Der And Then There Were Three Supporters Thread

  • Na ja, ATTWT hat schon deutlich mehr Ausschuss zu bieten als die Alben davor. Vielleicht sogar als die Alben davor zusammen, aber selbst wenn es das nicht schafft, so wird es doch zumindest eng.


    Da wäre zum Beispiel das unerträgliche Ballad of Big. Was die drei da geraucht haben weiß ich nicht, aber ich als Vollprofi in allen Fragen des täglichen Raucherlebens kann euch sagen, dass es garantiert schon schlecht war.


    Doch mit BoB ist ja noch nicht Schluss. Weitere Totalausfälle sind in meinen (natürlich total objektiven) Ohren "Snowbound", bei welchem ich jedesmal das Bedürfnis habe mich zu waschen, so klebrig wie das klingt. Ähnlichen Schwulst hat Mike ja schon mit "Your own special way" hingelegt, aber hier schaffte er es sogar noch, das Niveau noch tiefer zu schaufeln. Man hätte Mike Ohrfeigen androhen sollen, wenn er einen bescheidenen Text verfasst hat, dann wäre uns sicherlich so einiges erspart geblieben.


    Burning Rope - Irgendwie fehlt dem Song was. Klasse? Ja sicher, aber ich meinte was anderes. Der Anfang ist schon die typische Collins/Banks Kombination die uns dann noch in so vielen späteren Stücken das Ohr zum bluten bringen sollte. Gitarre, wo bist du? Wahrscheinlich wurde Mike hier verboten zu spielen, weil er Snowbound unbedingt aufm Album haben wollte. Na ja, dann hat sie doch noch mal einen Auftritt und Wahnsinn, langweiliger gings dann wohl doch nicht. Mich jedenfalls würde dieses Solo selbst mit 3,8 Promille aufm Kessel nicht wegpusten. Auch dass Tonis Gruselkabinett der Tasten nichts anderes macht als die Gesangsspur nachzuspielen (oder umgedreht, nur dann heulen die Philfans wieder und fühlen sich unverstanden) macht das Stück kein bisserl hörenswerter.


    Alles in allem ist es diese verzweifelt und auch inkompetent wirkende Mischung aus Strophe & Refrain mit proggiger Spielweise und entsprechenden Lyrics. Daher gefallen mir denn auch die poppigeren Nummern wie Down & Out und Many too many deutlich besser. Selbst Follow you, follow me kann für sich wenigstens in Anspruch nehmen ein Konzept zu haben. Das muss, nein, sollte man nicht unbedingt toll finden, aber es ist immerhin schonmal mehr als dieser Propquark der den dreien bei den anderen Stücken durchs Hirn polterte.


    Und nun entschuldigt mich, es wird Zeit für meine lustigen Blutdruckpillen und außerdem will ich noch beweisen, dass ich wirklich soviel fressen kann, wie ich bei ATTWT kotzen möchte. :)

    Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz.

  • Zitat

    Selbst Follow you, follow me kann für sich wenigstens in Anspruch nehmen ein Konzept zu haben. Das muss, nein, sollte man nicht unbedingt toll finden, aber es ist immerhin schonmal mehr als dieser Propquark der den dreien bei den anderen Stücken durchs Hirn polterte.


    Also "damals" war das Stück der Sargnagel, und zwar der letzte, für Genesis. Nicht, das ich diese Schallplatte überhaupt gekauft hätte, aber FYFM lief ja ständig im Radio, im Fahrstuhl usw. Diese Richtung, in die Genesis damit mit Erfolg einbog, war für mich nicht nachvollziehbar.


    Und heute: die Entwicklung macht rückwirkend betrachtet sogar Sinn und ATTWT ist auch so ein Übergangsalbum in die sich anbahnenden 80er (musikepochenmäßig). Hat sogar Substanz, nehme die Cd ( aus der Box) aber nur sehr selten zur Hand ( na gut, jetzt lege ich sie gleich mal ein...).


    Und ich muß gestehen: bei der M& M - Version von FYFM habe ich sogar mitgewippt...

    I know a farmer who looks after the farm.
    With water clear, he cares for all his harvest.
    I know a fireman who looks after the fire.

