15 Jahre Calling All Stations - Rückblicke, Ansichten, Das erste Mal...

  • Kann jemand Sachkundiger etwas zur remasterten Fassung sagen?

    I am the other half
    And you are what I am for
    I won't lie to you or hurt you
    I'm not like that anymore

    I am with you all the time now
    One soul. One mind. One heart.
    The other half cannot be parted
    From the other half

  • perfekt. Vielen Dank

    I am the other half
    And you are what I am for
    I won't lie to you or hurt you
    I'm not like that anymore

    I am with you all the time now
    One soul. One mind. One heart.
    The other half cannot be parted
    From the other half

    • Offizieller Beitrag

    Der artikel über CAS ist insgesamt gut; mit einigen wertungen bin ich aber überhaupt nicht einverstanden. There Must Be Some Other Way ist mein absoluter favorit, und die ähnlichkeit zu Home By The Sea ist zwar offenkundig, aber für liebhaber doch ein grund, das stück umso mehr zu lieben. Nur Kritiker machen aus so etwas was negatives.


    Auch wenn ich den Song ebenfalls unter den Top5 des Albums sehe, so hat er doch deutliche Schwächen, die in der Kritik zu recht angesprochen werden (nebenbei kann ich die Nähe zu "HBTS" nicht sehen, sowohl von der Struktur des Songs als auch vom Sound des Keyboardsolos ist der Song eher ein kleiner Bruder von "Fading Lights"). Das Keyboardsolo erhält z.B. seine Klasse eher aus der Tatsache, dass es sonst auf dem Album keine sonstige nennenswerte Instrumentalpassage gibt. Das Solo selbst ist technisch indiskutabel, nicht ausgearbeitet und viel zu schnell wieder vorbei. Als hätte Banks mittendrin die Lust verlassen.

  • Für mich ist es mit einigen Genesis-Scheiben so, dass sie einfach aus verschiedenen Gründen für mich eine besondere Bedeutung als Soundtrack bestimmter Lebensphasen haben. Daher kann ich auch heute noch über die vielfach geschmähte IT schwärmen, weil ich über Tonightx3 zum Genesis-Fan und auch zum Rockmusik-Hörer wurde (da war ich 12, 13 Jahre alt). Übrigens parallel auch die So und PG entdeckt...dank eines englischen Austauschschülers, der beide Platten auf Kassetten mit dabei hatte und auf und abhörte. Nach und nach bin ich auch zu einem Fan aller Äras geworden, meine Lieblingsalben sind Lamb und Duke.


    Mit der CAS ist es ähnlich, was diese biographischen Gründe betrifft: Sommer '97 malerte ich vor dem Auszug meine Studentenbude in Greifswald, um mich danach auf den Weg ins Auslandsstudienjahr zu machen. Als ich die Congo damals, den Pinsel in der Hand, auf einmal im Radio hörte, war ich total elektrisiert! Ich war eh zunächst von Phils Ausstieg geschockt, dann begeistert gewesen, dass sie weitermachen wollen (hätte ich gar nicht für möglich gehalten) und für mich war das einfach so aufregend wie 1991, als NSOM das erste Mal im Radio lief. Ich bin 1991 am Erscheinungstag in den Laden, um die Single-CD, und dann ebenfalls die WCD zu erstehen und so ähnlich war es dann mit der CAS. Die habe ich dann, bereits in Helsinki für mein Austauschjahr angekommen, am dortigen Erscheinungstag gekauft und die Scheibe wurde zum Soundtrack meines Jahrs in Finnland. Diese Melancholie und dieses Introspektive, was viele der Tracks haben, passte einfach gut und war meine Hintergrundmelodie in meiner Zeit dort. Ich habe die Platte x-mal gehört und damals auf jeden Fall geliebt und gegen alle Anwürfe verteidigt. Da ich den Fanclub damals nicht kannte und auch sonst nicht viele Gesinnungsgenossen kannte, entdeckte ich aber in der Zeit Seiten wie The Path (die damals eine der besten war, von einem Norweger gemacht) und die Paperlate-Mailingliste, über die ich flammende Plädoyers für die neuen Genesis schickte, und auch einen begeisterten Konzertbericht. Kurioserweise spielten Genesis nämlich - ich meine, das erste Mal in ihrer Karriere - im April 1998 in Helsinki ein Konzert, zu dem ich mit meiner damaligen Freundin (heutigen Frau) ging. Ich hatte schon befürchtet, sie dieses Mal nicht live zu sehen (Gelsenkirchen 1992, gaaaanz weit hinten - trotzdem für mich ein Riesenerlebnis) - und dann doch dieser Glücksfall! Vor uns saßen zwei italienische Fans, gemeinsam gerieten wir beim Anfang von The Lamb Lies Down On Broadway völlig aus dem Häuschen, der Gitarrenbattle und das Drumsolo bei The Dividing Line zogen der Halle die Schuhe aus (es gab im Anschluss minutenlange Standing Ovations) und auch wenn man das Gefühl hatte, hm, das muss sich teilweise alles noch so etwas finden, schwamm ich auf einer Welle der Euphorie und dachte, na, das können noch ein paar interessante Jahre mit diesen neuen Genesis werden.


