Beiträge von nihil baxter

    Ich finde Say it´s alright, Joe gar nicht so schlecht. Immerhin ganz schöne Harmonien, auch wenn recht pathetisch. Mir gefällt auch die extrem durch Pausen geprägte Umsetzung der Strophen und der Kontrast zum Refrain und den anderen Teilen. Nur vom Strophe-Refrain-Schema zu sprechen finde ich verkürzt, denn innerhalb der Strophen gibt es noch die Bridge, die mehr festes Tempo einbringt, das instrumentales Intro und Outro zum Refrain und den schon erwähnten Schlussinstrumentalteil, der bisher eher als Gedudel kritisiert wurde.
    Gerade diesen Teil finde ich bemerkenswert, denn er ist meines Wissens das letzte Aufblitzen einer der zentralen Stilmerkmale der "alten" Genesis. Gemeint sind meist instrumentale quasi impressionistische Parts, in denen mit zwei oder drei 12-Saiten-Gitarren durch gebrochene Akkorde ein harmonisches Netz gewoben wird, das dann durch Soundeffekte von Hackett oder Keyboard- und Flötenlinien ergänzt wird. Meist ergibt sich daraus eine sphärische, mysteriöse Stimmung. Diese Parts gibt es bei z.B. Stagnation, Supper´s Ready, Cinema Show und Entangled. Allerhöchstens das Intro von Duchess ist noch ähnlich. Ich fand diesen wohl von Anthony Phillips und Mike Rutherford entwickelten stilprägenden Sound immer besonders faszinierend an Genesis und kenne auch keine andere Band aus der Zeit, die etwas ähnliches gemacht hat.


    12 P.

    Ich finde Say it´s alright, Joe gar nicht so schlecht. Immerhin ganz schöne Harmonien, auch wenn recht pathetisch. Mir gefällt auch die extrem durch Pausen geprägte Umsetzung der Strophen und der Kontrast zum Refrain und den anderen Teilen. Nur vom Strophe-Refrain-Schema zu sprechen finde ich verkürzt, denn innerhalb der Strophen gibt es noch die Bridge, die mehr festes Tempo einbringt, das instrumentales Intro und Outro zum Refrain und den schon erwähnten Schlussinstrumentalteil, der bisher eher als Gedudel kritisiert wurde.
    Gerade diesen Teil finde ich bemerkenswert, denn er ist meines Wissens das letzte Aufblitzen einer der zentralen Stilmerkmale der "alten" Genesis. Gemeint sind meist instrumentale quasi impressionistische Parts, in denen mit zwei oder drei 12-Saiten-Gitarren durch gebrochene Akkorde ein harmonisches Netz gewoben wird, das dann durch Soundeffekte von Hackett oder Keyboard- und Flötenlinien ergänzt wird. Meist ergibt sich daraus eine sphärische, mysteriöse Stimmung. Diese Parts gibt es bei z.B. Stagnation, Supper´s Ready, Cinema Show und Entangled. Allerhöchstens das Intro von Duchess ist noch ähnlich. Ich fand diesen wohl von Anthony Phillips und Mike Rutherford entwickelten stilprägenden Sound immer besonders faszinierend an Genesis und kenne auch keine andere Band aus der Zeit, die etwas ähnliches gemacht hat.

    Von mir nur 12 P.. Auch wenn es viele starke Stellen gibt, auch einige schwache. Z.B. das Intro, hier finde ich weniger den sphärischen Gitarrensound, aber das ziemlich naive Keyboard-Gedudel nervig, für Banks sicherlich keine Meisterleistung. Auch ungewöhnlich für Genesis in dieser Phase: ein Verspieler auf der Studioversion bei 1:36. Das Crossfading zum Schlagzeug des nächsten Teils ist nach eineinhalb Minuten sicherlich eine Erlösung, wenn auch kein besonders kreativer Übergang. Kein Wunder, dass der erste Part schon in der Live-Version 1980 weggelassen wurde.
    Beim zweiten Abschnitt geht es besser weiter - vor allem finde ich aber die Begleitung besser das Solo selbst. Dieses Riff und seine geschickten Variationen dürften auch entfernt Elemente von Man of our Times als Umkehrung aufgreifen (m. E. einer der stärksten Tracks des Albums). Das Solo selbst wirkt streckenweise mit seinen vielen Arpeggios und Tonleitern eher wie eine Fingerübung, auch wenn mir der Wechsel zwischen den Parts über dem Tomtom-basierten Schlagzeug und den mehr beckenlastigen drums und die anschließenden Steigerungen gefallen.
    So richtig gut gefällt mir aber erst der Doubletime-Teil ab 4:48, weil hier auch das Solo selbst melodisch und harmonisch (weil zu Beginn dieses Teils mehrstimmig) Interessantes bietet. Die Steigerung zur Reprise von Guide Vocal bekommt mächtig an Fahrt, und spätestens wenn die Gitarre das Solo übernimmt, geht die Sonne auf. Wirklich toll fand ich schon immer diese Stelle, bei der Mike merkwürdig chaotisch "outside" und rhythmisch ziemlich frei spielt (ab 6:02). Gut, dass ausgerechnet dieser Teil 2007 wieder live gespielt wurde, wenn auch mit grottigen Übergängen. Toll auch der Sechzehntel-Bass, der wie beim In the Cage-Finale dem Stück einen pulsierenden Höhepunkt verleiht.
    Alles weitere zu den weiteren Reprisen von Guide Vocal, Behind the Lines usw. wurde bereits gesagt - für sich geniale Songs und in dieser Verarbeitung als Finale des Albums sicherlich ebenso genial zusammengestellt.