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Phil Collins Plays Well With Others

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Archive Collection Volume I

Anthony Phillips - Archive Collection Volume I

Track by Track: Detailbetrachtung der Neuauflage von 2022


Das Album The Archive Collection Volume One wurde für das neue 5CD-Boxset um einige Titel erweitert. In diesem Artikel erfahrt ihr Details zu den einzelnen Tracks.


Hinweise:
- Bei den Zeitenangaben zu den Stücken findet hie und da ein Vergleich zwischen der aktuellen Veröffentlichung (X:XX) und der Blueprint-Veröffentlichung [X:XX] aus dem Jahr 1998 statt.
- Wenn es sich im Vergleich zur Erstausgabe um eine neue Abmischung handelt, ist der Titel des Tracks blau.

CD1


1. Back To Pluto (1987) (0:30)

Als das Stück entstand, war Pluto noch ein Planet. Am 18. Februar 1930 wurde er entdeckt und 2006 bei der Generalversammlung der Internationalen Astronomischen Union IAU in Prag zum Zwergplaneten degradiert. Das ändert nichts daran, dass Phillips' Back To Pluto aus einem kurzen Keyboard-Crescendo-Decrescendo besteht, das exakt in der Mitte bei 0:15 seinen Höhepunkt erreicht. Back To Pluto entstand während der Aufnahmen zu Private Parts & Pieces VII: Slow Waves, Soft Stars. Wenn man genau hinhört, kann man Ralph Bernascones virtuosen Beitrag auf einem Meteoriten identifizieren.

Vom Zwergplaneten Pluto geht offenbar auch auf Ant eine ganz spezielle Wirkung aus. Auf Private Parts And Pieces VII: Slow Waves, Soft Stars findet sich ein Track mit dem Titel Pluto Garden.


2. Promenade (Alternate Version 1986) (3:41) [3:44]

Promenade wurde erstmals auf dem sehr raren Vinyl-Sampler Double Exposure veröffentlicht, der 1987 von Steven Wilson (Porcupine Tree) zu Promotionzwecken für No Man's Land Records zusammengestellt wurde. Von dieser Compilation existieren mutmaßlich nur 700 Kopien. Promenade wurde 1986 während der gleichen Sessions wie Chinese Walls für das Album Private Parts & Pieces IX: Dragonfly Dreams aufgenommen. Auf der CD Pathways & Promenades - Missing Links Volume IV wurde 2009 die 18 Sekunden längere Version veröffentlicht, die bereits auf Double Exposure zu hören war - allerdings neu abgemischt. Ant präsentiert uns hier eine abgespeckte Version, in der im Gegensatz zu der anderen Variante lediglich die 12-saitige Gitarre zu hören ist.


3. Take This Heart (Demo 1972) (4:13) [4:19]

verändertes Fade-Out!

Die Hymne [Arbeitstitel: Hymn] Take This Heart der Charterhouse Choral Society stammt aus der Feder von Anthony Phillips (Musik) und Mike Rutherford (Text) und wurde erstmals im April 1975 auf der Charisma Records-Compilation Beyond An Empty Dream veröffentlicht. Ants am Ende leider ausgeblendetes Klavier-Demo ist 67 Sekunden kürzer als die Chor-Version, die im Oktober 1973 in der Charterhouse-Kapelle in Godalming aufgenommen wurde. Tom McGuiness beschreibt Take This Heart auf der Schallplatten-Innenhülle von Beyond An Empty Dream: "Nachdenklich bedeutet nicht immer ruhig. Eine besondere Atmosphäre wurde in dieser Live-Aufnahme der Charterhouse Choral Society in der hauseigenen Kapelle geschaffen. Anthony Phillips und Mike Rutherford schrieben dieses Stück und beide waren der Auffassung, dass die Live-Aufnahme eine viel bessere Atmosphäre hatte als die Studio-Aufnahme, die ebenfalls versucht wurde. Die Echos sind echt"

Im Schul-Shop von Charterhouse kann man den 3-CD-Digipack Musical Memories erwerben, auf dem die Aufnahme enthalten ist. Der einfachere Weg: Die Wiederveröffentlichung des Albums Seventh Heaven aus dem Jahr 2019 enthält auf der Bonus-CD zehn zusätzliche Aufnahmen, darunter als zehntes Stück auch Take This Heart.