    Schade, dass dem nicht so war. Heute höre ich die CAS auch anders, selektiver, es hat sich natürlich mit etwas Abstand gezeigt, dass, wie hier schon einige schrieben, manches doch etwas halbgar war, und wo der Mut, der gelegentlich aufblitzte wie bei Dividing Line oder der vergleichsweise harten Gitarre beim Titeltrack, dann doch insgesamt fehlte. Mir beschert die Platte heute immer noch schöne Momente, ich fand auch in Uncertain Weather und Not About Us eine Melancholie wieder, die mich an Tracks wie Afterglow, Undertow, Fading Lights oder Please Don't Ask Me denken lässt - nicht musikalisch, aber von der Stimmung her. Nicht so kitschig wie In Too Deep oder Hold On My Heart, sondern irgendwie tiefergehender, ehrlicher. Das waren für mich doch neue oder aus der Versenkung zurückgekommene Elemente, zu denen Rays Stimme und Attitüde auch perfekt passten.


    Ich wollte damals unbedingt, dass es ihnen gelingt, dass sie weitermachen, es noch einmal mit einer etwas anderen Richtung versuchen. Es war kein Prog, (obwohl ich den in Alien Afternoon und Dividing Line damals gerne erkennen wollte), aber doch etwas mehr an diesen nachdenklichen und fast schon düsteren Momenten, die mich sehr angesprochen haben. Da war das, was Mike Rutherford in den Reissue-Interviews (aber nicht nur auf CAS gemünzt) als "sense of drama" beschrieben hat, der Genesis auch für mich immer ausgezeichnet hat. Es hätte eine Übergangsplatte werden können und es hätte durchaus eine Chance für einige Alben gegeben - vielleicht auch nur noch zwei oder drei mehr, aber immerhin hätte man noch von einer kürzeren Ära zum Ausklang der Bandgeschichte sprechen können und nicht nur von einer Episode. Dass Mike und Tony heute nicht mehr voll zu dem Album stehen, finde ich schade.


    Für mich also ein Album, mit dem eine gewisse Nostalgie verbunden ist, aber auch Bedauern über das irgendwie etwas verstolperte und verlegene Ende des musikalischen Outputs dieser großartigen Band. Es wird aus besagten biographischen Gründen und wegen meiner damaligen Hoffnung, da käme noch mal etwas, für immer besonders bleiben, auch wenn es bei weitem nicht mein Lieblingsalbum ist.

    "Whenever sort of Spinal Tap is on or something, and you see these moments, you think, 'I've been in a band like that'...that's Genesis!'"
    Phil Collins in "Sum Of The Parts", 2014

