Roger Waters

  • Waters Stimme ist vermutlich das Beste an diesem Projekt. Für Meine Ohren hat sie gewiss Charisma. Ich habe seinen Gesang stets geschätzt, mit all den Nuancen, ob einfach nölig, aufgewühlt, wütend, aggressiv, ironisch... Es klingt immer, als ob da einer was zu sagen hat, und zieht in die Lyrik hinein. Ich kann ihn - anders als das wärmere, rauchigere, jedoch zu gleichförmige Organ Gilmours - gut auch über längere Strecken hören. Perfekt ist/war allerdings der Wechsel beider Stimmen bei Pink Floyd.


    Ob Waters' Dark-Side-Of-The-Moon-Neuaufnahme tatsächlich sein muss, ist eine andere Frage. Scheinbar fällt ihm nix Neues von Rang mehr ein. Also die alten Werke im Poesie-und-Musik-Modus. Wenn es komplett da ist, höre ich es mir an. Als Ersatz für das DSOTM-Musikalbum fällt es natürlich durch. Vielleicht taugt es aber wirklich als Dichterlesung, als eine Art Bonus-Disc, als Ergänzung zum originalen Werk. Seine Texte sind schon recht relevant und verdienen Beachtung. Das mag ich zumindest trotz seines irritierenden Auftretens seit einiger Zeit nicht vergessen.

  • Waters Stimme ist vermutlich das Beste an diesem Projekt. Für Meine Ohren hat sie gewiss Charisma. Ich habe seinen Gesang stets geschätzt, mit all den Nuancen, ob einfach nölig, aufgewühlt, wütend, aggressiv, ironisch...

    Ja, fairerweise muss man sagen, dass er bis The Wall (und teilweise auch noch bei The final cut) mit seiner Stimme (und seinen Lyrics) viel Ausdruck reinbrachte. Animals und The Wall kann ich mir ohne Waters nicht vorstellen. Am allerwenigsten natürlich letzteres.

    Bei "Is this the life you really want?", auch wenn ich mir das Album gut anhören kann, fand ich seine Stimme allerdings schon ziemlich kraftlos.

    “It doesn`t have to be like this. All we need to do is make sure we keep talking"

    Stephen Hawking

    (Zitat aus dem Song "Keep Talking" von Pink Floyd, mit Stephen Hawking`s Stimme)

  • Der Teaser erinnert vom Sound her stark seinem letzten Album. Seine früheren Alben finde ich eigentlich überproduziert. Aber auch kurzweilig. Jetzt scheint er ins Gegenteil zu schwenken.

  • Ja, fairerweise muss man sagen, dass er bis The Wall (und teilweise auch noch bei The final cut) mit seiner Stimme (und seinen Lyrics) viel Ausdruck reinbrachte. Animals und The Wall kann ich mir ohne Waters nicht vorstellen. Am allerwenigsten natürlich letzteres.

    Bei "Is this the life you really want?", auch wenn ich mir das Album gut anhören kann, fand ich seine Stimme allerdings schon ziemlich kraftlos.


    Der Teaser erinnert vom Sound her stark seinem letzten Album. Seine früheren Alben finde ich eigentlich überproduziert. Aber auch kurzweilig. Jetzt scheint er ins Gegenteil zu schwenken.

    Is this the life you really want? geht tatsächlich schon ein wenig in die Richtung der Dark-Side- Neubearbeitung. Wenig Gitarren, vor allem akustische, hier und da ein paar elektrische Gitarren-Einsprengsel, die aber auch aus dem Computer stammen könnten. Alles in allem ist die Musik fast eine aufs Wesentliche reduzierte hauptsächlich elektronische Simulation eines Floyd-Szenarios. Abgesehen von Picture That fehlen allerdings die großen Momente. Das eingängigste Stück, Smell The Roses, ist eigentlich Have A Cigar-reloaded.


    Ich glaube, er wärmt nun lieber seine alten Großtaten nochmal auf. Und die Konzentration auf die Lyrik, die Songs, ist immerhin eine Masche, die einen gewissen Charme hat, zumindest einigermaßen Sinn machen könnte, wenn man es als Ergänzung betrachtet. Mal abwarten.


    Ich muss an dieser Stelle aber auch nochmal auf die Klasse von The Final Cut hinweisen, meines Erachtens das letzte Großwerk im gesamten Floyd-Kanon :)

    Einmal editiert, zuletzt von SquireFish () aus folgendem Grund: Muss Picture That heißen.

