New Blood: 02.10.2010 - KÖLN, Setlist + Berichte

  • Zwischenbericht aus Köln zur Pause. Peter is sehr heiser und versorgt sich nach jedem (!) Song mit Honig, um die Stimme zu ölen. Aber: er gibt alles...



    Ei, das klingt ja (auch für morgen) nicht so doll... :(

    Vielleicht kriegt er im zweiten Teil aber ja noch einen Schub. War das nicht in Madrid auch so?

    Saw that look of recognition

    When they know just who you are

  • Zwischenbericht aus Köln zur Pause. Peter is sehr heiser und versorgt sich nach jedem (!) Song mit Honig, um die Stimme zu ölen. Aber: er gibt alles...



    In Mannheim am 30.09. war seine Stimme gut, ich hab nix von seiner Erkältung bemerkt. Es war aber auffällig dass er nach jedem oder fast jedem Lied, teilweise auch während Instrumentalphasen, aus einer Tasse getrunken hat, und daneben auch noch Fruchtsäfte (nehme ich mal an) aus so kleinen 0,2 oder 0,33 l Fläschchen.

    • Offizieller Beitrag

    Setlist wie in Mannheim, also



    Scratch My Back


    San Jacinto
    Digging In The Dirt
    The Drop
    Signal To Noise
    Downside-Up
    Mercy Street
    The Rhythm Of The Heat
    Washing Of The Water
    Intruder
    Red Rain
    Solsbury Hill


    In Your Eyes
    Don't Give Up
    The Nest That Sailed The Sky

  • Zurück vom Konzert.....mein erstes mit Peter Gabriel...


    also ich habe nicht den Vergleich, von Heiserkeit habe ich nichts gespürt. Singt er sonst noch besser ? Ich fand es genial, eben weil es mal etwas anders war als eine übliche Rockshow. Einige Songs des ersten Teils haben schon erahnen lassen, was im zweiten Teil da auf uns zukommt, My body is a cage war wohl das Highlight im ersten Teil.


    Enttäuschend war leider im 2. Teil, dass wir auch in Köln die normale Setlist bekamen. Kein Blood of eden und während der Zugabe rief das Publikum aus mehreren Ecken: Biko. Den Song, und nicht Sledgehammer, haben sich wohl viele im Publikum gewünscht, ist aber natürlich nicht gekommen.


    Trotzdem war es toll und unheimlich beeindruckend, Gabriel live zu sehen. Zu sehen dass der Mann noch fit ist für viele Konzerte, da wird noch einiges tolles demnächst auf uns zukommen. Das ganze war ein grandioser Abend, auch die Länge des Konzertes war mit über 2,5 Stunden perfekt. Ich fand allerdings, dass Ane Brun in den ersten beiden Songs grandios sang und auch nach Kate Bush klang, bei Don t give up dies aber irgendwie nicht besonders gut rüberkam.


    Aber ganz ehrlich: Das Publikum gab Gabriel auch im ersten Teil viel Applaus, aber eigentlich haben alle nur auf den 2. Teil des Konzertes gewartet. Aber als Gabriel Fan macht man ja alles Eskapaden mit, wenn er das Telefonbuch vorsingen würde, würden wir ja auch alle dort erscheinen :)


    Gruss


    Christian

  • Komme grad vom Kölner Konzert und bin tief beeindruckt. Obwohl Peter Schwierigkeiten mit seiner Stimme hatte, war seine Performance sagenhaft. Habe schon einige Gabriel Konzerte gesehen, und immer wieder zieht er mich in seinen Bann. Die Power des Orchesters war enorm. Mir fehlen die Worte, bin Also Hut ab vor diesem Mann. :):):)

  • Zwischenbericht aus Köln zur Pause. Peter ist sehr heiser und versorgt sich nach jedem (!) Song mit Honig, um die Stimme zu ölen. Aber: er gibt alles...


