Was lest ihr gerade, oder was wollt ihr lesen?

  • Entweder meine Ohren sind sehr schlecht geworden, oder die Übersetzung ist teilweise leicht abenteuerlich. Ansonsten aber sehr schön anzuschauen.

    Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz.

  • Nö, nöh, deine Lauscher lauschen noch sehr gut.

    Damals wurde die Übersetzung, schon an den Vorgaben des öffentlich rechtlich Rundfunks angepasst, die auch den Jugendschutz beachten mußten. Sonst wäre die Sendung damals kaum ausgestrahlt worden.

    Es gab Wörter, die unterlagen schon einer Zensur. Speziell der BR achtete da sehr darauf und machte ab und an mal Rabatz.


    Heutzutage hören und verwenden die Kids doch bereits Wörter, da wurden deren Erziehungsberechtigten damals noch abgewatscht, wenn sie es nur aussprachen.

    So verändern sich die Zeiten.


    Kein Geist ist in Ordnung, dem der Sinn für Humor fehlt.

    Samuel Taylor Coleridge


    • Offizieller Beitrag

    Das Jahr ist noch jung, und doch habe ich schon eine Reihe von Büchern gelesen, die mir gut gefallen haben.


    Peter Smolka ist, wie ich begeisterter Fernradler. Naja, nicht wirklich wie ich, denn nach dem, was er unternommen hat, verlangt es mich nun auch nicht. Der Erlanger hat sich aufs Radl gesetzt, um alle Partnerstädte seines Heimatortes per Fahrrad anzufahren. Auf einer einzigen Tour. Was er auf dieser Reise erlebt hat, hat er dann als Buch veröffentlicht: Rad Ab 2. 4 Jahre, 68 Länder und 88.000 Kilometer. Keine sensationsheischende Reportage, sondern ein angenehm zu lesender Bericht, aus dem die Liebe zum Radfahren spricht und die Neugier auf die Welt.


    Science Fiction landet seltener auf meinem Bücherstapel. Adrian Czajkowskis Buch Children Of Time habe ich aber mit Genuss gelesen: Die letzten Überlebenden von der Erde sind in einem riesigen Raumschiff (das nicht Ark 2 heißt) unterwegs durchs All auf der Suche nach Planeten, die ihre Vorfahren mit Terraforming "vorbereitet" haben. Dabei ist aber einiges anders gelaufen als geplant - bald werden zwei völlig unterschiedliche Zivilisationen aufeinanderprallen...So banal dieses Szenario auch sein mag, so spannend und plausibel entwickelt Czajkowski das Geschehen.


    Luises Bruder ist tot. Wie soll sie damit nur klarkommen? Und wie geht man damit um, wenn man an seinem 16. Geburtstag eine E-Mail von seinem toten Bruder bekommt? In Nicht Weg Und Nicht Da zeichnet Anne Freytag, wie Luise einen radikalen Schnitt macht und vielleicht auch einen Weg (zurück) ins Leben findet.


    Die Pendelzeiten zwischen Arbeit und Zuhause habe ich dieser Tage mit Agatha Christies Come, Tell Me How You Live sehr angenehm verschmökert. Das ist kein Miss Marple-Roman und kein Poirot-Krimi, sondern eine sehr kurzweilige und vergnügliche Schilderung, wie es in den 20er Jahren bei den Ausgrabungen zuging, die Agatha Christies Mann im Mittleren Osten leitete und auf denen sie ihn begleitete. Ursprünglich hatte sie es wohl als kleine Weihnachtsgabe für Freunde geschrieben, die sie immer wieder baten: "Erzähl mal, wie lebt ihr da?"

  • Herzlichen Dank, tweezer, dass du es hier reinstellst. Klar, dass ich das schon kannte, und er wirkte doch ziemlich cool.

    Das war ja Ende der siebzieger Jahre, und bedeutet, seine Prosa und seine Poesie wurden mit der Zeit immer besser.

    Auch heutzutage wird er oft gelesen, auch hier. Kürzlich war ich mal in einer Bücherei, und eine Frau von vielleicht etwa 20 Jahren hat sich super gefreut,dass sie da ein Buch von Bukowski gefunden hat, was sie wohl schon länger lesen wollte.

    Das Leben ist eine Illusion, hervorgerufen durch Alkoholmangel

    Charles Bukowski

  • Das Jahr ist noch jung, und doch habe ich schon eine Reihe von Büchern gelesen, die mir gut gefallen haben.