Jetzt fehlt uns "Alles-Hören-Wollern" noch die offensichtlich ebenfalls versuchte Studioaufnahme. Und - noch viel interessanter: Im Sommer 1973 wurde im Zuge diverser Demo-Aufnahmen mit Phil Collins (Silver Song) auch Take This Heart mit Collins-Vocals aufgenommen!

Ab in den Keller oder auf den Dachboden, lieber Ant! Irgendwo auf Deinen circa acht Milliarden Kassetten werden sich diese Aufnahmen doch finden lassen!


4. Beside the Water's Edge (Demo 1977) (3:44)

Die von Phillips gesungene Demo-Version von Beside The Water's Edge stammt aus dem Sommer des Jahres 1977, als Ant potentielle Song-Kandidaten für sein Album Wise After The Event zusammenstellte. Das Lied selbst wurde von Phillips und Rutherford 1969 geschrieben. Wir haben es hier also mit einem Stück zu tun, das es ein Genesis-Song auf Trespass hätte werden können. Augen schließen, die Band dazu vorstellen. Funktioniert.

Sollte Tom Morgensterns grandiose ANT BAND nach A Light On The Hill ein zweites Album (Another Light On The Hill?) einspielen, wäre Beside The Water's Edge definitv ein Kandidat für Phillips-Stücke mit einer gewissen Nähe zu Genesis. Hierzu passend ein paar weitere Vorschläge: Old Wives Tale (aka Little Leaf) / Queen Bettine / Deep In The Night / What Is The Meaning / Farewell / Collections / The Beggar And The Thief / Field Of Eternity / Creation. Die von der ANT BAND bereits veröffentlichten Stranger und Lucy: An Illusion seien der Vollständigkeit halber ebenfalls erwähnt.


5. The Geese and The Ghost (Kiddies Mix 1975) (2:01)

Dieses knapp zweiminütige Exzerpt aus The Geese & The Ghost war von Phillips und Rutherford als mögliches Thema für eine Kinder-TV-Sendung gedacht - wozu es jedoch nie kam. Die für den "Kiddies Mix" bearbeitete The Geese & The Ghost-Passage findet sich im Original von Minute 5:48 bis 7:40.


6. Which Way the Wind Blows (Alternate Version 1974) (2:35)

Es gibt nicht wenige, die Which Way The Wind Blows zu den absoluten Anthony Phillips-Highlights zählen. Auf dieser kurzen Testaufnahme kann man hören, wie es geklungen hätte, wenn Ant anstelle von Phil Collins die Vocals bei diesem Song übernommen hätte.

Andreas Lauer schrieb im Herbst 1998 im it-Magazin Nr. 25: "Im Vergleich fällt auf, dass Phil mehr mit seiner Stimme spielt, längere Noten mehr auskostet, stimmhafte 'S'-Laute auch stimmhaft singt und insgesamt durch Artikulation und Phrasierung den Text treffender interpretiert; das instrumentale Nachspiel fehlt, und Mike wirkt hier an Gitarre und Glockenspiel mit."

Auf Track 10 von Archive Collection Volume One, Disc Two erklingt eine Version von God If I Saw Her Now, bei der ebenfalls Ant die späteren Collins-Parts singt.


7. Rowey Song (1972) (4:14) [4:11]

1997 nahm sich Ant mal wieder Zeit, etliche alte Aufnahmen zu durchstöbern. Hierbei stieß er auf den Rowey Song, den er im Winter 1972 auf einer sechssaitigen Gitarre eingespielt hatte. Siehe auch Track 20 (Rowey Reprise).


8. Lucy Will (Demo 1978) (3:59) [3:05]

Lucy Will ist uns von Ants viertem (Private, Parts & Pieces mitgezählt) Soloalbum Sides aus dem Jahr 1979 bestens vertraut. Das Demo stammt aus dem Jahr 1978. Und bis zum heutigen Tage bleibt offen: Wer ist Lucy, die auf der CD-Wiederveröffentlichung von Private Parts & Pieces II: Back To The Pavilion und als Track Nr. 7 auf Archive Collection Volume One Disc Two noch einmal als Illusion auftaucht?


