TotW [02.07.-08.07.12]: PETER GABRIEL - My Body Is A Cage

    • Offizieller Beitrag

    Bewertung des Songs "My Body Is A Cage" nach Schulnoten 45

    1. 15 Punkte (überragend) (11) 24%
    2. 14 Punkte (sehr gut) (8) 18%
    3. 13 Punkte - sehr gut (1-) (7) 16%
    4. 12 Punkte - gut (2+) (6) 13%
    5. 11 Punkte - gut (2) (4) 9%
    6. 10 Punkte - gut (2-) (1) 2%
    7. 9 Punkte - befriedigend (3+) (1) 2%
    8. 8 Punkte - befriedigend (3) (2) 4%
    9. 7 Punkte - befriedigend (3-) (0) 0%
    10. 6 Punkte - ausreichend (4+) (0) 0%
    11. 5 Punkte - ausreichend (4) (1) 2%
    12. 4 Punkte - schwach ausreichend (4-) (1) 2%
    13. 3 Punkte - mangelhaft (5+) (0) 0%
    14. 2 Punkte - mangelhaft (5) (1) 2%
    15. 1 Punkt - mangelhaft (5-) (0) 0%
    16. 0 Punkte - ungenügend (6) (2) 4%

    Track of the Week - 02.07.2012 - 08.07.2012

    PETER GABRIEL - My Body Is A Cage

    Jahr: 2010
    Album: Scratch My Back (Rezension)
    Arbeitstitel: unbekannt
    Credits: Win Butler, Régine Chassagne, Richard Parry, Tim Kingsbury, William Butler, Jeremy Gara
    Musiker: Peter Gabriel, London Scratch Orchestra (Konzertmeisterin: Louisa Fuller), Dirigent Ben Foster, Arrangement John Metcalfe
    Lyrics: ja
    Länge: 06:12
    live gespielt: 2010, 2011, 2012
    Originalversion: Arcade Fire



    Bemerkungen: Schon im Orginal von Arcade Fire ordentlich dramatisch, kostet hier Gabriel dankenswerterweise das komplette Klangspektrum eines Orchesters aus - das wohl einzige Mal auf Scratch My Back. Die Dynamik des Stücks ist atemberaubend, wenn der Klangkörper mehr und mehr anschwillt und dich nach einem Moment unerwarteter Stille komplett überflutet.

  • Ganz klar eine 15. Mit dem Song habe ich auch eine ganz persönliche Geschichte. Als SMB rauskaum, hatte ich mir grade meinen rechten Oberarm gebrochen und dabei erlebt, wie hilflos man ist, wenn ein Körperteil temporär lahm gelegt ist. My body is a cage war da irgendwie der passende Soundtrackt dazu.
    Ich habe mich riesig gefreut, dass Gabriel den Song dieses Jahr in Stuttgart nochmals ausgepackt hat.

    "Don't get up gentlemen, I'm only passing through"

  • Zur Zeit mein Favorit auf SMB. Das könnte aber wieder ändern.
    Herrlich wie das Stück umgesetzt und aufgebaut ist. Einfach dramatisch.
    14 Punkte.

    Zy
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    "The music is the true currency. It's more valuable than the accolades or the money. The relationship is with the invisible muse and you know if she's pleased or if she ain't." - Steve Hackett

    • Offizieller Beitrag

    Vom mir 15 Pnkte.


    Der Einfachheit halber zitier ich mich einfach mal selbst:


    Dies ist die zweite der von mir so getauften “Miniopern” auf SMB.


    Zu Beginn hören wir einfache Pioanoakkorde, stumpf einen gleichförmigen Rhythmus bildend, begleitet von sachten Bläserklängen. Eine Stimmung von auf-der-Stelle-treten macht sich breit. Absolute Abwesenheit von Vehemenz. Eine zurückhaltende Begleitung zu Peters beinahe erstarrtem Gesang. Sätze wie “Ich stehe auf der Bühne von Angst und Selbstzweifel” klingen verschlossen und depressiv.


    Ab und an rauschen, wehen, dröhnen unidentifizierbare andere Klänge durch diese bedrückte Landschaft. Das Arrangement nimmt unmerklich an Dichte zu, intensiviert sich bis zu dem Satz “Mein Herz schlägt so langsam”. Dann ein leiser, dumpfer Schlag einer großen Trommel (wie war das mit ‘no drums’?). Generalpause.


    Dann, zu dem fast schon gebetsmühlenartig wiederholten “Mein Körper ist ein Käfig”, setzt mit einem Mal treibend das Gesamtorchester ein. Es folgt weiterhin dem Grundrhythmus, doch mit geballtem Krafteinsatz entläd es sich jetzt in geradezu verzweifelter Energie. Die gespielten Figuren werden immer auschweifender, schlagen immer größere Kapriolen, stampfen, hasten, taumeln, bis alles in einem lauten Crescendo endet.


    Eine einsame Soloklarinettenstimme übernimmt für ein sorgenvolles Zwischenspiel. Dann singt Peter wieder, nein, schreit “Mein Körper ist ein Käfig” – und ein zweites Mal setzt das Gesamtorchester ein. Diesmal noch voller, noch lauter, noch haltloser. Peter legt mit seinem unvergleichlichen Vokalgesang ein Wehklagen darüber.


