"Beatles vs. Stones vs. Mozart" - Sinn und Unsinn von Ranking-Listen und Spekulationen über zukünftige Rezeption klassischer Rockmusik...

  • Ja,klar, bloß nicht dieses seichte LSO-Zeugs ohne Gesang. Das müsste schon richtig radikal-komplex umgesetzt werden, auch mit allen möglichen Freiheiten.

    Diese "A day in the life"-Interpretation mit einem ganz jungen Ensemble auf einer eher bescheidenen Bühne bringe ich mit dem, was du schreibst, in Zusammenhang.

    Das Arrangement und die Performance sind außergewöhnlich toll, finde ich. Der Arrangeur muss saumusikalisch sein, große Klasse.

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  • Diese "A day in the life"-Interpretation mit einem ganz jungen Ensemble auf einer eher bescheidenen Bühne bringe ich mit dem, was du schreibst, in Zusammenhang.

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    Ja, auch ganz toll! Mich beeinruckt vor allem die Intensität des Chores, und wie er zweimal wie ein Vulkan ausbricht. Allerdings - ich hab's jetzt dreimal gehört und jedes mal was neues Aufregendes entdeckt. Zuletzt die gewitzt eingesetzten scharfkantigen Bläser.

    Raffiniert finde ich auch, dass der Arrangeur das Schlagzeug in Ringos Stil belassen hat. Vor allem den trockenen Sound der Snare-Drum, das verankert das Ganze irgendwie immer noch bei den Beatles, trotz aller Freiheiten und Frische dieser Version. Und nebenbei bemerkt, das zeigt auch, wie wichtig Schlagzeuger für eine Band sein können, und wie wichtig Ringo war.

  • Raffiniert finde ich auch, dass der Arrangeur das Schlagzeug in Ringos Stil belassen hat. Vor allem den trockenen Sound der Snare-Drum, das verankert das Ganze irgendwie immer noch bei den Beatles, trotz aller Freiheiten und Frische dieser Version.

    Dss ging mir auch so. Tolle Balance zwischen dem Geist der Vergangenheit und Erneuerung. Die Performance ist zwar nicht ganz perfekt, aber ich finde sie sehr stimmig und ausdrucksstark.

  • Ich finde übrigens, dass Kompositionen der Beatles häufig eine besondere Qualität in der Hinsicht zeigen, dass man sie auf stilistisch ganz vielfältige Weise überzeugend interpretieren kann. Die haben bei aller Wandlungsfähigkeit so einen "unkaputtbaren" Gehalt - finde ich persönlich beeindruckend. Ist etwas blöd, wenn ich als Kaum-Kenner über die Stones spreche, aber mit Blick auf den Thread-Titel haue ich das trotzdem mal raus: Im Vergleich mit denen kommt mir das Songwriting der Beatles so vor, als könne man ihm auf Dauer deutlich mehr musikalisch abgewinnen.

    Hier eine für meine Ohren mitreißende "Come together"-Performance mit viel souligem Gefühl und hartem Blueseinschlag:

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  • Ich finde übrigens, dass Kompositionen der Beatles häufig eine besondere Qualität in der Hinsicht zeigen, dass man sie auf stilistisch ganz vielfältige Weise überzeugend interpretieren kann. Die haben bei aller Wandlungsfähigkeit so einen "unkaputtbaren" Gehalt - finde ich persönlich beeindruckend. Ist etwas blöd, wenn ich als Kaum-Kenner über die Stones spreche, aber mit Blick auf den Thread-Titel haue ich das trotzdem mal raus: Im Vergleich mit denen kommt mir das Songwriting der Beatles so vor, als könne man ihm auf Dauer deutlich mehr musikalisch abgewinnen.

    Ja, das sehe ich auch so. Andere Beispiele sind die Version von Eathwind and Fire dieses Beatles - Klassikers von Revolver und die psychedelisch - spacigen Interpretationen von "The Dice", die ein ganzes Beatles - Cover - Album heraus gebracht haben. Und die Flower Kings hatte auf ihrer Adam & Eve - Tour eine überaus proggige Version von I am the Walrus zwischendurch gespielt. Und die Joss Stone hatte ich 2005 mal live gesehen, eigentlich nur wegen der Vorgruppe, ja da hatte sie auch eine sehr gelungene Beatles - Coverversion gespielt. Die hatte damals schon so eine Woodstock-mäßige Hammer - Stimme.


    Ja, und was Mozart betrifft : Ich bekam schon als Kleinkind Biografien über Mozarts Kindheit und Leben von meiner Mutter vorgelesen, weil ich mich nicht für Grimms Märchen interessierte. Und mit 10 spielte ich als Klarinettist in einem kleinen Ensemble Mozart, später dann im Jugendorchester (neben R. Strauß, Strawinsky u. a. Mozart).

    Weil ich viel Mozart hören musste, wurde ich seine Musik schnell leid. Mit Mozarts Musik verbinde ich perfekte Ordnung, perfekte Harmonie, absolute Schlüssigkeit, Struktur, Verhersehbarkeit. Er gehört zur Popmusik der Klassik,auch wenn seine Musik damals natürlich sehr revolutionär geklungen haben muss. Viele nahmen ja damals Anstoß an seinen vielen Noten. Aber man kann seine Musik bestimmt sehr gut analysieren in vielerlei Hinsicht, was ja auch zu Genüge getan wurde : Freimaurer - Ideen und - Symbole, die Bedeutung für die Aufklärung usw