9. God If I Saw Her Now (Demo 1970) (3:34)

Aufgrund sehr detaillierter Aufzeichnungen wissen wir, dass diese Demo-Aufnahme vom 28. und 29. Juli 1970 stammt. Ant spielte neben einer Gitarre mit Nylon-Saiten eine Stratocaster- und eine Höfner Colorama-E-Gitarre. Die Aufnahme wurde 1995 entdeckt und zählt zu Phillips' frühesten Solo-Demo-Aufnahmen. 1977 wurde der Song von Phil Collins und Viv McAuliffe auf The Geese & The Ghost veredelt.


10. In Memoriam Ad (Demo 1970) (3:26) [3:23]

Das ist doch - ja, genau, Reaper, das mit Arbeitstitel noch In Memoriam Ad hieß. Wie God If I Saw Her Now stammt es aus Ants frühesten Demo-Aufnahme-Sessions, zu denen Harry Williamson ein paar Effekte beisteuerte. Reaper erschien 1978 in einer deutlich längeren Fassung (6:12) auf Phillips' erstem Private Parts & Pieces-Album und war als Electric Reaper Bestandteil der fünfteiligen Scottish Suite, die 1980 auf Private Parts & Pieces II: Back To The Pavilion veröffentlicht wurde. Die restliche Musik zur Scottish Suite schrieb Phillips 1976 für ein Projekt, das Shakespeares Macbeth-Dialoge mit Rockmusik verbinden sollte. Das geplante Sechs-Album-Set wurde jedoch mit der Begründung, es sei zu gewagt und anspruchsvoll, schließlich nie fertiggestellt.


11. Hunt Song (Demo 1977) (6:49) [6:54]

Das ist doch - ja, genau, Now What (Are They Doing To My Little Friends?), das mit Arbeitstitel noch Hunt Song hieß. Phillips trauriger Protest gegen das brutale Abschlachten von Tieren gewann in der Album-Endfassung deutlich dazu.


12. Rule Britannia Closing Theme (1981) (1:08) [1:10]

1981 lief James Bellinis sechsteilige Kultur-Dokumentation Rule Britannia auf dem Sender ATV. Anthony Phillips trug unter anderem das kurze Keyboard-Stück Rule Britannia Closing Theme bei, das im Abspann lief. In diesem Zusammenhang lernte er Joji Hirota kennen, mit dem er in den Folgejahren des Öfteren zusammenarbeitete. Auf dem Album Missing Links Volume III: Time & Tide (1997), das im Jahr 1997 erschien, sind etliche Library- und TV-Musik-Stücke zu hören, die Ant und Joji von 1992 bis 1997 aufnahmen. 2008 wurde das Album Wildlife veröffentlicht, auf dem die Musik zu hören ist, die die beiden von 1994 bis 2000 für die gleichnamige TV-Reihe mit Tierdokumentationen komponierten. Nicht zu vergessen die atmosphärische CD Travelogues 4 aus dem Jahr 1993, hinter der sich - auf dem Cover unerwähnt - ebenfalls Phillips und Hirota "verstecken".

Hinweis: Die Rule Brittania-Suite ist auf der Bonus-CD der Wiederveröffentlichung des Albums 1984 mit sechs Stücken vertreten.


13. Exocet (Instrumental Mix 1982) (3:21) [3:10]

Exocet erschien als Song 1983 auf dem Album Invisible Men, das Anthony Phillips 1982 mit Richard Scott und etlichen weiteren Musikern einspielte. Am Schlagzeug ist hier Jeff Dunne zu hören. Das Stück funktioniert auch ohne Gesang mit mehr als einem einem Hauch von Peter Gabriel-Atmosphäre. Sehr hörenswert und fast zu kurz. Auch ohne den Text, der sich kritisch mit dem Wahnsinn des Falkland-Krieges auseinandersetzt, verbreitet Exocet eine bedrohliche Atmosphäre. Exocet ist ein sogenannter Seezielflugkörper. Klingt eher harmlos, ist aber nichts anderes als ein Euphemismus für ein barbarisches Massenmordinstrument. Nach Fertigstellung des Albums hielt das Management des britischen Labels Street Tunes Records, das das Album veröffentlichte, Exocet für zu politisch und ordnete seine Entfernung an. Könnte ja dem Verkauf schaden. Schäbig. Feiglinge. Der Song The Women Were Watching (siehe Track 23) auf Invisible Men befasst sich ebenfalls mit dem Falklandkrieg.


