SdW [06.06.-12.06.11]: GENESIS - In The Cage

  • Jetzt habe ich mir eben genau diese beiden Versionen noch mal angehört: Mama-Tour und Studio.
    Ich habe mich schon immer gewundert, dass ich eigentlich lieber die Live-Version (z.B. auf Three sides live) höre.
    Jedenfalls: Phil singt auch für meine Begriffe weite Teile besser als Peter.
    Ausnahme: das Intro ("I've got sunshine..."). Hier macht Phil durch seine kürzeren Töne einen auf Popsong und Peter singt mit einer ganz eigentümlichen Farbe und starken Intensität diese langgezogenen Phrasen - passt, meine ich, einfach besser zum Ausdruck des Stückes.
    Aber dann macht Peter irgendwie nix Großartiges mehr. Er schreit und kräht da manchmal doch etwas schrecklich rum - ohne hinreichende technische Kontrolle über seine Stimme und auch ohne viele Facetten und Nuancen.
    Das Stück ist einfach die meiste Zeit über ein Powersong und geht nur nach vorn. Und das kann Phil irgendwie besser umsetzen mit seiner reiferen Technik und auch seiner rockigen Stilistik, die er ja durchaus zu bieten hat, wenn er will.
    Und Phils Glanzstelle ist für mich die "Outside the cage"-Passage: Die glückt ihm bei der Mama-Tour wirklich überragend, er legt hier ausdrucksmäßig doch noch eine Schippe drauf, während Peter eine solche Steigerung dort nicht mehr hinbekommt.
    Ich behaupte mal, dass Peters Gesang hier wie auch sonst oft bei Genesis fast ausschließlich von seiner charakteristischen / charismatischen Stimmfärbung lebt - viel mehr ist da nicht bei "In the cage". Oder?

  • Du wirst lachen, aber gerade die "Langeweile" liebe ich so an dem Lied. Man kann nicht sagen ob es ruhig oder schnell ist. Es ist einfach ein perfektes Zusammenspiel. Hinter Collins Version(en) sehe ich einfach zu wenig Tiefgang. Genau das ist auch seine größte Schwächr. Ihm ist es wichtiger wie die Musik klingt. Sieht man z. B. auch bei TLLDOB-live. Er sill es schnell, rockig und poppig singen um ruhigere Stellen zu übergehen. PG ist einfach der bessere "Schauspieler".


    Seht's nicht falsch, ich bin ein großer Collins-Fan. Aber von Gabriels Liedrrn sollte er die Zunge lassen. Eben weil er die Botschaften und Texte nicht ganz versteht (Nach seiner eigenen Aussage).


    'tschuldigt die Schreibfälär. Bin mitm Handy.on ;)

    It requires that you leave behind everything of human ways, human behaviour, human ignorance, human disinformation.


    Last Chance to evacuate Planet Earth before it is recycled


    Einmal editiert, zuletzt von Monti ()

  • "In The Cage": Auf jedem meiner live-erlebten Genesis-Konzerte ein absoluter Highlight! und dies als bekennender Fan der "Gabriel-Ära", der Genesis immer "nur" mit Phil Collins erlebt hat - möge dies doch bitte ein Brückenschlag für die (in letzter Zeit viel diskutierten) "Lager" sein! :peace:


    ... als Studio-Version: TRAUMHAFT! = 15 Punkte
    ... als Live-Version mit Phil Collins -> dito -> 15 Punkte


    It's 5-4 on William Wright!

    • Offizieller Beitrag

    Könnten auch noch andere beschreiben, welche konkreteren Unterschiede sie bei Peters und Phils Gesang wahrnehmen? Dann würde man vielleicht einen Sinn für die jeweiligen Stärken der beiden bekommen.


    Ich zitiere da nur kurz, was ich weiter oben diesbezüglich schon geschriebe hatte:
    "Meine Lieblingsversion insgesamt bleibt aber die "Three Sides Live" Variante. Man möge mich steinigen, aber Cage ist einer der wenigen Gabriel-Songs, die Collins meiner Meinung nach besser bringt, weil er sich hier mehr gehen lässt, als es Gabriel getan hat. Er geht einfach "mehr ab", Gabriel bleibt eher immer distanziert kühl bis unrockig."

  • Ich behaupte mal, dass Peters Gesang hier wie auch sonst oft bei Genesis fast ausschließlich von seiner charakteristischen / charismatischen Stimmfärbung lebt - viel mehr ist da nicht bei "In the cage". Oder?


