TotW: [16.07.-22.07.2018]: GENESIS - Cuckoo Cocoon

    • Offizieller Beitrag

    Bewertung des Tracks "Cuckoo Cocoon​" nach Schulnoten 42

    1. 15 Punkte - überragend (1+) (5) 12%
    2. 14 Punkte - sehr gut (1) (8) 19%
    3. 13 Punkte - sehr gut (1-) (10) 24%
    4. 12 Punkte - gut (2+) (8) 19%
    5. 11 Punkte - gut (2) (3) 7%
    6. 10 Punkte - gut (2-) (3) 7%
    7. 9 Punkte - befriedigend (3+) (3) 7%
    8. 8 Punkte - befriedigend (3) (1) 2%
    9. 7 Punkte - befriedigend (3-) (0) 0%
    10. 6 Punkte - ausreichend (4+) (0) 0%
    11. 5 Punkte - ausreichend (4) (0) 0%
    12. 4 Punkte - ausreichend (4-) (0) 0%
    13. 3 Punkte - mangelhaft (5+) (0) 0%
    14. 2 Punkte - mangelhaft (5) (0) 0%
    15. 1 Punkt - mangelhaft (5-) (0) 0%
    16. 0 Punkte - ungenügend (6) (1) 2%

    Track Of The Week – 16.07.-22.07.2018


    GENESIS - Cuckoo Cocoon



    Jahr: 1974

    Album: The Lamb Lies Down On Broadway [Rezension]

    Arbeitstitel: unbekannt

    Credits: Genesis


    Länge: 2:11


    live gespielt: 1974-75

    bekannte Coverversionen: keine


    Link zum Anhören:

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    Bemerkungen: Innerhalb der an Wahnsinn und Abgründen reichen Geschichte von The Lamb, die sich auch in der Musik widerspiegeln, stellt Cuckoo Cocoon eine geradezu leichtbekömmliche Abwechslung dar. Fühlte sich Rael eben noch wie die Fliege auf der Windschutzscheibe, wird er anschließend durch die "Melody of 1974" vom Broadway fortgetragen um nun in der geradezu einlullenden Anmut des Cuckoo Cocoons aufzuwachen. Das kurze Stück gibt das pudrige und wattige des merkwürdigen Käfigs wider, in dem sich Rael befindet - und sich beunruhigend wohlfühlt.


    Möglicherweise ist der Song ja nur eine Überleitung zum kraftvollen Cage - zu den Haupttracks von Lamb gehört es für die meisten vermutlich nicht. Trotzdem bedeutsam?


    Wir sind auf eure Einschätzungen gespannt!

  • Es gibt abseits der "großen" Tracks meiner Lieblingsband viele kleine Tracks, die ich einfach schön finde und die vielleicht übersehen werden: For Absent Friends, Horizons, Hairless Heart oder Cuckoo Cocoon. Huch, die sind fast alle von Hackett! Es gibt aber auch andere Kleinode wie Guide Vocal oder Harlequin.

    Bei unserem Track der Woche mag ich vor allem die Gitarrenbegleitung und Melodie, die gelassen und fast fröhlich wirken bis die dramatische Pianobegleitung einsetzt. Mich hätte interessiert, war für einen Text oder was für ein Thema Hackett für diese Musik gewählt hätte, wäre Cuckoo Cocoon nicht auf Lamb Lies Down On Broadway gelandet wäre.

    Um auch meine Wertschätzung für diesen kleinen Track bei meinen Mitfans zu betonen, gebe ich 13 Punkte.

    Gedankenrauschen – Da geht noch was!

  • pealmu hat Recht - ein kleiner, schöner Track mit romantischer Gitarrenbegleitung, herrlichen Gesangseskapaden, einem einlullenden Flötensolo und Keyboardperlen zum Ausklang - eine musikalische Reminiszenz an das Vorgängeralbum?

    Ja, Rael fühlt sich geborgen, wie in Watte gepackt, schwebend im Mutterleib - eine Ruhepause vor den Abenteuern, die er noch durchleben wird. Gehört das Lied damit nicht doch zu den Haupttracks des Albums? Mhm, trifft der Text nicht eine Kernaussage des Albums?:

    "....I guess that I'm alone

    And I feel so secure

    that I know this can't be real

    but I feel good.

    Cuckoo cocoon have I come to, too soon for you?...."

    Einsamkeit, Isolation, fadenscheinige Realität, vor der nur der Kokon schützt. Schon bei der Geburt reißt er, der Schutz ist unwiederbringlich verloren. Wir werden zu Suchenden, die sich nach der Geborgenheit der Mutter sehnen. Verstecken uns hinter Mauern aus Angst, oft gepaart mit Aggression und albernem Macho-Gehabe ("Spray-Gun-Hid, Rael Imperial Aerosol Kid"). Ist das Leben der Weg zu einer Harmonie mit einem Partner in Liebe zum anderen und schließlich zu uns selbst?

