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The Lamb Over Italy


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Bericht über die Konzerte vom 16.01.2005 in Mailand und 17.01.2005 in Turin


"The Lamb" is a hymn to the integral innocence of the human spirit meeting the bacon slicer of a curruptive society; a forerunner to the ‚street music’ of the late 70s and far better crafted. That’s why the legend of the piece grows stronger through the years while much rival material has gone siwftly to the dumper.“

(ts-s, Milton Keynes, 2.10.1982, vgl. Archive I-Booklet, S. 66)


Dies soll ein Bericht werden, aber es ist kein Bericht, es ist eine Eloge.


Eine Eloge auf The Musical Box, die es uns Zu-spät-Geborenen, die leider 1974/75 noch nicht so alt oder noch gar nicht geboren waren, um die Artrock-Oper The Lamb Lies Down On Broadway live zu sehen, erlaubt, der Natur, der Geschichte und der Biologie ein Schnippchen zu schlagen. Ja, es ist so, als wären wir in die Zeitmaschine von H.G. Wells gestiegen und 30 Jahre früher wieder herausgekommen. Ja, wir können nachholen, wovon wir vor zehn Jahren nicht einmal zu träumen wagten.


Der erste Teil berichtet über die Konzerte in Mailand und Turin. In Mailand war gerade Zugstreik, als die Musical Box-Konzerte stattfanden, und Turin ist derzeit eine einzige Baustelle (weil Olympiastadt 2006, Winterspiele), der Bus vom Zentrum raus zur Konzerthalle Mazdapalace, direkt neben dem Juventus-Stadion gelegen, dauert eineinhalb Stunden plus 20 Minuten Fußweg. In Mailand dagegen liegt das Teatro Smeraldo schnuckelig in der Innenstadt, nicht weit vom Garibaldi-Bahnhof.

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Die Spielstätte von The Musical Box in Mailand ist ein kleines, altes Theater, eine wunderbare heimelige Atmosphäre. Das Parkett ist proppevoll, auch noch beim zweiten Mailänder Konzert, auf der Empore gab es aber wohl noch einige freie Plätze, allerdings ist die Sicht dort auf die Bühne eingeschränkt. Es ist wunderbar, die Band in diesem Theater hautnah zu erleben, die hohe Bühne erlaubt eine ungetrübte Sicht. In Turin dagegen ist der außerhalb der Stadt gelegene Mazda-Palace viel größer, aber auch unpersönlicher, eine Art industrieller Pavillion. Er zwingt zum Eindruck eines Großkonzertes, eine Halle, die erst durch die gute Akustik und das berauschende Konzert sowie die Begeisterung des Publikums an Atmosphäre gewann. Das Fassungsvermögen der Halle in Turin war weitaus größer als das des kleinen Theaterchens in Mailand, das Parkett war vollbesetzt, die daran anschließenden, im Oval sich nach oben ziehenden Ränge waren am linken und rechten Ende nicht mehr besetzt, insgesamt also zu 80 Prozent ausgelastet, würde ich sagen. Der Atmosphäre tat’s keinen Abbruch. In Italien auf ein Konzert zu gehen, darauf muss man sich einstellen, man muss wissen, was einen erwartet, dann macht’s auch ungemein Spaß. Es war alles bestuhlt, aber das bedeutet nicht, dass hier ruhig gesessen und zugehört wird. Beim ersten Ereignis wird der soeben gesehene Lichteffekt lautstark mit dem Nachbarn in der Sitzreihe diskutiert, auch auf die Gefahr hin, die nächsten drei Lichteffekte zu verpassen. Die Gespräche sorgen für eine beständige Geräuschkulisse. Die vor dem Konzert von der Band angegebene Anweisung, Fotografieren sei verboten, wird vom italienischen Konzertbesucher geradezu als Aufforderung zur Gesetzesübertretung verstanden, fröhlich wurden die Handys mal da mal dort gezückt, um einen Teil der Show aufzunehmen. Irgendwie finde ich das sympathisch: es gibt eigene Regeln und eingefleischte Verhaltensweisen, und davon lässt sich niemand abbringen. Außerdem: Ein ständiges Kommen und Gehen hin und weg zum Getränkestand begleitet jedes Konzert. Schließlich ist das Konzert ein Fest, viele Besucher sind Familien mit Kindern, die sich wohl an frühere Zeiten erinnern, schließlich war im Vorfeld des Mailänder Konzertes auf dem Flugblatt einer italienischen Progrock-Zeitung zu lesen, dass Genesis noch immer die Nummer eins unter italienischen Progrockfans sind. Das italienische Publikum beklatscht lautstark jedes Solo, wie bei einer Jazznummer, obwohl die Solos hier ja durchkomponiert sind und es außer beim Beginn von The Waiting Room keinen Platz für Improvisation gibt. All das muss man wissen, wenn man in Italien auf ein Konzert geht, und dann kann man es auch genießen, das bunte Treiben, die Beigeisterung, die Feststimmung, die extrovertierte Aufnahme von intellektuell anspruchsvoller Musik. Und dadurch auch die saugute Stimmung und die Begeisterung beim Rufen nach Zugaben. Am Ende des Mailänder Konzerts kannten die Ausrufe vor Freude kein Ende mehr, in meiner Reihe konnte ich hören: „Bella“, „Bellissima“ oder einfach nur „Mamma mia!“


