es beim Verzerren der "richtigen" Töne am Anfang (vielleicht macht er es dort auch mit anderen Geräten, keine Ahnung), aber am Schluss macht er das auch mit der Stimme und das finde ich der Hammer. Ich versuche mal einen Zusammenhang zum Text herzustellen: Wenn du eines der vier Pferde bist, das, was nicht will oder kann, hey, dann holst du dir einfach Autotune und es läuft. Und Peter macht es umgekehrt, er macht die Stimme nicht heil, sondern er macht sie kaputt.

    Ganz oft setzten Autotune diese Jungs und Mädels ein, die nicht singen können. Und dann hört es sich total "blechern" an und im ganzen Song ist kein einziger "original" Ton mehr - aber hier ist das fein dosiert. Ich bin immer noch begeistert.


    Das Stück fordert auf intensiv zuzuhören. Es möchte, das man ihm Weite, Raum zur Entfaltung gibt. Oh ja, dann lässt man sich fallen und wird von sanften Klängen aufgefangen, eingesponnen und in eine wohlige Schauer erzeugende Tiefe gezogen. Peters Stimme ist fast omnipräsent, säuselt, schreit, singt mit unglaublichem Ausdruck. Das Klavier setzt Farbtupfer, hält die Musik zusammen, dabei warm, sanft bleibend. Ein Orchester erschreckt kurz. Nach kurzen sechs Minuten wird der Hörer/die Hörerin betäubt entlassen. Nur schwer findet man sich in der Realität wieder. Großartig! Das wird ein Album...

    ... ich hätte es nicht besser beschreiben können.... :love:


    Hat jemand schon die "Maus-Klicks" im Track wahrgenommen, z. B. bei 0:18 oder 0:52? Ist das ein Geräusch von den Drums, weiß das jemand?

    2 Mal editiert, zuletzt von tom () aus folgendem Grund: Edit-Funktion verwenden statt Doppel- oder Tripleposts! Oder einfach mal abwarten und lesen, was andere schreiben...

  • Wieder etwas völlig anderes. Wäre das im Radio gekommen, wäre mir erst in der zweiten Minute des Songs eindeutig klar geworden, dass es Peter ist. Herrliche, dunkle Atmosphäre und der Gesang ist sehr stark, wie auf keinem anderen der neuen Tracks. Die ganze Instrumentierung ist sehr akzentuiert - will gar nicht wissen, wie oft Peter das umgestellt hat.

    Der Song ist lang und es 'passiert' wirklich nicht so viel, wie man es sonst von Peter so kennt. Ich habe auch wie andere eine Art 'Finale' erwartet, da gewisse Passagen sich sehr für einen Wechsel zu einem wuchtigen Höhepunkt anbieten.
    Der lange Ausklang erinnert mich etwas an Michael Kiwanuka 'Love & Hate' (ebenfalls Ende des Songs).

    Ein weiterer guter Song, aber die Vorherigen gefallen mir bis jetzt noch besser.

    Zy
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    "The music is the true currency. It's more valuable than the accolades or the money. The relationship is with the invisible muse and you know if she's pleased or if she ain't." - Steve Hackett