Poste hier mal meine Kritik die bei Amazon reingesetzt habe:
1971 bringt eine innovative, junge britische Band ihr erstes Album in der endgültigen Besetzung auf den Markt. Darauf folgt ein vielbeachtetes 2. Album, dann das erste Live Konzert auf Platte. Mit dem 3.regulären Album sind sie international erfolgreich, die erste Amerika Tour folgt. Der vierte Longplayer spaltet die Band in zwei Lager. Der charismatische Frontman will in in eine andere, experimentiellere Richtung. Er holt Brian Eno an Bord. Das Album spaltet auch die Fans und Kritiker. Ein Jahr später verlässt der Sänger die Band, um eine Solokarriere zu starten. Der Rest der Band überredet den Schlagzeuger den Gesang zu übernehmen.
Der Rest ist Popgeschichte.
Coldplay hat genau die gleiche Geschichte, und ist jetzt an dem Punkt angelangt, an dem Brian Eno seine Finger im Spiel hat.
Meine Güte! Der Mann gilt seit über 30 Jahren als innovativ !!
Im " historischen " Beispiel ist dieses Album für viele heute das Meisterwerk der Band.
Aber ist "Viva..." auch das ultimative Album dieser Band?
Nebenbei hatte auch das " historische " Album einen etwas zu lang geratenen Namen, den man heute gerne mit " The Lamb" abkürzt.
Aber bleiben wir dabei: Was ist " Viva" für Coldplay? Das Meisterwerk? Ein Album an dem sich andere Bands messen werden?
Eher nicht. Da müsste es schon ein Doppelalbum sein und nach Möglichkeit eine durchgehende Geschichte
haben.Oder?
Nein.
War Sgt.Pepper auch nicht, und gilt trotzdem als " das " Album der Beatles.
Coldplay stehen für mich definitiv in der Ahnengalerie gleich nach den Beatles und besagten Genesis und schaffen es trotzdem nicht ganz hier das Masterpiece abzuliefern. Zusehr hat Herr Eno hier den Produzentenstuhl besetzt. Nix gegen ein paar Synthiesounds und etwas " Schmutz" im Mix aber hier wurde doch etwas übertrieben. Die geniale Stimme zuweit in den Hintergrund gemischt, die Gitarren wischiwaschi mit vielzuviel Hall und Delay zugekleistert. Nicht mal das Piano darf mal trocken spielen.
Zuviel Streicher und Firlefanz für ne Singer/ Songwriter Combo. Das brauchen die nicht.
Apropos: Die Beatles brachten nach ihrem Masterpiece das White Album heraus. Ganz viele Songs wieder ganz ohne Orchester und Studiosounds. Back to the Roots heisst das glaube ich.
Täte Coldplay auch gut.
Weil: Songs schreiben können sie. Und "Viva" hat ne Menge guter Songs!