SdW [24.-30.01.11]: GENESIS - Congo

  • Ich hab eine perverse kleine Neigung für (die Langversion von) Congo!
    Guter Song, ich gebe daher mal 12 Punkte.

    1. Vorsitzender des Deutschen Mike Rutherford Fanclubs

    Pure Vernunft darf niemals siegen!

  • :):):)............

    Einmal editiert, zuletzt von CircusofHeaven ()

  • "Harte Gitarren"? Das ist wohl eher ein Sample, das Tony mit den Keys spielt. Eigentlich sogar eine recht typische Genesis Single, wie ich finde. Den Song kann ich mir z.B. ausgezeichnet mit Phils Stimme vorstellen. Dann ist man nicht mehr weit entfernt von Songs wie Land of Confusion, On The Shoreline oder auch Just A Job To Do. (...)
    Mit echten Gitarren, einem anderen Schluss (oder eben lieber gar keinem) hätte das was ganz feines werden können. So reicht es für 9 Punkte.


    Ganz meine Meinung. Ganz meine "9 Punkte".


    Mit Phil Collins hätte es ganz nach ihm geklungen und wäre auch erfolgreich geworden. Oder sagen wir es im beliebten Fußballer-Präsens: "Singt Phil, wird' s ein Hit.". Mir sind die zwei Teile (perkussives freundliches Intro, Outro/düstere Strophe) etwas zu gewollt zusammengeklatscht, aber der Song macht erst mal Spaß, bis er sich dann auch schnell totnudelt. Ich habe mich auch gewundert, dass Ray in Berlin wieder "Congo" gespielt hat, fand es aber so gut, dass ich es mir zuhause gleich wieder anhören musste. Ray's Version mit echten Gitarren fand ich auch kräftiger und besser.

    Gedankenrauschen – Da geht noch was!

    2 Mal editiert, zuletzt von pealmu ()

  • Congo ist für mich, wie die ganze CAS, eine durchwachsene Angelegenheit. Auf der positiven Seite stehen für mich der sehr rockige Sound und Ray Wilsons Stimme. Auch das Songwriting an sich ist nicht unbedingt schlecht.
    Als störend empfinde ich bei Congo insbesondere den Text. Wenn ich den nicht gekonnt ignoriere, verliert der Song doch unglaublich an Qualität.


    "You say that I put chains on you
    But I don't think that's really true"


    oder


    "Like a soldier ant
    I will wait for the signal to act"


    klingen wie aus einem "automatischen Lyrics-generator". Also eher Fremdschäm- als Mitsingcharakter.


    Die zweite Schwäche ist das monotone Drumming. Hier fehlt Phil Collins an allen Ecken und Enden. Ich denke, dass Phil durch sein Schlagzeugspiel sowie durch ein besseres Arrangement Congo deutlich aufgewertet hätte.


    So bleibt mir abschließend nur ein schwach befriedigend (7 Punkte), da Congo trotz seiner Schwächen ins Ohr geht.

  • Ich schließe mich Prophets Meinung an. „Harte Gitarren“, die schon wieder kastriert klingen, weil ein Schuß mehr Rock dem Song gutgetan hätte. Schade, schade! Die Liverversion, die Christian gepostet hat, ist zwar ungehobelt, aber rockiger, eingängiger.


    Aus Congo konnte nichts werden, die Presse hat der Band erst gar keine Chance gegeben (Rock-Dinos mit working-class-Novize o.ä.). Die Single wurde ungefähr so gerne gespielt wie Lieder von Pink Floyd oder Jethro Tull. Gerade mal Platz 29 in UK: Welche Gnade.


    Da gab es auch noch diese Edit-Version, die ich Selbstzensurversion nennen würde. Dazu muß ich ausholen: Ein Grund, warum ich kein Radio mehr höre sind die zugeschnitten Versionen der Lieder in ein Sendeformat. Ich nenne das "Zensur". Plötzlich fehlten das Teekesselpfeifen von „Wish You Were Here“ oder die ersten Takte von „Eye in the Skye“. Genesis schnitten im vorauseilendem Gehorsam die interessante Albumversion von 4:52 auf chartsfreundliche 3:13 herunter. Wirtschaftlich verständlich, künstlerisch und vor allem selbstbewußt war das nicht.


    Auch mit dem Video kam nicht so richtig Stimmung auf. Waterworld mit einer farbigen Schönen und dann dieses alberne durchs-Wasser-laufen und in sich-in-der-Limou-lümmeln, während die Chain Gang irgendwelche in Szene gesetzte Arbeit verrichtet. Artsy-fartsy nennt man das wohl.