14. Study In G (1978) (3:49) [3:51]

Im Josef-Weinberger-Verlag wurde im Jahr 1980 das 20-seitige Notenheft Six Studies For Guitar mit sieben (!) Stücken von Anthony Phillips-Stücken veröffentlicht. Darunter als viertes Stück (sie können also doch zählen) Study No. 4 in G major, das wir hier zu hören bekommen. Aufgenommen hat es Phillips 1978, wiederentdeckt wurde es 1997. Von allen Stücken (mit Ausnahme von Study No. 1 in E major) existieren Phillips-Aufnahmen, die zum Teil bereits veröffentlicht wurden:

Study No. 1 in E major - (A Light On The Hill, THE ANT BAND, Gereon Schoplick, 2021)
Study No. 2 in D major - Private Parts And Pieces, Extra Pieces (Re-Release 2018)
Study No. 3 in E major
Study No. 4 in G major
Rhapsody from The Field Of Eternity
Nocturne - Private Parts And Pieces II: Back To The Pavilion
- Field Day (Neuaufnahme)
- Seventh Heaven (Orchesterversion)
- Sueños (Quique Berro García, 2003)
Lullaby (Two Versions)


15. Holy Deadlock (Vocal Mix 1978) (1:51) [0:53]

Für die Neuveröffentlichung der Archive Collection Volume One wurde der Vocal Mix von Holy Deadlock erfreulicherrweise um eine knappe Minute verlängert, wodurch dieser Track deutlich aufgewertet wird. Sehr hübsch ist das "Bom-bom-bom" im Outro. Zu hören sind Anthony Phillips, Dale Newman, und Dan Owen. Ray Cooper (oder laut altem Booklet Michael Giles?) klöppelt sich einen Wolf. Ein netter Gimmick.


16. Catch You When You Fall (1978) (3:14)

Das poppige Catch You When You Fall wurde für Sides aufgenommen, schaffte es aber nicht aufs Album, weil Phillips mit dem Text unzufrieden war. Der hier vorliegende Rough-Mix ist nicht identisch mit dem Instrumental-Mix auf der 2010 erschienenen Wiederveröffentlichung von Sides. Die dort auf der Bonus-CD enthaltene Variante wurde aus dem 24-Track-Master neu abgemischt. Allerdings auch ohne Gesang. Immerhin kann man hier dem feinen Bass-Spiel von John G. Perry ungehindert lauschen. Ob es überhaupt eine Aufnahme mit Gesang gibt, ist nicht bekannt.


17. F Sharp (Demo 1969) (2:41) [2:48]

verkürztes und schlechteres Fade-Out!

Im September 1969 probten Genesis zwei Wochen lang in Send Barns. Während dieser Sessions beschlossen Ant und Mike, einige der vielen Instrumentals und Songs aufzunehmen, die sie gemeinsam geschrieben hatten. Ein geliehenes Tonbandgerät bot die Möglichkeit, eine Art Overdub auf die Originalspuren zu machen und dadurch einen einigermaßen vollen Klang zu erzielen. Das Band verschwand daraufhin und Ant glaubte, es sei endgültig verloren. Es war eine große Überraschung, dass dieses Band 26 Jahre später (im August 1995) gefunden wurde.