    Mein einziger Vorsatz für dieses Jahr war: weniger Bildschirmpräsenz. Insofern ist mein Start mit bisher vier Büchern nicht ganz schlecht. Dies ist meine Januarbilanz:


    1. Jules Verne: Die Jangada - Ein Abenteuer-Roman, der am Amazonas spielt. Aufmerksam wurde ich durch eine Rezension, in der es hieß: "Wie Karl May - nur viel interessanter."


    2. Christoph Rehage: Neuschweinstein - Rehage lebt häufig in China. Um seine alte Heimat mal von einer anderen Seite kennen, schließt er sich einer Reisegruppe von Chinesen an, die im Februar durch Europa touren. Kurzweilig und mit Einblicken in chinesische Gepflogenheiten.


    3. Jürgen Schäfer - Gebrauchsanweisung für Kuba - Hab ich vor Ort gelesen, als mein Urlaub den Zenit schon überschritten hatte. Jedes Kapitel ist einem Aspekt des Landes gewidmet z. B. das vorzügliche Gesundheitssystem, der Musik, der Revolution (natürlich), dem Tabak, dem Bildungssystem usw. Nur ein Thema habe ich vermisst: über den Rum, der dort allgegenwärtig ist.


    4. Bill Clinton, James Patterson - The President is missing - Fängt ein bisschen zäh an, was sich nach knapp 100 Seiten aber radikal ändert. Leichte Kost; wird bestimmt demnächst verfilmt.

    I'll never find a better time to be alive than now.

    Peter Hammill (on "X my Heart")

  • Da ich ein sehr großer Fan von T.C. Boyle bin, beabsichtige ich den Kauf seines Romans "Die Terranauten", welches nun wohl auch in der Taschenbuch-Ausgabe vorliegt.


    Von diesem Autor kann ich nur schwärmen und hier empfehlen (es lohnt sich!), da selbst gelesen:

    - Grün ist die Hoffnung

    - Willkommen in Wellville

    - Dr. Sex

    - Wenn der Fluss voll Whisky wär (Erzählungen)

    - Drop City

    - Worlds End

    - America

    - Der Samurei von Savannah

    - Wassermusik


    Leider ist seine Autorenlesung in Koblenz bereits ausverkauft ... zu spät erfahren!

    Aber es gibt ja wohl auch demnächst eine TV-Doku über T.C. Boyle.


    It's 5-4 on William Wright!

  • Jaaa! Die Doku/ Hinweis, schau mal im TV-Tipps, habs da reingepinnt!

    T.C. Boyle TV-Tipp

    Ich habe bis auf 2 Bücher alle von ihm gelesen, bin auch wieder (zum 4.Mal?) auf der Autorenlesung und höre gerade das Terranauten-Hörbuch. Das neue (Das Licht) ist schon so gut wie gekauft, es geht ja um LSD...:winken:

    I know a farmer who looks after the farm.
    With water clear, he cares for all his harvest.
    I know a fireman who looks after the fire.

  • @ Hotte & William Wright: Fettes Like!

    Herrlich seine Sichtweise. Allein schon "Butterstinker" !

    Dr. Kellogs und seine totalitär-manipulierende Askese.

    Mit den Grenzen von Fussfesseln hab ich mich erst durch TCB beschäftigt, jedes Jahr wird man an die Brände+Schlammlawinen aus América erinnert (Kalifornier hätten das Buschwerk besser rakeln müssen, wie die Finnen).


    @Hotte: Wie immer beneide ich Dich um Deine kulturellen Möglichkeiten und Deine/Eure Boyle-Besuche. Bei dem eingestellten Teaser-Video musste ich lachen: Erstens hat er fast nur Fotos von sich selbst zurechtgeschnitzt und zweitens achtet er kein Stück auf seinen Hund ... als er an der Brüstung steht, dachte ich, vielleicht hängt da ein Wackeldackel an der Leine oder einfach nur eine japanische Blechdose. ^^

  • Die Terranauten hatte ich letztens angefangen und nach einem Drittel erst mal beiseite gelegt. Das Erzählkonzept der verschiedenen Perspektiven ist reizvoll, aber irgendwie ist die Handlung eher flach. Davor hatte ich Hart auf hart gelesen, recht gut und empfehlenswert. Wassermusik ist famos. Man sagt ja, der erste Satz eines Buches muss passen, um den Leser mitzunehmen. Bei Wassermusik hat das bei mir hervorragend funktioniert.


    Letztens mit Flakes Heute hat die Welt Geburtstag die Zeit vertrieben. Ich kann mit dem künstlerischen Output von Rammstein so gar nichts anfangen, aber Flake schreibt so schön leicht verpeilt plaudernd, dass man sich gut unterhalten fühlt.