    • Offizieller Beitrag

    FYFM ist relativ clever gemachter Pop. Die Rhythmusgitarre gibt bereits das aus zehn Tönen unablässig und mit wenig Variation wiederholte Hauptthema vor. Dieses wird unter der Strophe durchgehalten. Im Refrain dient das Thema dann als Hookline, die Keyboards spielen es unisono mit und zum Schluss gibt es noch den lei-lei-lei-Falsetto-Chor, der - ja was wohl - genau: das Hauptthema singt.


    Dadurch wird erreicht, dass man diese Melodie ständig hört - als Ohrwurm wirkt sie noch nach, wenn der Song lange vorbei ist. Unkritische Musikhörer mögen es, wenn sie einen Song wiedererkennen oder nach 10 Sekunden mitsummen können. Das vereinfacht den Kauf, da es auch nicht schwerfällt, es dem Verkäufer im Plattenladen vorzusingen. Kritische Musikhörer würden anmerken wollen, dass hier mit der Brechstange und recht schamlos versucht wurde, eine kommerziell erfolgreiche Single zu schreiben (was somit auch gelungen war).


    Eine Anbiederung an den Massengeschmack war das dennoch nicht, denn was den Song auch ausmacht, ist das großartig gespielte Schlagzeug und die richtungsweisende Rhythmusgitarre, bei denen Mike seine Mechanic-Erfolge vorwegnahm. Leider geht beides in der Album-Version ziemlich unter, nicht jedoch im US-Single-Remix. Da knallen die Drums plötzlich und die Keyboards quengeln sich nicht nervig in den Vordergrund. Auch bemerkt man erstmals einen E-Bass, der richtig groovt. Schade, dass es diese Version nie auf einen digitalen Tonträger geschafft hat.


    So bevorzuge ich Ray Wilsons-Live Version, der diesen Song nach Jahren überhaupt erst wieder für mich anhörbar machte.

  • Leider geht beides in der Album-Version ziemlich unter, nicht jedoch im US-Single-Remix. Da knallen die Drums plötzlich und die Keyboards quengeln sich nicht nervig in den Vordergrund. Auch bemerkt man erstmals einen E-Bass, der richtig groovt. Schade, dass es diese Version nie auf einen digitalen Tonträger geschafft hat.


    Welche Chance besteht denn da für den Ultra-Genesisianer hier mal reinzuhören? Vielleicht würde ich ja dann das wegskippen nochmal überdenken. :)

    GENESIS

    In Concert

    1978 Saarbrücken Ludwigsparkstadion 1981 Frankfurt/M Festhalle

    1987 Mannheim Maimarktgelände

    1992 Hockenheim Motodrom - 2007 Stuttgart Gottlieb-Daimler-Stadion

    2022 Hannover Expo

    ..

    Steve Hackett

    In Concert

    2009 Remscheid - 2014 Bochum 2015 Dortmund  

    2017 Hamburg 2019 Hamburg

    ..

    Peter Gabriel

    In Concert

    2013 Stuttgart 2023 Hamburg

    ..

    Anthony Phillips

    2014 Welkers

  • Schon witzig dieser Threadtitel, Suporter Thread:gruebel:. Das soll doch wohl heissen, dass das Album hier nicht so prall angesehen wird, dann muss man eben suporten, oder was?:confused: Meine Meinung zu dem Album: Das schlechteste seit FGTR, aber das lassen wir mal weg, da war Genesis sozusagen noch in ihrem Musikfindungsprozess.
    Das ultimative Genesis-Album hin zu Mainstream (Umschreibung für Mist) und Pop. Eine klasse Ohrfeige an alle nicht nur Peter sondern auch Collins-Fans, denn "A Trick" und "Wind and Wuthering" waren für mich sehr gelungen.
    Dann so etwas. Seichte und unausgegorene Popmusik, das war man von Genesis nicht gewohnt. Fast nur Shorttracks, kommt mir so vor als wussten sie nicht mehr weiter. Steve Hackett kann man eben nicht mal so einfach ersetzen, daher auch die miese bis nicht vorhandene Gitarrenarbeit von Mike. Das Solo bei "Burning Rope". Auch nicht so prall wie es hier einige sehen.
    Tony deutlich im Vordergrund, hat bei "The Lamb" noch geklappt, aber hier nicht mehr.