F Sharp bedeutet nicht, dass irgendjemand den Ton F auf seinem Instrument mit Capsaicin-Extrakten gewürzt hat, sondern ist lediglich die englische Bezeichnung für unser Fis und bezieht sich auf eine spezielle Gitarrenstimmung, bei der die hohe E-Saite (Standardstimmung) und die G-Saite (Standardstimmung) auf Fis gestimmt sind. Daraus ergibt sich die Stimmung E - A - D - F# - C# - F#. Aus F Sharp entstand in der Folge der Genesis-Klassiker The Musical Box vom Nursery Cryme-Album.

Der größte Teil von F Sharp und das Ende von F Sharp 2 [siehe Track 19] wurde zu Manipulation zusammengefügt, das am 9. Januar 1970 als Teil der Genesis Plays Jackson-Tapes [für eine nie gesendete BBC-Fernsehdokumentation über den Maler Michael Jackson] aufgenommen wurde.


18. The Geese And The Ghost (Demo 1969) (6:35) [6:38]

Diese Demo-Version entstand im Zuge der Aufnahmen von F Sharp und F Sharp 2 und bietet die Möglichkeit, erstmals mehrere Teile zu hören, die in der auf dem späteren Album veröffentlichten Fassung dieses Stückes nicht erschienen sind.

Andreas Lauer schreibt 1998 im it-Magazin Nr. 25: "Das Demo von The Geese And The Ghost, seinerzeit noch D Instrumental genannt, ebenfalls mit den beiden Gitarren gespielt, kommt den 1974 aufgenommenen Gitarrenparts der Album-Version verblüffend nahe; ein späterer Drumfill wird durch Klopfen auf den Gitarrenkorpus improvisiert."


19. F Sharp 2 (Demo 1969) (4:42) [4:44]

Andreas Lauer schreibt 1998 im it-Magazin Nr. 25: "F Sharp 2 ist ein bisher unbekannter Titel mit Rhythm & Blues-Elementen; unter technisch sehr schwierigen Bedingungen - man hörte die erste Spur nur aus einem winzigen Lautsprecher - wurden hier Overdubs vorgenommen mit Ant am Schlagzeug, Mike am Bass und Richard Macphail mit dem Tambourin."


20. Rowey Reprise (1972) (1:19)

Eine hübsche Skizze für ein sanftes Gitarrensolo. Ein Nachklapp zu Track 7 (Rowey Song).


21. Slow Dance (Single Demo 1990) (2:41)

Nach den Aufnahmen zum Album Slow Dance arbeitete Ant an einer Single, wofür er sich eines der vielen Slow Dance-Themen herauspickte. Der Plan war, dass eine Single (Arbeitstitel: Soft Single) hilfreich sein könnte für die Promotion. Virgin Records waren anderer Ansicht und so verschwand dieses Demo, bis es für The Archive Collection Volume One wieder ausgegraben wurde.


22. The But-Out Cattle Truck Hits the Road (1991) (0:18)

Hurtig, hurtig, hinaus mit dem Vieh-Truck hinaus auf die Straße! Es bleiben nur 18 Sekunden! The But-Out Cattle Truck Hits the Road wurde auf dem gleichen Tonband entdeckt wie das Single-Demo von Slow Dance.


23. The Women Were Watching (Instrumental Mix 1982) (5:19)

Ein weiterer Instrumental-Mix eines Songs des weithin unterschätzten Invisible Men-Albums. Auch The Women Were Watching besteht in der gesangslosen Variante und ist 31 Sekunden länger als sein gesungenes Pendant.




CD2


Die Tracks 6-18 waren bisher unveröffentlicht!


1. KIP PJ (1978) (0:30) [0:32]

"Was ist das jetzt?" fragt der zu allem bereite Anthony Phillips-Fan. "Eine Variation zu einem bisher ungehörten Song!" antwortet Ant. Aha. Bringt uns das weiter? Nein. Bringt uns der mysteriöse Titel weiter? Nein! Und dann wurde das Werk auch noch rückwärts eingeparkt. Wir zerbrechen uns den Kopf und Ant grinst. Wetten dass?