Bereits vor Konzertbeginn sorgt der Bühnenaufbau für viel Interesse, Trauben von Besucher bilden sich vor der Bühne. Gabriel-Denis-Rael hat drei Mikros zur Verfügung, die er während oder sogar zwischen den einzelnen Stücken wechselt, eines hinter Hackett-Denis auf der linken Bühenseite, eines vorne als Sänger-Mikro, allerdings leicht nach links von der Bühnenmitte versetzt, schließlich eines ganz rechts über den Keyboards von Banks-David. Gabriel rennt und springt, wechselt zwischen allen drei Mikros. Die strenge Ästhetik des Bühnengeschehens kontrastiert genial mit den abgebildeten, oft, aber nicht immer, Schwarz-Weiß-Diasequenzen über der Band, die Ästhetik ist eine von zwei Grundfarben, eine immer auf Rael gerichtet, die andere auf die Band, wodurch sich etwa ergibt, dass alle Instrumente und die Band in gleißendes Rotlicht getaucht sind, während Rael weiß oder blau, in jedem Fall in einer schroffen Gegensatzfarbe angeleuchtet wird. Das ist einfach grandios, und dabei choreographisch sehr streng, aber soooo effektiv.

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Gabriel-Denis spricht zu Beginn seine Begrüßung aus dem Off, auf einer Projektionsfläche sehen wir ihn als eine krause Schattengestalt, sie trägt so was wie die Batwings von Watcher Of The Skies. Der Schatten begrüßt das Publikum und erzählt die Geschichte der ersten Seite von The Lamb. Wie immer bei Gabriel in der Landessprache, so radebrecht er ein Italienisch, das beim Publikum zu wiederholten Lachanfällen führt, sorgt aber sofort für gute Stimmung. Und dann geht’s endlich los. Lamb Lies Down On Broadway anfangs beleuchtet mit drei parallelen Dias von New York, vom Meer aus die Skyline, super, der Song ist ja ein knallharter Rocksong, geht sofort ab und gibt die Pace vor. In Turin kommt der Eröffnungssong noch stärker als Kracher rüber, gleich ist Denis als Gabriel zu erkennen, in Mailand ist seine Stimme zusammen mit den Keyboards anfangs zu leise ausgesteuert, es dauert bis zur Sequenz „And out of the subway...“, bis ich in Denis’ Stimme Gabriel wieder entdecke. Aber danach ist die Aussteuerung des Sounds auch in Mailand klasse. Schließlich gleich der Weltuntergang im zweiten Song, Fly On A Windshield, schon immer eines meiner Lieblingsstücke überhaupt, das Gitarrensolo von Hackett-Denis kommt prima rüber und der Wechsel kurz vor dem Weidereinsetzen von Raels Gesang ist überwältigend. Bereits hier der Eindruck, der sich immer wieder während des Konzertes bestätigt: wie gut die einzelnen Songs live wirken, wirklich kein Vergleich mit der Studioplatte (die ich liebe, keine Frage!), aber live haben die Songs eine unglaubliche, nicht für möglich gehaltene Power und elegische Dramatik. Nach der kurzen Broadway Melody of 1974 taucht Gabriel unter Banks-Davids’ Keyboards auf der anderen Bühnenseite auf, er hat sich unter den Keyboards durchgeschlängelt und spielt sie Flöte auf dem Bauch liegend, mit nacktem Oberkörper. Dabei bleibt es auch bei In The Cage, natürlich dem nächsten Höhepunkt des Sets. Später zieht Gabriel-Denis wieder ein weißes Hemd unter seiner Rael-Jacke. Das Publikum klatscht am Anfang von In The Cage rhythmisch mit, hört aber auf, als sich der Song wirklich entwickelt, denn er ist einfach atemberaubend und fordert ständige Aufmerksamkeit. Auch hier wurde das Stück in Turin noch ein Stück besser gespielt, weil dort die Keyboards besser ausgesteuert waren und somit das Keyboard-Solo besser rüberkam. Auch der Drumpart vor der Textsequenz „Outside the cage I see my brother John...