  • Für mich ist "... and then there were three" schon eindeutig schlechter als alle vorhergegangenen Alben, aber durchaus nicht schlecht. Das liegt zum einen am m.E. recht eintönigen Sound - alle Songs klingen irgendwie ähnlich, oder fallen zumindest in eine bombastischere und eine ruhigere Kategorie - zum anderen an der geringeren Abwechslung zwischen den Songs: auch diese kann man leicht in Balladen und rockigere Nummern einteilen. Für andere Bands mag das ausreichen, bei Genesis war (und ist man seither) weitaus mehr Vielfalt gewohnt. Vielleicht fehlen einfach mal längere, abenteuerlichere Kompositionen wie die "Duke"-Suite(s), "Dodo/Lurker", "Home By The sea", "Domino", "Driving the Last Spike" usw., die - ob nun individuell besser oder schlechter (und ich bin beileibe nicht Fan all dieser Stücke) - zumindest die jeweiligen Alben ganz klar auflockern (vom Sound natürlich ganz zu schweigen).


    Insofern verwundert es vielleicht auch nicht, dass ATTW3 eines der wenigen Genesis-Alben ist, die auf mich eher über individuelle Songs als als Gesamtwerk wirken. Einige Sngs finde ich extrem stark - allen voran "The Burning Rope", das ich so genau richtig finde - hier ist mal ein proggiger Song, der nicht ins Endlose gesteigert und verlängert werden muss, um zu wirken. Dasselbe gilt fürs Gitarrensolo (das allerdings ein bisschen besser gespielt sein könnte - hier half die alte Abmischung, die manches nicht so sauber gespieltes verschwinden ließ...), und die Dramatik und Steigerung des Mittelteils wird eigentlich höchstens von Mad Man Moon udn Firth of Fifth überboten.


    Weitere Highlights sind für mich "Many Too Many" (für mich Genesis' beste Ballade) und "Scenes From A Night's Dream", das ähnlich wie Marillions "Just For The Record" den Spagat zwischen Prog und Pop in kurzweiligen und abenteuerlichen drei Minuten gekonnt hinbekommt.


    "Undertow", "Snowbound", "The Lady Lies" und "Follow You, Follow Me" gefallen mir ebenfalls, und kürzlich habe ich "Down & Out" für mich entdeckt, das irgendwie eine ganz eigene, aber schon fast Duke-ähnliche Stimmung aufweist. "Deep In The motherlode" fand ich ebenfalls mal stark, habe ich mir aber inzwischen (vielleicht durch den Status als Konzertbeginn auf der Duke-Tour) etwas überhört und entpuppt sich auf Dauer doch als recht simpel gestrickt.


    Als richtig schwache Songs empfinde ich "Ballad of Big" und "Say It's Alright Joe", erstgenanntes nervt mit seinen Sounds und synthie-Pop-Rhythmus, letztgenanntes hat bei mir immer nur Langeweile hervorgebracht.


    Da mein Vater nur die Alben bis ATTW3 besaß, war es für mich beim Entdecken von Duke interessant zu sehen, wie stark dieses Album, das ich bis dahin immer aufgrund der mir bekannten Songs zu den "neuen", ATTW3 noch zu den "alten" Genesis gerechnet hatte, Ideen von ATTW3 fortführt - insbesondere die Solokompositionen von Banks und Rutherford sind zwischen den beiden Alben zumindest vom Arrangement und z.T. auch kompositorisch beinahe austauschbar (Man of Our Times <> Deep In The Motherlode; Alone again tonight/Open Door <> Snowbound; Heathaze/Evidence of Autumn <> Undertow). Insofern sind es wohl gerade die eher proggigen Bandkompositionen (und der 80er-Pop-Einschlag von TIOA und Misunderstanding), die das Album zumindest weitaus interessanter gestalten.


    Insofern wurde mir da bewusst, dass man trotz aller Veränderungen immer eine klare Entwicklungslinie erkennen konnte: W&W nimmt manches von ATTW3 vorweg, dieses Album verweist wiederum auf Duke, während Duke dann erstmalig die poppigere und soundtechnisch konzisere Richtung der 80er-Alben einschlägt.

    FolkProg bei www.favni.de oder fauns.bandcamp.com und favni.bandcamp.com

  • Ich finde das Album in der neuen Abmischung sehr viel besser als vorher, gerade die Alben vor 78 haben davon profitiert, Duke,Abacab,IT klingen schon so gut genug finde ich.


    Das Album liegt bei mir höher im Kurs als Invisible Touch, wobei, eigentlich liegen die gleich auf.


