TotW [14.05.-20.05.12]: PETER GABRIEL - The Barry Williams Show

  • Die Live DVD schaue ich mir sehr gerne an bis..... ja bis dieser Song kommt. Irgendwie geht ab diesem Song die ganze Luft aus dem Konzert und aus der Stimmung raus. Ich weiss nicht warum, wieso und weshalb. Es ist halt einfach so. Ist eine Mischung aus Langeweile und Langatmigkeit. Zumal es musikalisch sowieso nicht mein Ding ist.


    Ich gebe mal 6 Punkte.

    The ice-cold Knife has come to decorate the dead ... somehow

  • Dien Inszenierung des Songs auf der grownig up-tour hat mir schon sehr gut gefallen (auch wenn es ein wenig bei U2s ZOO-TV Tour geklaut ist). Ich höre (und sehe) mir den Song eigentlich fast nur noch auf der DVD an, diese Version mag ich sehr gerne, vielleicht auch wegen dem coolen "go to hell" am Ende. Deshalb 12 Punkte von mir.

    "Don't get up gentlemen, I'm only passing through"

  • Das langweilt mich. Text hin oder her, die Musik finde ich ausgesprochen mäßig. Da zündet nichts so richtig. Am besten finde ich die Rhythmusebene, die zwar sehr stark produziert, aber eben doch echt groovig klingt. Zudem passiert da immer irgendwas.
    Ganz schwach finde die Melodien. Die sind sowas von öde, nichtssagend und lahm, im schlechten Sinne äußerst gewöhnlich. Und dazu kommen dann Harmoniefolgen von der Gabriel-Stange.


    Zudem ist der Song nicht konzentriert genug angelegt, gerade der Schlussteil zieht sich unmotiviert in die Länge. Spätestens da bin ich dann auch aus dem Song raus, der ruckelt dann einfach ohne mich weiter.


    Mehr als ein 'ausreichend' lassen meine Geschmacksnerven nicht zu. (05 P.)

  • Für mich erreicht dieser Song auch nicht das musikalische Niveau von z.B. Sky Blue oder Growing up. Live gefällt er mir besser, weil er einfach abgeht und sehr groovt!

    Egal ob live- oder studioversion, diese Strophe liebe ich:

    'my lover stole my girlfriend'
    'i keep beating up my ex'
    'i want to kill my neighbour'
    'my daughter's selling sex'
    'my s/m lover hurt me'
    'my girl became a man'
    'i love my daughter's rapist
    'my life's gone down the pan'

    What a show!

    No cloud, a sleepy calm
    Sunbaked earth that's cooled by gentle breeze
    And trees with rustling leaves
    Only endless days without a care
    Nothing must be done

    • Offizieller Beitrag

    Also, ich finde den Song ein bißchen unterbewertet. Liegt aber zum Teil auch an PG selbst.


    Eigentlich groovt er nämlich ganz gut. Eine lässige Uptemponummer, die sicherlich auch mit Blick auf eine Singelauskopplung, aber durchaus auch mit Leidenschaft enstanden zu sein scheint. Hat was, macht Spaß, bringt gute Laune.


    Allerdings hat sich PG mit seiner unglaublich zeitintensiven Narrenfreiheit auch etwas in Spielereien verquastelt. Deutlich wird das z.B. an der Schlußphase. Irgendwie kommt der Song nicht so richtig auf den Punkt (so wie in weiten Teilen das ganze Album). Und die Singleversion ist dann leider nur kastriert und kommt nicht in Fahrt. Beides unglücklich. Dass viele hier die Liveversion bevorzugen scheint mir das zu bestätigen: Da muß man notgedrungen etwas strammer werden - und dann greift das auf einmal auch viel besser (ging mir bei vielem von der US damals auch so).


    Tja, und dann wäre da noch dieser Text, der meiner Meinung nach bei Erscheinen des Albums schon über das Verfallsdatum war. Ungewöhnlich für PG sich an so einem Zeitgeist-Thema abzuarbeiten. Irgendwie auch kurzsichtig. Passt aber in die Zeit von UP in der uns PG öfters mit Vorträgen zu Bedeutsamen beglückt. TV-Thema ist ja okay, aber wäre es ein bißchen allgemeiner gehalten, als ausgerechnet an diesen dailyTalks (wenn es z.B. um Scheinwelten/Parallelrealitäten/öffentliches und wahres Ich ging), dann würde es besser haften beliben.