    Peter erwähnte ja auch mal, dass Phil live seine, also Peter´s, Stücke besser hinbekommen hätte als er, Peter, selbst.:huhu:

  • Eines der vielen Juwelen von LLDOB. Einer der Songs der auch gut ausserhalb des Albums funktioniert.
    Der Aufbau am Anfang ist genial - wie da Mike und Tony die Spannung aufbauen und dann Peter einsteigt - atemberaubend. Diese drei tragen auch den Song.
    Phils Drumming ist gut, aber nicht so speziell wie auf vielen anderen Stücken vom Album und Steve ist recht in den Hintergrund gemischt worden und spielt unauffällig und trägt zum Gesamtsound bei. Tony hat hier einige starke Passagen und die Bassläufe von Mike sind vor allem im schnellen Teil gewaltig.
    Betr. Gesang - jedem das seine - in meinen Augen (oder Ohren) kommt Phil nicht an Peter ran bei 'In the Cage'.
    Von mir gibts 14 Punkte für diesen Klassiker.

    Zy
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    "The music is the true currency. It's more valuable than the accolades or the money. The relationship is with the invisible muse and you know if she's pleased or if she ain't." - Steve Hackett

    Einmal editiert, zuletzt von Zy ()

  • Schwierig bei diesem Werk von einem Song zu sprechen. Wie so oft bei Genesis ist hier kein klassisches Songwriting gegeben. Deshalb ist Theatralik und Ausdruck sehr wichtig. Mir ist schon oft aufgefallen das ITC innerhalb der LLDOB kein wirkliches Highlight ist. Er fügt sich ein, und das ist ja auch der Sinn innerhalb eines Konzeptalbums. Seine einzige Aufgabe ist es das Gefühl des Eingesperrtseins und die damit vorbundene Panik auszudrücken. Das schafft er allerdings sehr gut. Von daher gebe ich der Studioversion einmal 11 Punkte. Betrachtet man ITC als eigenständiges Werk wirds schwierig. Da würden für mich 9 Punkte übrig bleiben. Ich finde Collins hat das in jeder Hinsicht besser gelöst als Peter. Das gilt sowohl für den gesanglichen Ausdruck als auch für den schauspielerischen Ausdruck während der Live Performance.
    Ja, die Live Performance.......Ich schrieb in der Rezi zu TSL:
    "Mit dem In The Cage-Medley erhält der Progliebhaber ein echtes Schmankerl. Dieses Werk besticht durch Leidenschaft und Spielfreude und wirkt zu keiner Zeit leblos routiniert. Es ist einfach begeisternd mit welcher Virtuosität diese strenge Komposition gespielt wird. Hier wird ein Feuerwerk an Arpeggien und Melodien gezündet, begleitet von einer Rhytmusgruppe die den Hörer trotz all der schrägen Takte beschwingt mitgrooven lässt. Trotzdem zerfällt In the cage nicht, sondern schafft es einen tollen Spannungsbogen zu halten."
    Dazu stehe ich nach wie vor.


    Ich gehe sogar noch ein Stückchen weiter und behaupte mal ganz frech, dass ITC nicht nur mit Phil als Sänger, sondern auch mit Daryl an der Gitarre deutlich besser ist. Gerade Daryl's 16-tel-Läufe bei"turning round round round round" passen da extrem gut und erzeugen eine tolle Athmosphäre. Ich denke, erst dank Phil und Daryl wurde ITC ab 1978 entgültig zum Genesis-Klassiker.


    Absolut dacore. Gerne hätte ich Collins während des kompletten Sets an den Drums, da mir jedesmal auffällt wie sehr die Liveversion aufblüht wenn Phil sich ans Drum setzt. Leider hätte man dafür auf seine schöne Performance als Sänger verzichten müssen....
    Also unterm Strich vergebe ich jetzt eine gemittelte 13. (14,5 für die Livevers.- 11 für die Studiovers).
    Ps: LLDOB ist für mich eine der wichtigsten und meistgeliebten Platten überhaupt.....

  • Gutes Ding, um nicht zu sagen: Die Three Sides Live(Video) Version ist das atemberaubendste Stück Genesis-Musik ,das ich kenne.


    Mehr als

    15 P

    Hier steht nichts wichtiges! Trotzdem danke für's Lesen.

  • Für mich als DDR Bürger (In the cage) ein revolutionäres Lied, mit dem ich die ganze Obrigkeitsbande damals gerne hinweggefegt hätte.


    Genau und es ist (fast alles) gut so wie es momentan ist-morgen feiern wir 22 Jahre Wiedervereinigung-für mich das größte Geschenk meines Lebens glaube ich-ansonsten hätte ich meine Liebe Dresden wohl NIE so lieben und die ostdeutschen Menschen so schätzen gelernt!!!
    Und ich bin aus dem Westen!!!
    Der 9. November 1989 ist für mich aber der eigentliche und richtige Feiertag für uns Deutsche (nur LEIDER gebrandmarkt!)


    P.S.: 14 Punkte (15 hätte ich auch im Gesamtkonzept mit dem 2007er Medley gegeben)!

    Einmal editiert, zuletzt von t-laudi ()

  • @t-laudi
    Das geht bei mir runter wie Öl. Das ist mit auch ein Grund, warum ich hier weg und wieder zurück in den Osten will.

    The ice-cold Knife has come to decorate the dead ... somehow