• War es nicht sogar bei "The Incident" so, dass die vier Bonustracks, die aus den Sessions entstanden, aber nicht Teil des Song-Zyklus waren, automatisch hinten auf der CD mit drauf waren? Ich kenne zumindest nur diese Version des Albums.

    Das wäre ja eine grundlegend andere Strategie, als jetzt, wenn man die Bonustracks auf CD nur im Rahmen einer speziellen Sonder-Bonus-Edition bekommt...

  • Also, hatte meine Erwartungen bewusst mal etwas runtergeschraubt, aber nach mehreren Hördurchgängen bin ich mittlerweile im Großen und Ganzen recht angetan. Die Höhepunkte sind für mich Melodien zum Niederknien wie in "Of The New Day" und in "Dignity", die mir immer wieder Gänsehautmomente bescheren. Aber auch "Harridan" weiß mich mittlerweile mehr zu überzeugen. Es gibt eigentlich wenig Ausfälle für mich. "Chimera's Wreck" wirkt auch auf mich irgendwie unfertig und nicht wie der Höhepunkt, mit dem das Album enden müsste. Die Bonus-Tracks fallen ebenfalls in die Kategorie "atmosphärisch dicht", was mir eh die Stärke dieses Albums scheint. Unglaublich intensive Stimmungen, die da erzeugt werden. Darin lag für mich immer schon die wahre Virtuosität von PT. Der Gesang ist so gut wie nie, da hat SW durch sein Solo-Wirken unglaublich an Erfahrung und Intensität zugelegt. Gavin Harrison ist mal wieder überirdisch gut. Virtuos und doch immer am Song entlang gespielt.

    Anders als bei vielen PT-Alben gibt es keinen Track, der mich richtig nervt, also kein Skip-Kandidat bisher.

    Also, reife Leistung. Ich finde, es knüpft zwar an die letzte Phase vor ihrer Pause an, aber es ist nicht genauso hart metallisch. An einigen Stellen fühlte ich mich durchaus an den Stil von z.T. Signify, dann aber auch an Elemente der Stupid-Dream-Phase erinnert. Sie haben ihre bekannten Stil-Eigenheiten drin, aber es ist kein reines Selbstplagiat früherer Werke.

    "Whenever sort of Spinal Tap is on or something, and you see these moments, you think, 'I've been in a band like that'...that's Genesis!'"
    Phil Collins in "Sum Of The Parts", 2014

    • Offizieller Beitrag

    Nach einigem Hören finde ich das Album eher schwach.


    Ja, da zeigen großartige Musiker, was sie können. Aber trotzdem ist da fast nichts bei, was mich wirklich erreicht.


    Harrdian ist eine zügige Uptempo-Nummer, die was hat, Rats Return hat auch seine Qualitäten. Aber im Ganzen kruschtelt alles immer nur vor sich hin. Mir fehlt die Energie, musikalisch und textlich nach vorne zu wollen, was erzählen zu müssen. Das Drangvolle, das Konsequente, das PT für mich immer ausgemacht hat. Ich höre nur gute eingebrachte Mittel, die interessant sind, stark - aber mehr eben nicht.


    Was in dem Zusammenhang alle mit Dignity haben, verstehe ich nicht. Das ist für mich eine nette Blues-Rock-Nummer, die in der Schlusskurve etwas Wucht erzeugt (durchaus dabei auch alten PT Spirit mitbringt), aber bis dahin nur nett dahinfließt.


    Einzig Of The New Day erreicht mich. Interressanterweise der einzige alleinige Wilson Song. Da ist echtes Anliegen für mich spürbar. Und eine Einigkeit in Musik und Text, die sich gegenseitig befördern.


    Was das für mich und meine Wahrnehmung von Wilsons musikalischem Stand bedeutet, weiß ich noch nicht. Aber ich denke, an dem hängt's noch immer, auch wenn er sich sich diesmal (oder vielleicht sogar genau deshalb?) in eine Gemeinsamkeit mit den beiden anderen Eingeschwungen hat.

  • War es nicht sogar bei "The Incident" so, dass die vier Bonustracks, die aus den Sessions entstanden, aber nicht Teil des Song-Zyklus waren, automatisch hinten auf der CD mit drauf waren?