    Ich würde mal so sagen: Ein anderer Text, etwas straffer produziert, und wir würden den Song vermutlich lieben...

  • Ich gebe meinen entsprechenden Vorschreibern Recht, dass der Song sich irgendwie nicht in das Gesamtbild des Albums einfügt. Hätte sicher eher auf den Vorgänger gepasst.
    Es ist eindeutig die 'hitverdächtige' Auskopplung des Albums mit aufwendiger Videoproduktion, mit der auch Peter dem wirtschaftlichen Aspekt einer CD-Produktion gerecht werden muss. Aber schlecht ist der Song deswegen in meinen Augen nicht.
    Mir gefällt der Groove, der Rhythmus - da geht man sofort mit. Was Aufbau, Melodien und Gesang betrifft, da gibt es deutlich Besseres auf UP. Das Thema und der Text gefallen mir gut.
    Unter dem Strich bleiben da für mich 12 Punkte liegen.

    Zy
    ------
    "The music is the true currency. It's more valuable than the accolades or the money. The relationship is with the invisible muse and you know if she's pleased or if she ain't." - Steve Hackett

  • Leider kann ich mich auch nicht für den Song erwärmen.
    Auf der CD hat mich das Stück immer gestört. Live klingt es,
    wie der kleine Bruder von "Digging..." - aber kommt nicht so
    klasse rüber. :(
    Die Samples (Trompete?) gefallen mir nicht, auch im Refrain mag ich den
    Backround-Gesang (Chant...:ratlos:) nicht.


    Irgendwie nicht stimmig, sorry.... :confused:


    8 Punkte


    kabuki

    :pete:

    Einmal editiert, zuletzt von kabuki ()

  • Für Gabriel ein recht ungewöhnlicher Song. Nachdem man die letzten anderthalb Jahrzehnte mit Weltmusik beschallt wurde, gab es 2002 etwas neues: Funky Beats, verzerrte Stimme, dreckiger Sound - nein, das sollte kein hymnenhaftes Epos werden, keine Gänsehautballade, nichtmal eine vertonte "Selbsterfahrung".

    Hier singt nicht der "Erzengel" Gabriel, vielmehr versucht der Song uns wie eine verruchte Figur aus dem horizentalem Gewerbe in eine zweifelhafte Spelunke mit ganz "speziellen Amusements" zu locken, aus der schon beim Öffnen seltsame Rauschschwaden unbekannter chemischer Zusammensetzung mit bewusstseinserweiternder Wirkung strömen. Auch wenn man nicht auf den Text achtet, verrät Peter uns ganz deutlich: Jetzt wird's schmutzig! Am ehesten vergleichen lässt sich die Barry Williams Show - schon wegen der Orgel und der Mundharmonika - wohl mit Kiss That Frog (ein Song, der nach Ansicht der Katholiban ein mindestens ebenso "schmutziges" Thema hat).

    Schiebt man den Dreck mal beiseite, kann man schon feststellen, dass der Song doch ziemlich groovt! Die Beats und Fills sind schon recht lässig. Sehr gut gefällt mir der Rhodes'sche Gitarrensound im Refrain (der leider im Soundwirrwarr ziemlich untergeht).
    Gabriels Stimme klingt nicht mehr so dick und verstockt wie oftmals auf dem Vorgängeralbum US. Fast wieder ein wenig wie zu "Scratch" (PG II) Zeiten. Das ist einerseits befreiend, andererseits fehlt (besonders im Refrain) einfach ein wenig der richtige Druck. Ba-Ba-Ba-BarryWilliams Show... das klingt doch irgendwie etwas gepresst, fast wie gebellt. Aber vielleicht soll das auch so sein und gehöt zum bewusst einesetzten "Schmutzfilm", mit dem der gesamte Song überzogen ist.

    Die Komposition bietet nichts wirklich neues - ein bisschen was von The Tower That Ate People, Don't Break this Rhythm und eine Prise Steam - fertig ist der neue Gassenhauer.

    Live hat der Song nochmal stark hinzugewonnen. Das klingt viel kraftvoller, mehr auf dem Punkt, besonders am Ende "Coming Down! Gow To Hell!" das rockt richtig. Auch die Aufteilung des Gesangs im Refrain ist besser gelöst.

