GENESIS und STEVE HACKETT live 2022 - direkter Vergleich

  • Zitat

    Nee, das reicht nicht! Ich sehe ihn nicht in dieser Liga. Und wie gesagt, sein Soloalbum klingt kein bisschen virtuos.

    1. Doch. Es geht um das Vermögen, es zu können - sonst nichts.

    2. Was er in seiner Freizeit sonst tut, hat damit nix zu tun. Er hat

    doch keinen Vertrag unterschrieben, immer virtuos zu sein.

    Mit Mike und Phil und Tony zu arbeiten beeinflusst nicht gerade zum Besten. ;)

    Wenn er seine Virtuosität sonst nicht nutzt - seine Sache.


    Vielleicht solltest Du Dich mal in die Sachen von Jean-Luc Ponty einhören,

    "New Country" von IMAGINARY VOYAGE hat virtuose Momente.

    "Imaginary Voyage" Part 3 zum Beispiel auch.

    Bei ENIGMATIC OCEAN spielt allerdings auch Alan Holdsworth oft.

  • Frage (weil die Suchfunktion mir nicht weitergeholfen hat):

    Gibt es im Forum ein Unterforum mit Diskussionen über die Solo-Alben von Daryl?

    Leave a big hole in the wall

    Just where you are looking in

    Einmal editiert, zuletzt von euha () aus folgendem Grund: Edit: ja, Beitrag passt nicht hierher. Eventuell verschieben, höre gerade "Waiting in the wings" from Daryl"

  • Hat denn niemand außer mir beide Shows gesehen?

    Doch, ich! Steve Hackett am 10.03. in Ffm und Genesis am 14.03. in Köln Ich resümiere mal kurz und knapp:

    STEVE HACKETT

    Pro:
    die besten Songs aus der besten Genesis-Phase
    geniale Akustik in der Jahrhunderthalle

    stilvolle Location (wie ein moderner Opernbau)

    keine gekürzten Song/Medleys

    Steves Gitarrenspiel berührt mich mehr

    der originale Genesis-Taurus-Basssound

    der originale Genesis-Mellotronsound

    Publikum ist maximal am Konzert interessiert

    Nads Intonation/Timing besser als Phil 2022

    einige totgenudelte Songs (IKWIL) variiert
    mehr Platz zwischen den Sitzen

    moderate Ticketpreise

    Cateringpreise etwas günstiger


    Contra:
    einfachere Lightshow

    weniger Kommunikation mit dem Publikum
    manche Sounds von Rob Townsend "speziell" (Sax statt Flöte)

    Nads Tonumfang geringer als Phils 1977



    GENESIS


    Pro:

    geniale Video- und Lightshow

    tolle Bandperformance

    recht gute Setlist

    Nic Collins

    Mike gibt nochmal alles

    Phil gibt - nach seinen Möglichkeiten - nochmal alles

    Phils Kommunikation/Interaktion mit dem Publikum

    ungewohntes Akustikset (TA, TLLDOB, FYFM)

    endlich mal DWTMK (wenn auch nur kurz) der Song brachte mich zu Genesis

    der größere Teil der Originalband

    Emotion, Emotion, Emotion


    Contra:

    Sound in der (Beton-)Lanxess-Arena nicht optimal

    viele Songs nur gekürzt/Medleys

    hohe Ticketpreise
    etliche Besucher keine richtigen Fans

    viele Biertrinker/Toilettengeher

    Phils Intonation/Timing an manchen Stellen doch grenzwertig

    Tonys Keyboardsounds der 70er Songs zu lieblos gewählt

    Diese Aufstellung ist sicher nicht komplett, aber so habe ich die beiden Shows empfunden.

    Can you tell me where my country lies
    said the unifaun to her true love's eyes

  • Auf Daryls Soloalbum STEPPIN OUT gibt es viele schöne Gitarrenparts, auch ein paar sehr virtuose.


