Roger Waters

  • Man braucht ja nichts zu befürchten. Man muss es sich weder kaufen noch anhören. Es ist eine neue Option. Ich werde es mir auf jeden Fall anhören. "Comfortably Numb 2022" finde ich vom Ansatz zum Beispiel nicht verkehrt. Auch wenn es nicht richtig zünden will, weil es so vor sich hinplätschert. Aber vielleicht nimmt er bei der Neuauflage das große Besteck.

  • Doctone

    Geht mit genau so. Ich habe das Album damals oft gehört, als mein Vater gestorben ist und es hat mir bei der Trauerbewältigung viel gegeben.


    Das liegt wohl auch daran, dass DSOTM sehr viel offener getextet ist, als spätere Waters-Texte. Man darf sich selber seine Gedanken dazu machen, unterschiedliche Stimmen kommen zu Wort. Ich befürchte, das könnte sich nun bei der Neuauflage ändern, wenn ich Waters Äusserungen dazu richtig interpretiere. Er ist halt leider zum Prediger (im negativen Sinne) mutiert. Das sag ich jetzt als einer, der selbst jedes Wochenende auf der Kanzel steht 😅

    Bei mir gibt es diese persönliche Ebene mit Peter Gabriel. Als ich die Video-Premiere von "Digging in the Dirt" auf MTV gesehen habe, habe ich gleichzeitig angefangen, ernstere und textbezogenere Musik zu hören. Knapp vier Wochen vorher hatte ich ein traumatisches Erlebnis und ich bin mir ziemlich sicher, dass mich dieser Song deshalb so angesprochen hat.


    Die Neuauflage von "Dark Side of the Moon" sehe ich auch eher kritisch. Die Texte waren bzw. sind einfach so perfekt und zeitlos, dass ich mir kaum vorstellen kann, wie ein verbitterter alter Roger Waters dem noch etwas Sinnvolles hinzufügen kann. Man sollte solche Meilensteine so lassen wie sie sind. Rein musikalisch kann ich mir das zwar schon ähnlich nett wie "Comfortably Numb" in einem moderneren Gewand vorstellen, aber besser kann es bei solchen legendären Aufnahmen eigentlich nicht werden. Remakes von Filmklassikern wie "Psycho" bringen einem schließlich auch nichts.

  • Ich sehe die Neuaufnahme auch eher als Bonus-CD zum Original. Besser wird es nicht, aber anders und das finde ich zumindest interessant. Waters *Comfortably* ist auch eine tolle Ergänzung oder eine interessante Coverversion, man muss nur ausblenden, was für ein Dünnsinn er von sich gibt.

    Der einzige Künstler den ich komplett meide ist Ted Nugend, obwohl einige frühe Stücke auch was haben, aber da funktioniert das mit dem Ausblenden überhaupt nicht.

    Und bei *Dark Side* fand' ich immer, das die späten Pink Floyd in ihrer Live-Interpretation nicht weit genug gegangen sind. Und warum Waters auch nie viel mehr interpretiert hat, obwohl er es wohl verbesserungswürdig findet, erschließt sich auch nicht. Schade, dass sich auch Carin sehr pro-waters äußert, obwohl er mit beiden Seiten gespielt hat.

  • Ja, die Rezi kenne ich. Ich muss immer wieder den Kopf schütteln über so viel Ignoranz. Wir wissen ja wie die Geschichte diese Kritik widerlegt hat. Danke für diese Ausgrabung, Rock-Ola.

  • Wobei man auch heute immer wieder Kritiken liest, die in die Richtung gehen -- meistens in dem Sinne, dass eigentlich nur die Syd-Barrett-Sachen authentisch waren und PF danach in den Kommerzmist abgeglitten sind. Mal ganz ohne eine eigene Wertung vorzunehmen ist es schon verwunderlich, Alben wie A Saucerful of Secrets, Ummagumma oder Atom Heart Mother als kommerziellen Ausverkauf anzusehen. Dass viele Dark-Side-Stücke Pop Appeal haben, sei dahingestellt, aber Set the Controls, One of these Days, The Grand Vizier's Garden Party?!

    FolkProg bei www.favni.de oder fauns.bandcamp.com und favni.bandcamp.com

    • Offizieller Beitrag

    Das ist "zurechtweisen"? Was ist dann "anpöbeln und gröblichst beschimpfen"? Wenn das Hirn des Journalisten in Fetzen an der Wand klebt?


    Was für eine abstoßende Art und Weise, sich zu äußern! Ist Waters genauso schäbig über den referenzierten El Pais-Artikel hergezogen? Nein, vielen Dank, ich will eigentlich gar nicht wissen, wie Waters von seinem Thron herab mit Dung um sich wirft.