2. Queen Bettine (Demo 1972) (4:16)

Queen Bettine gehört in die Kategorie "Phillips-Songs mit Genesis-Referenzen" (siehe Archive Collection Volume One, Track 4: Beside the Water's Edge). Ant nahm diesen Song, den er im Dezember 1968 mit Mike Rutherford geschrieben hatte, bereits im September 1969 als Demo auf. Doch wegen der miserablen Klangqualität (was uns völlig egal wäre) wird uns dieses Tondokument aus Genesis-Urzeiten hier bedauerlicherweise nicht präsentiert. Eine weiteres Demo vom 1. August 1970 ist verschollen. Mike spielte zwar nicht auf dem 72er Demo, doch immerhin ist dessen 12-saitige Zematis zu hören. Für die Mechanics braucht Rutherford dieses Instrument sowieso nicht mehr. Leider...

Die hier vorliegende Version von Queen Bettine aus dem Sommer 1972 entstand zur gleichen Zeit wie die Demos von Winter's Thaw, The Old House, Hymn (aka Take This Heart) und Field Of Eternity. Details könnt ihr im Anthony Phillips Recording Compendium nachlesen.


3. What Is the Meaning? (Demo 1969) (2:43)

4. Farewell (Demo 1969) (3:15)

Zwei weitere Phillips/Rutherford Co-Produktionen. Die Klangqualität ist übersichtlich, doch das stört den Genesis-Fan, der ALLES über seine Band wissen und ALLES von seiner Band hören möchte nur unwesentlich. Auf der Erstausgabe der Archive Collection Volume One liefen diese beiden Stücke gekoppelt als Track 3, was hier freundlicherweise korrigiert wurde.


5. Cradle Song (1978) (9:04) [8:53]

verändertes Fade-Out!

1972 schrieb Ant dieses Wiegenlied, die vorliegende Aufnahme stammt jedoch aus dem Jahr 1979. Ant verzaubert uns mit seinen virtuosen Klavierspiel. Wer das Album Soirée (Private Parts & Pieces X) aus dem Jahr 1990 mag, dem wird auch der Cradle Song gefallen. Auf der Erstveröffentlichung auf The Archive Collection Volume One wurde das Stück unnötigerweise ausgeblendet. Diesmal werden uns die fehlenden 11 Sekunden nicht vorenthalten. Gut so.


6. Master of Time (Instrumental Version 1973) (7:26)

Bereits auf der Wiederveröffentlichung von The Geese & The Ghost im Jahr 2008 wurde uns eine Demo-Aufnahme von Master Of Time präsentiert. Die hier vorliegende Instrumentalversion des Songs (der mangels Zeit leider nicht für The Geese & The Ghost vollendet werden konnte) kommt ohne das Harmoniumspiel von Ronnie Gunn aus, der Phillips jedoch gemeinsam mit David Thomas bei den Aufnahmen behilflich war. Für das Einspielen des Demos nutzte Ant zwei Revox-Two-Track-Recorder. Die besser ausgestattete TEAC-Mehrspurmaschine besaß er damals noch nicht. Mit den kargen Möglichkeiten entstand die "Naked"-Version - wie man analog zur 2003 erschienenen Variante des Beatles-Albums Let It Be sagen könnte. Zur gleichen Zeit wie Master Of Time wurde auch The Beggar And The Thief in Demo-Form aufgenommen (siehe und höre Missing Links Volume 2: The Sky Road)


7. Lucy: An Illusion (1978) (4:32)

Mehr unplugged geht nicht. Lucy: An Illusion wurde zwar bereits 1969 mit Rutherford aufgenommen, doch hier bekommen wir die etwas langsamere Version aus dem März 1978 zu hören. Ant singt seinen Song ohne jegliche Overdubs zur Gitarre. Eine interessante Ergänzung zu der ausgearbeiteten Aufnahme, die 2007 als Bonustrack bei der Wiederveröffentlichung von Private Parts & Pieces II: Back To The Pavilion hinzugefügt wurde. Der Song I Saw You Today (Track 11 auf Archive Collection Volume II, Disc Two) wurde gleichzeitig mit Lucy: An Illusion aufgenommen. Weiteres siehe dort.


