Scratch der Woche [30.04.2010]: PETER GABRIEL - Street Spirit (Fade Out)

  • Schon das Original war einer jener Radiohead Songs, der mir nie gefiel. Von daher war es mir schon unverständlich, warum er gerade diesen Song ausgesucht hat. Radiohead hat soviele Songs, die soviel mehr drin haben.
    Dieser Scratch erschliesst sich mir schlichtweg nicht. Wie eine zähe, fade Masse mit flüssiger Konsistenz zieht er sich dahin, ohne Orientierungspunkte. Man wünscht sich, er möge endlich ans Ende gelangen, aber nicht einmal diesen Gefallen will er einem machen. Ich musste mich wirklich überwinden, ihn nochmals anzuhören. Habe es sogar zweimal mit viel Überwindung geschafft, aber der Song wird einfach nicht besser. Weiss ja nicht wie er live war, aber so sind das max. 2 Punkte.

    Zy
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    "The music is the true currency. It's more valuable than the accolades or the money. The relationship is with the invisible muse and you know if she's pleased or if she ain't." - Steve Hackett

  • Musikalisch zäh und langweilig. Gesanglich einfach schlecht, wirkt wie ein erstes Demo, noch auf der Suche. Live genauso zäh und langweilig. Ich kenne das Original von Radiohead nicht (und habe auch kein grosses Interesse daran es kennenzulernen). Ich kann's hören, fühle nicht unbedingt den Zwang abzuschalten, insofern: geht gerade noch. 4 Punkte.

  • HoHoHo:


    Das ist nicht konsequent. Deinem Text zufolge, müsstest du eigentlich 0 Punkte geben.

    Saw that look of recognition

    When they know just who you are

  • HoHoHo:

    Das ist nicht konsequent. Deinem Text zufolge, müsstest du eigentlich 0 Punkte geben.



    Nein, vielleicht war ich nur zu knapp in der Begründung.

    0 Punkte würde bedeuten dass der Titel völlig unhörbar ist. Ich finde aber im Kontext des Albums ist "Street Spirit (Fade Out)" hörbar, doch einzeln würde ich es nie hören. Es ist zäh und langweilig und dabei schlecht gesungen, aber es tut mir nicht weh. Daher die Note "schwach ausreichend", 4 Punkte.

    Ich meine man muss da schon eine Abstufung darstellen. PG's Strassengeist ist durchaus noch einige Klassen über solchen für mich völlig ungeniessbaren Grausamkeiten wie ich sie letztens auf einer Geburtstagsparty hören musste ("10 nackte Friseusen" und ähnlicher Kram). Auch die Sachen von Genesis mit denen ich wenig bis nix anfangen kann (z. B. der grösste Teil des "Lamb" Albums) sind alle durchaus hörbar. Da würde kein einziges Stück (vielleicht mit Ausnahme von "The Waiting Room") weniger als 4 Punkte bekommen.

    • Offizieller Beitrag

    Kann ich nur 2 Punkte geben...
    nee Gabe, das war nix. Ich liebe das Original und kenne diverse Coverversionen davon (u.a. auch metallisch orchestral: YouTube - STREAM OF PASSION - Street Spirit - The Flame Within ).
    Aber Gabriel's Version - so leid es mir tut - ist die schlechteste Version dieses Lieds welche ich kenne. Von diesem genialen, sehr depressiven, sehr bedrückenden Song bleibt in seiner Version eigentlich nur der Text. Die tolle Musik verschwindet fast völlig in einem pseudointellektuellen Geklimper und der "Gesang" spottet jeglicher Beschreibung. Er liest den Text eher vor, als dass er ihn singt. Und die paar gesungenen Töne klingen brüchig, unsicher, intonationsschwach, wie bereits richtig gesagt eher wie ein Demo.


    Kein, aber wirklich gar kein Vergleich zum wundervollen Original.

  • Ich liebe das Original und kenne diverse Coverversionen davon (u.a. auch metallisch orchestral: YouTube - STREAM OF PASSION - Street Spirit - The Flame Within ).




    Das ist ja witzig - ich hab das Stream of Passion Album "The Flame Within" seit es draussen ist und mag es sehr, inkl. "Street Spirit", und habe bis zu diesem Hinweis überhaupt nicht gemerkt dass das der gleiche Song ist! :)

    Man kann diesen Titel also tatsächlich gut umsetzen. Ich glaube jetzt interessiert mich das Original doch.

    • Offizieller Beitrag

    Man kann diesen Titel also tatsächlich gut umsetzen. Ich glaube jetzt interessiert mich das Original doch.


    Das hier ist das Original:
    YouTube - radiohead street spirit
    Nebenbei auch ein absolut tolles Musikvideo.

  • Zweifelsohne hat THOM Recht. Wer PG hier Dilettantismus unterstellt, der hat sich in Bezug auf dessen künstlerisches Selbstverständnis und Fähigkeiten massiv verschätzt.


    1. Er hat stimmlich - gerade live!!! - offensichtlich absolut überzeugt. So die wohl einhellige Meinung der Konzertbesucher. Und natürlich könnte er den Song auch "glatter" und konventioneller singen, wenn er es drauf anlegen würde. Er spielt einfach mit der Brüchigkeit seiner Stimme genauso wie auch mit der Intonation. (Das macht z.B. Miles Davis vor allem in späteren Jahren auch immer wieder. Es gibt Jazz-Polizisten, die das mit seiner nachlassenden Technik in Verbindung bringen. Als ich aber den ersten Song vom "Dingo"-Soundtrack hörte, war mir klar, das das Spiel mit der "Unsauberkeit" ein absolut ernst zu nehmendes Ausdrucksmittel für Miles war - und das hatte er auch unter Kontrolle. Ebenso sehe ich das bei PG.)


    2. PG ist für seine Studio-Feilerei ja nur zu gut bekannt. Der Song ist sicherlich kein Schnellschuss geworden, ganz davon abgesehen, dass die Bearbeitung des Originals sehr weit geht. Es ist klar zu spüren, dass da kreative Inspiration und Mühe ineinandergeflossen sind. Dies zieht sich durch's ganze Album.


    Abgesehen von diesen Punkten bleibt's aber sicherlich geschmacklich grenzwertig / diskutabel, was an Ergebnis zu hören ist - nur hat das nichts mit Unfähigkeit oder Nachlässigkeit PGs zu tun. Eher mit der Frage, ob Künstler sich bitteschön stets auf etablierten / gefälligen / gewohnten Pfaden bewegen sollten oder ob gute Musik unbedingt sinnlichen Wohlklang aufweisen muss. Ich meine: Gute Künstler sind oftmals eben damit beschäftigt, Grenzen auszuloten / zu überschreiten. Und das muss auch unbedingt so sein.