    Ich finde die haben damals das beste gemacht, was sie machen konnten, und auch in Anbetracht der Band Situation und den Musikumschwung den es wohl damals gab das ganze gut gemeistert.


    Aber das Album spaltet die Fans doch ziemlich wie ich sehe :


    Ich persönliche würde Follow you Follow me auf dem Album einfach nicht skippen, gerade weil es doch so ein schöner Popsong ist und im Gegensatz zu Ballad of Big klingt es für mich sagen wir mal fertiger. Live war es auch ein Stimmungsmacher, es sicherte die Zukunft für Genesis, brachte neue Hörer und das Keyboardsolo ist so einfach, gibt aber einen Progy Touch.


    Ich skippe lieber Undertow weil ich die Ballade einfach nicht so gut ausstehen kann, Ballad of Big ist nicht umbedingt besser, aber der Rhytmus und das Intro, das doch an Dukes Travels erinnert, retten es bisschen für mich.


    Down and Out war gerade Live ein Kracher, gerade weil Phil da schon 78 seine härtere Stimme durchsetzte wie er es sonst nur bei "Why dont you touch me... now now now now" gemacht hatte in den 77ern. Auf dem Album weniger agressiv gesungen, aber dennoch gut dargeboten. Das Interessante daran ist ja das der Song nicht viel bietet als Mittelteil oder so, der Rhytmus ist passend, aber fast unverändert bis auf einen Break, der gleich an Robbery... erinnert.


    Aber Fakt ist, als Neuanfang ein guter Song und ein guter Köder um das Album sich zu kaufen.


    Snowbound fand ich klasse wegen der Akustikgitarre und der Refrain knallt so plötzlich und powervoll hinein, aber sonst. Es fehlt dem Song etwas, aber wegen dem bissel Wumms gefällts mir immernoch mehr als Undertow.


    Ballad of Big habe ich schon erwähnt, und wie ich finde : Auf der 78er Tour haben die Down and Out ersetzt, vielleicht wegen Phils Stimme, denn der agressive Gesang war ihm vielleicht ungewohnt. Jedenfalls war Ballad of Big live nicht umbedingt besser, das Ende war doch bissel uninspiriert. Das Aber Endings einen Song bessern können sehe ich am Way of the World Rehearsal.


    Many Too Many ist für mich ebenso eine Topballade die ich nicht missen möchte, simpel gesungen, aber doch irgendwie berührend und das Solo am Schluss klingt so "wehleidig", ich könnte mir hier gut Gilmour vorstellen, ohne Scheiss :D


    Burning Rope ist einer der größten Knaller in der Genesis Familie und ich bin immer wieder verwundert wie wenig Resonanz der im Fanumfeld findet. Der wuchtige Anfang ist genesistypisch, die Lyrics wahr,verträumt,bissel erzählerrisch mit einer Prise Lebensweisheit und die Explosiion mit dem Solo :


    Ohne Scheiss, wenn man nicht auf die Credits schaut, dann hätte es genauso gut ein Überbleibsel aus dem Wuthering Sessions sein können, also hier vermisse ich definitiv kein Steve ;)


    Bei Deep in the Motherlode denke ich immer an Driving the Last Spike und ich wunder mich warum das nicht im Medley damals 92 gespielt wurde, textlich bzw inhaltlich ist es ja im Prinzip schon der selbe Song. Kein großer Hammersong, aber dennoch gut. Was mir dabei aber einfällt, irgendwie habe ich das Gefühl, das alle 3 auf Longtracks verzichten WOLLTEN, ich denke die hätten Driving the Last Spike ähnlich auch 78 schreiben können.


    Gerade der Mittelteil "All the lonely wagons..." oder der Textteil wo von Einstürzen die Rede ist, eine Vorschau auf die Zukunft.