“ hat mir in Turin besser gefallen, aber das sind Details. Ein Wahnsinnsstück, sehr hart gespielt und schnell gesungen, aber so muss es sein. Dann mit dem vollständig skurrilen The Grand Parade Of Lifeless Packaging ein Abgesang auf Kapitalismus und Marktwirtschaft, so habe ich den Song immer verstanden. Das Mikro bringt die Stimme von Gabriel-Denis nur gebrochen rüber, die Musik wird immer kaputter, super, noch eindringlicher wie auf Platte. Was für eine erste Seite und wie toll gespielt! Dann kommt die Ansage der Ereignisse auf der zweiten Plattenseite, Gabriel schaltet weniger italienische Worte ein, im dritten Ansageteil wird er schließlich ganz auf Englisch umschalten, so wird’s wohl gewesen sein, damals in Turin. Die zweite Seite beginnt mit Back In NYC, einem Rückblick auf Raels Streetfighting-Zeit, in der dritten Strophe wirft Gabriel eine Flasche auf einen großen Stein im Hintergrund der Bühne, der dort explodiert, alles klappt wie am Schnürchen, kein Grund, auf den Pyrotechniker zu schimpfen: es sieht aus wie der Wurf eines Molotow-Cocktails. Kurz darauf wird die Szene noch verschärft, durch den rauen Einsatz der Bass-pedals von Rutherford-Sébastien, der den Boden beider Konzertsäle vibrieren ließ. Ein weiterer Höhepunkt. Hairless Heart ist schön gespielt, wirkt wie zur Entspannung von soviel Intensität, bevor es erneut zum Höhepunkt Counting Out Time geht, super gespielt, mit erkennbar viel Spaß bei der Band, zur kongenialen offenen Interpreation der Diasequenzen habe ich ja schon einiges geschrieben. Auch die skurrilen Töne im Zwischenteil des Songs werden von der Band super getroffen, alles ist wie echt, nur fehlerfreier, auch technisch klappt alles wie am Schnürchen, die Dias sind gut erkennbar, manchmal ein paar Zehntelsekunden unscharf, bis sie scharf werden, aber fürs Auge ist das kaum bemerkbar. Carpet Crawlers ist schööön, wieder was zum Entspannen und Genießen, bevor mit The Chamber of 32 Doors ein erneuter Höhepunkt einsetzt, das Schlagzeug prima ausgenutzt, bei den plötzlichen Einsätzen wie ein Scherbenhaufen klingend, wirkt dieser Song live auch wahnsinnig. Die Textzeilen gehen über Raels Suche nach Vertrauenspersonen, die entscheidenden zeittypischen Fragen von damals waren: „I’d rather trust a countryman than a townman“ (ein Vorgriff auf den Zug aufs Land, die beginnende Ökobewegung) „a man who works with his hands“, eine Kritik egozentrischer Führer („I’d rather trust a man who doesn’t shout what he’s found“), da steckt soviel drin, Zeitfragen, die sich damals alle AktivistInnen in sozialen Bewegungen gestellt haben. Dann ist dieses Superstück vorbei, es kommt Gabriels Ansage zum dritten Teil. Komischerweise werden jetzt die Parts drei und vier zusammen vorgestellt und dann beide Plattenseiten durchgespielt. Es ist, wie wenn die Band gesagt hätte, er würde mit den Ansagen zuviel Zeit vertändeln.
