Also, Ska ist normalerweise so gar nicht mein Ding, sodass "Sarah" mein Herz ebenfalls nicht so richtig in Verzückung versetzt.
Allerdings höre ich den Song dann doch wieder gerne, da ich ihn so ganz lustig und abgefahren finde - und interessant dazu.
Der Songaufbau z.B. ist wirklich ein Unikat und dabei in der Abfolge der eigentlich sehr heterogenen Teile ganz stimmig. Immer passiert da etwas Neues - ein musikalischer Gedanke folgt rasch dem anderen - bis hin zum doch dann recht typischen strahlenden Schlussteil im "Genesis-Stil". Aber letztlich hängen die Teile entweder auch motivisch-thematisch / stilistisch zusammen oder die Übergänge sind ganz entzückend leicht und unaufgeregt (eine Kunst für sich - siehe auch Max' Anmerkungen zu "The knife") gestaltet - die Hörer können sich da ganz einfach wunderbar mitnehmen lassen auf diesem bunten Trip.
Natürlich ist in dem Song auch eine Portion Gefälligkeit im Spiel - gerade rhythmisch schaukelt er ja so nett hin und her - aber da gibt's auch im positiven Sinne genügend "Schräges", sodass er nicht zu glatt wird, sondern eher originell und charakterstark: Seien es die gehäuften Dissonanzen in Tonys Akkordspiel (wirklich sehr eigen gespielt) oder Phils abgedrehte stimmliche Theatralik ("And now I'm standing on the corner[...]") oder eben auch die vielfältigen rhythmischen Spielereien und Akzentuierungen, die sich kaum einmal stereotyp wiederholen und dem Song auch nichts von seiner Leichtigkeit nehmen.
Alles in allem für mich eine äußerst originelle und unterhaltsame Mischung - die Jungs hatten Spaß am Ausprobieren neuer Wege und Möglichkeiten.
Deshalb trotz einer gewissen emotionalen Distanz 11 Punkte von mir.