SdW [12.09.-18.09.11]: GENESIS - The Return Of The Giant Hogweed

    • Offizieller Beitrag

    Exkurs:
    Für alle, die von der Pflanze nur die paar Farbtupfer unten links auf dem Cover von Nursery Cryme kennen, gibt es hier ein Beispiel. Abbildungen von den Folgen z.B. hier (bitte beachtet: Die Bilder sind drastisch, die Folgen nicht schön.)
    Das Zeug gibt's auch in Deutschland. Also bitte bitte, passt auf! Und haltet Kinder davon weg!
    Exkurs beendet.

  • Genialer Song aus der klassischen Zeit mit all den wundervollen Vorteilen und auch Abstrichen.
    Was mir gut gefällt, ist wie sich der Song entwickelt, kein 08/15 Schema. Peter singt sehr energisch und spielt zwischendurch die Querflöte. Schön druckvolle Gitarrenpassagen von Steve (und Mike?), wunderschöne Keyboardpassagen und ein absolut hammermässiges Drumming von Phil. Eines jeder Lieder, bei dem sich die Gitarren gegen Tonys Keyboards behaupten können. Insbesondere das letzte Drittel reisst mich immer mit. Den Text fand ich immer interessant und humorvoll.
    Deutlich ist aber auch, dass die Jungs noch immer etwas unerfahren sind und natürlich ist auch die Studiotechnik nicht auf dem Stand von späteren Jahren. Daher klingt es hier und da mal etwas 'schräg' - dafür aber ehrlich und unverfälscht.
    Von mir 13 Punkte, wobei nur sehr wenig für einen 14-Punkter fehlt..

    Zy
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    "The music is the true currency. It's more valuable than the accolades or the money. The relationship is with the invisible muse and you know if she's pleased or if she ain't." - Steve Hackett

  • Druckvoller Song mit einem schönen Instrumentalteil und einem witzigen Text. Höre ich immer wieder gerne. Solche Gitarrensoli hätte man sich auch mal bei der 3-er Besetzung gewünscht. 13 Punkte.

  • Kaum hat sich Steve Hackett der Band angeschlossen, gibt es schon mehrere seiner Beiträge in Nursery Cryme, und TROTGH gehört zu denen, und zwar die Intro wie er es selber sagt.


    Das 6/8 Rock-Tempo wird auch bei Genesis seit The Knife immer bevorzugter, tönt hier aber mehr wie ein Marsch, was das ganze für mich etwas lastig klingt, wie etwa in den Refrain von Twilight Alehouse Get'Em Out By Friday, oder noch in The Raven (wo Phil diesen Beat am besten spielt)


    Nicht so mein Ding ehrlich gesagt, da habe ich Salmacis viel lieber, aber der Song hat zwei starke Songteile, das Mittelteil mit dem bombastischen Ende, wäre das ein anderer Song hätte ich 15 Punkte gegeben. So sind es halt ausnahmsweise mal nur 8...

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  • Es gibt eine nahezu 1:1 Coverversion mit Transatlantic feat. Steve Hackett:
    Transatlantic feat Steve Hackett - The Return of the Giant Hogweed @ High Voltage 240710 - YouTube


    Wahnsinn wie ein recht unbekanntes Lied, nach 40 Jahren noch so rocken kann!


    Ist jetzt nicht mein absolutes Lieblingsstück, aber trotzdem groovt das Teil unglaublich gut und rockt auch heute noch.


    12 Punkte

    The ice-cold Knife has come to decorate the dead ... somehow

    • Offizieller Beitrag

    Der Song hat bei mir stets etwas zwiespältige Gefühle hinterlassen. An sich ein klasse Song, auf Nursery Cryme höre ich aber "Musical Box", "Salmacis" und "Seven Stones" lieber als die gigantische Pflanze (die restlichen Songs des Albums sind bei mir sowieso eher Skipkandidaten) - direkt danach rangiert aber dieser Song. Der Grund ist einfach: mir macht der Song mal abgesehen vom tollen Intro eigentlich erst ab dem Flöten-Gitarrensolo wirklich Spaß, die Gesangsparts davor fallen im Vergleich zu dem was dann kommt doch deutlich ab. Davor ist alles danach großes Kino.
    Meine bevorzugte Version stellt klar die Live-Version von "Genesis live" dar. Die Gründe hierfür:
    - Hackett spielt seine Soloparts (insbesondere das schnelle Picking) deutlich sauberer als auf der Studioversion (dafür nervt er live während der Gesangsparts mit ziemlich schrägen und unpassenden Quietsch-Sounds)
    - Collins gibt dem Song live deutlich mehr Zunder, besonders der Schlussteil rockt durch sein Live-Drumming richtig und liefert neben "Musical Box" so mit die härtesten Genesis ab, die man je gehört hat. Im Studio bleibt er dagegen eher zahm und leicht verstolpert.