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Wie auch immer, der Rest hat es ebenfalls in sich: Nach dem Aufmacher Lilywhite Lilith der nächste Höhepunkt The Waiting Room. Auch wer dieses Stück nicht mag, wird von der Liveversion, die Musical Box hier bieten, wahrlich umgeworfen. Das Experimentieren am Anfang ist schon ganz nett, dann kommt der Knall, gleißendes Weißlicht von zwei seitlichen Scheinwerfern ins Publikum – und dann spielt die Band einen Set zum zweiten Teil des Stücks, das einfach nur Wahnsinn ist, besonders gut das Drumming von Martin Levac, der wirklich wie Collins aussieht und dessen Drumtechnik bis ins Detail kopiert. Unglaublich, wie gut das Stück live wirkt, ein absoluter Höhepunkt. Bei Anyway liegt Gabriel-Denis links seitlich sehr entspannt am Boden, super das Gitarrensolo von Hackett-Denis. Dann Here Comes The Supernatural Anaesthetist, nach dem Schattenspiel, in dem Gabriel-Denis eine Art Hirschgeweih hinter den Projektionsflächen trägt und einen Totentanz abzieht, ein geniales Duett zwischen Hackett-Denis und Collins-Martin, der in den Songs oft Hintergrundparts mitsingt, hier ein wunderbares La-la-la zu den Gitarrenpassagen beisteuert. Mit The Lamia kommt schon wieder ein Höhepunkt, doppelt verstärkt durch surrealistische Bildsequenzen der Lamia und den blauen Rundvorhang, der über Gabriel -Denis aufgezogen wird und hinter dem er verschwindet, um in den Refrains als eine Art archetypischer Vertreter der Menschheit sichtbar zu werden, während er den Rundvorhang selbst von innen her dreht, wunderschön und so sensibel und passend zum Songinhalt. Dann Silent Sorrow In Empty Boats, das ich zusammen mit Ravine als „Soundgemälde“ bezeichnen würde. Es verstärkt einfach eine Stimmung, hier nach Lamia die Stimmung von Traurigkeit, Verzweiflung, Einsamkeit, das spiegelt sich auch in den Dias einer einsamen Einzelperson in Fotos von Weite, in der Wüste etwa. Sehr schön eingesetzt hier die Dias als Verstärkung eines Gefühls, das auf der Bühne ausgedrückt werden soll, manchmal aber werden die Dias auch als Gegensatz eingesetzt und erzeugen eine Art Konfrontation mit dem Bühnengeschehen, die Stilmittel sind einfach unbegrenzt vielfältig. Dann natürlich mit diesem irren Stück The Colony of Slippermen ein neuerlicher Höhepunkt, super gespielt, vor allem die Steigerungen hin zu den einzelnen Textstrophen, aber auch das Keyboard-Solo. Schon zu Beginn ist die Spannung fühlbar, weil sich rot angeleuchtet auf der Bühnenmitte ein spinnenartiges Wesen vorwärts krabbelnd durch eine Folie zwingt. Erst dann steht Gabriel-Rael-Slippermen in diesem selbst schon surrealistischen Kostüm auf und wird in seiner ganzen Horrorpracht sichtbar. Wer konnte sich je ein solches Kostüm ausdenken! Während das Kostüm anfangs wie eine Ausgeburt der Hölle wirkt und auch als solche präsentiert wird, hüpft Gabriel darin am Ende des Stücks selbstironisierend auf der Bühne herum und bringt damit noch eine satirische Note ins Horrorgemälde des Stückes. Einfach Wahnsinn. Ein absoluter Höhepunkt, ein Augen- und Ohrenschmaus! Ravine und das schöne, etwas langsamer als The Lamb gespielte The Light Dies Down wirkt wieder als Erholung, bevor das super Keyboard-Solo von Riding The Scree, zusammen mit dem sagenhaften Drumming dazu den nächsten absoluten Höhepunkt bilden. Es folgen In The Rapids mit Diasequenzen