Marillion / Fish

  • Bei mir ist es eher so, dass ich meine eingeschränkt positive Meinung zu revidieren beginne - bisher wächst das Album nicht mit dem jedem Mal Hören, sondern nimmt eher ab. Nicht, dass ich nicht hoffe, dass sich das noch mal ändert (das hoffe ich bei Somewhere Else aber auch jedesmal, wenn ich es mal wieder anmache...).


    Derzeit sieht meine Meinung so aus: Das Album hat gute Momente, ein paar nette Songs, die aber auf anderen Alben eher Mittelmaß gewesen wären, und einen klareren Sound als die letzten Alben. Was mir bisher fehlt (und ich beginne zu glauben, das liegt vielleicht doch an H's Gesangstil), sind wirklich große, eingängige Melodien, die den Refrain auch gesanglich als Steigerung gegenüber der Strophe auszeichnen, und ein paar distinktive Songs, die sich in der Marillion-Diskographie als etwas ganz Besonderes zeigen. Marbles hatte davon noch eine ganze Reihe. Aber das gute bei Prog ist ja, dass man sowas manchmal erst nach vielfachem Hören sagen kann, und wenigstens ist das Album keineswegs so, dass man sich dazu zwingen müsste.


    Was mir noch zu dem Laut-Review eingefallen ist: Der Rezensent scheint beim Hören auch nicht über die ersten beiden Stücke hinausgekommen zu sein, oder? Grundsätzlich kann ich wie gesagt durchaus verstehen, dass man das Album so empfindet wie der Rezensent; was mich an solchen Reviews eher stört, ist, dass eine Art allgemeingültige Aussage über ein ganzes Album oder in diesem Fall sogar eine ganze Bandkarriere gemacht wird, die so hinten und vorn nicht stimmt und eher auf Unwissenheit hinweist. Es ist ja schön und gut, dass er ziemlich offensichtlich nur einzelne Marillion-Alben kennt, aber dann sollte man keine Gesamtaussage machen. Die "Final Countdown-Memorial Keyboards" scheinen auch eher auf Sounds That Can't Be Made und ggf. Teile von Gaza zurückzuführen sein als auf das komplette Album, das zumindest ebenso auch auf 70er-Anleihen und typische 90er Pop-Sounds zurückgreift...

    FolkProg bei www.favni.de oder fauns.bandcamp.com und favni.bandcamp.com

  • Allein Montreal (nur dieser Song) hat tausende tolle Melodien...

    I am the other half
    And you are what I am for
    I won't lie to you or hurt you
    I'm not like that anymore

    I am with you all the time now
    One soul. One mind. One heart.
    The other half cannot be parted
    From the other half

  • Allein Montreal (nur dieser Song) hat tausende tolle Melodien...


    Genau das ist für mich das Hauptproblem des Albums.


    Sie haben in die Songs einfach viel zu viel reingepackt und das macht das Album für mich einfach extrem anstrengend und teilweise sogar regelrecht ermüdend.


    Das Album hat sicherlich einige tolle Momente, aber sobald man sich gerade daran zu erfreuen beginnt, kommt schon wieder etwas völlig anderes, und so geht es ständig weiter.


    Die Songs entwickeln sich so vor sich hin bis man am Ende schon gar nicht mehr weiß, wie es denn noch angefangen hat.


    Es fehlen besonders bei den Longtracks sich wiederholende Grundthemen, die einen gewissen Rahmen zeichnen, der das Ganze zumindest als einen zusammenhängenden Song erkennen lässt.


    Statt dieser zusammengestückelten langen Songs hätten sie vielleicht doch lieber ein paar kürzere nehmen sollen.


    Ich habe dem Album gestern mal wieder eine Chance gegeben, aber bei mir überwiegt nach wie vor eher die Enttäuschung.

  • Ich bin der Meinung : das Album ist spitze !!!!


    Und das nicht nur weil ich es mitfinanziert habe (Special Edition) :rolleyes: , nein weil es einfach tolle Musik ist, wie ich sie mag :p, ein Album das sich nach und nach erschliesst. Ich habe gerade Power zum x-ten Mal gehört und schliesslich den Lautstärkeregler bis fast nach oben gedrückt, jetzt läuft Montreal, die Gänsehaut ist schon da, Atmosphäre pur, für mich bis jetzt eines der Top-alben des Jahres. Ich hoffe die Jungs kommen nach Luxemburg.... :topp:

  • GAZA ist für mich ganz große Klasse. Die Sounds, die ruhigen Passagen, der Teil nach ca 6 min. absolut Klasse, den hör ich im Auto schön laut und oft hintereinander. Ganz Klasse.
    Und auch mit den anderen Songs bin ich ganz dabei.
    Ein gelungenes Marillion Album. :topp: :huhu:


    Hoffe GAZA werden Marillion Live spielen, allein deswegen schon ein Marillion Konzert wert.

    Ich lasse mich nun zum Millionär umschulen, unten beim Arbeitsamt gibt es jetzt Kurse für.

  • Die Chancen stehen gut, dass Du "Gaza" live zu hören bekommst. Zumindest auf der UK Tour wurde es gespielt. Hier die Setlist vom London Konzert (16.09.2012):


    01. Gaza
    02. This Town/100 Nights
    03. You're Gone
    04. Sounds That Can't Be Made
    05. Neverland
    06. A Voice From The Past
    07. Power
    08. Fantastic Place
    09. Real Tears For Sale
    10. The Sky Above The Rain
    11. The Great Escape
    12. A Few Words For The Dead
    13. Sugar Mice
    14. Estonia


    Ich denke nicht, dass sich das Set groß ändern wird bis November.


    Die London Show gibts übrigens bereits auf CD.

  • Das Album hat sicherlich einige tolle Momente, aber sobald man sich gerade daran zu erfreuen beginnt, kommt schon wieder etwas völlig anderes, und so geht es ständig weiter.


    So geht es mir bei Montreal. Ab 7:41 beginnt nach einem Themenwechsel ein kontinuierlicher Spannungsaufbau. Die Spannung entlädt sich dann bei 9:24 auf wunderschöne, Marillion-typische Weise. Eine halbe Minute Später gibt es aber schon wieder einen Themenwechsel. Schade. Meine Ohren hätten so bei 9:54 ein Rothery-Solo erwartet, welches ab 9:43 kurz als Appetit-Happen anklingt, dann aber leider auf sich warten lässt. Habe selten so intensiv das Gefühl gehabt und erwartet, dass genau da unbedingt ein Rothery-Solo hin muss. Das ist eine ganz schlimm vertane Chance und hört sich irgendwie beschnitten an. Wie kann man eine so toll aufgebaute Stimmung so schnell wieder abwürgen? Habe das Gefühl, dass das Stück bei 10:01 sehr ungeschickt und gewaltsam umgebogen wird.