SdW [20.-26.09.10]: GENESIS - Silver Rainbow

  • Naja das Fadeout zu manchen CAS Songs finde ich viel schlimmer als das von Suppers Ready. Für mich wäre es ein Horror wenn es einen SChluss hätte aufm Album :)

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    The rain auditions at my window
    Its symphony echoes in my womb
    My gaze scans the walls of this apartment
    To rectify the confines of my tomb


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    • Offizieller Beitrag

    Gut gefallen haben mir immer die Gesangsharmonien im Chorus, insbesondere die Backing-Vocals, die bei der Silbe "rain" nochmal Kanon-artig von vorn beginnen, allerdings jedoch der Keyboard-Melodielinie folgen, bis dann nach you won't know wieder der Leadgesang einsetzt. Das ist sehr schön gemacht, wie überhaupt die Gesangsleitungen Collins' bei diesem Song nicht zu beanstanden sind...

  • Nachdem ich gestern zwei alte SdWs am Wickel hatte, die aus der Kategorie "Solo-Projekte" stammen, erfreue ich mich doch noch etwas mehr am "Silver rainbow", weil hier die Songstruktur m.E. völlig makellos und stimmig ist. Interessanterweise sind sich hier ja viele sehr uneins: Einige vermissen da noch einen großen Knaller bei dem Lied, andere betonen die Schlichtheit eines guten Popsongs, der sich in dieser Form selbst genügen kann. Die einen sehen im Fade out einen Mangel an Kreativität, die anderen verteidigen es als ein legitimes künstlerisches Mittel.


    Ich selbst sehe die Struktur als deutlich positiv an. Für mich ist das ein geradliniger Popsong mit einer eingängigen und einfachen Form sowie einem etwas kitschig-mysteriösen Text. Einen musikalischen Extraausflug würde ich bei dem schlichten Gestus des Songs nicht noch erwarten oder als angemessen empfinden.
    Das Intro verbreitet mit den sphärischen Akkorden und dem geheimnisvollen Gesang schon mal die passenden Assoziationen einer phantastischen Comic- oder Fantasy-Szenerie und dann folgen diese stampfenden Passagen mit durchaus sinnlich-reizvollen Melodien und Riffs.


    Der Song ist bei aller Einfachheit des Materials kompositorisch wirklich gut. Wenn z.B. nach dem etwas treibend-monotonen Strophenteil diese schön aufblühende Stelle "To the land that lies" kommt, merkt man, welchen Sinn die Band dafür hatte, was ein Song zu welchem Moment wirkungstechnisch braucht, um weiter zu funktionieren. Und ich bleibe dabei, dass ein Tony Banks dafür ohrenscheinlich ganz dringend Phil und Mike brauchte, weil er das allein nicht in dieser bestechenden Form umsetzen konnte.


    Auch dass z.B. die Hookline jeweils dreimal gesungen wird, finde ich total stimmig - ein viertes Mal wäre definitiv dann zu langweilig, Symmetrie hin oder her. Stattdessen folgt nach dem 3. Mal dann diese schöne kleine Keyboardmelodie von Tony (die E.M. glaube ich bei 2:20 meinte).


    Warum man sich daran stört, dass auch beim 2. Refrain die Hookline dreimal gesungen wird, bevor das Fade out beginnt, verstehe ich nicht - kürzer hätte es kaum sein dürfen für einen Refrain. Und was ich erst heute nach 27 Jahren gehört habe: Nach dieser dritten Hookline besinnt sich Mike mal ausnahmsweise wieder darauf, dass er ja ein guter Bassist sein könnte. Genau also im richtigen Moment des Songablaufes ledert er beim Fade out dann mal ein wenig ab. Ich war eben fast ein wenig gerührt, als ich's merkte.


    So, den Aufbau finde ich also gelungen, die Melodien sind ansprechend, die Akkordfolgen durchaus gelungen für einen solch geradlinigen Song - was mich allerdings doch echt nervt, sind die stumpfen Plastik-Drums und auch die Rhythmen, die Phil auf ihnen spielt. Das empfinde ich als geschmackliche Barbarei, als reine Modeerscheinung ohne größeren Wert über die Zeit der 80er hinaus.
    Auch ein bisschen in die Richtung gehen Tonys Sounds, die für meine Begriffe aber nicht so penetrant nerven.


    Trotzdem ist es für mich noch ein "guter" Song, weil das Positive überwiegt - also 10 Punkte.