    Aber ich finde irgendwie kann man daran vergleichen wie Genesis 78 und 92 getickt haben. 78 waren da mehr wechselnde Takte, mehr Variation, 92 war die WildWestStory wie ein Fluss, der langsam fließt, ab und zu ein Tal runterstürzt und fertig. Beide Songs sind klasse auf seine Art und weise, aber komplett unterschiedlich und Motherlode wäre mit Steve definitiv um ein Solo länger gewesen :D


    The Lady Lies funktioniert live am besten, pure Power, gerade der Schluss, aber all das fehlt in der Albumversion. Der Gesang von Phil ist einfach lustloser, sagen wir es mal so. Nur der Mittelteil mit Rutherfords Gitarrenriff kommt noch powervoll rüber, obwohl Bassarbeit ist auf dem Song großartig, genauso wie auf Fontain of Salmacis, wenn auch nicht ganz vergleichbar ;)


    Dank Daryl bekam die Live Version aber auch dieses HammerSolo, das hätte Mike nie gemacht. Steve h#tte es wahrscheinlich anders intepretiert, aber daran sieht man was verloren ging mit Steve. Diese gekonnte E Gitarrenarbeit, die passend immer da war wo man sie brauchte und einfach nur gut klang. Erst so gegen Mitte der 80er wurden Rutherford sicherer an der Gitarre, siehe Abacab der IT Tour, aber selbst dann hätte er The Lady Lies nie wie Daryl spielen können.


    Scenes from a Nights Dream klingt teilweise wegen dem Rhytmus und den Keyboardsounds wie der Moment, indem der Instrumentalpart von One for the Vine beginnt, aber damit zu vergleichen ist es klar nicht. Allgemein hätte man den Song voller machen können, wie viele And then there were three Songs.


    Aber so bleibt ein doch sehr erfrischender Song, der in der Gäbriel Era mit derselben Story am schluss ein Giant Hogweed Nachfolger geworden wäre.


    Wobei , ich stelle mir den Song als Song NACH Unquiet Slumbers... vor, passt titelich schon und instrumental stellt man sich schon ein unbequemes Kissen vor. Aber wie schon gesagt, Story, Bridge,Refrain, mehr hat der Song eigentlich nicht.


    Say Its alright Joe ist SdW, meine Meinung dazu steht darin, ansonsten hier kurz nochmal : Aufm Album kann nur der "Refrain", diese Explosion große Pluspunkte bekommen, live klingt der Part schwächer, aber die Live Atmosphäre im Saal und der Lounge Part und die optische Darbietung waren zur damaligen Zeit ein Tribut an die Gabrielzeiten und doch was neuartiges dank dem "Lounge" Outro, was ich garnet missen möchte. Ich möchte euch aber nicht empfehlen, deon Song mit Kopfhörer abends auf den Straßen zu hören, manchmal ertappe ich mich dabei, wie ich selber so laufe, als wäre ich wie Phil besoffen ^^


    Jetzt habe ich eigentlich zu allen was gesagt, obwohl :


    Die B-Seiten sind interessant, The day... klingt vielversprechend, aber nach 3Minuten ist alles vorbei, tolle 3 Minuten, aber es klingt wie ein SongAUSCHNITT, aber nicht wie ein kompletter Song. Etwas, das man den Albumversionen von The Lady Lies,Joe ebenso ankreiden muss.


    Vancouver hätte man mit Undertow ersetzen sollen, Ballad of Big mehr ausarbeiten, der Rest, klasse.


    Aber allgemein, Auf diesem Album höre ich doch viel Gitarrenarbeit, auf jedem Song höre ich Gitarren, die eine Rolle spielen :


    One for the Vine,Robbery,A Trick,Slippermen... Live gings besser, aber auf dem Studioalbum merke ich jedfenfalls nichts von Steve, selbst bei den 07 Abmischungen, das finde ich auf dem 3er Album besser gelöst.


    Allgemein hatten Genesis es in den 80ern eher weniger so mit den Akustikgitarren nebenbei, da bin ich doch für das Album dankbar.


    Die Tour selber sicherte dank der grandiosen Performance, die die Studioversionen 100mal besser darstellten und der genialen optischen Aufmachung, gerade mit den Spiegeln und der nicht ganz so teuren Tickets das Fortbestehen. Damals gabs halt keine LCD Bildschirme wie jetzt, da waren Spiegel die schwerste, aber doch die idealste Möglichkeit, achja der Laser war wohl auch klasse :)


    Also dann, ich glaube ich habe bissel zu viel geschrieben, sorry dafür

    <!---

    The rain auditions at my window
    Its symphony echoes in my womb
    My gaze scans the walls of this apartment
    To rectify the confines of my tomb


    -->

    Einmal editiert, zuletzt von chinwildchicken ()