    Und ich dachte, der singt immer so :p


    Die Stimme hat gehalten - woher stammt eigentlich die Information mit dem Honig ;) - es hätte genauso gut Whiskey sein können, den er in sich reingeschüttet hat. Wenn man mal davon absieht, daß er den Schlußsatz von "Intruder" geflüstert statt geschrieen hat (aber ich weiß nicht, ob er das bei der aktuellen Version immer so macht), war seine Gesangsdarbietung einwandfrei.


    Mehr später - auch wenn ich das neue Album bisher nicht mochte - auf der Bühne war das ein Triumph, ein wirklich durchdachtes und toll durchgeführtes Konzept. Der Herr Gabriel hat mich wieder einmal live sehr bewegt.

  • Ein tolles Konzert! Die Show in Berlin konnte Peter gestern zwar nicht toppen, aber das liegt vielleicht auch einfach daran, dass es einfach noch ein bisschen spannender ist, so ein Programm zum ersten Mal zu hören. ;) Meine Highlights waren "San Jacinto", "Digging In The Dirt", "The Rhythm Of The Heat" und "Intruder". Im ersten Teil ganz war "My Body Is A Cage" für ganz klar das beste Stück.


    Was mir nicht so gut gefallen hat war "Washing Of The Water". Obwohl ich den Song eigentlich liebe, fand ich die Aufteilung mit Melanie am Gesang nicht gut. Im Hintergrundgesang stört sie mich nicht. Aber vordergründig ist das einfach nicht wirklich gut. Gerade wenn man ein Orchester im Rücken hat, muss man da schon etwas mehr Erfahrung und auch Können haben, um das gut zu machen. Ich kann nach wie vor nicht verstehen, dass sie bei den Konzerten immer wieder Solopassagen bekommt. Im Vergelich zu Paula Cole oder Ane Brun ist das doch sehr sehr dünn.


    Etwas erschrocken war ich darüber, wie Peter im Vergleich zum Frühjahr an Gewicht zugelegt hat. Meine Güte! So langsam hat er da hoffentlich mal eine Grenze erreicht. Das ist in dem Alter bestimmt nicht so wirklich gut und gesund. Besonders stark gemerkt hat man das auf den Leinwänden, wenn man sich sein Gesicht angesehen hat. Doppelkinn und Kopfumfang sind schon irgendwie heftig, wenn man vergleicht, wie Peter beispielsweise bei der Secret World-Tour ausgesehen hat. Und damit meine ich nicht die Dinge, die einfach mit dem Altern zu tun haben.


    Auf jeden Fall ein super Konzert! Es hat sich gelohnt, sich diese Show ein zweites Mal anzusehen. Ich freue mich auf die DVD und die CD!

  • So, wie versprochen noch etwas mehr zu Gabriel:


    Dies war mein fünftes Peter Gabriel Konzert seit September 1987.


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    Um 20:15 Uhr kam Peter Gabriel alleine auf die Bühne, um ein paar einleitende Worte auf Deutsch zu sagen und Ane Brun vorzustellen. Die Norwegerin durfte zum Auftakt (leider nur) zwei Songs singen - „Ten Seconds“ und „Big In Japan“, bevor Gabriel und das New Blood Orchestra mit „’Heroes’“ den ersten Teil des Abends eröffneten.


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    Ich habe ja schon häufiger geschrieben, dass ich „Scratch My Back“ als Album nicht besonders schätze. Ich hatte es voher nur drei Mal gehört und dann enttäuscht weggelegt. Aber live auf der Bühne, wie ein Konzeptalbum in einem Block aufgeführt, war das ein Triumph, ein wirklich durchdachter und toll durchgeführter Entwurf. Die Höhepunkte waren für mich im ersten Teil „Listening Wind“ (Talking Heads) und „My Body Is A Cage“ (Arcade Fire). Nach insgesamt gut 70 Minuten endete der erste Teil des Konzerts.


