SdW [09.-15.08.10]: GENESIS - Me & Sarah Jane

  • Also, Ska ist normalerweise so gar nicht mein Ding, sodass "Sarah" mein Herz ebenfalls nicht so richtig in Verzückung versetzt.
    Allerdings höre ich den Song dann doch wieder gerne, da ich ihn so ganz lustig und abgefahren finde - und interessant dazu.
    Der Songaufbau z.B. ist wirklich ein Unikat und dabei in der Abfolge der eigentlich sehr heterogenen Teile ganz stimmig. Immer passiert da etwas Neues - ein musikalischer Gedanke folgt rasch dem anderen - bis hin zum doch dann recht typischen strahlenden Schlussteil im "Genesis-Stil". Aber letztlich hängen die Teile entweder auch motivisch-thematisch / stilistisch zusammen oder die Übergänge sind ganz entzückend leicht und unaufgeregt (eine Kunst für sich - siehe auch Max' Anmerkungen zu "The knife") gestaltet - die Hörer können sich da ganz einfach wunderbar mitnehmen lassen auf diesem bunten Trip.
    Natürlich ist in dem Song auch eine Portion Gefälligkeit im Spiel - gerade rhythmisch schaukelt er ja so nett hin und her - aber da gibt's auch im positiven Sinne genügend "Schräges", sodass er nicht zu glatt wird, sondern eher originell und charakterstark: Seien es die gehäuften Dissonanzen in Tonys Akkordspiel (wirklich sehr eigen gespielt) oder Phils abgedrehte stimmliche Theatralik ("And now I'm standing on the corner[...]") oder eben auch die vielfältigen rhythmischen Spielereien und Akzentuierungen, die sich kaum einmal stereotyp wiederholen und dem Song auch nichts von seiner Leichtigkeit nehmen.


    Alles in allem für mich eine äußerst originelle und unterhaltsame Mischung - die Jungs hatten Spaß am Ausprobieren neuer Wege und Möglichkeiten.
    Deshalb trotz einer gewissen emotionalen Distanz 11 Punkte von mir.


  • Nur, versetz Dich 'mal in die Lage der "alten" Fans. Alles, wofür sie diese Band
    liebten, war plötzlich verschwunden. Zumindest beinah.



    Dieser Satz formuliert mein Gefühl von damals, wie es besser nicht geht! :topp:

    Aber wie Aprilfrost schrieb: dieses Stück ist noch ein Lichtblick auf dem Album, ausser Dodo/Lurker, das hat mich seit jeher begeistert. Und die Live Version von Abacab mag ich mittlerweile auch sehr.

    Sorry fürs Off-Topic, ich gebe 11 Punkte !

    Einmal editiert, zuletzt von Roland ()

  • Auf jeden Fall steckt in dem Song null Collins drin. Weil manche immer behaupten das sein Einfluss so stark gewesen ist. So einen Song hätte Phil niemals geschrieben :D

    The ice-cold Knife has come to decorate the dead ... somehow

  • Ansatzweise ist einiges am Lied dran, aber für mich wurde hier vieles vermurkst, da man sich vorgenommen hatte, die alten Pfade zu verlassen und neues zu machen. Phil Gesang gefällt mir nicht und auch der lästige Drummachine Rhythmus langweilt schnell. Mit dem Geist von Duke, wäre hier vielleicht ein guter Song entstanden. Tonys Input ist vorherrschend, aber leider eher seine langweiligeren Melodien - vertane Chancen. Live ist der Song besser, aber für die Studioversion gibts ein befriedigend und eine 8 (live gibt einen PUnkt mehr)

    Zy
    ------
    "The music is the true currency. It's more valuable than the accolades or the money. The relationship is with the invisible muse and you know if she's pleased or if she ain't." - Steve Hackett

  • 12 Punkte. Ein sehr interessantes Lied auf "Abacab".

    So, let's drink some wine
    And have a good time.
    But if you really want to come through
    Let the good time, good time have you.
    It's what you've got to do.

  • ZY:

    PHP
    Ansatzweise ist einiges am Lied dran, aber  für mich wurde hier vieles vermurkst, da man sich vorgenommen hatte,  die alten Pfade zu verlassen und neues zu machen. Phil Gesang gefällt  mir nicht und auch der lästige Drummachine Rhythmus langweilt schnell.  Mit dem Geist von Duke, wäre hier vielleicht ein guter Song entstanden.  Tonys Input ist vorherrschend, aber leider eher seine langweiligeren  Melodien - vertane Chancen. Live ist der Song besser, aber für die  Studioversion gibts ein befriedigend und eine 8 (live gibt einen PUnkt  mehr)
    PHP
    da man sich vorgenommen hatte,  die alten Pfade zu verlassen und neues zu machen.

