und selbst Your Own Special Way ist jedem Song auf ATTW3 haushoch überlegen.
Naja naja, selbst FYFM ist (da konsequenter und nicht so zäh wie Kaugummi) ist besser als "Your Own Special Way", weil sie bei letzterem versucht haben, einen im Kern durch-und-durch-1a-Pop-Song mit Zwang in ein proggig klingendes Arrangement zu zwängen. Rausgekommen ist ein zähes klebriges Etwas von Pseudo-Popsong. Brrrrr... FYFM kann man vorwerfen, dass es keine Ecken und Kanten hat und nicht weh tut. "Your Own Special Way" dagegen TUT weh weil es gekünstelte zwanghafte Ecken und Kanten verpasst bekommen hat wo eigentlich keine sind. Ich verweise da gerne auf Steve's '96er Version des Songs, der mit entlarvender Klarheit erst zeigt, was für eine Art Song das eigentlich ist (im positiven Sinne).
Oft denkt man, es sei Tony aber es ist genauso Steve, der da spielt. Gerade bei Eleventh Earl und One For The Vine ist er nur schwer rauszuhören, aber stets präsent. Das ist sein größter Anteil am Sound der Jahre 1971-77 gewesen. Er hat es geschafft, dass die Keyboards lebten, dass die Flächen eben nicht käsig oder schmalzig klangen.
Manchmal denkt man tatsächlich es sei Tony, dagegen ist es Steve (z.B. das Solo in "Counting Out Time"). Aber davon ist spezial bei "Eleventh Earl of Mar" nichts zu hören. Da kommt Steve nur im Intro vor, schon ab 0:46min ist von Steve nichts mehr zu hören. Erst ab dem Part ab 1:53min darf er wieder die Akkorde mitspielen und ist sonst erst wieder ab dem Gitarren-Solo ab 3.23min zu hören (und dann akkustisch im Mittelteil und wieder am Ende), nebenbei hier schon mit dem gleichen "Scheiß-Sound" wie später Mike auf Burning Rope und auch gespielt in einem Pseudo-Rutherford-Stil (wie dieser ihn auf Burning Rope bringt). Dazwischen darf Tony auf seinen Keyboards fröhlich alleine ohne jeden Steve rumdudeln.
Dass Tony nach Steve's Weggang plötzlich "käsiger" klang also vorher hat eher technische Gründe: Erst ab ATTWT hat Tony über weite Strecken den organischen Sound seines Mellotrons in die Tonne getreten und durch käsigerere, kälter klingende Polysynthesizer ersetzt. Wo auf W&W noch Orgel, Mellotron, echtes Klavier und Arp Prosoloist dominierten, kamen auf ATTWT Orgel, Polymoog, CP-70 E-Klavier und der Arp 2600 zum Einsatz (der im Vergleich zum ProSoloist immer einen eher nasalen, Disco-Käsesound hatte).
Steve's Fehlen hatte damit eher weniger zu tun, da Steve über zu weite Strecken von W&W schon "hörbar" gefehlt hatte (sieht man von seinen typischen Geruchsnoten in "Eleventh Earl of Mar", "Blood on the rooftops" und "In that quiet earth" mal ab).