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    Etwa 20 Minuten später ging es mit eigenen Songs weiter – „San Jacinto“ war gleich ein gelungener Auftakt, auch optisch, weil Gabriel den alten, aber immer noch ungeheuer wirkungsvollen Trick mit dem Spiegel wieder ausgegraben hat, der mich schon 1987 auf der „So“-Tour beeindruckt hatte. „Digging In The Dirt“ danach funktionierte leider mit Orchester üerhaupt nicht – nach der harten und aggressiven Liveversion 2007 war das für mich eine Enttäuschung. Auch „The Drop“ fand ich eher mittelmässig, aber das liegt wohl an der Qualität des Songs.


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    Aber danach folgten gute sechzig Minuten Magie, eine echte Sternstunde – „Signal To Noise“, sowieso einer der packendsten Songs, die Gabriel je geschrieben hat, riss die Halle im wahrsten Sinne des Wortes aus den Sitzen. „Downside Up“ hat Melanie Gabriel überzeugend gesungen, wenn sie auch sicher nie das Format einer Ane Brun erreichen wird. „Mercy Street“ und „The Rhythm Of The Heat“ waren dann die nächsten Höhepunkte. Vor allem bei „Rhythm“ hätte ich nie erwartet, dass der Song mit Orchester so toll rüberkommt. „Washing Of The Water“, „Intruder“, „Red Rain“ und “Solsbury Hill” beendeten den regulären Teil des Konzerts und bescherten mir weitere Gänsehautmomente.


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    Als Zugaben gab es “In Your Eyes”, “Don’t Give Up”, bei dem Ane Brun noch einmal ihre Klasse beweisen durfte, und „The Nest That Sailed The Sky“. Ich fand dieses Instrumental zum Ende eher ungünstig platziert und hätte mir hier vielleicht einfach eine umgedrehte Reihenfolge der drei Songs gewünscht, aber das ist Klagen auf hohem Niveau.


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    Es ist sicherlich nicht sinnvoll, dieses Konzert mit den bisherigen Auftritten von Peter Gabriel in der Vergangenheit zu vergleichen, aber ich muss sagen, dass er es wieder einmal geschafft hat, mich zu faszinieren. Fast vierzig Jahre nachdem er erstmals mit rotem Kleid und Fuchsmaske auf der Bühne stand, hat Gabriel vielleicht seine Vision von Rockmusik als audiovisuellem Gesamtkunstwerk vollendet. Übrigens war der Sound an meinem Platz sehr gut, ich weiß aber nicht, wie die Verhältnisse weiter hinten und auf den Tribünen waren.


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  • Die Eröffnung mit Ane Brun setzte schon mal ein Zeichen. Leider durfte Ane nur 2 Songs solo singen, wobei das Alphaville Cover „Big in Japan“ in einer wunderbaren Interpretation geboten wurde.


    Peters gesangliche Leistungen waren schon gut, jedenfalls kenne ich ihn von Konserve auch nicht anders. Die Darbietungen von Ane und besonders Melanie haben mich jedoch nicht vom Stuhl gerissen, das wohl auch daran lag, dass sie im Gesamtbild der Performance gegenüber Peters Mikro unterdrückt wirkten. Die kritischen Äußerungen zu den anderen Konzerten bezüglich Melanie verstehe ich jetzt voll und ganz. Da hätte Peter vielleicht Anes Live-Partnerin Nina Kinert nehmen sollen. Der Gesang von Ane kam bei Don’t Give Up war doch arg dünn oder war das absichtlich so dahingehaucht?


    Der erste Teil hat mir besser als der zweite gefallen, sehr intim und ruhig, natürlich mit dem Höhepunkt vom Arcade Fire Song „My Body is a Cage“, wo das Orchester zum ersten mal so richtig Dampf machen durfte.


    Im zweiten Teil kamen dann die Songs, weswegen wohl die meisten gekommen waren. Das Publikum wurde euphorischer, wozu sicher auch die grandiosen Outros des Orchesters zu einigen Songs Anlass gaben. Mir persönlich hat Mercy Street am besten gefallen.


    Der Sound war großartig, keineswegs zu laut, obwohl sicher mancher Klassikpurist wegens des verstärkten Orchesters mit den Augen gerollt hätte (hat?). Ingesamt war es ein gelungener Abend.