Beiträge von benwes

    Was für eine Farce - warum baut man eigentlich die gesamte Lichtanlage auf, wenn man komplett bei Tageslicht spielen muss. Für mich ist das ein Grund deine Waldbühne nicht zu buchen. Das ganze hat den Charme einer Nachmittagsveranstaltung. Für mich geht da die ganze Atmosphäre flöten. In anderen Ländern ist man da deutlich entspannter.

    Da bin ich sogar bei dir. Nic alleine spielte die Songs jetzt besser und druckvoller, als es das Gespann Chester & Phil 2007 noch vermochte (insbesondere so Sachen wie Afterglow, Los Endos und auch Duke's Intro kamen 2007 bei weitem nicht mehr so druckvoll und auf den Punkt wie es nötig gewesen wäre).

    Was auch daran liegt, dass die Konzerte 2022 in der Halle statt fanden und man dort soundtechnisch viel mehr Druck erzeugen kann, als in einer riesigen Arena. Zwischendurch habe ich mir manchmal gewünscht, dass Schlagzeug wäre nicht so prägnant in den Vordergrund gemischt worden wäre.

    Meine Euphorie hält sich noch in Grenzen. Ich habe in den 80iger und 90iger Jahren viele tolle Konzerte von Collins und Genesis gesehen. Als ich dann im Fernsehen einen Ausschnitt aus dem letzten Phil Collins Konzert in Köln gesehen habe, war mein 1. Gedanke, dass man es manchmal einfach lassen sollte. Seine Qualität als Entertainer, sein Schlagzeugspiel - alles was ein PC Collins Konzert besonders gemachte - nichts ist mehr, wie es war.


    Bei Genesiskonzerten war die Creme doch immer die langen Stücke mit langen Instrumentalteilen, die Phil Collins nun nicht mehr am Schlagzeug verbringt. Dann stellt sich die Frage, welchen technischen Aufwand Genesis betreiben wird. Genesiskonzerte boten immer das technisch machbare und waren auch visuell ein Genuß. Aufgrund der vorerst wenigen geplanten Termine, muss man davon ausgehen, dass aus Kostengründen die Show technisch nicht mit der 2007ner Tour zu vergleichen ist. Ich erinnere mich an die Tour mit Ray Wilson - wo man eher das Gefühl hatte, eine Genesis Coverband zu sehen. Ich hoffe, aber ich irre mich und ich hoffe, dass auch Shows in Deutschland gespielt werden.

    In Velbert waren jedenfalls Schlagzeug und Bass viel! zu laut. Eigentlich sehr ärgerlich, weil man doch schon ordentlich Technik aufgefahren hat - der Mann am Mischpult aber anscheinend auf ordentlich Wumms steht. Die Drums von Ged Hawksworth wirkten oft wie eine Fremdkörper - Z.Bsp. als er Bei "Home By The Sea" eingestiegen ist oder auch direkt am Anfang bei Mama. Zu den alten Genesis-Songs deutlich besser. Ein wenig Verwundert war ich darüber, dass sehr wenig junge Leute vor Ort waren.

    Ich bin gestern in Dortmund (Konzerthaus) gewesen - wenn möglich unbedingt hingehen. Ein großartiges Konzert - klanglich und musikalisch. Man merkt wie eingegrenzt "Gastmusiker" auf Tourneen sind. Ich kann MK Entscheidung nicht mehr als gebuchter Musiker Tourneen zu begleiten voll verstehen. Wer das Können von Manu Katche bewundern will, muss auf sein Konzert gehen und nicht zu Peter Gabriel.

    Das hat Gabriel ja schon immer gemacht. Ich finde es auch immer unglaublich wie entspannt PG vor so einem Konzert ist. Da setzt er sich ans Klavier und plaudert in aller Ruhe mit dem Publikum, als würde er in der Kneipe sitzen. Ich kann mich vage an 1987 in Bochum erinnern, wo er sich verspätete. Er war wohl mit dem Rad unterwegs zur Halle.