    • Offizieller Beitrag

    Hmm seltsam, was die Gitarren und die Dominanz / Käsigkeit der Keyboards angeht habe ich im Vergleich Wind & Wuthering zu ATTWT im Vergleich zu einigen anderen Stimmen hier einen völlig anderen Eindruck:


    Klar, Mike's Gitarrenkunst reicht deutlich hörbar nicht an Steve's heran (weder hier und erst recht nicht auf späteren Alben - meiner Meinung hat sich Mike ja entweder über die Jahre eher verschlechtert oder immer mehr zurückgenommen... ein Solo a la Burning Rope war später jedenfalls von ihm so nie mehr zu hören) und ganz sicher sind auch - leider - sämtliche vorher gewohnten 12-String-Passagen verschwunden.


    Aaaaaaaaber:
    - die 12-String-Passagen finden sich so auch zuletzt schon nur noch auf "Trick", auf "Wind & Wuthering" fehlen diese ebenfalls schon über sehr weite Strecken und man darf mit der Lupe suchen gehen.
    - Im Vergleich zu "Wind & Wuthering" ist ATTWT doch deutlich rockiger ausgefallen. Auf "Wind" gibt es zahlreiche Songpassagen wo überhaupt keine Gitarre vorkommt und Steve folglich völlig fehlt (z.B. Strophen und Refrain von "Eleventh Earl of Mar", große Teile von der Gesangsparts von "One for the vine", usw.). Im Vergleich hört man auf ATTWT viel mehr Gitarre. Zwar kaum Lead, aber dafür deutlich mehr Rhythmus-Gitarre. "Wind" ist dadurch deutlich romantischer, keyboardlastiger und "käsiger" als das im Vergleich eher fast schon "rockigere" ATTWT.


    Für mich unterscheidet sich ATTWT daher in folgenden Punkten von den gewohnten Genesis davor:
    - keine 12 String Passagen mehr, auch keine von Hackett gewohnten Nylon-Gitarrenparts mehr (vergleiche Blood on the rooftops)
    - kein Mellotron mehr
    - keine ausladenden Songstrukturen (selbst "Lady lies" und "Burning Rope" wirkten im Vergleich zu den früheren Songs eher kompakt)
    - keine Hackett'sche Leadgitarre
    - die Romantik war aus der Musik von Genesis verschwunden

  • Dann werde ich nach 2-3 Hördurchläufen nach langer Zeit auch mal was dazu schreiben.


    Es stimmt schon, dass es sicher nur ein Übergangs- bzw. Trio-Selbstfindungsalbum ist, aber unter dem Sichtpunkt betrachtet ist es eigentlich mMn recht gut gelungen. Einen Skipkandidaten konnte ich lediglich bei "Snowbound" (so ziemlich die schlechteste Rutherford-Komposition) und "Undertow" (etwas überladen) ausmachen, da wären vielleicht die B-Seiten "The Day The Light Went Out" und "Vancouver" besser aufgehoben gewesen. "Follow You..." ist endlich mal ein Song im guten Hitsingle-Format (was bei IKWIL oder "Your Own Special Way" eher misslungen war) und zu Recht der verdiente Hit geworden. Auch Sachen wie "Down And Out", "Ballad Of Big" (da gehöre ich wohl eher der Minderheit an), "Burning Rope", "Motherlode, "Scenes From A Night's Dream", mit Abstrichen "Say It's Alright Joe" (live ist's besser) und "The Lady Lies" will ich in der Genesis-Diskographie nicht missen wollen.
    Und es stimmt sicher auch, dass die Keyboards mehr dominieren als die Gitarren, aber einen Mike Rutherford, der sich krampfhaft an virtuosen Gitarrensoli versucht (obwohl ich das in "Burning Rope" gut finde), hätte mir da nicht unbedingt das größte Hörvergnügen geboten und den Keyboardsound finde ich gar nicht käsig, wie hier schon beschrieben wurde (da sollte man sich lieber die Keys auf der WCD oder, noch schlimmer, auf CAS anhören). Immerhin hatte ja auch hier das Yamaha-CP-70-E-Piano seinen Einstand und den Sound, auch gerade bei den "Duke"-Songs oder einigen von Phil's Songs ("Groovy Kind Of Love") habe ich sehr gern.


    Fazit: Sicher ist ATTWT bei mir kein Kandidat für meine persönlichen Top-5-Lieblings-Genesis-Alben, aber ganz verteufeln will ich es auch nicht.