    Wir müssen vertrauen, Rael! Du kannst es noch nicht, du muss ihn noch gehen, den Weg: Fragst dich, ob du zu früh im Kokon (auf)gefangen wurdest, hast Angst dich zu verlieren, dein "Ich" aufzugeben. Wie im Opener rufst du aggressiv:

    "...No - I'm still Rael
    and I'm stuck in some kind of cave.
    What could've saved me?
    Cuckoo cocoon have I come to, too soon for you?..."

    ...und zerreißt die Idylle um den Preis des Leids und Schmerzes. Aber, wir wissen, du wirst "ES" (IT) finden....

    Doch, das Liedchen ist wichtig für das (mein Lieblings-) Album, für die Geschichte. Es ist kurz, wunderschön und ein Wegweiser, eben Genesis-Musik - ich liebe es: 15 Punkte

  • Chandelier trifft den Nagel so ziemlich auf den Kopf. Das ist einer dieser Kleinode auf Lamb, das sich so wunderbar in das Gesamtwerk einfügt, das es einem gar nicht auffällt, wie wunderbar es doch ist. Erst wenn man sich bewusst mit diesem einlullenden Lied abgibt, fällt einem auf, dass dies ein kleines Kunstwerk ist.


    Diese herrliche Gitarrenbegleitung von Steve und Peters lebendiger Gesang mit diesem skurrilen und auch humorvollem Text (I wonder if I'm a prisoner locked up in some Brooklyn jail or some sort of Jonah shut up inside the whale). Irgendwann - man merkt es kaum - ist dann plötzlich Tony da mit feinen Einsätzen und Peters Flötenspiel, das passt irgendwie perfekt ineinander, schmiegt sich aneinander und ineinander und webt so Raels Cocoon.


    Man könnte sagen, das Stück sei zu kurz. Aber da ist dann dieser wunderbar druckvolle Übergang zu Cage - und dann weiss man, es ist perfekt so, wie es ist. Es muss keiner dieser Übersongs sein.

    Von mir 14 Punkte für ein sehr gutes Lied, das gar nicht mehr sein will.

    Zy
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    "The music is the true currency. It's more valuable than the accolades or the money. The relationship is with the invisible muse and you know if she's pleased or if she ain't." - Steve Hackett

    Einmal editiert, zuletzt von Zy ()

    • Offizieller Beitrag

    Wenn man den normalen C-Dur-Akkord auf dem Gitarrengriffbrett einfach zwei Bünde höher schiebt, entsteht eine hübsche Variation eines D-Akkords. Das findet wohl jeder Hobbygitarrist irgendwann heraus.

    Hackett hatte jedoch zusätzlich noch den kleinen Finger auf die G-Saite im 6. Bund gesetzt - genau das macht dieses an sich simple Fingerpicking so genial. Schon deshalb liebe ich diesen Song.

  • Wenn man den normalen C-Dur-Akkord auf dem Gitarrengriffbrett einfach zwei Bünde höher schiebt, entsteht eine hübsche Variation eines D-Akkords. Das findet wohl jeder Hobbygitarrist irgendwann heraus.

    Hackett hatte jedoch zusätzlich noch den kleinen Finger auf die G-Saite im 6. Bund gesetzt - genau das macht dieses an sich simple Fingerpicking so genial. Schon deshalb liebe ich diesen Song.

    Mist, bei mir hat es nicht mal zum Hobbygitarristen gereicht. :) Wieder was gelernt. Danke, Tom!


    Hackett war schon damals dafür bekannt, ungewöhnliche Akkorde zu spielen. In einer Musikzeitschrift (Fachblatt?) waren seine ersten Akkordgriffbilder von Star of Sirus abgebildet und die sahen schräg aus, klangen aber gezupft toll.

    Gedankenrauschen – Da geht noch was!

    • Offizieller Beitrag

    Ich kann damit nicht so viel anfangen.


    Ich mag ja Coverversionen, die sich vom Original lösen und einen eigenen Zugang suchen. Aber hier finde ich, es wurde einfach nur der Song in ein übliches Musikschema eingepasst ohne dass das einen Bezug zum Inhalt hätte. Die könnten in eben jener Weise auch vom Spazieren im Sonnenuntergang oder der Gemütlichkeit im Dorf singen. Von der Dramatik von Raels Situation spüre ich nichts...


    Unzweifelhaft aber ist das sehr gekonnt gemacht.