    Eine theosophische Freundin und Musik - Lehrerin ist richtiger Mozart - Fan, meine Resonanzfähigkeit und Absorptionstiefe springt eher bei den moderneren Komponisten an. Vielleicht hatte ich mich damals an Mozart übersatt gehört. Ich las damals das sehr interessante Buch "Musik und ihr geheimer (oder geheimnisvoller?) Einfluss über die Jahrhunderte" Der Autor heißt Cyril Scott und war auch selbst ein Komponist (aus England mit Liebe zu Französischer Romantik ^^)

    “It doesn`t have to be like this. All we need to do is make sure we keep talking"

    Stephen Hawking

    (Zitat aus dem Song "Keep Talking" von Pink Floyd, mit Stephen Hawking`s Stimme)

    Einmal editiert, zuletzt von Seller of England ()

  • Ja, das sehe ich auch so. Andere Beispiele sind die Version von Eathwind and Fire dieses Beatles - Klassikers von Revolver und die psychedelisch - spacigen Interpretationen von "The Dice", die ein ganzes Beatles - Cover - Album heraus gebracht haben. Und die Flower Kings hatte auf ihrer Adam & Eve - Tour eine überaus proggige Version von I am the Walrus zwischendurch gespielt. Und die Joss Stone hatte ich 2005 mal live gesehen, eigentlich nur wegen der Vorgruppe, ja da hatte sie auch eine sehr gelungene Beatles - Coverversion gespielt. Die hatte damals schon so eine Woodstock-mäßige Hammer - Stimme.

    Stones Röhre ist eigentlich nicht so meins, aber obige Performance ist für meine Ohren schön rau, direkt und charismatisch.

    Und eben lese und höre ich, dass Beyoncé den Schwarzvogel gecovert hat. Gestern stolperte ich über Beatles-Interpretationen von Billie Eilish.

    Strahlkraft und Bedeutung dieser Musik sind weiterhin enorm, und in allererster Linie sind es die zeitgnössischen Interpretys, in deren Händen es liegt, dass das vorerst auch so bleibt.


    Einmal editiert, zuletzt von townman ()

  • Verzeiht, dass ich Euren Dialog unterbreche ;)

    Röhre -

    das ist ja wohl ein Beatles-Cover schlechthin. Was er aus dem Ringo-Liedchen gemacht hat.

    Yeah, Yeah, Yeah


    With a little help from -mi- friends … the number is


    Joe Cocker - With A Little Help From My Friends (HQ) - Vídeo Dailymotion
    Joe Cocker performing at the Woodstock Music Festival in Bethel, New York in 1969.
    dai.ly

    Genesis seit 1974

    Jethro Tull seit 1971

    ELP seit 1970

    Beatles seit 1969

    Drafi Deutscher 1966 😁

    Einmal editiert, zuletzt von Ray Lomas ()

  • Und eben lese und höre ich, dass Beyoncé den Schwarzvogel gecovert hat. Gestern stolperte ich über Beatles-Interpretationen von Billie Eilish.

    Strahlkraft und Bedeutung dieser Musik sind weiterhin enorm, und in allererster Linie sind es die zeitgnössischen Interpretys, in deren Händen es liegt, dass das vorerst auch so bleibt.

    ... genau, Beyoncé's Blackbird, über das sogar der Spiegel berichtet, ist ein gutes Beispiel, dass zumindest Beatles-Musik zumindest derzeit noch die Kraft hat, sich immer selbst zu erneuern, und zwar nicht nur kreativ auf hohem Niveau, sondern auch mit großer gesellschaftlicher Relevanz. Dein Beispiel Billie Eilish zeugt ebenfalls davon.

    Ich finde auch, dass Beyoncé zeigt, dass man an einem Song wie Blackbird gar nicht sooo viel verändern muss, um ihn auch 2024 der Welt noch präsentieren zu können. Ist einfach auch eine starke Komposition, was für eine starke, raffinierte kleine Melodie, die sich nicht abnutzt.

  • ... genau, Beyoncé's Blackbird, über das sogar der Spiegel berichtet, ist ein gutes Beispiel, dass zumindest Beatles-Musik zumindest derzeit noch die Kraft hat, sich immer selbst zu erneuern, und zwar nicht nur kreativ auf hohem Niveau, sondern auch mit großer gesellschaftlicher Relevanz. Dein Beispiel Billie Eilish zeugt ebenfalls davon.

    Ich finde auch, dass Beyoncé zeigt, dass man an einem Song wie Blackbird gar nicht sooo viel verändern muss, um ihn auch 2024 der Welt noch präsentieren zu können. Ist einfach auch eine starke Komposition, was für eine starke, raffinierte kleine Melodie, die sich nicht abnutzt.

    Absolut, sehe ich auch so. Ich habe es vorhin mit anderthalb Ohren gehört und fand es sehr geschmackvoll und gekonnt. Zudem hat es aktuelle Relevanz und wird von Beyoncé wohl auch künstlerisch in einen Gesamtzusammenhang gestellt. Und dann kommt natürlich Beyoncés Standing im Pop dazu. Das alles würde ich an McCartneys Stelle ebenfalls sehr wohlwollend zur Kenntnis nehmen - ist Verbeugung und Kompliment zugleich.

  • Beyonces Blackbird ist fantastisch, vor allem weil so unprätentiös, leicht, frisch und elegant flyflyfly. So viele haben das Lied gecovert, meist erstaunlich eng am Original. Dave Grohl stand öfter mit Gitarre und Blackbid am Mikro, ohne je zu überraschen.


    Eine schöne Version brachte Jon Batiste in der Stephen Colbert Show zum 52. Jahrestag der Beatles bei Ed Sullivan auf der späteren Johnny Carson Bühne. >> Blackbird Hommage 2016

    Wunderschön.

    Aber nichts erscheint mir so undramatisch lässig, warm und raffiniert modern wie der von Mutter Carter.