    Auch hier gipfelt alles wieder in einem maßlosen Crescendo. In die Stille danach hinein der Satz “Mein Denken hält den Schlüssel”. – Wieder ein einsamer Trommelschlag.


    Eine wirklich lange Generalpause.


    Schließlich ertönt aber doch noch ein weiteres Mal “Mein Körper ist ein Käfig”. Man macht sich bereit für die nächste Orchesterattacke – doch was folgt ist das verhaltene Klavierspiel vom Anfang. Wir sind zurückgekehrt zu der Hilflosigkeit mit dem alles Begann – nichts hat sich verändert. Oder doch? Mit einem Mal schieben sich sphärische Stimmen eines Knabenchores hinzu. Ein Tonartwechsel folgt – plötzlich bekommt alles einen erhabenen Färbung. Zu dem Satz “Setz meinen Geist frei” wird alles merkwürdig friedlich und erhaben. Peters Stimme wird brüchiger und zugleich freier.


    Was ist das, was sich hier zum Ende andeutet?

  • My Body Is A Cage ist eine dieser "magischen" Coverversionen, bei denen der Interpret sich den Song vollends zu eigen macht, so als wäre er von vornherein für ihn bestimmt gewesen und geschrieben worden. Das Original von Arcade Fire gefällt mir ebenfalls aber es ist meilenweit von der Intensität der SMB Version entfernt.

    Der Song ist sehr bekemmend, bedrohlich. Peter singt sehr emotional mit einer frasgilen, eindringlichen Stimme; sehr persönlich, intim, nahezu "nackt". Besonders gefällt mir der Mittelteil, wenn das Orchester richtig aufdreht. Als Zuhörer erwartet man eigentlich, dass Peter diesen Part nutzt, um endlich loszubrüllen, das "My Body is a Caaaaaaaageeeeeeee!!!!!" inbrünstig rauszuschreien. Stattdessen kommt immer wieder nur das "nachenkliche "...is a...", das von dem anschwellenden Orchester immer mehr in den Hintergrund gedrückt wird. Erst nach dem Break, nachdem alle Geschwindigkeit rausgenommen wurde, wird man erlöst und Peter brüllt los. Endlich!

    Ähnlich wie für thepriest verbinde ich mit dem Song ebenfalls perönliches. Große Teile von 2009 und 2010 konnte ich nicht oder allenfalls auf Krücken laufen. Aber der Song war für mich nicht der Soundtrack, sondern eher abschreckendes Beispiel. Man kann sich leicht eingesperrt im Körper fühlen - oder solche Gedanken einfach nicht zlassen und trotzdem zur Arbeit gehen, Konzerte besuchen, Freunde treffen etc. My Mind Holds The Key ;).

    Das hier habe ich heute auf Youtube gefunden. Nicht nur für Fans von Alan Rickman sehenswert: My Mind Holds The Key - YouTube

    Der Song wurde auch in einer Folge von Dr. House verwendet. In der Szene sieht man House deprimiert in einem Hotelzimmer sitzen; schließlich springt er aus dem Fenster - in den Pool. Die Szene ist perfekt auf die Musik abgestimmt geschnitten. Leider finde ich den Youtube Link dafür nicht mehr.

    15 Punkte

    “THE NIGHT WE TRACKED DOWN PHIL COLLINS, BECAME BEST FRIENDS WITH HIM, AND TALKED HIM INTO REUNITING WITH PETER GABRIEL, AND THEN WE GOT TO SING BACKUP ON THE NEW GENESIS ALBUM AND IT WAS AWESOME!”

    — Barney Stinson, How I Met Your Mother, Season 7, Episode 21 ‘Now We’re Even’

  • Sorry, aber ich finde dieses Lied einfach nur schrecklich. Das liegt auch überhaupt nicht an Peter, schon das Original gefällt mir überhaupt nicht. Da kann Meister Gabriel und das durchaus handwerklich gut gemachte Orchesterarrangement dann auch nichts mehr retten.


    Warum es mir nicht gefällt? Es ist mir viel zu monoton, zu schwermütig, zu depri - diese Harmonien (die den Namen eigentlich nicht verdienen;)) ziehen mich runter und machen mich beim Anhören sogar leicht aggressiv. Im Grunde passt es einfach überhaupt nicht in mein musikalisches Weltbild, ja es ist vermutlich das Gegenteil von dem, was für mich Musik hörenswert macht.


    Freude, Schönheit, Wut, Aggression, Witz, Sarkasmus, Trauer, Melancholie - ja, ich mag durchaus verschiedene musikalische Facetten. Aber auf Depression kann ich verzichten.


    Für mich steckt in diesem Stück unglaublich viel Energie drin, aber leider negative Energie. Brauche ich nicht! Vorsichtige Frage: Wer braucht die überhaupt?


    Ach ja, ich habe es bis heute nicht geschafft, mir das bis zum Ende anzuhören.


    Somit hätte ich 3 Punkte (für das musikalische Handwerk) gegeben, aber da mein Arbeitstag heute scheiße war, finde ich das Ganze gerade noch ein wenig unerträglicher. Also 2 Punkte!

    But we never leave the past behind, we just accumulate...

    "Von jedem Tag will ich was haben

    Was ich nicht vergesse

    Ein Lachen, ein Sieg, eine Träne

    Ein Schlag in die Fresse"