8. Henry Goes To War (Guitars Only Mix 1975) (4:07)

Wieder "naked": Henry: Portraits From Tudor Times, Part Five: Henry Goes To War vom Album The Geese & The Ghost. Das Stück ist uns allen wohlvertraut. In dieser Aufnahme vom Juli 1975 erklingen ausschließlich die Gitarrenspuren: Mike Rutherford spielt die akustische Gitarre, Anthony Phillips die elektrische.


9. Sleepfall Celeste (1976) (1:01)

Am 6. November 1976 fand sich Ant in den Olympic Studios ein, um dort einige Overdubs für Collections und Sleepfall: The Geese Fly West vorzunehmen. Phillips nutzte die dort "herumstehende" Celesta* für das Outro von Sleepfall. In der Album-Endabmischung geht die Celesta nahezu kompett unter. Dieses stiefmütterliche Dasein hat mit Sleepfall Celeste ein Ende.

* Eine Celesta ist ein klavierähnliches Instrument, bei dem Stahlplatten mit filzbezogenen Hämmern über eine Klaviatur und einen Klaviermechanismus angeschlagen werden.


10. God If I Saw Her Now (Alternate Version 1975) (4:13)

Auf Track 6 von Archive Collection Volume One, Disc One erklingt eine Version von Which Way The Wind Blows, bei der Ant die späteren Collins-Parts singt. Analog hierzu bekommen wir hier eine Aufnahme von God If I Saw Her Now mit Ant-Vocals aus dem Juli 1975 zu hören. Bei dieser Abmischung fehlt John Hacketts Flötensolo.


11. Make The Best Of A Bad Situation (1982) (3:43)

And now to something completely new: Während der Arbeiten an der ersten Phase der Aufnahmen von Invisible Men schrieb Phillips zusammen mit Nick Battle einige Songs, darunter Make The Best Of A Bad Situation. Ant nahm im Mai 1982 ein Klavierdemo dieses Songs auf. Immer wenn ich Ants Klavieraufnahmen höre, keimt in mir der Wunsch auf, dass Phillips seine wunderschönen Stücke auf einem Flügel gespielt hätte/spielen würde. Ein Wink mit dem Zaunpfahl, lieber Ant! Auf englisch: A broad hint!


12. Regrets (Initial Orchestral Run-Through 1977) (5:54)

Für die Aufnahmen der Orchester-Passagen von Regrets vom Album Wise After The Event fand eine Orchester-Session mit dem Dirigenten Gilbert Biberian in den Londoner CBS Studios statt. Vor den offiziellen Aufnahmen spielte das Orchester einen Probelauf des Stücks, der aufgenommen wurde. Teile davon wurden nun erstmals abgemischt. Im Vergleich zum fertigen Song wird Regrets hier in einem etwas langsameren Tempo gespielt. WUN-DER-SCHÖN!


13. Nightmare Link (1978) (0:52)

Im November 1978 nahm Ant einige Overdubs für den Song Nightmare auf, der auf dem Album Sides veröffentlicht wurde. Hierfür experimentierte er mit einem Gitarrensynthesizer. Dieser 52-sekündige Schnipsel gibt uns die Möglichkeit, einen kleinen, isolierten Einblick (Einhör?) in einen Part zu erhalten, der ansonsten im Gesamtarrangement untergeht.


14. Greenhouse (Instrumental Mix 1977) (3:00)

Die ersten Aufnahmesessions für Wise After The Event fanden im Oktober 1977 in den Essex Studios in London statt. Dort wurden Bass, Schlagzeug und erste Gitarren- und Klavierparts aufgenommen. Bei der Aufnahme von Greenhouse spielte Jeremy Gilbert, der Co-Autor des Songs, einige Keyboard-Parts ein, zu denen Ant Gitarren und den Gesang hinzufügte. Für diesen neuen Mix des Songs wurde der Gesang ausgeklammert. Eine perfekte Vorlage für den nächsten Karaoke-Abend. Einfach zu singen ist Greenhouse allerdings nicht.


