Genesis for two Grand Pianos

  • Die Norweger und David Myers sind trotz vordergründiger Ähnlichkeit in Wahrheit Äpfel und Birnen und deshalb nicht wirklich direkt zu vergleichen.


    Die Norweger haben eine recht geschickte Arbeitsteilung: Der eine rumpelt überwiegend den Rhythmus, und der andere hat dadurch die Gelegenheit, allein die Melodien und diverse Klassik-Schnörkel zu spielen. Dadurch kommt das Ganze deutlich näher an die Original-Arrangements heran.


    David Myers hat sich die deutlich größere Herausforderung ausgesucht, weil er mit nur zwei Händen sowohl den Rhythmus als auch (möglichst alle) Melodiebögen spielen muß. Dazu mußte er die Kompositionen sehr viel stärker modifizieren, um z.B. die Laut/Leise Dynamik des Originals in Schnell/Langsam Passagen zu konvertieren, ohne sie gleichzeitig über Gebühr zu verändern.


    Was jetzt "besser" oder "schlechter" ist, hängt daher sehr vom eigenen Geschmack ab. Wer die Originale möglichst 1:1 "wiedererkennen" will (wenn auch in einer Art klassischem Gewand), dem werden die Norweger besser gefallen.


    Wer sich mehr dafür interessiert, was man mit der Komposition machen kann, dem empfehle ich eindeutig David Myers.

    "If it's worth doing, it's worth overdoing!" (THE DEEP FREEZE MICE)

  • ich fand duke travels ausgezeichnet und es hat mich damals perfekt auf das album duke vorbereitet.

    mirror, mirror on the wall - who in this land is
    fairest of all?

  • Danke Eric. Kennt sonst noch wer diese Werke?


    Na klar. Ich find beide Teile wirklich gut gelungen. Es wird deutlich wie sehr sich Genesismusik zu einer klassischen Umsetzung anbietet. Habe irgendwann mal eine Interpretation mit einem Symphonieorchester gehört und fand das eher enttäuschend weil ein zu oberflächiges Arrangement einen kitschigen Eindruck erzeugte. Anders bei diesen beiden Pianisten. Sehr geschmackvoll umgesetzt und virtuos gespielt.Also wer gerne epische Klaviermusik hört und Genesis liebt (insbesondere die Komposition) dem seien diese CDs wärmstens empfohlen.:topp:. Ein weiterer Tip zu klassischer Interpretation: The cryme of selling lambs.


  • Ich will Myers Werk auch gar nicht schlecht reden. Ich finde sogar, er hat das insgesamt ziemlich prima gemacht und die Songs sehr gut umgesetzt soweit das eben mit nur einem Instrument möglich war. Dadurch hat er natürlich vieles vereinfacht darstellen müssen, da es nunmal nicht möglich ist, sämtliche Songelemente (Gesangsmelodie, Keyboards, Gitarren und Basslinie) mit nur einem einzigen Instrument wiederzugeben. Mir persönlich gefällt da die Genesis for two Grand Pianos aber besser, das sie meines Erachtens besser wiederspiegeln, wie reich die Musik von Genesis ist. Genesis zeichnen sich meiner Meinung auch weniger durch die tollen Kompositionen, sondern eher noch durch die Arrangements, diese Wall of Sound aus. Immer wieder erkenne ich gerade bei den alten Alben noch Elemente in den Songs (ein kleiner Fill von Phil, eine bisher nicht wahrgenommene Gitarre etc.), die ich bisher nie wahrgenommen habe. Und genau das wird durch die Genesis For Two Grand Pianos verstärkt, weil die beiden Pianisten manchmal eine besondere Betonung aus Elemente legen, die einem vorher nicht so stark aufgefallen waren. Natürlich ist das Geschmacksache.

