SdW [29.11.-05.12.10]: GENESIS - Duke's Travels / Duke's End

  • Da kann es nur eine Note für geben: 15 Punkte (1+)!


    Was für ein geniales Instrumental als "Wrap Up" des Albums und dann noch der "Ohrgasmus" (s.o.) als Abschluß.


    PS: Und dies ist übrigens auch ein toller Song zum Mittrommeln: viel Abwechslung, gute Länge und nicht zu schwer.

    Einmal editiert, zuletzt von coldfire ()

  • 'Schwanengesang' passt. Für mich ebenfalls das letzte Aufbäumen der Progphase.
    Der Beginn wirkt etwas langgezogen, aber sobald das Schlagzeug einsetzt und dann die Keyboards nachfolgen, bekommt das Ganze einen schönen Drive. Einziges Manko: Es ist einfach zu keyboardlastig - hier fehlt Steve eindeutig, auch wenn Tonys Tastenläufe Freude machen und Phil ein wahres Donnerwetter loslässt. Schön auch der Wechsel zum langsamen Part und dann der Start zu Dukes End.
    Die Gitarren am Anfang von Dukes End können einem mit der Zeit auf den Geist gehen. Alles in allem ein sehr gutes Lied. 14 Punkte.

    Zy
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    "The music is the true currency. It's more valuable than the accolades or the money. The relationship is with the invisible muse and you know if she's pleased or if she ain't." - Steve Hackett

    • Offizieller Beitrag

    Das war für mich immer der Höhepunkt des "Duke"-Albums. Ein Klasse-Stück, überwiegend instrumental, das ähnlich wie Los Endos die Themen einiger Album-Songs aufgreift und variiert.
    Genial, wie Guide Vocal plötzlich mit einem Uptempo-Beat unterlegt beginnt, sich dann nochmal steigert, um dann bei "and you fear what you don't understand" plötzlich auf die Originalgeschwindigkeit zurückzufallen. Toll auch der Übergang zu Duke's End mit der ziemlich punkigen Gitarre, die das Thema von Turn it on again variiert. Das Reprise von Behind The Lines am Ende ist klasse und schließt den Kreis - rundet das Album ab.


    Bis auf The Brazilian gab es auf späteren Alben keine solchen Stücke mehr. Das großartige (noch bessere) Do The Neurotic verkam gar zur B-Seite. Aus welchen Gründen das geschah, ist nicht wirklich nachvollziehbar. Druck der Plattenfirma wird es kaum gewesen sein. Möglicherweise ist das der Grund, warum die Alben nach "Duke" in der rückblickenden Rezeption eher weniger wertgeschätzt werden.

  • Es kracht und scheppert, ein fetter Sound, so habe ich Genesis kennengelernt, auf einem meiner ersten - damals - Tapes. Der Höhepunkt eines der besten Alben der Achtziger, wo war Punk noch mal, hinweggefegt!
    Zur Überraschung wird das Thema von Behind The Lines wieder aufgenommen. Und auch mal ein anderes Studio haben sie sich gegönnt, Polar von Abba. Schöner aggressiver, verbitterter Gesang (Seine Ehe ging bekanntermaßen gerade in die Brüche).


    Liveversionen finde ich meistens nicht so gelungen, der Studiosound spielt da eine große Rolle, besonders bei DT/DE. Mit Medleys wie 2007 kann ich mich nicht anfreunden, die sind was für Chris Barber oder Tony Christie.


    Chris Welch beschreibt das so schön, daß ich ihn zitieren möchte:
    "Philip sings a snatch or two in the midst of the instrumental battering and when the band retunrs at full tilt such is the sense of drama you´d expect audiences to stand up and salute."