15. In Absentia (Demo 1971) (2:39)

Ant traf Harry Williamson zum ersten Mal im Winter 1968, aber erst im Sommer 1971 hatten sie die Möglichkeit, genug Zeit zusammen zu verbringen, um gemeinsam Stücke zu schreiben (z.B. Gypsy Suite) und z.B. mit Echo-Effekten zu experimentieren. Dies geschah im Londoner Stadtteil Maida Vale im Dachzimmer ihres Freundes Mike Pallis. Sie richteten sich mit einem Bang & Olufsen-Tonbandgerät ein kleines Aufnahmestudio ein und nahmen einige Demos auf. In Absentia entstand als Improvisation. Ant hatte seinerzeit im Sinn, ein Concerto für die zwölfsaitige Gitarre zu entwickeln. Das rund elfminütige Stück Flamingo auf dem ersten Private Parts & Pieces-Album entstand aus diesem Vorhaben, ebenso wie Field Of Eternity.


16. Stranger (Demo 1970) (6:12)

1969. Stranger war ein Song, den Ants Genesis-Kollegen mochten. Sie nannten das Lied augenzwinkernd "Strangler", weil Ant sich schwer tat, die Töne im Mittelteil zu singen. Stranger wurde von Genesis bei den ersten Live-Gigs gespielt, fiel aber als "zu introspektiv" für das damalige Publikum aus dem Set. Bis 1990 verschwand der Song in der Schublade, bis er für die CD-Neuauflage des ersten Private Parts And Pieces-Albums wieder ans Tageslicht geholt wurde.

Vor Ants Aufnahme im Jahr 1990 waren von Stranger bereits diverse Demos aufgenommen worden. Eines auch von Genesis! Leider ist diese Aufnahme bis heute nicht wieder aufgetaucht. Auch eine Aufnahme von Rutherford und Phillips aus dem Jahr 1969 harrt noch ihrer Wiederentdeckung. Umso erfreulicher ist es, dass bei Ausgrabungen die vorliegende Version aus dem Jahr 1970 zu Tage gefördert werden konnte. Stranger war eines der Lieder, die Ant mit Hilfe von Harry Williamson und Dave Rootes im Sommer 1970 aufnahm - kurz nach seinem Ausstieg bei Genesis.

Die Aufnahmen mit dem aus heutiger Sicht prähistorischen Beochord-Aufnahmegerät waren in puncto Lautstärke-Balance nicht ganz einfach. Doch für ein Bootleg-geübtes Ohr sollte das auch im Jahr 2022 kein Problem darstellen. Hauptsache, wir bekommen die "Sachen" zu hören.


17. Master Of Creation (Demo 1969) (3:36)

Obwohl ein Großteil von Master of Time entstand, nachdem Ant Genesis verlassen hatte, zeigt dieses Stück vom September 1969, dass bereits ein Teil der Melodielinie für das Lied komponiert war, wie im ersten Teil dieser Klavieraufnahme zu hören ist. Im zweiten Teil von Master Of Creation erklingt eine frühe Version des Stücks Creation, das Ant bereits 1968 geschrieben hatte, das aber nicht in ganzer Länge aufgenommen wurde. 31 Jahre später entdeckte Phillips das Stück wieder für sein Klavieralbum Soirée (Private Parts And Pieces X).


18. Pennsylvania Flickhouse (Anon Demo 1966) (2:57)

Zu diesem Stück gab es im Rahmen der Fanclub-CD zum 20jährigen Jubiläum des Deutschen Genesis Fanclubs ein ausführliches Special, auf das wir der Einfacheit halber einfach verlinken.


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Archive Collection Volume I & II ist als 5CD-Boxset bei JPC und Amazon sowie in Großbritannien direkt bei CherryRed erhältlich.


Autor: Bernd Vormwald

Redaktion: Helmut Janisch und Christian Gerhardts

Grafikadaption: Helmut Janisch



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Wiederveröffentlichung des Anthony Phillips Debütalbum von 1977. Das Album wurde remastered und enhält reichlich Bonustracks auf einer Extra-CD, darunter die geplante Single "Silver Song", mit Phil Collins als Sänger und "Only Your Love", dazu eine Bonus-DVD mit 5.1-Mix des Albums.
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Umfassende Zusammenstellung aller Bandphasen aus insgesamt 3 CDs. Viele Songs sind für diese Veröffentlichung neu abgemischt (aber nicht verändert) worden.
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