von einer Person an Stromschnellen und Wasserfällen, wie auf dem LP-Cover. Von Slippermen bis In The Rapids geht es inhaltlich um eine Transzendierung der reinen Revolte, es geht um eine ethische Komponente, die nach Gabriels Meinung dazu kommen muss, es geht um Lebenssinn, Gewaltfreiheit, Solidarität, wenn man so will. Denn es ist ein ethischer Altruismus, den Gabriel hier propagiert. Noch in Slippermen verrät John seinen Bruder Rael ja ein zweites Mal, und trotzdem rettet Rael ihn kurze Zeit später aus den Stromschnellen, als John in Not ist und um Hilfe schreit. Das ist fast jesuanische Nächstenliebe, aber in The Lamb wird sie eher buddhistisch gewendet; wer zu altruistischer Ethik fähig ist, sich selbst, sein eigenes Ego also, vollständig zurückfährt und stattdessen anderen hilft und sie rettet, erfährt den Sinn und das Glück des Lebens, It, was soviel heißt wie: ein Teil Gottes ist in jedem von uns, in jedem Ding, in jedem Lebewesen, also versucht, allem mit Respekt zu begegnen, nicht es zu zerstören, sondern es zu retten. The Lamb endet wie Suppers Ready inhaltlich mit einer Erlösungsvision, aber nicht mehr wie bei Supper's Ready nur durch göttliche, messianische Errettung von außen ohne menschliches Zutun, sondern durch die menschliche Handlung der Solidarität selbst: It is real, it is rael, zusammengeschrieben bedeutet das: „Israel“, als Symbolik für einen Ausweg aus der Diaspora der leidgeprüften Menschheit. Darin geht Gabriel natürlich auch über den verfrühten Punk Rael und sein „No Future“ hinaus. Hier gibt es eine Zukunft, eine Utopie. The Lamb propagiert Solidarität mit dem Nächsten, dem „Brother John“ als politisches Projekt, das Gabriel fortan mit seinen Menschenrechtsaktivitäten weiter verfolgen wird. Am Beginn der Performance von It, wiederum einem absoluten Höhepunkt der Show, wird es fürs Auge des Betrachters besonders verwirrend, denn links oben und rechts oben erscheint Rael, begleitet von weißem Flackerlicht, in zweifacher Ausfertigung auf der Bühne, meines Erachtens Rael und eben den geretteten Bruder John symbolisierend. Licht aus, wom, und Rael ist schon mitten in der Bühne und singt den Song, der abgeht wie Donnerknall und am Ende wieder mit einigen Pyro-Explosionen endet. Was für ein Finale! Mamma mia!

Die Verkleidungsorgie geht dann mit den Zugaben The Musical Box und Watcher Of The Skies weiter. Bei Watcher hat Gabriel-Denis einen noch schöneren Batwing-Anzug als bei früheren Auftritten, ist mit grünem Umhang gekleidet und hat eine prägnante, dramatische Gestik. Wie die genau aussieht, ist das einzige, was ich jetzt hier nicht verrate, denn wenn ihr erstmal soweit seit, habt ihr die schönste, beste, wunderbarste Art-Rock-Opera in der Geschichte der Rockmusik live erlebt, weit erhaben über Whos Tommy oder Quadrophenia oder auch Floyds The Wall, und ich weiß, wovon ich spreche, ich habe The Wall live gesehen damals. An The Lamb kommt niemand und gar nichts ran. Lasst euch diese Zeitreise nicht entgehen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Gelegenheit nie wieder kommt. The Musical Box hat eine Ausnahmeshow geschaffen, die in dieser Qualität wohl kaum mehr wiederholt werden wird.


Autor: fang


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