    Und es gibt auch einen Track, den ich mir auch von Steve gespielt gut vorstellen könnte. Auch kompositorisch ist das in einigen Parts nicht zu weit weg von Hackett:

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    Das ist das Album, das ich meinte, auch dieses Stück erinnert mich an die Musik in Hotelaufzügen. So unterschiedlich sind die Wahrnehmungen. Ich finde den Unterschied bzgl. Virtuosität, Können und Anspruch zu Hackett schon ziemlich groß. Das klingt für mich sehr wenig nach Hackett (egal welche Phase man für den Vergleich heranzieht, z. B. auch Steve's letztes Album, das absolut nicht für Hotelaufzüge geeignet wäre. Die Leute würden Angst kriegen, dass das Ding abstürzt ^^).

    “It doesn`t have to be like this. All we need to do is make sure we keep talking"

    Stephen Hawking

    (Zitat aus dem Song "Keep Talking" von Pink Floyd, mit Stephen Hawking`s Stimme)

  • Ich hab schon 4-5 Mal Hackett live gesehen über die letzten 11 Jahre verteilt.


    Für mich persönlich erweckt sich der paradoxe Eindruck, dass wenn man ein Hackett-Konzert gesehen hat, dass man alles gesehen hat. Kennt man ein Solo-Album, kennt man alle. Man kann Stücke von Wolflight auch auf The Night Siren schmuggeln, schön eingehüllt im Roger Kingschen Soundbrei, es würde kaum bis gar nicht auffallen.

    Die D-Seite von Wolflight beinhaltete Midnight Sun als Bonustrack. Ist es nicht bitter, dass mir dieser Track mehr Freude bereitet als alles andere von Wolflight?


    Out Of The Tunnels Mouth war noch kurz gehalten und hatte kompositorisch gute Uptempo-Nummern, da kann ich noch über die Schwächen hinwegsehen.


    So, und nun kommt man zu einem Hackett-Konzert, erlebt paar seiner Solostücke endlich in einer brauchbaren Dynamik (Danke Craig und Co.), schon ist es vorbei und er verkommt wieder zu einer Jukebox, die auf immer und ewig im Jahre 1970-1977 gefangen ist.


    Genesis "muss" leider die Hits wie Invisible Touch spielen, das wollen viele Fans, das ist halt Stadionpublikum. FOF "muss" Steve spielen, das ist auch gesetzt.
    Im Rahmen des Möglichen haben Genesis wirklich einen guten Querschnitt geschafft, neue Arrangements und totgeglaubte Stucka zurückgeholt.


    Steve hat schon angemerkt, dass er einige Stücke nach 77 vollkommen in Ordnung findet, darunter Abacab. Dies in seinem Style zu hören wäre SO lässig! Er hat Mike und Tony mit seinen Kompositionsstil auch geprägt, über zig Ecken verteilt geht das Stück auch auf sein Konto. Oder Burning Rope von mir aus.


    Gerade WEIL er die Seconds Out 1:1 wiedergibt, habe ich keinen Bock hinzugehen, es ist viel zu vorhersehbar!

    Nad Sylvan als Frontman/Singer reicht nicht aus, der Keyboard-Sound (gerade bei Apocalypse) ist ebenfalls fragwürdig (dieses Jahr war Tony besser) und generell entsteht für mich kein Band-Charakter. Ja, die spielen alle zusammen, teils seit Jahren, aber irgendwie sind alle einfach nur "da".


    Eine Genesis-Coverband mit Steve an der Gitarre und an sich guten Musikern ist eine Bereicherung, aber es funktioniert vor allem auch, weil biertrinkende Boomer mit Scheuklappen ständig SETBP nachheulen und dann trotzdem beim Hackett-Konzert mittendrin sich das nächste Bier holen gehen.


    Genesis-Publikum war ursprünglich wild und dynamisch, bei den Rolling Stones geht das Publikum (soweit ich es beurteilen kann über YT-Videos) jedoch auch heute noch etwas mehr ab. Das Genesis-Publikum hingegen ist nun einem Zustand, in dem selbst bei Invisible Touch die meisten Leute im Stadion sitzen bleiben.


    Auf was will ich eigentlich hinaus?

    Ähm...Puh, darauf, dass ich Steve als auch seine Mitstreiter als einzelne Musiker sehr wertschätze, mir Roger King, Nad Sylvan und die eingeschränkte Setlist aber stets das Potenzial zurückhalten? Schätze ja.


    Auf einen Punkt: Genesis, trotz allen Kompromissen im Bereich der Setlist, ist für mich die lebendigere Option, hingegen die Hackett-Band stets sich im Kreis dreht und nie einen Schritt nach vorne macht.

