Beiträge von Father Tiresias

    Keith Jarretts Live Konzerte sind teilweise unerträglich, weil er sich so geil findet, dass sein Stöhnen und Mitsingen fast das Klavier übertönt.

    Oh Gott, selten habe ich so einen Quatsch gelesen. Ich glaube, neben Pat Metheny ist Keith einer der wenigen wirklichen demütigen Musiker, denen es wirklich immer zuallererst um die Musik geht.

    Dieses, wie du es nennst, Stöhnen und Mitsingen sind eher Ausdruck einer tiefen Verbundenheit mit der aus dem Moment heraus entstehenden Musik.

    Ich ziehe vor ihm meinen Hut, denn mir fällt spontan niemand ein, der solche improvisierten Solokonzerte gespielt hat wie Jarrett, voller Ideenreichtum, frei von Klischees (meistens), melodisch, sperrig, düster, fröhlich etc.


    Rick Beato hat es schön gesagt: Man kann ein ganzes Leben damit zubringen, Keiths Platten zu hören und man könnte es sein Oeuvre trotzdem nur schwer durchdringen.

    Er macht es einem nicht immer leicht aber man wird reich belohnt.


    Sorry, Off-Topic.

    Ich finde den Song recht mittelmäßig, mit einer unterirdischen Produktion (Erinnerungen an "Now und Then" werden wach), stark bearbeitetem Gesang und eher einfallslosen Melodien. Wäre bei mir auf einem regulären Joel-Album ein Skip-Kandidat.

    Ich finde es ebenfalls bedauerlich, dass Billy jetzt auch auf den Zug aufspringt, sich externe junge Songwriter ins Boot zu holen, nur um bei einer jüngeren Hörerschaft zu punkten. Das entwertet das Ganze in meinen Augen doch sehr. Er hat in all den Jahren bis auf "Code of Silence" nie mit anderen kollaborieren müssen. Wenn er seine Songs an heutige Songwriting-Standards anpassen will, dann erwarte ich nicht mehr viel, falls noch ein Album kommen sollte. Schade.

    Na, da lass ich mich nicht lumpen:


    1. 52nd Street

    2. The Stranger

    3. Turnstiles

    4. Glass Houses

    (4 a. Songs in the Attic)

    5. Storm Front

    6. The Nylon Curtain

    7. Cold Spring Harbor

    8. Streetlife Serenade

    9. An Innocent Man

    10.The Bridge

    11. Piano Man

    12. River of Dreams

    Jetzt spekuliert auch der Rolling Stone, ob es ein neues Album geben könnte. Konkretes gibt es zwar nicht, aber wohl ernstzunehmende Gerüchte. Ich fänd neue Musik auch gut:


    Billy Joel macht uns den Mund wässrig: Neues Album nach 17 Jahren? (rollingstone.de)

    Das hat der RS, wie so oft, schlecht recherchiert.

    Wenn ein Album käme, wäre es seine erste Platte seit 31 Jahren, wenn man die Fantasies & Delusion mitzählt (auf welcher ausschließlich Klavierkompositionen von Billy zu hören sind), kommt man auf 23 Jahre.

    Vom Rolling Stone hab ich allerdings auch nix anderes erwartet.

    In der deutschsprachigen Rock- und Popmusik gibt es nur weniges, was mich textlich und noch weniger musikalisch überzeugt.

    Ausnahmen bilden Lindenberg (vor allem die 70er- und 80er-Platten sind bis auf einige Ausnahmen sehr stark), Grönemeyer (aber nur bis Bleibt Alles Anders, danach wird's m.E. beliebig), Blumfeld, E.A.V. und das war es dann eigentlich auch schon.