SdW [21.-27.09.09]: PETER GABRIEL - Red Rain

  • Die ersten drei Minuten des Songs finde ich mitreißend und beeindruckend - angefangen von dem genialen Intro mit dem wuchtigen Bass und dem ersten dissonanten Akkord, der totale Aufmerksamkeit und die ernst-düstere Stimmung erzeugt, bis hin zur wunderbaren Schlagzeugarbeit und zu Peters heiser-magischen Stimme.
    Nach "trust of a child" kann die Spannung dann m.E. nicht mehr ganz gehalten werden, es gibt die o.g. ständigen Wiederholungen und dieses etwas merkwürdige effektverseuchte und zu konturlose Klaviergeklimper.
    Der "allerletzte" Schluss ist hingegen wieder mit schöner Tiefe.
    Für mich sind's 12 Punkte.

  • Entgegen der allgemeinen Meinung gefällt mir die Studiofassung viel besser. Hier findet sich positiv gemeint ein bombastischer Sound, der Live nie zu halten war (außer Amnesty-Concert 15.06.86). Ich habs leider aber auch mit einem stimmlich angeschlagenen Gabriel gesehen - da wars ein Schatten seiner selbst (Stuttgart).
    Vom Gesamteindruck: 11

  • Für mich gewinnt der Song in jeglichen Live-Versionen tatsächlich durch Peters kraftvolleren, rauheren Gesang.. insgesamt klingt alles bombastischer, was zu dem Song einfach besser passt.


    Kleines Eingeständnis an die Studio-Version allerdings: Das Schlagzeug auf dem Studio-Intro bringt es mehr auf den Punkt als Manu Katches auf der Secret-World-Tour, hab das gerad mal verglichen.


    Unterm Strich habe ich also 13 Punkte vergeben, weil mir der Song wegen seiner Stimmung, dem Aufbau und auch dem Wechsel zwischen Refrain und Strophe sehr, sehr gut gefällt (dafür hat Peter eig. immer ein gutes Händchen, daher wird es auch nicht sehr viele schlechtere Bewertungen geben, was sein Repertoire angeht ^^ - Top-Musiker und -Komponist halt). Mehr sind es nicht geworden, weil es dem Stück meiner Meinung nach letztlich an dem Quentchen Spannung oder Originalität oder sowas in der Art fehlt.

    Einmal editiert, zuletzt von FranzH ()

  • Tamatommy: Ich überlege gerade, wie ein Song "oberamtlich" klingt. Gibt's dann auch unteramtlich? :)


    Martin,
    beim nächsten Biergarten-Besuch werde ich dich mal in den "slang" der Musikerszene einführen. Oberamtlich heisst, dass es sehr solide war :)
    haha...eigentlich n Paradox, denn Beamte machen ja eigentlich normalerweise nur pennen

    • Offizieller Beitrag

    Ich finde den Song in der Studioversion besser (13 Punkte).


    Er ist dort sehr viel sensibler, dynamischer, umfassender, eindringlicher.
    Ich mag den Song doch ziemlich, weil er mit seiner zerknirschten Düsternis, die trotzdem nichts Aussichtsloses hat, doch sehr meinen (Gabriel-)Geschmack trifft.


    Live ist er auch super - vor allem seit der Growing-Up-Tour hat die Band eine Fassung gefunden, die enorm kraftvoll rüberkommt (wegen des schmissigen Grooves von Ged). Trotzdem kommt das meines erachtens nicht an die Originalversion ran, weil die Wirkung trotz allem nicht so tief ist.

  • Starker Song, mochte ich schon immer.
    Live zur Growing Up - Tour für meinen Geschmack noch ne klasse besser, wie bei so vielen Gabriel-Songs....


    14 Punkte

    Only you know and i know...

  • Starker Song, mochte ich schon immer.
    Live zur Growing Up - Tour für meinen Geschmack noch ne klasse besser, wie bei so vielen Gabriel-Songs....


    14 Punkte


    Was daran liegt, dass bei der Growing Up Tour viele Songs mit ordentlich Rumms dargeboten wurden. Einigen Songs tat das richtig gut, so eben zum Beispiel Red Rain oder auch Secret World. Dieser kleine Schuss Härte erzeugt eine wunderbare Wall of Sound.


    Dies geht natürlich auf Kosten der Luftigkeit und Filigranität die Peter samt Band noch zu Secret World Live Zeiten besaßen. Dies manifestiert sich natürlich vor allem in der Personalie Katche/Lynch.

    1. Vorsitzender des Deutschen Mike Rutherford Fanclubs

    Pure Vernunft darf niemals siegen!

  • Volle 15 Punkte.
    Wobei ich nur bei ganz wenigen Gabriel-Songs weniger Punkte vergeben würde.


    Gibt's eigentlich hier einen Keyboarder aus Berlin oder Umgebung, der den Song mit mir performen will?

    turn up the signal - wipe out the noise

  • Zitat: "Ein weiteres Live-Highlight dieses Song gab es 1996, als Gabriel den Song mit Michael Stipe (R.E.M.) und Natalie Merchant im Rahmen der VH-1 Honors Witness Show live performte"


    Wo da das Highlight gewesen sein soll frage ich mich bis heute. Ausser vielleicht das man da gut sehen kann, wie begnadet PG performen kann und was im Verhältnis gesehen sich für Rohrkrepierer auf Bühnen tummeln und dafür auch noch gelobt werden...


    Pluspunkt: Das Schlagzeug der Studio-Version begeistert mich.
    Minuspunkt: Auch wie schon von anderen beschrieben, der zu oft wiederholte Refrain "Red Rain".
    Führte in der Summe dazu, das ich den Song über die Jahre gesehen viel zu selten gehört habe, weil irgendwann ein gewisser Nerv-Faktor einsetzte.
    Trotzdem habe ich das Gefühl, dies ist ein großer Song. 13 Punkte.