    15 Punkte

    We can help You

  • Von mir nur 12 P.. Auch wenn es viele starke Stellen gibt, auch einige schwache. Z.B. das Intro, hier finde ich weniger den sphärischen Gitarrensound, aber das ziemlich naive Keyboard-Gedudel nervig, für Banks sicherlich keine Meisterleistung. Auch ungewöhnlich für Genesis in dieser Phase: ein Verspieler auf der Studioversion bei 1:36. Das Crossfading zum Schlagzeug des nächsten Teils ist nach eineinhalb Minuten sicherlich eine Erlösung, wenn auch kein besonders kreativer Übergang. Kein Wunder, dass der erste Part schon in der Live-Version 1980 weggelassen wurde.
    Beim zweiten Abschnitt geht es besser weiter - vor allem finde ich aber die Begleitung besser das Solo selbst. Dieses Riff und seine geschickten Variationen dürften auch entfernt Elemente von Man of our Times als Umkehrung aufgreifen (m. E. einer der stärksten Tracks des Albums). Das Solo selbst wirkt streckenweise mit seinen vielen Arpeggios und Tonleitern eher wie eine Fingerübung, auch wenn mir der Wechsel zwischen den Parts über dem Tomtom-basierten Schlagzeug und den mehr beckenlastigen drums und die anschließenden Steigerungen gefallen.
    So richtig gut gefällt mir aber erst der Doubletime-Teil ab 4:48, weil hier auch das Solo selbst melodisch und harmonisch (weil zu Beginn dieses Teils mehrstimmig) Interessantes bietet. Die Steigerung zur Reprise von Guide Vocal bekommt mächtig an Fahrt, und spätestens wenn die Gitarre das Solo übernimmt, geht die Sonne auf. Wirklich toll fand ich schon immer diese Stelle, bei der Mike merkwürdig chaotisch "outside" und rhythmisch ziemlich frei spielt (ab 6:02). Gut, dass ausgerechnet dieser Teil 2007 wieder live gespielt wurde, wenn auch mit grottigen Übergängen. Toll auch der Sechzehntel-Bass, der wie beim In the Cage-Finale dem Stück einen pulsierenden Höhepunkt verleiht.
    Alles weitere zu den weiteren Reprisen von Guide Vocal, Behind the Lines usw. wurde bereits gesagt - für sich geniale Songs und in dieser Verarbeitung als Finale des Albums sicherlich ebenso genial zusammengestellt.

  • 11 Pkt.
    Wie weite Teile des Duke-Albums finde ich auch DT/DE sehr gelungen. Mir fehlen neben den überzeugenden Keyboards aber die genialen Gitarrenmomente eines Steve Hacketts.
    Duke ist ein gutes Album, mit Hackett oder einem anderen Gitarristen seines Kalibers hätte es ein sehr gutes werden können.
    Und DT/DE ist stark, aber an Los endos oder ...in that quiet earth kommt es nicht ran.

  • Ja Klasse, eines der letzten Sachen bevor Genesis entgültig in den Mainstream (=Synonym für Mist) abdrifteten, natürlich mit Ausnahmen. Sehr gute Idee die Gesangsmelodie von "Guide Vocal" schneller ablaufen zu lassen, um danach wieder das "Originaltempo" zu spielen.
    12 Punkte von mir, muss ja noch Luft nach oben lassen für die Stücke aus der Peter-Epoche.

  • Ist ganz gut,aber kein Stück wo ich jetzt n8ts schweißgebadet aufwache und umbedingt hören muss.


    Vorallem gefällt mir einfach dieser 'Plastiksound' nicht den das ganze Duke Album durchzieht. Es hört sich einfach kalt an und hat rein garnichts mit dem Trick oder Wind Album mehr gemein.


    Die Live Version von 2007 gefällt mir dagegen schon eher und klingt erdiger.


    Wäre echt mal interessant wie es 1976/77 geklungen hätte ...


    10 Punkte

    The ice-cold Knife has come to decorate the dead ... somehow

    • Offizieller Beitrag


    Vorallem gefällt mir einfach dieser 'Plastiksound' nicht den das ganze Duke Album durchzieht. Es hört sich einfach kalt an und hat rein garnichts mit dem Trick oder Wind Album mehr gemein.


    Ja das ist auch gut so. Es wäre ein Graus, wenn alle Genesis-Alben gleich klingen würden. Der "kalte" Sound auf Duke war genauso gewollt wie das Warme auf W&W. Duke ist wesentlich direkter, mehr geradeaus - mir gefällt's


    Die Reise und das Ende erhalten von mir die volle Punktzahl - die gibt es auch anderswo, aber es gibt halt m.M. nach nichts, was noch entscheidend besser ist als DT/DE. Genesis at its best - deshalb höre ich diese Band so gerne.