GENESIS und STEVE HACKETT live 2022 - direkter Vergleich

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    Servus



    Viele von uns haben dieser Tage Steve Hackett mit seinem Seconds Out Programm UND GENESIS mit ihrer Abschiedsshow gesehen. Die Frage des Vergleichs drängt sich auf. Wie habt ihr das erlebt? EMotional, aber auch ganz rational? Wie habt ihr die Tracks empfunden, die beide gespielt haben?


    Der Rolling Stone sah es so

    https://www.rollingstone.de/ge…t-es-live-besser-2423283/


    Und ihr?

  • Vorausgesetzt das ich die Shows von Steve Hackett in Utrecht nicht besuchen konnte (war bei Genesis in Berlin), sind Genesis und Steve Hackett live für mich ganz verschiedene Welten. Die Konzerte von Steve Hackett sind immer ganz gut, aber diese enorme emotionelle Bindung hab ich nur mit Genesis. Übrigens nicht in 1998 mit Ray Wilson, aber wohl dieses Jahr in der jetzigen Besetzung. Genesis wieder live zu 'erfahren' mit Banks/Collins/Rutherford/Steurmer/Collins ist für mich einfach Magie Pur. So sah ich sie in 1981, so sah ich sie 2022 in Berlin (und hoffentlich noch zwei Mal in Amsterdam).

  • Vorausgesetzt,das ich die Shows von Genesis bei dieser Tour nicht besucht habe,finde ich auch,des es verschiedene Welten sind.

    Genesis spielen sehr gekonnt ganz tolle Popmusik (seit 1980) und herrvoragenden Prog-Rock (bis 1980).

    Bei Hackett finde ich es durchgehend intensiver,da ich die Songs etwas anspruchsvoller finde und mehr die Nähe zu den "alten Genesis" besteht.

    P.C.=82 Düsseldorf,90 Berlin,94 Dortmund

    P.G.=03 Oberhausen+Köln,04 Dortmund,23 Köln

    GENESIS-78 Saarbrücken,81 Dortmund,92 Gelsenkirchen,07 Düsseldorf

    S.H.=79 Köln,88 Bochum,13 Oberhausen,22 Utrecht+Essen,23 Wuppertal,Essen+Freiburg

    M.A.TM.=89 Düsseldorf

    R.W.=02 Wuppertal,23 Remscheid


    BRUCE SPRINGSTEEN=05.07.24,Hannover

    S.H.=07.07.24,Zoetermeer

    STEVIE NICKS=16.07.24,Antwerp

    DIRE STRAITS EXPERIENCE=23.07.24,Essen

    HOOTERS=24.07.24,Köln

    ADELE=14.08.24,München

    FISH=10.10.24,Hamburg

  • Ich habe Genesis am 10. März 2022 in Hannover und Steve Hackett am 13. März 2022 in Berlin gesehen. Ich war mit beiden Konzerten sehr zufrieden. Beide haben mir sehr gut gefallen. Natürlich war das Genesiskonzert schon etwas emotionaler geladen, da ich davon ausgehen, dass ich die klassische Dreierbesetzung nun ein letztes Mal gesehen habe.

    Ich will mal versuchen, ein paar Punkte miteinander zu vergleichen:


    Veranstaltungsort:

    Beide Veranstaltungshallen waren für die jeweiligen Konzerte gut geeignet. Ich hatte von meinen beiden Plätzen einen guten Blick auf die Bühnen. In Hannover war es auf den Rängen sehr eng. Keine Ablagemöglichkeiten und wenn die Sitznachbarn durchgehen wollten, musste man aufstehen. Das war in der Verti Music Hall wesentlich entspannter und gemütlicher. Auch das Personal war in Berlin sehr nett und hilfsbereit. Von der Sitzplatzpanne im Unterrang war ich zum Glück nicht betroffen, da ich einen Platz in dem Mittelrang hatte.


    Bühnentechnik:

    Der Punkt geht ganz klar an Genesis. Die großen Videoleinwände und die ganze Beleuchtungstechnik war einfach atemberaubend. Bei Hackett mussten ein wenig Bühnennebel und bunte Scheinwerfer reichen. Tat es aber auch!


    Setlist:

    Hier gab es bei beiden Konzerten keine Überraschungen. Bei Genesis war schon früh klar, welchen Querschnitt sie spielen werden und dieses deckte auch meinen Erwartungen. Auch bei Steve war der Titel natürlich das Programm. Zuerst der Soloteil und nach der Pause die Seconds-Out-Trackliste war genau das, was ich erwartet hatte.


    Musikalische Bewertung

    Gesang:

    Ich schätze Phil und Nad als Sänger sehr. Phil ist gesundheitlich stark angeschlagen und wurde deshalb von den beiden Backgroundsängern unterstützt. Das hat auch gut geklappt. Bis auf ein paar Textverdrehungen und -aussetzern von Phil war der Gesang trotzdem in Ordnung. Nad hat eine tolle Stimme. Nur konnte er diese leider in Berlin aufgrund einer Erkältung nicht voll einsetzten. Aber er hat gekämpft und das Beste herausgeholt. Klasse Leistung!

    Keyboard:

    Tony ist hier ein Meister der Tasten! Roger ist zwar auch gut, aber mit Tony kann er nicht ganz mithalten.

    Gitarre und Bass:

    Hier liegen Steve und Jonas ganz klar vorne! Mike und Daryl sind zwar auch ein gut eingespieltes Team, aber sie haben nie die Virtuosität von Steve erreichen können.

