Dass das hinhaut, glaub ich auch. Sich einem Projekt unterzuordnen, hat der Stevie Vai ja durchaus auch von der Pieke auf gelernt, bei seinem gestrengen Lehrmeister Frank Zappa.
Und ich bin auch sicher, dass er weiß, auf was er sich da einlässt. Es geht darum, King-Crimson-Fans zu unterhalten. Und als solcher ist man ein Neuem stets aufgeschlossener Musikliehaber, aber eitles Gegniedel wird man sicher nicht gutheißen.
Gut möglich, dass der Vai mit seinem Stil auch eine frische Note in das bekannte Crimson-Klangspektrum bringen kann. Der Fripp ist doch auch live eher der raffinierte Klangmaler gewesen, der bei seinem fein gestrickten Spiel stets das große Ganze im Blick hatte. Wie sich aber nun die Rollen zwischen Belew und Vai nun verteilen, wird spannend.
Wird der Vai doch ein bisschen freier aufspielen und der Adrian alles zusammenhalten? Wo bleiben Fripps Soundscapes bei BEAT, wie werden sie ersetzt? Ich glaube schon, dass es irgendwie neu klingen wird - und freue mich auf neue Eindrücke. Und das Beste ist, an Bass und Schlagzeug gibt's ja auch noch jeweils
zwei Individualisten, die teamtauglich sind. Ich liebe die atmosphärischen Drums von Carey auf dem jüngsten Tool-Album. Hauptsache ist, es gibt eine möglichst dichte und rhythmisch relevante Verzahnung der - hier vier - Individualisten, das scheint mir die Grundidee vor allem der Art-Rock-Crimson von 1981 bis 2008.
Exakt das sind die spannenden Fragen!
Das Witzige ist ja, genau: bei Belew/Fripp war Belew der Wild Guy und Fripp war der Entwistle (so to say, schiefes Bild, weil Entwistle Bass, aber ihr wißt was ich meine).. hier sind nun ZWEI Gitarrensoundfreaks am Start.. wie wird sich das verhalten? Klar ist Vai als Fripp vorgegeben, aber vom Spielstil ist er mehr Belew als Fripp!
Immerhin scheint Vai genau diese Befürchtungen zu ahnen, wenn er proaktiv meint beruhigen zu müssen schreibt:
"I can assure the fans of KC that I will be putting my best foot forward to respect this great music with the care and intensity it deserves. Did I say ‘sparks will fly?’”