    <!---

    The rain auditions at my window
    Its symphony echoes in my womb
    My gaze scans the walls of this apartment
    To rectify the confines of my tomb


    -->

  • Eine Genesis-Coverband mit Steve an der Gitarre .....

    ... alles wirklich klasse geschrieben, habe nur ein Kurzzitat genommen,

    du schreibst, was ich denke, danke...

    :)....

    "Ich bin total gelangweilt vom sogenannten Neoprog." (Hans Magnus Ryan/Snah/Motorpsycho)

    "...und der Nervenarzt weiß auch nicht mehr wie's weitergeht.." (Alles klar auf der Andrea Doria - Udo Lindenberg)

    "Was ich haben will, das krieg' ich nicht und was ich kriegen kann, das gefällt mir nicht".

    Fehlfarben 1980 LP "Monarchie und Alltag" Lied "Paul ist Tot".


    8)

  • Neee. das Rumgehühner kann man so ja nicht stehen lassen. :P


    Dass die Steve Hackett Band nur nebeneinander aber nicht wirklich miteinander spielen würden, ist einfach nicht wahr. Gut, Nad ist irgendwie immer in seiner eigenen Welt, aber ansonsten kann man da zwischen Townsend/Blundell/Rheingold doch sehr viel Interaktion erleben, in die auch Steve gerne mal kurz einsteigt. Mit Nick Beggs oder besonders Lee Pomeroy war das sogar noch deutlich intensiver.


    Dass Steve die Sachen sklavisch nachspielen würde, ist ziemlicher Quatsch. Da scheinst du wohl eher auf einem Musical Box Konzert gewesen zu sein. Natürlich bleibt er deutlich dichter an den Originalen als Genesis das machen, aber er drückt den Songs schon sehr stark seinen Stempel auf und macht das, was Genesis ihn wohl nicht haben machen lassen. Ob jetzt beim Jazz-Mittelteil von IKWIL, dem ausgedehnten Solo in As Sure As Eggs is Eggs, das in Los Endo reingeschmuggelte Slogans, seiner Gutarre im Cinema Show Instrumentalteil (der bei Genesis komplett ohne ihn stattgefunden hat) und vielem mehr. Mit Seconds Out haben seine Shows auch nur die Setlist gemeinsam, aber er spielt die Songs gerade nicht wie auf SO: FoF mit Piano-Intro, Carpet Crawlers auch komplett, Cinema Show mit Aisle of Plenty hintendran... Teilweise schade, dass er nicht die SO-Fassung als Vorlage genommen hat, Afterglow hätte ich nämlich gerne so gehört (da waren Genesis dichter dran).


    Ich weiß auch nicht, in welchem Oktoberfestzelt du Steve gesehen hast, aber in Hamburg war niemand während der Show Bier holen. Bei Genesis dagegen ständig.


    Zwischen der letzten Genesis Tour und der aktuellen Wiederbelebung war Hackett mit vielen sehr unterschiedlichen Setlists unterwegs, hatte immer wieder Songs von seinem jeweils neuen Album dabei (ob man die nun mag oder nicht), spielte mit dem Acoustic trio oder gar einem ganzen Orchester, hat in seinen Genesis-Show sicherlich immer wieder viele Überschneidungen gehabt, aber eben auch immer wieder sehr unterschiedliche Setlists, je nachdem welche Alben (sowohl solo als auch Genesis) er gerade im Programm hatte. Mag ja sein, dass er sich mit seinen Genesis-Revisited Shows langsam wirklich im Kreis dreht, aber dieser Kreis ist immerhin gigantisch groß. Die Anzahl der von ihm in den unterschiedlichen Setlists gespielten Songs ist in 3 Jahren bei ihm deutlich höher als bei Genesis in 30 Jahren.

    “THE NIGHT WE TRACKED DOWN PHIL COLLINS, BECAME BEST FRIENDS WITH HIM, AND TALKED HIM INTO REUNITING WITH PETER GABRIEL, AND THEN WE GOT TO SING BACKUP ON THE NEW GENESIS ALBUM AND IT WAS AWESOME!”

    — Barney Stinson, How I Met Your Mother, Season 7, Episode 21 ‘Now We’re Even’