    Schlagzeug:

    Nic scheint in seinem Vater einen guten Lehrer gefunden zu haben. Hammer, was der Junge da abgeliefert hat. Ich war hellauf begeistert! Aber auch Craig ist ein guter und bewährter Schlagzeuger. Da gibt es nichts zu bemängeln.


    Fazit:

    Wie ich schon eingangs geschrieben hatte, haben mir beide Konzerte sehr gut gefallen. Zwar wurde bei Genesis eine größere Show abgeliefert. Dafür waren aber auch, berechtigterweise, die Eintrittspreise höher.

    Nach der Auswertung aller oben beschriebenen Kriterien komme ich ganz klar zu einem Gleichstand!

    Gerne hätte ich auch noch die Show von Ray zum Vergleich herangezogen, aber das von mir gebuchte Konzert ist nun leider um ein Jahr verschoben worden.

    Gruß


    The guaranteed eternal sanctuary man

  • Zitat

    Gitarre und Bass:

    ... Mike und Daryl sind zwar auch ein gut eingespieltes Team, aber sie haben nie die Virtuosität von Steve erreichen können.

    Schlagzeug:

    Aber auch Craig ist ein guter und bewährter Schlagzeuger. Da gibt es nichts zu bemängeln.

    Wollte mich hier eigentlich raushalten, da ich Genesis aktuell nicht, äh, besichtige.

    Aber Daryl, als Jazzer, ist Steve m. E. immer noch, was die Virtuosität anbelangt (und diese benennst Du ja) um einiges voraus; er spielt mit Paco De Lucia, Al Di Meola, John Mc Laughlin, Larry Corryel und Trevor Rabin in einer Liga. Allerdings darf er das bei Genesis kaum zeigen. Steve ist schneller geworden, aber für ganz oben reicht es m. E. nicht. Rein auf die Virtuosität bezogen, die bei Daryl oft bar des Inhalts ist. Bei Steve manchmal auch ;)


    Und betreffend Craig Blundell frage ich mich, wieso Steve jüngst das, seiner Meinung nach , aus meiner Sicht aber: vermeintliche, und selbst wenn angerührt: passende! "Betonanrühen" von Ian Mosley auf HIGHLY STRUNG beklagt; nämliches dem Craig aber aktuell erlaubt. Und wie schon jemand jüngst bemerkte: Die Apocalypse hat man gefälligst in 9/8tel durchzuhalten, statt Bongo Fury zu spielen. Ansonsten ist er ganz okay; Gary war besser. Für mich.

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    Und betreffend Craig Blundell frage ich mich, wieso Steve jüngst das, seiner Meinung nach , aus meiner Sicht aber: vermeintliche, und selbst wenn angerührt: passende! "Betonanrühen" von Ian Mosley auf HIGHLY STRUNG beklagt;

    Was genau meint Steve denn mit "Betonanrühren"? in diesem Zusammenhang bei Mosley?

  • Na den Schlagzeugsound, zum Beispiel bei Cell 151. Dominant, laut, immer auf der 1. Ich finde das passend (dort), es untermalt die Situation von Angst, Auswegslosigkeit, Bedrohung. Blundell allerdings haut mir bei der aktuellen Tour einfach nur zuviel und zu monoton drauf, wo die Originale Finessen hergeben. Zu Mosley siehe Steve auf Youtube im HIGHLY STRUNG-Gedenken.

  • Aber Daryl, als Jazzer, ist Steve m. E. immer noch, was die Virtuosität anbelangt (und diese benennst Du ja) um einiges voraus; er spielt mit Paco De Lucia, Al Di Meola, John Mc Laughlin, Larry Corryel und Trevor Rabin in einer Liga.

    In einer Liga?? Sehe bzw. höre ich nicht so. Was von D. S. empfiehlst du denn mal, um diese selbe Liga herauszuhören?

    “It doesn`t have to be like this. All we need to do is make sure we keep talking"

    Stephen Hawking

    (Zitat aus dem Song "Keep Talking" von Pink Floyd, mit Stephen Hawking`s Stimme)

  • Also, für mich ist Steve ein außerordentlicher Spieler, der sehr wohl Blues, Jazz, Klassik und Rock "drauf hat". Soll ich hier noch aufzählen, mit wem er alles schon gespielt hat? Als Komponist ist er mir viel lieber als Daryl. Nun will ich aber keinen Wettstreit zwischen Daryl und Steve entfachen. Beide haben unbestreitbar viel für Genesis getan. Ersterer "nur" (leider) als Tour-Musiker.

    Ich will auch keinen Vergleich zwischen Genesis und Steve. Beide Seiten haben sich zu weit voneinander weg bewegt. Genesis sind nun überwiegend als Trio bekannt und spielen hauptsächlich die Sachen ab den 80er Jahren. Nicht so mein Ding, deshalb ziehe ich Steve vor. Der sollte aber endlich wieder mehr seiner Solo-Werke in die Setlist einbauen...Äh, ist ein anderes Thema...

  • Also, für mich ist Steve ein außerordentlicher Spieler, der sehr wohl Blues, Jazz, Klassik und Rock "drauf hat".

    Na, ja, Steve und der Blues, da habe ich so meine Fragezeichen. Wie hiess doch gleich wieder dieser Song, der hier mal vor einer Weile Track der Woche war und den ich gaaaanz schnell wieder verdrängt habe…

    Aber abgesehen davon ist Daryl für mich ganz klar der (sehr versierte) Handwerksmeister, während Steve mehr der Künstler ist. (Achtung, jetzt wird‘s extrem subjektiv), allerdings einer, den die Muse in den letzten Jahren etwas verlassen hat.

    "Don't get up gentlemen, I'm only passing through"