  • Ich begreife bis heute nicht,wie zwei so großartige Musiker wie Tony Banks und Mike Rutherford diesen Sänger engagieren konnten,wo sie doch angeblich über 500 Sänger getestet haben sollen.Obwohl ich Phil Collins' Solokarriere in großen Teilen ziemlich ätzend finde,da sie fast ausschließlich nur auf Kommerz getrimmt ist und kaum Raum für Experimente lässt,so bin ich von der musikalischen Doppel-Performance von ihm als singender Schlagzeuger zu 100% überzeugt.Mag das Album weitesgehend doch noch sehr überzeugend wirken,so war die Live-Darbietung auf ganzer Linie eine riesige Enttäuschung,nicht nur weil Phil Collins gesanglich um Längen besser und auch ausstrahlungstechnisch fast unersetzlich ist,auch war die Bühnenpräsentation einer Genesis-Live-Show nicht würdig,da Genesis in Sachen Showequipment immer neue Maßstäbe gesetzt haben,was man anno 1998 überhaupt nicht sagen kann,da diese Tour wie eine gewaltig abgespeckte Version der WCD-Tour wirkte.Und wenn Genesis auf Grund der eingeschränkten finanziellen Möglichkeiten das nicht realisieren konnten,hätten sie die Welttournee gar nicht erst durchführen und sich stattdessen mehr auf's Album konzentrieren sollen.Gerade nach dem Ausstieg von Phil Collins war ich aus musikalscher Sicht ziemlich optimistisch,weil ich geglaubt habe,dass das Autoren-Duo Bank/Rutherford jetzt Stücke schreiben würden,die fast 20 Minuten lang sein würden und wo die neue CD wieder mehr "Album-Character" haben würde.Stattdessen gibt's nicht mal ein Stück auf diesem Album,dass eine zweistellige Laufzeit hat,dafür aber diese grässlichen Fade-Outs(Im Übrigen auch auf dem neuen Mike and the Mechanics Album "The Road" zu hören).Auch kann ich diese oft zitierte Ähnlichkeit zu Peter Gabriels Stimme nur mit sehr viel Fantasie feststellen,da Gabriel's Stimme ein viel größeres Klangvolumen besitzt.
    Fazit:Hätten sich Banks und Rutherford bei der Auswahl mehr Zeit gelassen und auch mehr Sorgfalt an den Tag gelegt so wie z.B. Mike Rutherford bei der Auswahl seiner beiden neuen Sänger für MatM,die den alten Sängern mindestens ebenbürtig sind,hätte es mit einer Weiterführung von Genesis ohne Phil Collins durchaus klappen können,denn an den Fähigkeiten der beiden Herren als Komponisten,Arrangeure,Musikproduzenten gibt es eigentlich nichts zu zweifeln.So bleibt nur eine nette Erinnerung an einige bemerkenswerte Momente auf CAS(Shipwrecked,Alien Afternoon,The Dividing Line,Uncertain Weather,There Must Be Some Other Way,One Man's Fool).

    Einmal editiert, zuletzt von Banks1950 ()

  • Sich nur auf ein Album zu konzentrieren und die Tournee zu vernachlässigen wäre noch mehr als alles andere ein Schnitt ins eigene Fleisch gewesen. Ohne Live-Auftritte lässt sich ein Album nunmal nicht richtig promoten (auch wenn das bei Genesis durchaus wesentlich einfacher ist als bei einer unbekannten Band, zugegeben). Was die 20-Minüter anbelangt, die Jungs haben eh nur einen gemacht, und danach hatten sie so langsam von überlangen Tracks schon die Schnauze voll...

    Mein Ansicht zu Calling all Stations...Ich kenn noch nicht alles von dem Album, was ich bisher hörte, klingt eigentlich richtig gut, das Problem ist nur, dass ein wenig von dem Alleinstellungsmerkmal der Band verloren ging. Sie klangen halt wie viele andere Bands, zumindest war der Sound nicht mehr so eigenständig wie in den 70ern und 80ern...Für mich persönlich muss ich noch sagen, dass Calling all Stations teilweise etwas depressiv rüberkommt und mit der Grundstimmung komme ich nicht gut klar. Eine stärke bei Genesis war immer, dass sie melancholisch sein konnten aber immer etwas Leichtigkeit mitschwang. Bei Stations ist diese verflogen.

  • Kein Genesis Song berührt mich so sehr wie Shipwrecked. Jedesmal habe ich Tränen in den Augen....und fühle die überwältigende Wirkung des Fremdschämens! Was für eine belanglose, schmierige Sülze.
    Auch ich war damals sehr gespannt was da auf mich zukommt. Der düstere Sound des Openers gefiel mir im Prinzip ganz gut. Aber ich kam mir irgendwie veräppelt vor. Die ganze Platte wirkt sehr plakativ und oberflächlich. Alle Beteiligten hätten das Potenzial gehabt dem Ganzen Tiefe zu verleihen, doch sie zogen es vor an der Oberfläche zu bleiben. Es ist wie ein inhaltsloser Klang. Schade. Es fehlen die Details, der Witz und die Lebendigkeit. Alles wirkt statisch.
    CAS kommt daher wie ein Zombie oder der traurige Versuch etwas am Leben zu erhalten was Jahre zuvor verstorben ist. Mit etwas Gutwillen sehe ich von der Unterstellung ab, das hier kommerzielle Absichten am Werk waren....


    ps: gerade sehe ich oben einen Produktvorschlag: http://www.amazon.de/dp/B0057W…ichten-das-erste-mal.html
    Was für eine leuchtende Birne war hier denn am Werk????? Wer kauft so ein Quatsch? Ein mongolischer Lottomillionär?