    In der Erstauflage waren sie auf der Bonus-CD. In den Neuauflagen wurden sie im Anschluss an *Incident* draufgepackt.


    Ich hatte hoch und heilig versprochen das neue Album nicht zu kaufen. Habe ich auch nicht, zumindest wenn man *Album* als CD mit Booklet definiert. Ich konnte es also nun doch nicht lassen, weil mir der hier genannte Downloadtipp zum *Super-Spar-Preis* (5,99 € - Danke für den Hinweis!) mit den Bonus- und Instrumentalversionen als Flac & mp3 ganz attraktiv erschien.

    Das war mein erster Download, von denen beim Vinylkauf mal abgesehen.

    Ja, es sind ein paar nette Stücke drauf, einiges was ich aber auch nicht so umwerfend finde. *In Absentia*, *Recordings* und vor allem *Deadwing* und *Fear* haben mich beim ersten Mal umgeblasen und Gänsehaut hinterlassen. Das geht mir hier irgendwie nicht so; ich vermute, die letzten 20 Jahre waren einfach ein *Steven-Wilson-Too-Much*-Erlebnis.

    *On a new day* und *Dignity* sind schon gut, aber weit entfernt von "A Start Of Something Beautiful", "Arriving Somewhere..." oder "Anesthetize", welche damals in Dauerschleife liefen.


    Ach ja, ich kann mich noch gut an Wilsons Videospot zum ersten Soloalbum erinnern, als er dort ipods zerstörte. Als Hinweis auf den Niedergang der Plattenkultur. Tja, wer Erfolg haben will, muss auch mal' das Fähnchen drehen. Da habe ich aber Verständnis für, er muss ja auch von was leben. Aber den Bassisten nicht einladen, weil er alles schon selbst gespielt hat - blöde Ausrede...würde mich interessieren, ob Harrison und Barbieri keine Bedenken hatten.


    Nachtrag: ich höre bei *Dignity* eine extreme Nähe zum Raven-Stück *Drive Home* und *The Watchmaker*, oder täusche ich mich? Das hätte von der Stimmung auch gut auf dieses Album gepasst.

  • Bin süchtig nach dem neuen Album und kann es kaum erwarten, es gleich auf dem Nachhauseweg wieder zu hören.


    Gibts hier Fans von „Walk The Plank“? Mir gefällt der düster-experimentelle Anstrich sehr und wenn Wilson auf seinem nächsten Album weiter eher elektronisch unterwegs ist, dann bitte so.

    • Offizieller Beitrag

    Ausverkauf! Ekelhafte Kommerz-Popmucke! Aber kein Wunder, da hat ja auch der Drummer neuerdings verstärkt mitkomponiert, der ist sicherlich schuld, dass das nun alles chartkompatible Popmucke ist... :P


    (Spässle muss sein)

  • Auch in UK auf der 1.

    Jetzt wird der gute Steven doch hoffentlich nicht abheben...

    But we never leave the past behind, we just accumulate...

    "Von jedem Tag will ich was haben

    Was ich nicht vergesse

    Ein Lachen, ein Sieg, eine Träne

    Ein Schlag in die Fresse"

  • Auch in UK auf der 1.

    Jetzt wird der gute Steven doch hoffentlich nicht abheben...

    … oder stattdessen seine Solokarriere aufgeben?


    Nachtrag: Ich habe gestern in der U-Bahn das Album auf Großflächen plakatiert gesehen. Das kostet auch nicht wenig und die Plattenfirma scheint entsprechend Großes zu erwarten. Ein Erfolg würde mich vor allem für Richard Barbieri freuen, dem immer kurz vor dem kommerziellen Erfolg die Band abhanden kam.

    Gedankenrauschen – Da geht noch was!

  • Wenn Wilson clever ist, lässt er seine Bandkumpels auf seinem nächsten Soloalbum bei 1 - 2 Stücken mitmachen - und kassiert das nächste Nr.1-Album.;)

    But we never leave the past behind, we just accumulate...

    "Von jedem Tag will ich was haben

    Was ich nicht vergesse

    Ein Lachen, ein Sieg, eine Träne

    Ein Schlag in die Fresse"