    Da komme ich insgesamt auf 10 Punkte. Instrumentalparts absolut top, Gesangsparts dafür eher mau.

  • Um eine Punktevergabe drücke ich mich noch. Tatsache ist, dass ich das Stück sehr mag, dass ich die Beklopptheit des Textes entzückend finde, dass ich den rockigen Gestus sehr genieße, dass ich es rhythmisch mitreißend und lebendig finde, dass ich es melodisch für ganz originell und stark halte, dass auch die Songteile sehr überzeugend / stimmig zu einem Ganzen verbunden sind.
    Nee, also je mehr ich in den Song eintauche, desto klarer werden für mich die 14 Punkte. Der Song steht für mich auf einer Stufe mit "The fountain...", obwohl dieses hinsichtlich der Binnenstrukturen noch ein bisschen feiner gestaltet ist - bei "Hogweed" geht's aber eher um einen gröberen Spaß, der auf seine Weise ganz inspiriert umgesezt ist.
    Und einen Punkt mehr als "Down and out" hat "Hogweed" auch verdient.

    Das 6/8 Rock-Tempo wird auch bei Genesis seit The Knife immer bevorzugter, tönt hier aber mehr wie ein Marsch



    Ich würde das Metrum eher als stinknormalen 4/4-Takt auffassen - gerade vor dem Hintergrund dessen, was die Drums spielen - aber auch ansonsten, was die harmonischen und melodischen Schwerpunkte betrifft.
    Insofern würde ich z.B. das Intro achteltriolisch notieren.
    Auch "The knife" empfinde ich als - zunächst ternär gestalteten - 4/4-Takt, der z.B. im Schlusspart dann binär ausgeführt ist.
    Ob das Gros der Transkriptionen meine Auffassung wiedergibt, weiß ich nicht - ich kenne keine einzige.

  • Die Transkription von Hogweed aus der hervorragenden und größtenteils akkuraten (auch scheinbar einzigen) Genesis Transkribtionsreihe vom italienischen Verlag "Rugginenti" von 2007 besagt 12/8. :schock2:


    Also der tenäre 4er ist auch meine Höreinschätzung.


    Fashionable country gentlemen
    Had some cultivated wild gardens
    In which they innocently planted the
    Giant Hogweed throught (sic) the land


    kabuki

  • Die Transkription von Hogweed aus der hervorragenden und größtenteils akkuraten (auch scheinbar einzigen) Genesis Transkribtionsreihe vom italienischen Verlag "Rugginenti" von 2007 besagt 12/8. :schock2:



    Ach, interessant, danke für den Hinweis. Gut - der 12/8 ist ja dann musikalisch praktisch das Gleiche - quasi ein "verkleideter" ternärer 4/4. Ist dann wohl echt nur noch Geschmackssache, welches Schriftbild man übersichtlicher findet.

  • NURSERY CRYME ging schon beim 2.Hören sehr gut ins Ohr.
    Nein, es war nicht dieser Hochglanzpop der 80er und 90er aber auch nicht dieser nerviger Soundbrei der post Gabe - Ära á la W&W und ATTWT...
    Das Album besticht durch eine hervorragende Abwechslung aus balladesken und rockigen Prog-Stücken, wobei THE RETURN sicher zu letzterem zu zählen ist.
    Schon er zackige Start mit dem genialen Gitarrensolo verrät, wo uns der Song hinführt .
    Pete's Stimme ist hier Gold wert. Scharfe Gesangslinien verstärken den Gesamteindruck des Liedes.
    Aber dennoch klingt seine jugendliche, weiche Art (Timbre??) immer wieder durch.
    "DESTROY THEM!!!".. fordert Pete immer wieder eindringlich auf.
    Geil...
    Tony zaubert Mellotron-Sounds per excellence wie sie GENESIS berühmt machten.
    Das Stück driftet dann in ein geniales instrumentalen Teil.
    Einziger Vorwurf von mir, dass ab ca. 7:00min das Teil doch etwas zu anstrengend wirkt.
    Ich finde man hätte es problemlos dort würdig beenden können.


    Übrigens, ich dachte früher immer, dass aufgrund der Anspielungen das Lied auf den Konflikt zwischen der Sowjetunion und den USA herauszielt und die Pflanze eigentlich nur das Mittel für den Krieg sei... Jaja, so naiv dachte ich früher ;)


    Aufgrund eines eher schwächeren Endes gibt es von mir 14 Punkte...


    Und jetzt werd ich erstmal genau das Gegenteil zu THE RETURN... genießen - das entspannende HARLEQUIN... :)

    Einmal editiert, zuletzt von Helge ()