Ist "The Lamb" der musikalische Höhepunkt?

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    1. Ja, "The Lamb" ist der musikalische Höhepunkt (57) 54%
    2. "The Lamb" ist genial, aber mir gefiel der Stil vorher besser (41) 39%
    3. "The Lamb" war ein Fehlschlag (7) 7%

    Häufig hört man unter "wahren" Genesis-Fans, dass "The Lamb" der musikalische Höhepunkt der Gabriel-Ära war, viele sehen die Stilänerung im Vergleich zu den vorausgegangenen Alben aber auch eher negativ. Würde mich sehr interessieren, wie hier im Forum die Stimmung ist.

  • Nichts von alledem...
    Also Lamb ist genial, wird aber in meiner persönlichen Hitlist immer noch von Trespass (wenn auch nur ganz knapp) geschlagen...
    Bei mir sind Selling, Foxtrot und Cryme auf einem Niveau ganz knapp dahinter. Lamb ist somit kein Fehlschlag, aber auch nicht der Höhepunkt. Ich kann auch nicht unbedingt sagen, dass mir der Stil vorher besser gefiel. Ich liebe die 5 Alben einfach über alles und momentan kann ich keinen richtigen Höhepunkt erkennen...


    Das kann sich natürlich ändern. Zum Beispiel hat Lamb bei mir nochmal einen ungeheuren Schub durch die TMB Konzerte bekommen...

    Smokey, wir sind hier nicht in Vietnam, wir sind hier beim Bowling, da gibt es Regeln.

  • Ich finde die vorigen Alben ebenfalls großartig, das versteht sich von selbst. The Lamb war in musiklaischer Hinsicht im allgemeinen und bezogen auf Genesis einmalig, die vorige Entwicklung deutete nicht auf den Stil der "Lamb" hin und auch danach unterschied sich der Stil von Genesis sehr von diesem Album. Für mich ist es der Höhepunkt im musikalischen Schaffen von Genesis, gerade auf aufgrund desssen Einzigartigkeit.

    • Offizieller Beitrag

    Ich finde, Genesis hatten nie wirklich DEN musikalischen Höhepunkt, sondern hatten immer Höhepunkte in der jeweiligen Ära, die sich auch musikalisch deutlich hörbar von den anderen "Ären" absetzte.


    Daher meine Meinung dazu:
    "Selling England By The Pound" ist der Höhepunkt der frühen Gabriel Ära (hat alle Elemente seiner Vrogänger, treibt diese aber zur Perfektion).
    "Wind & Wuthering" ist der Höhepunkt der mittleren Genesis-Phase (Trick bis einschließlich Duke), da kompositorisch und arrangementechnisch am ausgefeiltesten und komplexesten.
    "Invisible Touch" ist für mich der Höhepunkt der Pop-Genesis-Ära ab Abacab bis (ja sehr wohl) einschließlich CAS, da hier am konsequentesten und stimmigsten das Pop-Konzept umgesetzt wurde ohne wirkliche Ausfälle oder Ermüdungserscheinungen (wie sie dann z.B. schon WCD durchaus hat).


    Was "The Lamb" angeht steht es wirklich stilistisch allein auf weiter Flur. Es passt musikalisch als auch textlich weder richtig zu den Vorgängern, noch zu den Nachfolgern (Trick z.B. klingt eher wie die logische Fortführung von Selling England als von The Lamb) und ist somit nicht der Höhepunkt einer Entwicklung sondern eher ein einziger Höhepunkt für sich selbst in der Genesis Discographie.

    Now our end has come so near
    But you’re still reminded
    On the way to loose our fear
    We walk – still we’re blinded

  • The Lamb ist sicherlich genial, allerdings ist es in Doppelalbum, auf dem es m.E. auch manchmal einige weniger geniale Lieder gibt.

    Selling England ist für mich allerdings noch genialer und eigentlich mein Lieblingsalbum von Genesis zumindestens aber mein Lieblingsalbum der Gabriel-Phase.
    Quasi ein "Konzentrat der Genialität" ;)

    Ansonsten kann ich der Argumentation des Propheten folgen, allerdings möchte ich anmerken, dass ich die einzelnen Lieder auf der ATOTT stärker finde als auf der Wind and Wuthering, allerings schafft es dieses Album eine Stimmung zu erzeugen, wohingegen ATOTT eher "zusammengewürfelt" wirkt...

    Saw that look of recognition

    When they know just who you are

  • Ich würde sagen, The Lamb ist ein Höhepunkt. Es gibt mehrere, Trick ist auch einer. Aber um nur die Gabriel-Years zu betrachten, würde ich schon sagen, dass es für diesen Zeitraum der Höhepunkt ist, da es sich doch von den vorherigen und auch von den nachfolgenden Alben beträchtlich unterscheidet. Damit meine ich vor allem die relativ kurzen Stücke (keine 10 Minuten-Epen) und diverse "eno-istische" Soundspielereien. Kurz gesagt, es hat einfach eine ganz andere Stimmung als die anderen Gabriel-Platten, viel düsterer und bedrohlicher.

  • Ich bin schon weg...:undweg: Grund: Ich habe für den letzten Punkt der Umfrage gestimmt. Ich sehe schon die Gesichter von vielen fassungslosen Genesis-Fans:schock2:, aber was soll's. Mein Problem - ich mag The Lamb ganz einfach nicht. Außer dem Opener und Carpet Crawlers ist mir die Machart des Albums nicht geheuer. Die Musik sagt mir nicht zu, weiß auch nicht warum. Die Geschichte um Rael ist mir zu wirr, nicht dass ich sie nicht verstehen würde, aber es gibt ganz einfach Themen, die mich mehr fesseln.