  • Ich habe bis zur Us & Them-Tour mehrere Konzerte von Waters gesehen und fand besonders die The Wall-Tour absolut genial. Mit seinen letzten Veröffentlichungen konnte ich nicht so viel anfangen und dieser Schnipsel aus seinen neuen Aufnahmen ist jetzt auch nichts, was mich vom Hocker reißt. Er war für mich auch nie ein wirklich überzeugender Sänger, was aber bei vielen dee von ihm gesungenen Songs letztendlich auch nicht wichtig ist. Dem stimmlichen Vergleich mit Gilmour und Wright und dem musikalischen Vergleich mit seiner Ex-Band insgesamt kann er aus meiner Sicht nicht standhalten. Eine alte und brüchige Stimme kann auch ihren Charme haben und gerade in einer reduzierteren Singer/Songwriter-Version noch einmal zu etwas ganz anderem führen. Den Vergleich mit Johnny Cash kann ich schon nachvollziehen, wenn ich beispielsweise an seine Cover-Version von „One“ (U2) denke. Da gibt es rein musikalisch und gesanglich schon Parallelen. Mit diesem Ansatz den Fokus auf die Texte zu legen und den Songs sehr spärlich instrumentiert eine andere Richtung zu geben hat möglicherweise seine Berechtigung und es steht ihm aus meiner Sicht auch frei, mit seinen Songs zu tun und zu lassen was er will. Ich war nie der größte Fan von „Us & Them“ und favorisiere von „Dark Side of the Moon“ eher andere Songs, aber wenn er diese Richtung auch bei „Time“, „Money“ usw. einschlägt, glaube ich nicht, dass ich die Neuaufnahmen mehr als einmal hören werde. Die Texte sind mir lange genug bekannt und musikalisch wird das nicht so viel Substanz haben, dass ich da etwas Neues für mich entdecken werde. Interessant könnte in dieser Richtung vielleicht noch die Neuinterpretation von „On the run“ sein. Wie er das gestalten wird, frage ich mich dann doch.


    Manchmal kann es schon interessant sein, Stücke auf das Wesentliche zu reduzieren. Bei meinen ersten Ray Wilson-Konzerten in ganz kleiner Besetzung fand ich beispielsweise „Mama“ wirklich großartig und sehr gelungen anders. Der Punkt ist nur, dass Ray Wilson gesanglich dieser schwierigeren Nummer gewachsen ist und da einiges rausholt. Auf dem Level ist das Roger Waters dann leider nicht zuzutrauen.


    Eine wirklich witzige und kreative Neuinterpretation des Albums ist übrigens „Dub Side of the Moon“ aus dem Jahr 2003. Pink Floyd in Reggae-Versionen ist so bescheuert, dass es schon wieder cool ist.

  • Ich muss an dieser Stelle aber auch nochmal auf die Klasse von The Final Cut hinweisen, meines Erachtens das letzte Großwerk im gesamten Floyd-Kanon :)

    The Final Cut hat für mich schon den Weg der Soloalben Water`s vorweggenommen. Überproduziert. Der Schönklang Gimour`s fehlt und thematisch fehlt mir der Zugang. Vermutlich das Pink Floyd Album, was ich am wenigsten gehört habe.

  • Überproduziert? Ist es nicht genau das besondere was Pink Floyd ausmacht und warum ich diese Band einfach liebe! Überproduziert? Das kennen wir auch von Peter der aber leider nicht mit der Überproduktion fertig wird...

  • Was verstehst du unter überprodiziert? Was ist beispielsweise an Animals oder Wish You Where Here zu viel? Da passt jeder Ton, Stimmungen bauen sich auf, die Musik lässt sich die Zeit, die sie braucht. Nichts ist zuviel.

  • Mir ist meistens der Gesang von Waters zu viel auf den Floyd-Platten. Er war und ist ein unterdurchschnittlicher Sänger (und Bassist). Selbst sein Songwriting (ich meine hier nicht die Lyrics sondern die Kompositionen) hält dem Vergleich mit anderen Größen seiner Zunft (z.B. Banks, Freddie Mercury, Brian May, Stevie Wonder, Roger Hodgson etc.) nicht stand.

  • Mir ist meistens der Gesang von Waters zu viel auf den Floyd-Platten. Er war und ist ein unterdurchschnittlicher Sänger (und Bassist). Selbst sein Songwriting (ich meine hier nicht die Lyrics sondern die Kompositionen) hält dem Vergleich mit anderen Größen seiner Zunft (z.B. Banks, Freddie Mercury, Brian May, Stevie Wonder, Roger Hodgson etc.) nicht stand.

    Du hast die Größe David Gilmour vergessen....