SdW [14.-20.12.09]: GENESIS - Who Dunnit?

  • WHO DUNNIT? ist der richtige Song zum Abrocken und Aggressionen abzulassen (für mich zumindestens).


    Also bei mir erzeugt er eher Aggressionen...hab ihn eben nochmal aufgelegt und nach 1:18 hab ich erstmals zur Zeitanzeige geschaut, weil ich schon einen Anflug von Kopfschmerzen verspürte. Hab nicht durchgehalten, musste irgendwann abbrechen. Ich kann mich nur an ein einziges Mal erinnern, den Song mal durchgehört zu haben. Und das war vor wenigen Monaten, als der 5.1-Mix veröffentlicht wurde.


    Ich finde es schade, daß einige den Song aburteilen als "Mist", "Scheißlied" etc. Sind die meisten Genesis-Fanclubberer denn so strengen Progrocker?


    Nein...es gibt genügend gute Musik, die nichts mit Prog zu tun hat...nicht zuletzt zahlreiche Pop-Songs der Collins-Ära..."Who Dunnit" aber ist für mein Empfinden, völlig unabhängig vom Stil, unerträglicher Schrott...


    es ist Provokation....witzig gemacht.....aber lange kein Wendepunkt


    Richtig...das ist nur ein Ausreißer...hat nichts mit der Musik der Folgealben zu tun...eben nur ein völlig überflüssiger, bedeutungsloser Witz, über den ich aber nicht einmal lachen kann...und auch nicht der erste Witz, wenn ich an die Spot The Pigeon-EP denke...
    Wird sonst nicht immer "Follow You Follow Me" als Wendepunkt und Rausschmeißer der Prog-Puristen bezeichnet?
    Ich kann es nicht so ganz nachvollziehen, dass der Song hier mit der Begründung "es ist doch sehr gut gelungen einen schlechten, ätzenden, provozierenden Song zu schreiben...genau das war doch die Absicht"...auf dem nächsten Album wird dann ein Stück von Mr. Methane gefurzt...um mal was richtig provozierendes und niveauloses zu machen...wird sicher gelingen...also 15 Punkte...oder 5 Minuten Klang-Collagen mit Frequenzen, die niemand länger als 30 Sekunden ertragen kann...das wäre doch ein Spaß...und wenn´s wirklich niemand länger als 30 Sekunden aushält, verdient der Track natürlich 15 Punkte...
    Ne...als Witz nach 5 Minuten Stille nach dem letzten Stück der LP, ohne den Song explizit aufzuführen, das wäre eine angemessene Berücksichtigung gewesen...die hätte ich befürworten können. Mitten auf dem Album ist der Song einfach nur ein Störfaktor und verhindert es, die LP am Stück durchhören zu können. Ab in die Tonne.


    Ich gebe einen Gnadenpunkt für den 5.1-Mix, der zumindest interessant ist...

    • Offizieller Beitrag

    Als bekennender Abacab-Verehrer ist Who Dunnit für mich ein verquert-grandioses Stück Musik. Es ist ein Schlüsselstück für Genesis und es ist - anders als die ganzen Longsongs wie In The Cage, Cinema Show, The Knife, Firth Of Fifth oder Fading Lights vor allem eins: einzigartig.


    Übrigens - das Stück ist in 5.1 eine Herausforderung für jeden klaren Verstand....
    11 Punkte

  • Ich glaub GENAU DAS wollten Genesis mit diesem Song erreichen - dass sich die Pro- und Contra-Fraktion zerfleischen. :D


    Sollten Mike, Tony oder Phil das hier jemals lesen, würden sie sich sicherlich kaputt lachen ob der mannigfaltigen Emotionen die dieses kleine Stückchen bei den Hardcore-Fans hervorruft.

    1. Vorsitzender des Deutschen Mike Rutherford Fanclubs

    Pure Vernunft darf niemals siegen!

    • Offizieller Beitrag

    Punk (Musik) – Wikipedia
    mal bei Stilmerkmale schauen.
    WDI ist eine Beleidigunk
    für jeden Punk ! :huhu:


    Da juckt's mich ja in den Fingern, mal wieder einen "Definiere Progrock"-Thread vom Zaun zu brechen. Jedenfalls sind Genesis dem Punk nie wieder so nahe gekommen wie mit Whodunnit.


    Kein Stück, das man ständig hören mag. Aber zum richtig Ausflippen ist es was. Eins der wenigen Genesis-Stücke, die man auch auf Partys spielen kann, deren Musikgeschmack nicht auf die 80er und frühen 90er eingenordet ist.


    Whodunnit. Ein Krimi, ob Roman, Hörspiel oder Film, bei dem das Publikum mitraten darf und soll. Nur dass hier der Fall gar nicht vorgestellt wird und die Lyrics den Blickwinkel des Mitratenden wiederzugeben scheinen: War es der oder die oder die mit dem dicken Pulli an? Ha, wir wissen, wer es war! Sozusagen die kondensierte Geistesleistung eines Tatort-Konsumenten.


    Oder ist es die Kurzfassung des Durbridge-Skandals 1959, als ganz (West-)Deutschland vor dem Fernseher saß und den Mörder im Krimi-Sechsteiler Das Halstuch suchte (War es A oder war es B? Oder war es X oder Z?) - und zwei Tage vor Ausstrahlung der letzten Episode ein Kabarettist in einer Zeitungsannonce verkündete, wer der Täter sei: I know who did it!


    Ist doch eigentlich total wurscht, worum es geht in dem Stück, oder? Cluedo-Fans wissen ohnehin: Es war Professor Bloom mit dem Leuchter im Billiardzimmer. Und Freunden von Reinhard Mey ist klar, dass der Mörder mal wieder der Gärtner war. Ob Peter Gabriel dafür seine Strumpfmaske aus dem Battle Of Epping Forest wieder hervorgeholt hätte?

  • nochmal zur Erinnerung. Genesis hatten nie die Absicht Who Dunnit aufs Album zumachen. Es wäre einfach eine B Seite(später ARchive 2) geworden, Who Dunnit war nur Improvisation, daher auch nur der lange Text. Genesis dafür die Schuld zu geben, jede Band macht in den Sessions Quatsch ;)
    Trotzdem ist das der einzige Song den ich mir bei Wut antun würde, alles weitere von Genesis könnte ich vergessen. Gerade die letzten Zeilen reiben mir Tränen in die Augen :D
    Seht den Song eher als B Seite an ;)
    Aber ey, 1.te Tag Montag und schon 5 Seiten, Respekt. Gab es noch bei keinem Song der Woche...
    Jetzt muss noch Hold on my heart, More Fool me und In too deep Song des Woche werden oder Another Record sowie Special way, denn wäres perfekt :rolleyes:

    <!---

    The rain auditions at my window
    Its symphony echoes in my womb
    My gaze scans the walls of this apartment
    To rectify the confines of my tomb


    -->

  • ich hab den song 81 live erlebt und fand es total kurios und witzig.
    da waren aber noch so viele gabriel-anhänger im publikum, dass es heftig gebuht hat.
    die hatten selbst mit so bombastnummern wie dodo ihre probleme.
    letztendlich hat abacab die band vor der totalen langeweile und dem ewigen sich selbst kopieren gerettet. das war der anfang zu weiteren tollen zehn jahren.
    deshalb im nachhinein respekt vor dem mut und gott sei dank haben sie es genau so gemacht. Schön wäre es gewesen, wenn sie 1996 den gleichen mut gehabt hätten und uns den "gabriel für arme" erspart hätten.

  • Ein Song für Politiker, die ihre Wahlversprechen nicht einhalten. Ein Song für Ehekracher, wer nun zuerst den anderen beleidigt hat. Ein Song für Schüler, wer die Karikatur ins Klassenbuch gemalt hat. (...) Und immer nur: Nein, ich wars nicht!
    Ein Song für Feiglinge, die nicht zu sich selbst stehen können (und daher mutig ihn auszuwählen). Der Song nervt genauso, wie die Sache an sich und trifft daher musikalisch voll ins Zentrum. Witzig finde ich daran gar nichts - komisch schon.
    5 Punkte.