    -Hätte man dieses Vorhaben noch stärker realisiert, wäre es "Sarah"
    ergangen wie "Recall".


    PHP
    Phil Gesang gefällt  mir nicht

    - Na ja, man spürt schon, wie ihm der epische Banks nicht wirklich mehr
    entspricht; nach Face Value. Er wird das Stück einfach nicht sehr gemocht
    haben; aber der Anfang, wie er da einstiegt, - das finde ich mal ganz gut.

    PHP
    und auch der lästige Drummachine Rhythmus langweilt schnell.

    ja, klar, mich auch; aber schon bei "Duchess"


    PHP
    Mit dem Geist von Duke, wäre hier vielleicht ein guter Song entstanden.

    Auf DUKE wäre der Song sehr viel besser realisiert worden; keine Frage,
    aber ob er zu der Duke-Suite gepasst hätte? Glaube ich nun wieder nicht ...


    PHP
    Live ist der Song besser

    - ohne jede Frage, auch, wenn nicht
    alle Gitarren-Licks der Studio-Version da gespielt werden konnten.



    -----------------------
    and the changes of no consequences ...

  • Ich finde, daß die vorangegangenen Soloprojekte Genesis gutgetan haben. Deswegen ist auch eine ihrer besten Platten entstanden. Die Schlagzeugarbeit und das Entschnörkelte haben es mir angetan. Zwischen den noch leicht bombastigen Dodo und dem Titeltrack taucht dann irgendwo Sarah Jane auf. Kann ich mich in sie verlieben? Jaa und deswegen


    15 Punkte.

    We can help You

  • Einer der besten Rockschlagzeuger misstraut sich selbst und lässt einem Geräuschmaschinchen den Vortritt.


    Ich kann mir (auch aus eigener Erfahrung) kein einziges Musikstück im Rockbereich vorstellen,dass durch Sequenzer reicher geworden ist. Dem liegen natürlich Hörgewohnheiten zugrunde,aber für mich ist das auch eine grundsätzliche esthetische Fehlentscheidung.
    Ebenso mag ich die Sythiesounds gerade zu Beginn des Stückes ü-ber-haupt-nicht. Ich kann es (auch als ex-Hobbymusiker) überhaupt nicht nachvollziehen, warum man diesen verschwurbelten Soundquark damals den warmen natürlichen Klängen vorgezogen hat.
    Musikalische Progression hätte auch auf Abacab ohne diese rein zeitgeistigen Technikspielereien gelingen können.


    Das ist aber auch schon das einzige, was ich an M&SJ auszusetzen habe.


    Für eine hervorragend abwechslungsreiche musikalische Geschichte in bester Genesis-Tradition gibt`s:


    12,5 P

    Hier steht nichts wichtiges! Trotzdem danke für's Lesen.

  • Ah Tony und seine alte Schulfreundin :p


    "Me and Sarah Jane" wurde zu meinem Lieblingstitel des Abacab-Albums. Es hat ein wenig gedauert, bis der Song bei mir ankam, da er ja am Anfang etwas sperrig war. Mit der weile wurde der Song dann aber häufiger gehört und schwupps ist es passiert - er wurde zum Ohrwurm, und wird auch heute noch gerne von mir gehört - hier aber in der "Three Sides Live-Version".


    Nunja, irgendwie erinnert mich "Me and Sarah Jane" an "Cul-de-Sac" oder auch an "Evidence Of Autumn", dass war ganz genau so verspielt, quirrlich und hektisch.
    Und man merkt natürlich sehr deutlich, dass wir es mit Tony Banks zutun haben. Für mich eine von Tony's besonderen Perlen. Ohne zu zögern: 14 Punkte.
    Soo jetzt habt ihr es geschafft, dass ich mir den Track gleich mal anhören muss :blah:

    The girl from all those songs
    Who made everything feel right
    She came in like an angel, into your lonely life
    And filling your world with light
    Oh, and everybody told you "you're oh so lucky"
    ___
    Mein Iona-Thread: Iona

    Meine Musiksammlung: Discogs

    Mein Blog: http://earl-of-mar.blogspot.de/

    3 Mal editiert, zuletzt von Synclavier () aus folgendem Grund: Fehler entdeckt man auch nach Jahren... ^-^