    • Offizieller Beitrag

    was mich allerdings doch echt nervt, sind die stumpfen Plastik-Drums und auch die Rhythmen, die Phil auf ihnen spielt. Das empfinde ich als geschmackliche Barbarei, als reine Modeerscheinung ohne größeren Wert über die Zeit der 80er hinaus.


    Interessant in diesem Zusammenhang finde ich auch die Äußerung ausgerechnet Hugh Padghams in Chapter&Verse hierzu:


    "Die elektronischen Schlagzeugelemente klingen für mich heute absolut daneben, das kann man sich gar nicht anhören... ...wenn ich irgendwann die Gelegenheit dazu hätte, würde ich diese Alben noch einmal neu machen und das elektronische Schlagzeug durch echte Trommeln ersetzen."


    Gerade von ihm - den man ja gemeinhin immer gerne am ehesten für den "Plastik-Sound" der 80er Genesis verantwortlich macht - hätte ich ein derartiges Statement am wenigsten erwartet.

  • Na dann will ich auch mal. Da Duke und das Backförmchenalbum meine ersten zwei Genesis-Alben waren, verbinde ich mit denen natürlich viel. Ein Song des Mama-Albums ging dabei sofort in Ohr: "Silver Rainbow". Hmm warum nur? War es dieser mystischer Anfang, der Refrain oder doch die Simmons-Drums? Ich habe keine Ahnung warum, aber mir gefällt der Song heute noch, und er ist immer noch ein hervorragender Ohrwurm.


    Die Melodie ist irgendwie schön, die Keyboardsounds sind andere, als auf dem Rest des Albums. Mir gefällt vor allem auch Mike's Bassspiel. Phil hat auf dem "The Making of the Mama-Album" das als "Dum-Dum-Dumba-Dumba-Dum, Dum-Dum-Dumba-Dumba-Dum" beschieben, wenn ihr wisst was ich meine. :)


    Der Text ist wiederum kurios, fast schon lyrisch - vielleicht ein Gedicht? Die Tatsache, dass es ähm ums Liebemachen geht ist und noch dazu von Tony Banks geschrieben wurde, macht die ganze Sache noch eigenartiger.


    Stimmt es, dass Tony diesen Song ursprünglich singen sollte. Wenn ja, wäre es echt spannend gewesen, wie es sich angehört hatte. "The Fugitive", welches ja zur selben Zeit entstand, ist ja auch kein schlechtes Album. Im Hintergrund hört ja man meines Erachtens Tony deutlich singen.


    Nun gut, es sind keine 15 Punkte wie bei home by the Sea/Second Home by the Sea oder wie bei Mama, aber 12 Punkte sind für mich trtzdem noch drin.


    Ach siehst, wo ist eig. revelation? Er hat vergessen, den Song zu bewerten...:mrgreen:

    The girl from all those songs
    Who made everything feel right
    She came in like an angel, into your lonely life
    And filling your world with light
    Oh, and everybody told you "you're oh so lucky"
    ___
    Mein Iona-Thread: Iona

    Meine Musiksammlung: Discogs

    Mein Blog: http://earl-of-mar.blogspot.de/

  • Ach siehst, wo ist eig. revelation? Er hat vergessen, den Song zu bewerten...:mrgreen:


    Häh...meinst du mich?


    Habe versucht, mich zu drücken, aber nun ist es zu spät! Ich habe nämlich damals aus Versehen fünf Punkte eingegeben. Keine Ahnung, wie das passieren konnte, weil mir das Stück doch eigentlich mindestens sechs, wenn nicht sieben, ach sagen wir 9 Punkte wert ist.


    Warum? Es ist unterhaltsam:rolleyes:.


    Also 10 P

    Hier steht nichts wichtiges! Trotzdem danke für's Lesen.

  • Bin durch #59 auf diesen SdW gestossen, den ich auch noch nicht bewertet hatte.
    Diesmal habe ich zuerst die anderen Posts gelesen, damit bin ich jetzt irgendwie befangen. Den Text habe ich auch schon früher so verstanden und war immer überrascht, dass der von Tony stammt, der meistens so humorlos rüberkommt.
    Die ausführliche Beschreibung von townman fand ich sehr interessant. Die Drums haben mich damals nicht gestört, heute finde ich sie auch eher nervig, da kann ich Hugh Padgham absolut verstehen. Das fadeout stört mich nicht so sehr wie bei anderen Stücken.
    Für mich ein guter Popsong, aus dem man tatsächlich mehr hätte herausholen können. 9 Punkte von mir

    it's one o'clock and time for lunch ...:kaffee: