SdW [07.-13.06.10]: PETER GABRIEL - San Jacinto

  • San Jacinto war nicht so eingängig wie Shock The Monkey oder Kiss Of Life, aber mit Wallflower von Anfang an einer meiner Liebligstracks auf "4". Es liegt ein Flirren in der Luft, die Stimme setzt ein, man erkennt die Melodie, immer mehr Instrumente lassen aus den Fragmenten ein komplettes Werk erstehen und dann steigert es sich in einen riesigen Sonnenaufgang.


    Man konnte ahnen, dass es ein guter Kandidat für eine Orchesterversion der Scratch-My-Back-Tour wäre und es war deshalb auch ein Highlight. Ehrlich gesagt hat mich der Text nie wirklich interessiert.


    Allein der Schluss "We will walk..." gefällt mir nicht besonders, das hätte ich anders instrumentiert als mit dem tiefen monophonen Synthi. Immer noch gut. San Jacinto: 12 points.

    Gedankenrauschen – Da geht noch was!

  • Ein richtig guter Song, in welchen ich mich allerdings zu Anfang erst einmal reinhören musste. Vor allem live entfaltet er seine wahren Qualitäten und war eines der highlights der Orchester-Tour. Ich gebe 12 Punkte, denn das Ende des songs finde ich etwas langatmig.

    "Don't get up gentlemen, I'm only passing through"

  • mein Lieblingslied von PG-Solo, ohne wenn und aber, daher 15 Punkte (überragend)

  • Hab mir echt Mühe gegeben, aber konnte nicht verhindern, auf "10 Punkte" zu klicken. Wenn ich die emotionale Seite außen vor lass (also nur den Kunst-Teil betrachte), dann würde ich wohl auch 'ne glatte 1 (14P) geben. Aber ohne Emotionen geht Musik bewerten nicht und auf der Ebene bleibt einfach nicht genug hängen bei mir. Es ist da, aber will bei mir einfach nicht bleiben. Hm, muss wohl an mir liegen...

    al's Lebensweisheiten:

    "Man muss sich seiner Arroganz schon bewusst sein, um sie genießen zu können."

  • Selbst für Peter Gabriel ein recht ungewöhnlicher Song. Er braucht ein wenig, um in die Gänge zu kommen, aber das will ich keinesfalls mit Langeweile gleichsetzen. Gerade die ruhigen Strophen am Anfang finde ich faszinierend und sie sind toll gesungen. Dann das dramatische Finale "I hold the line" - einfach fantastisch. Der Schluss wirkt verstörend, nicht gerade mein Highlight. Womöglich wäre der Song ohne diesen Schluss besser, sicherlich wäre er kompakter und eingängiger. Aber wahrscheinlich wäre er auch etwas weniger interessant.

    Lange Zeit war SJ auch live ein besonderes Highlight. Auf der Still Growing Up Tour mochte ich ihn aber gar nicht; da hat mir Gabriels Gesang einfach nicht gefallen. 2009 war es dann wieder besser und 2010 in Berlin richtig toll.

    14 Punkte

    “THE NIGHT WE TRACKED DOWN PHIL COLLINS, BECAME BEST FRIENDS WITH HIM, AND TALKED HIM INTO REUNITING WITH PETER GABRIEL, AND THEN WE GOT TO SING BACKUP ON THE NEW GENESIS ALBUM AND IT WAS AWESOME!”

    — Barney Stinson, How I Met Your Mother, Season 7, Episode 21 ‘Now We’re Even’

  • Hab mir echt Mühe gegeben, aber konnte nicht verhindern, auf "10 Punkte" zu klicken. Wenn ich die emotionale Seite außen vor lass (also nur den Kunst-Teil betrachte), dann würde ich wohl auch 'ne glatte 1 (14P) geben. Aber ohne Emotionen geht Musik bewerten nicht und auf der Ebene bleibt einfach nicht genug hängen bei mir. Es ist da, aber will bei mir einfach nicht bleiben. Hm, muss wohl an mir liegen...


    Ich kann die Argumentation nachvollziehen - Bei mir weckt der Song aber die notwendigen Emotionen und deshalb gebe ich die volle Punktzahl. San Jacinto war für mich in Berlin das Highlight schlechthin, ich wusste aber auch nicht, dass es kommen würde.
    Gänsehaut...


    15 P.

  • Ganz schwer - Die Studioversion finde ich heute ein wenig dünn, die Version auf "PG plays live" fantastisch. Andere Aufnahmen bewegen sich zwischen diesen Polen. Daher gebe ich 10 bis 15 Punkte, gerundet 13.

    I'll never find a better time to be alive than now.

    Peter Hammill (on "X my Heart")

  • Der Text wirkt auf mich noch recht kryptisch: Weiß jemand etwas darüber bzw. habt ihr dafür Verstehensansätze parat? Würde mich sehr interessieren. Gerade weil ich den Song musikalisch sowieso toll finde. Ich mag übrigens auch die "Peter Gabriel Live"-Version sehr gern, finde aber auch die Studioversion exzellent.

  • Der Text wirkt auf mich noch recht kryptisch: Weiß jemand etwas darüber bzw. habt ihr dafür Verstehensansätze parat? Würde mich sehr interessieren.



    Der Song handelt von einem Initiationsritual der amerikanischen Ureinwohner, besser bekannt als "Indianer". Ein Hotelmitarbeiter mit indianischen Wurzeln hatte PG von seiner Initiation erzählt. Der Text erscheint deshalb so kryptisch, da er nicht in grammatikalischen Sätzen, sondern nur in kurzen Wortphrasen vorgetragen wird - für PG aber nicht untypisch.

    PG besingt aber nicht nur den Initiationsritus, sondern beklagt auch, dass den Indianern vom "weißen Mann" das Lang weggenommen und die westliche Kultur aufgedrängt wurde. Dennoch halten die Ureinwohner an ihren alten Traditionen fest - und sei es auch zwischen Steakhäusern und Discotheken.

    “THE NIGHT WE TRACKED DOWN PHIL COLLINS, BECAME BEST FRIENDS WITH HIM, AND TALKED HIM INTO REUNITING WITH PETER GABRIEL, AND THEN WE GOT TO SING BACKUP ON THE NEW GENESIS ALBUM AND IT WAS AWESOME!”

    — Barney Stinson, How I Met Your Mother, Season 7, Episode 21 ‘Now We’re Even’