    31.10.1997 PHIL COLLINS (Hannover)
    11.06.2004 PHIL COLLINS (Berlin)
    15.06.2007 GENESIS (Hamburg)
    15.06.2012 ROACHFORD (Kiel)
    24.06.2012 MIKE & THE MECHANICS (Kiel)
    18.05.2014 STEVE HACKETT (Hamburg)

    • Offizieller Beitrag

    Ich persönliche würde Follow you Follow me auf dem Album einfach nicht skippen, gerade weil es doch so ein schöner Popsong ist und im Gegensatz zu Ballad of Big klingt es für mich sagen wir mal fertiger. Live war es auch ein Stimmungsmacher, es sicherte die Zukunft für Genesis, brachte neue Hörer und das Keyboardsolo ist so einfach, gibt aber einen Progy Touch.

    Sorry aber nichts an FYFM ist Prog und erst recht nicht die Keyboards. Solos gab es in den 70ern auch in der ganz normalen Popmusik, das rechtfertigt noch nichts. Du warst 1978 nicht dabei - wenn du damals das Stück alle Nasen lang im Radio gehört hättest wie ich würde es dir heute ebenfalls aus den Ohren wieder rauskommen. Dabei ist der Song, richtig abgemischt, als Popsong gar nicht so übel, das beweist der US-Mix.


    Burning Rope ist einer der größten Knaller in der Genesis Familie und ich bin immer wieder verwundert wie wenig Resonanz der im Fanumfeld findet...

    Vielleicht weil der Song keinerlei Originalität besitzt? Der Anfang ist ein Remake des Anfangs von Eleventh Earl Of Mar, danach kommt schon die erste klebrige Keyboardpassage, die einfallslos die Gesangsmelodie vorwegnimmt und so geht es ziemlich gleichförmig weiter bis zum Mittelteil, mit einem Nummer-Sicher-Gitarrensolo mit einem Scheiß-Sound, das schon nach drei Takten nervt, weil es sich auch nirgendwohin entwickelt. Dieselbe Struktur wie bei One For The Vine, nur alles ein paar Grade uninspirierter.


    Ohne Scheiss, wenn man nicht auf die Credits schaut, dann hätte es genauso gut ein Überbleibsel aus dem Wuthering Sessions sein können...

    Ach was. Hier wurde bloß versucht, W&W zu kopieren, was sicher hier nicht ganz so wenig gelungen ist, wie auf den anderen Pseudo-Prog-Songs von ATTW3. W&W ist jedoch ein ganz anderes Kaliber, denn es hat Atmosphäre, Gefühl und Energie, zwei großartige Instrumentals sind drauf und selbst Your Own Special Way ist jedem Song auf ATTW3 haushoch überlegen.


    One for the Vine,Robbery,A Trick,Slippermen... Live gings besser, aber auf dem Studioalbum merke ich jedfenfalls nichts von Steve, selbst bei den 07 Abmischungen, das finde ich auf dem 3er Album besser gelöst.

    Steve spielt deutlich ökonomischer und organischer, sein Sound bildet zusammen mit den Keyboards stets eine verschmelzende Melange statt sich in den Vordergrund zu spielen. Oft denkt man, es sei Tony aber es ist genauso Steve, der da spielt. Gerade bei Eleventh Earl und One For The Vine ist er nur schwer rauszuhören, aber stets präsent. Das ist sein größter Anteil am Sound der Jahre 1971-77 gewesen. Er hat es geschafft, dass die Keyboards lebten, dass die Flächen eben nicht käsig oder schmalzig klangen. Und wenn er dann mal wirklich ein Solo hatte, konnte nur der Unterkiefer runterklappen vor Staunen. Die Solos von Moonlit Knight, Cinema Show und Firth Of Fifth sind nicht ohne Grund so beliebt - sie sind spektakulär!


    Gerade der direkte Vergleich der Anfänge von Eleventh Earl Of Mar und Burning Rope zeigt ganz eindeutig den Unterschied, wie es einmal gelingt, mit einem tollen Gitarrensound plus dem Moog Taurus Bass eine absolut bedrückende, kalte Atmosphäre zu schaffen, sehr passend zum Albumcover - und einmal hört man den verzweifelten Versuch, das nochmal zu machen, aber ohne Plan, wie man es anstellen soll. Das ist die ganze Crux bei ATTW3.