    Dass der Song aber kaum eine Chance hatte ein Hit zu werden, liegt wohl besonders am zu verkopften Ansatz, der das gesamte Up Album ein wenig erdrückt. Daran konnte auch die verkürzte Singleversion (eher eine Verschlimmbesserung) nichts ändern. Schade eigentlich, denn mit dem klasse Video und der guten Hookline hätte das womöglich was werden können. Aber dafür hätte man vermutlich doch zu viel ganz anders machen und ein Peter gabriel wollte sich wohl schon aus Prinzip nicht zu sehr den Gesetzen der Charttauglichkeit anbiedern.

    Zum Songthema: Ich muss immer etwas schmunzeln, wenn ich lese, dass das Thema bei der Veröffentlichung längst nicht mehr aktuell gewesen wäre. Ok, gute 5-7 Jahre früher wäre dieser Song wohl insgesamt dichter am Puls der Zeit gewesen. Aber habt ihr in letzter Zeit mal Fernsehen geschaut? Privatfernsehen? Nachmittags? Oder zur PrimeTime zwischen 19 und 22 Uhr? Klar, die TV-Formate haben sich verändert und Talkshows sind seit vielen Jahren out (außer "Britt" läuft wohl auch nichts mehr). Aber das diesen Shows zugrunde liegende Konzept, nämlich Menschen zur Ergötzung des Publikums vor laufender Kamera vorzuführen und bloßzustellen, ist das gleiche geblieben. Die Bühne ist jetzt nur nicht mehr das Fernsehstudio, in dem die Talkshow aufgezeichnet wird, sondern stattdessen der Bauernhof ("Bauer sucht Frau"), Bootcamps ("The Biggest Looser"), das Kinderzimmer ("Supernanny") oder prinzipiell die Hartz IV Wohnung.


    Genau das sind immer noch die Themen, aus denen Fernsehunterhaltung gestrickt wird. Wir sind mittlerweile nur schon eine Stufe weiter. Es reicht nicht mehr, dass die "Asis" sich in der Talkshow gegenseitig beschimpfen, wir wollen den Konflikt live mit erleben - im Wohnzimmer auf der Couch der "Asis" dabei sitzen.
    Dieses "Showkonzept" hat man mittlerweile auch erfolgreich auf die beliebten Casting Shows übertragen. Da sich kaum noch jemand für die schwach ausgeprägten Gesangs- oder Modeltalente interessiert hat, wurden die Shows eben mit dem entsprechenden Konfliktpotenzial aufgepeppt. So werden die Teilnehmer nicht mehr in erster Linie nach ihrer Bravotauglichkeit oder ihren Talenten ausgewählt, nein wichtig ist immer noch das "persönliche Drama" - die Drogenkarriere, die schwere Kindheit, kriminelle Vergangenheit etc. Wo wären die Shows denn ohne den "Zickenkrieg", gegenseitige Anfeindungen, Mobbing und Tränenausbrüche?

    10 Punkte, weil der Song Spaß macht und mal was anderes ist. Zu mehr reicht es nicht, da man es doch hätte besser machen können und es einfach viel bessere und schönere Songs von PG gibt.

    “THE NIGHT WE TRACKED DOWN PHIL COLLINS, BECAME BEST FRIENDS WITH HIM, AND TALKED HIM INTO REUNITING WITH PETER GABRIEL, AND THEN WE GOT TO SING BACKUP ON THE NEW GENESIS ALBUM AND IT WAS AWESOME!”

    — Barney Stinson, How I Met Your Mother, Season 7, Episode 21 ‘Now We’re Even’

  • Für mich 12 Punkte! Musikalisch finde ich den Song ziemlich cool. Groove und Sound verbinden sich schon ziemlich einzigartig. Ich persönlich mag diese dreckigen und gleichzeitig modern produzierten Sounds in Verbindung mit Funk-Groove. Was ich richtig genial finde ist der Bass. Tony Levin spielt da einen so unglaublich fetten und tief wummernden Basslauf, dass es mir schon echt Spaß macht, diesen Song zu hören. Einfach weil er so genial produziert ist und weil ich keinen vergleichbaren Song mit all diesen Elementen kenne.


    Was mich ein bisschen stört ist auch der Text. Im Grundsatz gut geschrieben und passend, aber irgendwie wirklich ein paar Jahre zu spät. 2002 waren Talkshows schon längst nicht mehr so ein Thema und heute ist es glücklicherweise noch weniger. Viele Songs von Peter Gabriel sind musikalisch und inhaltlich zeitlos. Dieser ist es zumindest inhatlich nicht.


    Aber trotz allem sehr sehr fett und der beste Beweis dafür, dass Tony Levin ein absoluter Bass-Gott ist!