    “THE NIGHT WE TRACKED DOWN PHIL COLLINS, BECAME BEST FRIENDS WITH HIM, AND TALKED HIM INTO REUNITING WITH PETER GABRIEL, AND THEN WE GOT TO SING BACKUP ON THE NEW GENESIS ALBUM AND IT WAS AWESOME!”

    — Barney Stinson, How I Met Your Mother, Season 7, Episode 21 ‘Now We’re Even’

  • Ich habe die erste CD und die gefällt mir recht gut!
    Hat auch bei mir im Kindergarten manchmal Verwendung gefunden als Untermalung :)
    Die zweite werde ich mir früher oder später auch anschaffen.
    Gruß FIM!


  • David Myers hat sich die deutlich größere Herausforderung ausgesucht, weil er mit nur zwei Händen sowohl den Rhythmus als auch (möglichst alle) Melodiebögen spielen muß. Dazu mußte er die Kompositionen sehr viel stärker modifizieren, um z.B. die Laut/Leise Dynamik des Originals in Schnell/Langsam Passagen zu konvertieren, ohne sie gleichzeitig über Gebühr zu verändern...
    Wer sich mehr dafür interessiert, was man mit der Komposition machen kann, dem empfehle ich eindeutig David Myers.


    Stimmt überein mit dem was ich von David Myers live gehört habe.
    Der Typ schüttelt unglaubliche Sachen aus seine Ärmel, ich habe ihm bei einen Showcase mit Martin Levac im Olympia im März gesehen, konnte es nicht fassen wie der alle Arrangements aus "Robbery Assault and Battery" aus den Flügel herausgezaubert hat.
    Und das mit der grössten Leichtigkeit....
    Nicht nur ein Virtuose, sondern ein genialer Piano Arranger.

  • Vielen Dank für den Hinweis... Das ist mal wieder absolut fantastisch! :topp:


    Ist Dir bekannt, ob es ein weiteres Album der beiden geben wird?


    Seit ihrem zweiten Album sind ja inzwischen bereits über 10 Jahre vergangen, und ich hätte schon fast nicht mehr erwartet, tatsächlich noch weiteres Genesis Material von ihnen zu hören.

  • Das ging, glaube ich, bislang an mir vorbei. Die CD-Einspielungen von Guddal/Matte kenne ich, aber dass sie "Supper's Ready" dann 2016 nochmal nachgeschoben haben, war jetzt eben eine ganz wohltuende Überraschung für mich.

    Ich fand dieses Klavierduo sowieso schon besser als das "Genesis Piano Project", und mit dieser Einspielung wird es im Vergleich nochmals sehr deutlich: Guddal/Matte spielen und arrangieren pianistischer, subtiler, einfallsreicher, feiner, differenzierter. Di Loreto / Kromelow (haben lediglich die Parts VI und VII eingespielt) wollen mit den Klavieren gerne eine Rockband simulieren und bevorzugen leider die vordergründigeren und gröberen Lösungen. Besonders deutlich wird das bei "As sure as eggs is eggs", welches ich mir von denen kaum anhören kann - so penetrant plakativ reiten die im Dauerfortissimo auf ihrer Rhythmusfigur rum. Und vergessen dabei, dass es bei Genesis im Hintergrund noch so einige Schmankerl gibt, denen sich Guddal/Matte hingegen freundlich und spielerisch zuwenden.

  • Im Jahr 2021 ist noch eine Piano Version von "After the Ordeal" von Yngve Guddal eingespielt worden, allerdings ohne den Gitarrensoloteil


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    In den letzten Jahren wurde (ohne direkten Genesis-bezug) von Yngve Guddal Eigenkompisotionen zu einigen der biblischen 7 Sendschreiben veröffentlicht ( https://de.wikipedia.org/wiki/Sieben_Sendschreiben ), die Progrockanklänge besitzen. (u.a. auf spotify/youtube)


    Message to Thyatira

    Message to Sardis

    Message to Philadelphia

    Message to Laodicea


    z.B.


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    If we always keep on moving we know we get there in the end