Beiträge von March Hare

    Ich hatte das Gefühl, dass der Sound insgesamt schlechter war als bei Del Amitri, z.T. sind die vermutlich für Kenner der Songs bekannten Melodien ziemlich untergegangen, so dass alles irgendwie ähnlich klang. Vielleicht war das aber auch rein subjektiv und lag daran, dass ich die Dels Songs alle gut kannte (bis auf zwei hätte ich sogar bei allen mitspielen können ;) ) und mein Gehirn alles, was unterging, gleich ersetzt hat.

    Scenes From A Memory finde ich tatsächlich auch irgendwie schon schwächer -- obwohl ich das Album emotional sehr mag; durch die Story-Samples und verschiedene musikalische Passagen gibt es da einige Gänsehautmomente, und live war es auch toll. Aber der Sound ist roher, was m.E. nicht so gut zu den Stücken selbst passt, und manches ist musikalisch auch irgendwie Füllmaterial. Bei dem Album ist mir auch aufgefallen, dass sie, sobald es an "Songs" bzw. Mitsingmelodien geht, schnell völlig generisch werden.

    Ja, Awake ist vermutlich das beste Gesamtalbum (jedenfalls, wenn man auf ihren 90er Prog Metal-Stil steht). Als Einzeltrack A Change of Seasons -- da ist in 23 Minuten eigentlich alles drin, was Dream Theater in den ersten 10-15 Jahren ausgemacht hat (danach kenne ich kaum noch was von ihnen und kann mir daher kein Urteil erlauben). Und auch wenn mich damals LaBries Gesang etwas genervt hat, hat mich A Change of Seasons doch ziemlich angefixt. Habe die frühen Alben vor ein paar Wochen nach Jahren mal wieder gehört, und im Mittelteil von A Change of Seasons hatte ich auch nach so langer Zeit und vielen Durchläufen wieder eine Gänsehaut. Der Live-Teil der A Change of Seasons-CD mit Coverversionen aus der 1995er Uncovered Show ist übrigens auch ziemlich gut.

    Ich bin mal gespannt, habe eine Karte für morgen gekauft, aber nur wegen Del Amitri (wer weiß, wie oft ich sie noch sehen kann). Ich weiß gar nichts über die Simple Minds und habe mir auch nichts angehört; sollte ich was von ihnen kennen, dann ohne zu wissen, dass es von ihnen ist. Werde aber mit Sicherheit nicht vorher gehen, selbst, wenn die Musik nicht mein Fall sein sollte -- ein Urteil kann man sich ja frühestens am Ende bilden :-).

    Strictly Inc ist das einzige Banks-Album, das ich ab und zu ganz gern mal anmache. Soundmäßig geht es schon sehr in die WCD-Ecke, obwohl WCD mit wenigen Ausnahmen die besseren Songs hat, das finde ich angenehmer als diesen schlimmen 80er Sound, den Banks oft hatte (Still ist da noch ganz OK) -- manchmal hat man fast das Gefühl, es wäre schon Satire. Dazu finde ich Jack Hues tatsächlich den angenehmsten Sänger, mit dem er gearbeitet hat -- mit Kershaw und solchen Stimmen kann man mich jagen, und Fish klingt auf Still auch eher daneben.

    ... und zeigt, was für einen Einfluss die Übernahme von Medien durch reiche Investoren haben kann -- und was wir entsprechend -- trotz auch dort immer mal wieder auftauchender Probleme -- an den Öffentlich-Rechtlichen haben.

    Langsam verdichtet sich der Verdacht, dass dieser nicht mal ansatzweise auf Kompromisse setzt und stattdessen nach guter, alter Geiselnehmermethode vorgeht.

    Wenn ich es richtig verstehe, steht aber auch auf dem Spiel, dass die besseren Bedingungen, die die GdL mit einer ganzen Reihe anderer Unternehmen (z.B. Abellio) ausgehandelt haben, sich automatisch verschlechtern, sobald sie mit der DB schlechtere Konditionen aushandelt. D.h., einen Kompromiss mit der DB kann man denen schlecht verkaufen, denen ihre Unternehmen bereits bessere Konditionen angeboten hatten.


    GDL-Streik angekündigt: Streikwelle rollt auf Bahnkunden zu
    Die Tarifverhandlungen der Lok­füh­re­r*in­nen­ge­werk­schaft GDL mit der Bahn sind gescheitert. Auf was müssen sich Kun­d*in­nen jetzt einstellen?
    taz.de


    Und hier noch mal genau zu dieser Frage, inwiefern Weselsky seinen eigenen Verhandlungsspielraum eingeschränkt hat:


    Streik der GDL: Weselskys Ablenkungsmanöver
    GDL-Chef Claus Weselsky kämpft für kürzere Arbeitszeiten – auch mit unlauteren Mitteln. Das Streikrecht einzuschränken, wäre dennoch keine gute Idee.
    taz.de