Alles anzeigenDas sehe ich genauso. Äußerungen, die The Lamb als Höhepunkt einer Entwicklung bezeichnen, kann ich nicht unterschreiben. Die Stücke sind tatsächlich einzigartig und erweitern das Spektrum der Gabriel-Ära beträchtlich, was ich sehr begrüße. The Lamb ist wirklich sehr vielfältig. Und es nimmt einem "Counting Out Time" oder einem "Back in NYC" noch lange nicht die Daseinsberechtigung, dass es vielleicht nicht an Firth Of Fifth herankommt. Muss es ja auch nicht.
Die Stücke sind einzigartig...genial...dennoch treffen die Klassiker der vorausgegangenen Alben eher meinen Geschmack. Das hab ich besonders bei der Lamb-Tour von TMB gemerkt. Bei den Zugaben "Watcher" und "Musical Box" hab ich gemerkt, was mir bei den Lamb-Stücken davor gefehlt hat...Bei The Lamb gibt es einfach nicht soviele Momente wie etwa den schreienden alten Mann bei Musical Box, das unglaubliche Spektakel bei Apocalypse in 9/8, das sich wirklich bis zum Atemstillstand und zum Orgasmus steigert, die Aggressivität des Schlussteils von The Knife oder Hogweed, den Bombast des Firth Of Fifth-Solos etc.
Es knallt bei Selling live irgendwie mehr als bei The Lamb...und das ist auch bei Trick of the tail teilweise wieder so...(wer Los Endos von Seconds Out mit Christian Koch am Schlagzeug live gesehen hat weiß, was ich meine)...
sandman: Vor mir brauchst du nicht zu flüchten, verstehe das voll und ganz. Und du kannst wirklich hoffen, dass die SACD/DVD-Veröffentlichung dieses Albums dich umstimmt. In soundtechnischer Hinsicht und vom Mix her ist The Lamb nämlich ein ganz gewaltiger Rückschritt im Vergleich zu Selling England. Abgesehen von dem Brummton, der das komplette Album begleitet, klingt das Album, als hätte man eine Decke über die Lautsprecher geworfen. Sehr muffig. Man höre sich im Vergleich dazu die Platinum-Collektion an. Da Hört man über Kopfhörer plötzlich bei The Lamb Lies Down brilliante 12-Saiter im Hintergrund, die mir vorher nie aufgefallen sind. Habe wirklich sehr, sehr große Hoffnung bezüglich des neuen Mixes. Oder man vergliche mal Steves akustische Gitarre zu Beginn von Hairless Heart auf dem Album (muffig) mit der neueingespielten Gitarre auf der Archive 1 (brilliant)...wie könnte Cuckoo Cocoon oder auch Fly On A Windshield klingen, wenn man 12-Saiter mit der Brillianz von Cinema Show hören würde?
Allgemein stört mich, dass
1. der Gesang im Vergleich zu Selling wirklich teilweise klingt, als hätte Peter seinen Kopf beim Einsingen in eine Kloschüssel gehalten...
2. Peter die Stücke teilweise mit Gesang regelrecht zugekleistert hat
3. Steve insgesamt von Gesang und viel zu lauten Synthesizerklängen in den Hintergrund gedrängt wird. Man vergleiche die zugematschte Gitarrenlinie von Carpet Crawl mit der wunderbar aus dem Hintergrund hervortretende Solo-Linie von Cinema Show. Hat irgendjemand bei Carpet Crawl die gezupfte 12-Saiter von Mike rausgehört? Live spielt er sie, auf LP höre ich nur Keyboard...
Wunderschönes Post!
Danke.