    Zu den Konzertkritiken: Das direkte Umfeld beim Konzert war nach der Show begeistert. Ich denke die Erwartungshaltung ist bei aktiven Fans, die Gabriel schon x-mal gesehen haben eine ganz andere. Ich habe Gabriel schon x- mal in den letzten 30 Jahren gesehen und natürlich war auf irgendeinem Konzert die irgendeine Version besser - oder der Sound - oder die Show. Man sollte sich da nichts vormachen. Es kann an vielen Dingen liegen - am Platz, an der persönlichen Tagesform, am Umfeld, etc. Das Erlebnis der 87er So-Tour ist nach 26 Jahren durch eine Jubiläumstour nicht zu ersetzten und auch nicht zu wiederholen - schließlich sind alle Beteiligten auch das Publikum entsprechend gealtert. Hinzu kommt, dass viele die Konzertmitschnitte der USA- Tour gehört haben und schon unzählige Videos auf You-Tube gesehen haben. Ich verzichte da bewußt drauf, weil es wie schon erwähnt kein Überraschungsmoment mehr gibt. Im Gegenteil - es kommt Enttäuschung auf, wenn die Setlist geändert wird. Bei der Warm-Up Tour wußte ich überhaupt nicht, dass er eine Best-Of Setlist aufführt und war nach dem Konzert in Locarno total begeistert Songs wie "Rhythm of the heat" und andere Songs, die er seit 82 nicht mehr gespielt hat, live gehört zu haben - während im damaligen PG Forum die ersten schon mokierten, dass die Stimmung bei irgend einem anderen Konzert der Tour besser gewesen sei. Das ist alles Jammern auf hohem Niveau - besonders wenn man vergleicht, was so mancher anderer Künstler live absondert.

    Vielleicht sollte man so entspannt wie PG selber das Konzert besuchen - dann macht es auch Spaß.

    Ich fand es auch gut. Sound war ok. Man darf halt nicht vergessen dass es nicht so einfach ist Halle zu beschallen. Die wenigsten bekommen es besser hin - die meisten viel schlechter. Zu dem Vorabeinlass: Wir sind gegen 18.45 Uhr in den Innenraum und standen ganz weit vorne - 2. oder 3. Reihe. Wenn meine Frau etwas größer wäre, hätte ich mich auch ein wenig weiter mittig gestellt. Den Drang in der 1. Reihe stehen zu wollen, finde ich für Fans in der Altersklasse irgendwie befremdlich - ebenso die Schminkaktion. Was mir aber gehörig auf den S... geht ist die ewige Smartphone- fummelei während des Konzertes. Ständig hält irgendein unsensibler Pfosten einem sein Smartphone vor die Nase. Da hatte sogar irgendjemand die Frechheit mit einem Tablet zu filmen.

    Die Songauswahl fand ich klasse -besonders " This is the Picture" und "We do what we`re told" hat man in den letzten Jahren ja sträflich vernachlässigt. Gut fand ich auch The Tower in der Zugabe - eigentlich nicht eines meiner Lieblingssongs von PG - passte aber gut zu der Show. Von Manu Catche war ich bei "Come Talk to me" begeistert - er hat auch sonst einen guten Job gemacht - leider war die Abmischung des Schlagzeugs bei manchen Songs nicht optimal - so dass das eine oder andere Detail unterging. Insgesamt ein gute Konzert - die Stimmung im Innenraum war gut. Endlich hatte PG mal wieder gute Sängerinnen dabei - die besten seit Paula Cole wie ich meine.

    Wir hatte keine Karten und sind - wie ich es sehr oft mache - hingefahren um vor Ort eine Karte zu kaufen. Es war schon schwierig an Karten zu kommen - keine Restbestände an den Abendkassen und auch sonst wenig Angebot vor der Halle - das hatte ich lange nicht. In der Halle wurde das So- Box Set übrigens für schlappe 60,--Euro verbimmelt.