TotW: [16.-22.09.13]: GENESIS - ...In That Quiet Earth

Dabei waren die '87 schon ne ganze Weile kalt…
(Oder sagen wir lauwarm).

Zitat von littlewood

@ Synclavier:
M.E. wurde das Teil 1987 im Medley komplett geboten - ohne jedoch in die Nähe des Originals zu kommen.

Ja, da hast Du recht. Dankeschön. Hab gerade was auf YouTube gefunden, wo sie es im Cage-Medley ganz spielten. Zugegeben, doll isses nicht mehr, ums knapp auszudrücken. Öhm, und ohne Afterglow klingt das wirklich künstlich und gewollt. Sogar der zweite Teil klang 1984 für mein Ohr besser, obwohl gleiche Musiker + Instrumente.

Link: http://www.youtube.com/watch?v=azVPzfHnHTM

Wobei sie in Europa '87 dann aber wieder den Supper's Ready-Part gegen "Afterglow" ausgetauscht haben.

Auch wenn ich diesen Medley-Kram nicht besonders mag, die Apocalypse hätte ich vielleicht doch gerne mal gesehen. Collins hat ein paar Probleme mit den Höhen, Stuermer ist nicht Hackett, aber sonst klingt mir das ganz solide.

Das Stück für sich alleine (also ohne USFTS) gehört jetzt nicht zu meinen persönlichen Highlights, ich würde es von daher im Mittelfeld ansiedeln.
Wenn man beide Teile zusammen anhört gewinnt es aber deutlich, fällt hinter dem fulminanten Auftakt aber deutlich ab.

Insgesamt aber dennoch 9 Punkte.
Immerhin hat mich dieser SdW dazu bewogen Wuthering Heights mal wieder aus dem Regal zu nehmen. Eins der vielen Bücher, die man immer wieder lesen kann, ohne dass sie langweilig werden.

14, sehr gut.

Tja, wenn sie´s nicht geteilt hätten... dann wär´s ein großartiges langes Instrumental. Ich finde den Slumbers-Part toll, hier geht´s ebenfalls weiter mit toller Drum-Action von Phil.
Die Entwicklung zum zweiten musikalischen Thema ist klasse und de rTeil gefällt mir ebenfalls sehr gut. Und dann reißt es quasi am Ende ab wie schon am Anfang - das muss doch alles zusammengehören, mensch! Ich mag es trotzdem.

14 Punkte für einen der vielen Songs, der die "Wind & Wuthering" nach all den Jahren weiterhin so unglaublich athmosphärisch wirken lässt. Einige Vorredner haben natürlich vollkommen recht - normalerweise sollte das Stück zusammen mit dem melancholischen "Unquiet Slumbers For The Sleepers" gehört und damit auch bewertet werden. Der Übergang ist vortrefflich. Mir gefällt es aber auch sehr, wie es 1986 zwar ebenfalls ohne den Vorgänger, dafür aber in Gänze gespielt wurde - um dann in elegantem Übergang im Medley mit der "Apocalypse In 9/8" sogar nochmal einen drauf zu setzen.

Ich stelle mir bei den Klängen zunächst immer eine englische, vielleicht auch schottische Landschaft vor, mit Nebel und allem was dazu gehört (umso passender fand ich auch immer das Albumcover). Und durch den wilden zweiten Teil beweist sich einmal mehr, wie gekonnt die Jungs es immer wieder schafften, eine dichte Atmosphäre hinzuzaubern, die sich dann in nahezu spielerische und gleichzeitig auch ziemlich harte Klänge in vollkommener Natürlichkeit aufzulösen vermag.

"... in that quiet earth" gehört für mich zu den Stücken, die den ganz typischen Genesis-Sound in charakteristischer Weise repräsentieren, der aber nicht nur in einer bestimmten Phase vorfindbar ist, sondern der die gesamte Band-Geschichte durchzieht und in den Instrumental-Parts von Cinema-Show, Fly on a Windshield, Los Endos, ITQE, Dukes Travels bis hin zu Fading Lights in immer wieder neuer Weise zum Ausdruck kommt.

Gerade ITQE gehört für mich zu den Höhepunkten der Bandgeschichte und war für mich der absolute Höhepunkt des Konzertes von 1987. Diese Spannung, die sich da aufbaut, scheint irgendwann kaum noch steigerungsfähig und aushaltbar, und so muss sich das Ganze schließlich in einer wunderschönen Abendröte entladen. Schon allein deswegen hatte sich das Konzert der IT-Tour für mich gelohnt. Aber ohne das ITQE finde ich das "Nachglühen" auch nur halbgar (s. Seconds Out).

Den Aufbau, die Entwicklung und die Dramaturgie von ITQE finde ich außergewöhnlich, vor allem, wenn man das sanfte "Unquiet Slumbers" als Vorspiel noch hinzunimmt. Dieser "schleppende Karawanen-Sound" ("SKS") zwischen Mitte und Ende des Stückes gefällt mir besonders. Klingt noch mehr nach Led Zeppelin`s Kaschmir als Squonk, finde ich. Aber von wem haben die Zeppeline denn wiederum den SKS in ihrem Kaschmir-Song, den alle Genesis-Mitglieder in ihrer Bescheidenheit doch laut ihrer Autobiografien als Vorbild für Squonk anführen? Jetzt bitte folgendes Hörbeispiel aus dem ein Jahr vor Kaschmir herausgekommen "The Lamb..." einspielen: Fly on a Windshield. Steve Hackett hat diese SKS-Stilistik bzw. -Atmosphäre ja gerne auch später noch ein paarmal auf seinen Solowerken eingesetzt, wie z.B. bei den wunderbaren Stücken "The Steppes" oder "Behind the smoke". Eine gute Version von ITQE mit Afterglow findet sich auch auf dem Mitschnitt von 1987 in Hannover (kurz vor Minute 9):

5 Punkte für Steve bzw. seinen Anteil, 5 Punkte für einen grandiosen Phil und jeweils einen Punkt für Tony und Mike = 12 Punkte.
Alles andere haben die vorigen Posts mit ähnlicher Punktzahl bereits beschrieben.

Es gehört ja ...

... auch alles zu-

sammen, und ...

...geteilt wurde es, weil man ...

... dem unzufriedenen Steve noch einen Credit ...

mehr verschaffen wollte fürs Komponieren ... auch wenn ...

der mit Mike geteilt werden musste ...

... und das letztlich gar nichts half ... Oder so.

Ich finde das ganze Album göttlich; lange war es mein Lieblingsalbum der Band überhaupt. Auch hier wieder orientalische Anklänge, welche meinem Hörzentrum schmeicheln. Ich kann nicht weniger als 15 Punkte vergeben.

Früher mochte ich mal mehr schreiben. Ach ja. War halt alles besser