CD - Bewertung: Seconds Out

  • Wirklich ein tolles Livealbum. Einzig und allein der Anfang mit Squonk gefällt mir nicht so wirklich, aber sonst alles 1A. Trotzdem gefällt mir die Live over Europe noch einen Tick besser.

  • :eek: Wie bitte? Schon der zweite User, der sich über den Klang beschwert!


    Ich finde den Sound brillant, wie kann man den nur mit dem schlechtesten Sound aller Zeiten von Yessongs vergleichen?????
    Mir fehlen die Worte!
    Bitte um Aufklärung!


    Den schlechtesten Sound aller Zeiten haben höchstens "The Song Remains The Same" von Led Zep und "Live At The Hollywood Bowl" von den Beatles. Aber "Yessongs" klingt doch in etwa so ähnlich wie die "Live 1973" von Genesis und da beschwert sich doch auch niemand?

    31.10.1997 PHIL COLLINS (Hannover)
    11.06.2004 PHIL COLLINS (Berlin)
    15.06.2007 GENESIS (Hamburg)
    15.06.2012 ROACHFORD (Kiel)
    24.06.2012 MIKE & THE MECHANICS (Kiel)
    18.05.2014 STEVE HACKETT (Hamburg)

  • Das Secons-Out-live-Album bietet finde ich alles, was geht: Geile Musik, hammermäßig gespielt, gut im Album zusammmengefügt und ein guter Schuss live-Sphäre.
    Von mir ne glatte 10. Hätte live over Europe 2007 auch verdient.
    Ich mäkle nicht an zu hoher Halligkeit oder Gitarrenzerrerei, vielleicht hat's den Musikern ja so gefallen (war ja irgendwie auch Zeitgeschmack...)

  • Zumindest meine 85er Version klingt nur daneben. Schlagzeug klopft nur anstatt wirklich zu rocken, und die Gitarre ist hoffnungslos im Hintergrund versunken. Setlist hätte außerdem mehr auf "Trick" und "W&W" zugeschnitten sein sollen.

    So, let's drink some wine
    And have a good time.
    But if you really want to come through
    Let the good time, good time have you.
    It's what you've got to do.

  • Sound / Abmischung (Voc. + Git. nicht präsent / prägnant genug) unausgewogen, der Anfang eher beiläufig, eine hörbar zerfranste Setlist, eine recht schwache Carpet-Version, IKWIL mit deutlichem Lehrlauf zwischendrin, RAAB statt etwas Stärkerem von W&W, SR ohne den Ausdruck eines PG - das sind klare Minuspunkte.
    AAAAABBBBBEEEEEERRRRR:
    SO hat mindestens 10 Punkte verdient. Genau hier sind die ultimativen Genesis-Momente schlechthin: Magie pur beim flirrenden Intro von TLLDOB, beim Übergang dann zu MB mit einer wunderbar eingefangenen Publikumsreaktion und einem ergreifenden Abschluss nach der Hälfte.
    Dann die beste, dramaturgisch perfekteste (Linguisten, haltet euch zurück) und musikalisch mitreißendste SEITE 4 EINER ROCK-LP überhaupt, eine musikalische Offenbarung sondergleichen; Intensität von Anfang (CS) bis Ende (LE) mit einer Steigerung bis hin zur höchsten Ergriffenheit des Hörers. Erhabener kann ein Finale nicht beginnen als mit den ersten Tönen von LE nach dem Drumsolo, orgiastischer kann es nicht enden. Das ist ein Höhepunkt künstlerischer Entwicklung der Rockgeschichte, ein Moment für die Ewigkeit. Ich persönlich kann sagen, dass die Musik für mich hier definitiv eine spiritualistische Wirkung entfaltet, obwohl (und weil) die Band es mit Sicherheit nicht daraufhin anlegt. Wohl gemerkt: Die Tiefe dieser Erfahrung resultiert aus dem gesamten musikpoetischen Aufbau ab den ersten bewegenden Gitarrentönen von CS (die "echte" Abfolge der Setlist spielt bei einer solch stimmigen Zusammenstellung keine Rolle mehr). Überhaupt merkt man SO eben die Struktur eines Doppelalbums mit 4 Seiten an, Genesis haben es eben verstanden, das Medium der Doppel-LP "architektonisch" zu gestalten:
    Squonk ist zwar nicht a la "Duke's Intro", aber eben ein saustarker Beginn einer Reise, die am Ende von Seite 1 mit wahrscheinlich der Afterglow-Fassung schlechthin den ersten Riesenhöhepunkt hat (ich kenne jedenfalls keine dynamisch überwältigendere Einspielung). FOF meißelt den Anfang der Seite 2 praktisch in Granit, es folgt ein lockereres IKWIL und schließlich wieder eine überwältigende Megasteigerung bis MB -das ist einfach dramaturgisch perfekt! (Bei der Seite 3 ergibt sich das Ganze aus der Struktur des einen Stückes von selbst und Seite 4 ist dann ein nochmaliges Überbieten dieser Steigerungsorgien.)
    SO ist auch das Album des überragenden Tony Banks mit wunderbaren, charakterstarken Sounds (Keyb.-Solo von CS ist ja der Hammer) und einer tollen Spielkultur. SO ist auch ein Vermächtnis von Mike mit einer göttlichen Bassarbeit (auf den Punkt mit vielen Details ganz im Dienste der Musik) - er war m. E. nie besser.

    Die Einzelbewertung wäre bei mir:
    Squonk 9
    CC 6
    RAAB 8
    Afterglow 10
    FOF 10
    IKWIL 8
    TLLDOB 10
    TMB 10
    SR 8
    CS 10
    DOAV 10
    LE 11

    Macht insgesamt 10 Punkte mit Sternchen, denn in diesem Fall stimmt's so dermaßen: Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.