    Für einen der stärkeren Songs von CAS gebe ich (gerade noch)


    10 Punkte

    We can help You

  • Der Song wirkt auch auf mich sehr konstruiert: Er fließt nicht, sondern wirkt unorganisch zusammengestückelt. Die einzelnen Teile sind allerdings - wenn auch rhythmisch schwerfällig, nichtssagend und ohne großen "Ear-Catcher" - nicht unbedingt dilettantisch, sondern durchschnittlich professionell konzipiert. Die sind handwerklich irgendwie schon in Ordnung, allerdings reicht das für gute Musik eben überhaupt nicht aus, sondern ist lediglich eine selbstverständliche Voraussetzung. Von daher kann ich auch den Eindruck des "Genesis-gegen-die-Wand-Fahrens" gut nachvollziehen: Die genialen Momente, das Raffinierte, das Zupackende, das Besondere, der Suchtfaktor - all das fehlt bei solchen Titeln. Und damit eben auch das Notwendige für eine solche Superband.
    Und der Text: Oh, mein Gott...


    Bei der Punktevergabe schwanke ich aus folgender Überlegung heraus: "Congo" kann ich (wenn ich den Text ausblende) mit weniger Schmerzen hören als z.B. "Dreaming while you sleep", dem ich seinerzeit 4 Punkte gegeben habe. Allerdings muss ich auch ganz klar sagen, dass "Dreaming while you sleep" einfach besser funktioniert, stimmiger, konsequenter und als Ganzes "gekonnter" gestaltet ist, selbst wenn ich ihn nicht mag.
    Was hilft's, ich lasse den Bauch siegen und gebe 5 Punkte. (Als verantwortliches Mitglied einer Musik-Jury würde ich das Verhältnis der Songs anders beurteilen.)


    Übrigens möchte ich erneut anmerken, dass ich die allermeisten Postings mit großem Interesse gelesen und als sehr bereichernd empfunden habe - der SdW bleibt für mich eine Bank im Forum.

  • Sicher eines der schwächeren Stücke auf CAS. Es fängt gar nicht so schlecht an und bis zum langsamen Zwischenstück ist es eigentlich gefällig. Der Schlussteil mit der ständigen Wiederholung des eher banalen Refrains nervt dann aber relativ schnell.
    Das Stück hätte auch mit Phil funktioniert, wäre dann sicher von den Fans besser aufgenommen worden und wahrscheinlich hätte sich auch an einigen Stellen anders angehört. Der Renner wäre es aber auch mit Phil nicht geworden. Von mir 7 Punkte.

    Zy
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    "The music is the true currency. It's more valuable than the accolades or the money. The relationship is with the invisible muse and you know if she's pleased or if she ain't." - Steve Hackett


  • Ich schließe mich einfach mal an, genau das ist das was mir an dem Song nervt.
    Die Gitarre geht ok für mich, das Intro auch, aber der Text... Ne, selbst der Songtext von FOF oder Who Dunnit hat mehr Tiefsinn als dieser, Die Ray Wilson Version die Christian verlinklt hat, ist nicht schlecht,aber irgendwie ist die Tonlage zu tief.
    Ich anstelle vom Management Papa He Said, CAS oder Anything now ausgekoppelt. Hätte einfach mehr gepasst.


    Ich gebe mal auch 7 Punkte :)

    <!---

    The rain auditions at my window
    Its symphony echoes in my womb
    My gaze scans the walls of this apartment
    To rectify the confines of my tomb


    -->

  • Für mich war Congo damals das ersehnte Hoffnungszeichen vom doch noch unerwarteten Weiterleben meiner Lieblingsband. Wie viele Musik, spielt für mich immer eine große Rolle, in welcher Phase meiner persönlichen Biographie sie mich getroffen hat. Congo ist kein überragender Song, aber ich fand ihn die richtige Mischung aus Genesis-Single-Zutaten, einer neuen, rauhen und ungewohnt klingenden Stimme und einer direkten und eingängigen Komposition. Die Nähe zu Land Of Confusion oder ähnlichen Songs finde ich einleuchtend.


    Ich habe ein 10 gegeben, weil ich es doch als Single ganz erfrischend fand und ich auch dieses Wavestation-mäßige Getuckere nett finde. Alles in allem niemals ein Lieblings-Song und nicht wirklich überragend, aber vielleicht auch aus biographischen Gründen ein Song, der immer haften bleiben wird. Ich fand ihn live auch immer ganz gut dargeboten.

    "Whenever sort of Spinal Tap is on or something, and you see these moments, you think, 'I've been in a band like that'...that's Genesis!'"
    Phil Collins in "Sum Of The Parts", 2014