    You can blow out a candle
    But you can never blow out a fire
    Once the flames begin to catch
    The wind will blow it higher
    :biko:

  • Mein Problem - ich mag The Lamb ganz einfach nicht. Außer dem Opener und Carpet Crawlers ist mir die Machart des Albums nicht geheuer. Die Musik sagt mir nicht zu, weiß auch nicht warum. Die Geschichte um Rael ist mir zu wirr, nicht dass ich sie nicht verstehen würde, aber es gibt ganz einfach Themen, die mich mehr fesseln.


    Kann ich nachvollziehen. Aber, vielleicht denkst du in 10 Jahren anders. Ich habe The Lamb zunächst auch nicht wirklich genial gefunden, fand sogar, dass es in meiner Genesis-Alben-Rangliste den zweiten Platz von hinten belegte, bis es irgendwann klick gemacht hat. Auf einmal war ich völlig für dieses wirre Gedankengut offen.

  • Zitat von Ktesch

    Aber, vielleicht denkst du in 10 Jahren anders.


    Vielleicht hast Du recht und die SACD/DVD-Veröffentlichung dieses Albums stimmt mich um... mal sehen.

    You can blow out a candle
    But you can never blow out a fire
    Once the flames begin to catch
    The wind will blow it higher
    :biko:

  • Ich finde die vorigen Alben ebenfalls großartig, das versteht sich von selbst. The Lamb war in musiklaischer Hinsicht im allgemeinen und bezogen auf Genesis einmalig, die vorige Entwicklung deutete nicht auf den Stil der "Lamb" hin und auch danach unterschied sich der Stil von Genesis sehr von diesem Album.


    Was "The Lamb" angeht steht es wirklich stilistisch allein auf weiter Flur. Es passt musikalisch als auch textlich weder richtig zu den Vorgängern, noch zu den Nachfolgern (Trick z.B. klingt eher wie die logische Fortführung von Selling England als von The Lamb) und ist somit nicht der Höhepunkt einer Entwicklung sondern eher ein einziger Höhepunkt für sich selbst in der Genesis Discographie.


    Das sehe ich genauso. Äußerungen, die The Lamb als Höhepunkt einer Entwicklung bezeichnen, kann ich nicht unterschreiben. Die Stücke sind tatsächlich einzigartig und erweitern das Spektrum der Gabriel-Ära beträchtlich, was ich sehr begrüße. The Lamb ist wirklich sehr vielfältig. Und es nimmt einem "Counting Out Time" oder einem "Back in NYC" noch lange nicht die Daseinsberechtigung, dass es vielleicht nicht an Firth Of Fifth herankommt. Muss es ja auch nicht.
    Die Stücke sind einzigartig...genial...dennoch treffen die Klassiker der vorausgegangenen Alben eher meinen Geschmack. Das hab ich besonders bei der Lamb-Tour von TMB gemerkt. Bei den Zugaben "Watcher" und "Musical Box" hab ich gemerkt, was mir bei den Lamb-Stücken davor gefehlt hat...Bei The Lamb gibt es einfach nicht soviele Momente wie etwa den schreienden alten Mann bei Musical Box, das unglaubliche Spektakel bei Apocalypse in 9/8, das sich wirklich bis zum Atemstillstand und zum Orgasmus steigert, die Aggressivität des Schlussteils von The Knife oder Hogweed, den Bombast des Firth Of Fifth-Solos etc.
    Es knallt bei Selling live irgendwie mehr als bei The Lamb...und das ist auch bei Trick of the tail teilweise wieder so...(wer Los Endos von Seconds Out mit Christian Koch am Schlagzeug live gesehen hat weiß, was ich meine)...
    sandman: Vor mir brauchst du nicht zu flüchten, verstehe das voll und ganz. Und du kannst wirklich hoffen, dass die SACD/DVD-Veröffentlichung dieses Albums dich umstimmt. In soundtechnischer Hinsicht und vom Mix her ist The Lamb nämlich ein ganz gewaltiger Rückschritt im Vergleich zu Selling England. Abgesehen von dem Brummton, der das komplette Album begleitet, klingt das Album, als hätte man eine Decke über die Lautsprecher geworfen. Sehr muffig. Man höre sich im Vergleich dazu die Platinum-Collektion an. Da Hört man über Kopfhörer plötzlich bei The Lamb Lies Down brilliante 12-Saiter im Hintergrund, die mir vorher nie aufgefallen sind. Habe wirklich sehr, sehr große Hoffnung bezüglich des neuen Mixes. Oder man vergliche mal Steves akustische Gitarre zu Beginn von Hairless Heart auf dem Album (muffig) mit der neueingespielten Gitarre auf der Archive 1 (brilliant)...wie könnte Cuckoo Cocoon oder auch Fly On A Windshield klingen, wenn man 12-Saiter mit der Brillianz von Cinema Show hören würde?
    Allgemein stört mich, dass
    1. der Gesang im Vergleich zu Selling wirklich teilweise klingt, als hätte Peter seinen Kopf beim Einsingen in eine Kloschüssel gehalten...
    2. Peter die Stücke teilweise mit Gesang regelrecht zugekleistert hat
    3. Steve insgesamt von Gesang und viel zu lauten Synthesizerklängen in den Hintergrund gedrängt wird. Man vergleiche die zugematschte Gitarrenlinie von Carpet Crawl mit der wunderbar aus dem Hintergrund hervortretende Solo-Linie von Cinema Show. Hat irgendjemand bei Carpet Crawl die gezupfte 12-Saiter von Mike rausgehört? Live spielt er sie, auf LP höre ich nur Keyboard...