PETER GABRIEL live: Back To Front - 16.10.2013 DÜSSELDORF

  • Streiten kann man natürlich auch über die Idee, das Saallicht in den ersten Songs anzulassen.


    Genau diesen Effekt durfte ich bereits bei meinem ersten Konzert überhaupt, Depeche Mode 1988 in Oldenburg, sehr eindrucksvoll erleben.


    Beim Intro war es noch taghell in der Halle, dann ging ganz plötzlich das Licht aus und hinter vor der Bühne hängenden Stoffbahnen konnte man vage erkennen, dass sich dort etwas tat.


    Nebelschwaden und eine düstere Beleuchtung krochen durch die Stoffbahnen, und dann fielen während des ersten Songs auch diese hinab und gaben endlich den Blick frei auf die Band.


    Ich bin wirklich schon sehr gespannt darauf, wie ich das nun selbst bei Peter in Hamburg wahrnehmen werde.

  • das mit dem Saallicht hat er ja so erklärt, das er eine Atmosphäre wie im Proberaum schaffen wollte.
    Peter hat ja schon immer versucht die Kluft zwischen Künstler und Publikum zu überbrücken.
    Zuerst als er durchs Publikum auf die Bühne ging,
    dann beim Dive in die Menge und zuletzt mit den Bühnen die ins Publikum gebaut wurden (SW und UP)

  • Die Sache mit dem Saallicht kenne ich von U2 (elevation und im zweiten Teil der 360° Tour) aber auch von Peter auf der still growing up tour.


    Dass jemand das aber 3 1/2 Lieder lang durchzieht, habe ich noch nie erlebt. Ich fand es echt spannend, dass er für diesen "Probenteil" gerade songs wie shock the monkey und come talk to me ausgewählt hat. Diese Songs verbinden vermutlich viele Leute mit grosser Show (Maske und Telefonkabine). Nun konnte man sich für einmal voll und ganz auf die Musik konzentrieren und siehe da, diese songs wirken auch in schlichtem Gewand. Dafür war der Wechsel bei family snapshot um so gewaltiger. Dieser Effekt hat dann wirklich gesessen!
    Persönlich hat mich diese Dramaturgie sehr angesprochen.

    "Don't get up gentlemen, I'm only passing through"

  • So ist das heute halt.
    Dann hört man die ganze USA Tour vorher, schaut sich alle Ausschnitte oder ganze Songs des Konzerts auf
    YouTube an und ist dann - nicht mehr überrascht. Man wußte ja was kommt. Ach !!
    Wer hat einem denn Die Überraschung genommen ? Wer konnte denn nicht warten bis zum Konzert um sich dann fallen zu lassen ?
    Stimmung - wäre wahrscheinlich da gewesen wenn Gabriel das gewollt hätte. Solsbury Hill und Sledgehammer waren das beste Beispiel. Aber vielleicht wollte er ja auch dass man intensiv zuhört, Botschaften versteht.
    Bei Robbie Williams tobt die Halle. Aber hat Dieser uns etwas mitzuteilen ?
    Und die Zeiten sind anders. Die Leute, das Publikum ist mit Gabriel gealtert.
    Ich erinnere mich an ein Konzert in der Kölner Sportahalle da haben wir Biko noch rund zehn Minuten weiterge-sungen, was Gabriel veranlasste noch einmal auf die Bühne zu kommen und sich vor den Singenden zu verbeugen. Man hatte die Botschaft verstanden und transportiert, es war uns ein wichtiges Anliegen.
    Am Mittwoch war nach dem letzten Ton der Drums Schluß.
    Andere Zeiten eben.
    Ich zitiere aus der RP von heute:
    ..." Zweieinhalb Stunden Eleganz und Intelligenz, das Virtuosentum eines lässigen und stes subversiven Könners. Ein begeisternder Abend "...
    Nicht mehr und nicht weniger wars.

  • das mit dem Saallicht hat er ja so erklärt, das er eine Atmosphäre wie im Proberaum schaffen wollte.
    Peter hat ja schon immer versucht die Kluft zwischen Künstler und Publikum zu überbrücken.
    Zuerst als er durchs Publikum auf die Bühne ging,
    dann beim Dive in die Menge und zuletzt mit den Bühnen die ins Publikum gebaut wurden (SW und UP)



    Ich kenne auch keinen anderen Künstler, der die Vorband persönlich ansagt (und dann auch noch in der jeweiligen Landessprache).


  • ..." Zweieinhalb Stunden Eleganz und Intelligenz, das Virtuosentum eines lässigen und stes subversiven Könners. Ein begeisternder Abend "...


    Nichts gegen Begeisterung, aber die Bezeichnung von Gabriel als "subversiven" Künstler kann ich nicht ansatzweise nachvollziehen.

    But we never leave the past behind, we just accumulate...

    "Von jedem Tag will ich was haben

    Was ich nicht vergesse

    Ein Lachen, ein Sieg, eine Träne

    Ein Schlag in die Fresse"

  • Das hat Gabriel ja schon immer gemacht. Ich finde es auch immer unglaublich wie entspannt PG vor so einem Konzert ist. Da setzt er sich ans Klavier und plaudert in aller Ruhe mit dem Publikum, als würde er in der Kneipe sitzen. Ich kann mich vage an 1987 in Bochum erinnern, wo er sich verspätete. Er war wohl mit dem Rad unterwegs zur Halle.

    Zu den Konzertkritiken: Das direkte Umfeld beim Konzert war nach der Show begeistert. Ich denke die Erwartungshaltung ist bei aktiven Fans, die Gabriel schon x-mal gesehen haben eine ganz andere. Ich habe Gabriel schon x- mal in den letzten 30 Jahren gesehen und natürlich war auf irgendeinem Konzert die irgendeine Version besser - oder der Sound - oder die Show. Man sollte sich da nichts vormachen. Es kann an vielen Dingen liegen - am Platz, an der persönlichen Tagesform, am Umfeld, etc. Das Erlebnis der 87er So-Tour ist nach 26 Jahren durch eine Jubiläumstour nicht zu ersetzten und auch nicht zu wiederholen - schließlich sind alle Beteiligten auch das Publikum entsprechend gealtert. Hinzu kommt, dass viele die Konzertmitschnitte der USA- Tour gehört haben und schon unzählige Videos auf You-Tube gesehen haben. Ich verzichte da bewußt drauf, weil es wie schon erwähnt kein Überraschungsmoment mehr gibt. Im Gegenteil - es kommt Enttäuschung auf, wenn die Setlist geändert wird. Bei der Warm-Up Tour wußte ich überhaupt nicht, dass er eine Best-Of Setlist aufführt und war nach dem Konzert in Locarno total begeistert Songs wie "Rhythm of the heat" und andere Songs, die er seit 82 nicht mehr gespielt hat, live gehört zu haben - während im damaligen PG Forum die ersten schon mokierten, dass die Stimmung bei irgend einem anderen Konzert der Tour besser gewesen sei. Das ist alles Jammern auf hohem Niveau - besonders wenn man vergleicht, was so mancher anderer Künstler live absondert.

    Vielleicht sollte man so entspannt wie PG selber das Konzert besuchen - dann macht es auch Spaß.

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  • Schon interessant die Meinungen zum Thema Saalicht,aber sind wir uns doch einig, als das vielzitierte Licht endlich ausgig, wars doch ein Wahnsinns Effekt, ich jedenfalls hatte echt Gänsehaut........